Überfall mit Folgen

 

 

Alexandra Rietz saß in ihrem roten  Skoda – der wie immer auf dem Parkplatz hinter dem K11 stand – und machte sich auf den Weg zum Supermarkt, da ihr Hunger sehr groß war. Sie hatte sehr gute Laune, weil sie 1. Feierabend hatte und 2. weil sie heute mit ihren Kollegen Michael Naseband und Gerrit Grass einen Fall aufgeklärt hatte. An diesem Fall hatten sie schon lange gearbeitet und leider auch keine nennenswerten Erfolge gehabt. Doch urplötzlich tauchten heute Zeugen auf und so konnte der Täter schnell dingfest gemacht werden. Das Geständnis war natürlich auch kein Problem für unsere drei Kommissare und so konnten sie alle pünktlich Feierabend machen, was in letzter Zeit einfach zu selten vorkam.

Alex drehte das Radio laut auf. Auf dem eingestellten Sender, lief gerade ein Lied, welches bei den dreien im Büro rauf und runter lief. Aber das war auch nicht wirklich verwunderlich, denn dieses Lied spiegelte einen Teil ihrer Arbeit wieder. Nicht ihre Ermittlungen oder Zeugenbefragungen. Nein, das Lied handelte vom Gefängnis. Alex war genau wie die Jungen ziemlich textsicher. Sie sang laut das ganze Lied mit, was sie normaler weise nie tun würde. Das wäre ihr viel zu peinlich, aber sie hatte ja heute ihren guten Tag. Dachte sie zumindest.......

Sie war irgendwie unaufmerksam oder einfach zu gut drauf um ihren Verfolger zu bemerken, der wie ein Schatten an ihr klebte.

10 Minuten später kam sie am Supermarkt an. Sie ging in den Laden und besorgte sich verschiedene Sachen. Als sie sich  auf den Weg Richtung Kasse machte, hörte sie von dort ein ziemlich komisches Geräusch. Sie ging leise und vorsichtig weiter. Hinter dem letzten Regal ging sie in Deckung. Sie stellte leise ihr Zeug auf den Fußboden und spähte um die Ecke. Sie sah einen komischen, schwarz gekleideten Mann an einer Kasse stehen. In seiner Hand hatte er eine Waffe, die auf einen anderen Mann gerichtet wurde. Alex schätzte das der bedrohte Mann der Geschäftsführer des Supermarktes war. Der Verbrecher, verlangte die ganzen Tageseinnahmen, doch der Marktleiter stellte auf stur. Er wollte das Geld partout nicht rausrücken. Alex überlegte was sie tun sollte. Ihre Waffe hatte sie nicht dabei und ihr Handy lag noch im K11. Ihr viel einfach  nichts ein. Sie überlegte und überlegte, aber ihr kam einfach keine Idee. Versehentlich stieß sie mit dem Ellenbogen gegen eine Dose die nahe dem Rand auf einem Regalbrett stand. Mit einem lauten Peng landete die Dose auf dem Boden.

Verbrecher (V): „Hey wer ist da???“ Sofort rauskommen!! Mit erhobenen Händen! Ich bin bewaffnet!! Vorsichtig trat Alex aus ihrem Versteck. Der Verbrecher wollte wissen ob noch mehr Kunden im Laden waren. Herr Franke(so hatte sich der Herr der mit der Waffe bedroht wurde vorgestellt) verneinte. Übrigens hatte Alex richtig getippt, er war wirklich der Marktleiter. Der Verbrecher redete nun wieder auf Herrn Franke ein, dass dieser doch endlich das Geld rausrücken sollte, da sonst etwas schlimmeres passieren würde. Schließlich gab sich Herr Franke geschlagen. Er holte aus jeder Kasse das Geld und steckte es in die Plastiktüte, die ihm der Verbrecher unter die Nase hielt. Als Herr Franke fertig war, schaute der Verbrecher Alex an. V: „So Schätzchen kommen wir zu dir. Was hast du den noch so dabei? Wie viel Geld versteckst du in deinen Taschen? Wollen doch gleich mal sehen....Aber nein, dass können wir auch noch später machen.“  Er fasste Alex hart am Arm und schob Herrn Franke vor sich her zum Eingang des Supermarktes. „Sie schließen jetzt den Laden und zeigen sich nicht! In einer halben Stunde können sie die Polizei anrufen. Alles klar?“ Herr Franke nickte nur stumm. Der Verbrecher ging mit Alex schnell zu einem Auto. Alex musste fahren. Doch zuerst durch suchte er Alex nach Geld, Schmuck, Handy etc. Dabei begrapschte er Alex. Das hieß er fasste an ihre Brust und an ihren Po. Das war ihr verständlicher weise sehr unangenehm. Als Alex mit beiden Händen das Lenkrad fest umklammerte, konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wirre Gedankenfetzen spukten ihr durch den Kopf: „Warum passiert mir das? Ist das alles überhaupt wahr oder träume ich vielleicht nur? Das ist alles völlig verrückt. Was hat der mit mir vor? Wird er mich später vergewaltigen? Er guckt mich so komisch an. Er hat mich doch grade schon so begrapscht. Ich habe Angst. Michael, Gerrit helft mir, bitte. Bitte!!“ Alex wusste nicht mehr weiter. Ihr kamt die Tränen. Der Verbrecher schnauzte sie an, dass sie bloß nicht heulen sollte. Er meinte sie würde gegen einen Baum fahren, weil sie durch die Tränen alles unscharf sah. Also, riss sie sich zusammen und versuchte so gefasst wie möglich weiter zu fahren..

 

Währenddessen im Supermarkt:

Herr Franke schaute immer wieder auf seine Armbanduhr. Gleich war die halbe Stunde um. Er machte sich Sorgen um die Frau. Warum hatte er sie nicht eher bemerkt? Dann hätte er sie vielleicht noch warnen können und dann wäre sie nicht entführt worden. Er machte sich schreckliche Vorwürfe. Aber leider konnte er nichts mehr tun. Plötzlich klopfte es. Herr Franke zuckte erschrocken zusammen. Er schaute noch mal auf seine Uhr, währen es heftige, lauter und drängender klopfte. Er ging ganz langsam Richtung Eingang. Wenn er Glück hatte waren die Personen an der Tür nicht sehr geduldig und weg wenn er ankam. Leider hatte wer Pech. Die zwei Männer (wie er erkennen konnte)waren noch da. Er  schloss die Tür auf und sagte: „Tut mir leid wir haben schon geschlossen. Bitte kommen sie doch morgen wieder. Wir sind wieder ab........“

„Das interessiert uns einen Scheißdreck ob sie schon geschlossen haben oder nicht“, wurde er von dem großen Mann mit Glatze unterbrochen. „Sehen sie den Wagen da auf dem Parkplatz?“ „Den roten Skoda“, ergänzte der zweite, noch größere Mann. Herr Franke (F): „Ja den sehe ich.“ „Der gehört zufällig unserer Kollegin und wir müssten gerne was er da ganz alleine und verlassen auf ihrem Parkplatz zu suchen hat, wo sie doch schon geschlossen haben“, sagte der Glatzkopf. F: „ Ach sie sind Kollegen der entführten Frau?!“

Wie aus einem Mund fragten die beiden Männer: „Entführte Frau????“ F: „Jaja! Ich muss ja noch die Polizei anrufen und...... „Vergessen sie’s“ wurde Herr Franke unterbrochen, „wir sind von der  Kriminalpolizei: Grass mein Name und das ist mein Kollege Naseband.“ Michael (M): „ Was ist hier vorgefallen? Wo ist unsere Kollegin?“ Nachdem sich Herr Franke vorgestellt hatte (und die Kommissare in sein Büro gebeten hatte), erzählte er die Geschichte. M: „Gerrit! Ruf sofort die Spusi (Spurensicherung) an. Die sollen herkommen! SOFORT und wenn ich sage SOFORT dann meine ich auch SOFORT und nicht erst in 3 Stunden!“ G: „Logisch Michael, dass habe ich schon verstanden.“ M: „Das du das verstehst davon geh ich aus, aber bei den Spusi Leuten bin ich mir da nicht so sicher.“ Gerrit schmunzelte und ging raus zum telefonieren. Währenddessen befragte Michael noch mal Herrn Franke ob dieser noch etwas auffälliges bemerkt hatte. Doch leider hatte er es nicht.

Nach ca. 10 Minuten  kamen die Leute von der Spurensicherung angefahren. Michael und Gerrit gingen nach draußen. M: „Los Leute Alex ist entführt worden. Durchsucht den roten Skoda. Aber gründlich. Ihr wisst ja selber was ihr zu tun habt. Bitte macht schnell.“ Alle befolgten brav Michaels Anweisungen nur einer nicht. Es war Heiko. Anstatt sich an die Arbeit zu machen. Ging er langsam auf Michael zu. M: „Was ist los Heiko? Hast du nichts zu tun?“ Heiko: „ Doch, aber mich würde mal interessieren ob du mit unserer Arbeit nicht zu

Frieden bist oder so.“ M: „ Klar bin ich das. Wieso sollte ich das nicht?“ H: „Na ja, weil du uns gerade so angebrüllt hast und ich glaube wir wissen auch selber ganz genau was wir tun müssen, wenn du uns gesagt hast was passiert ist. Aber der rote Skoda da gehört doch Alex oder nicht?“ Michael nickte: „Ja, der ist von Alex. Tut mir leid das ich so geschrieen habe, ich möchte einfach nicht das Alex was passiert und wir sie so schnell wie möglich finden.“

Heiko grinste: Schon klar Michael.“ M: „ Was gibt es denn da zu grinsen? Aber auch egal. Sag mal hast du in der letzten Zeit mal was von Branco gehört?“ Heiko war der beste Freund von dem ehemaligen K11-Komissar Branco Vukovic. Branco, war vor ungefähr ein einhalb  Jahren in den Kosovo gegangen. Was dort genau seine Aufgabe war wusste eigentlich keiner so genau, aber es schien ihm auf jeden Fall Spaß zu machen den er blieb nicht 1 Jahr dort. Er hatte auf insgesamt 2 Jahre verlängert. Branco war der „Laufbursche“ und Assistent von Alex und Michael gewesen. Jetzt übernahm Gerrit diesen Job. Manchmal sehnte sich Michael Branco zurück. Er mochte den liebenswürdigen, treuen, hübschen aber auch etwas naiven und langsamen Branco. Er kam nicht schlecht Gerrit aus, aber Gerrit war eine Tratschtante. Bei Branco konnte man sich sicher sein, dass er ein Geheimnis für sich behalten würde (obwohl eine seiner Lieblingsbeschäftigung reden war), doch bei Gerrit konnte man nie wissen. Aber Gerrit und Branco waren nun mal zwei völlig unterschiedliche Personen. Am Anfang, hatte Branco öfter mal angerufen, Briefe geschrieben oder gemailt, aber mittlerweile........Michael hoffte deswegen, das er sich bei seinem besten Freund gemeldet hatte, aber leider wurde er enttäuscht. H: „ Nein leider nicht. Ich mache mir aber irgendwie Sorgen. Er antwortet nicht auf Briefe und Mails und wenn ich ihn anrufe, dann nimmt keiner ab. Was ist denn, wenn ihm irgendwas passiert ist. Man hört das doch fast täglich in den Nachrichten mit Selbstmordattentätern und so.“ M: „ Heiko! An so was darfst du noch nicht mal denken. Ihm wird schon nichts passiert sein.“ Aber so ganz sicher war er sich dabei selber nicht.

Heiko ging an seine Arbeit. Michael schaute nach was Gerrit so machte. Gerrit unterhielt sich mit 2 Spusi Leuten. Michael hörte Gerrit fragen: „Habt ihr sonst noch was gefunden. ?“ Michael beschleunigte seine Schritte. Das hörte sich ja so an, als wenn sie etwas gefunden hatten.  „Gibt’s was neues,“ fragte er. Gerrit hielt ihm schweigend ein durchsichtiges Tütchen unter die Nase. Michael nahm es und starrte es an. „Das ist doch das Armband, was ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe,“ dachte er. Michael wurde traurig. Nun machte er sich nur noch mehr Sorgen um seine Kollegin. Er gab der Spusi das Tütchen zurück und sagte: „ Wenn ihr es fertig untersucht habt dann hätte ich es gerne zurück.“ „OK“ „Wir werden Alex schon finden,“ versuchte Gerrit Michael aufzumuntern. Dieser nickte nur, dachte aber gleichzeitig: „Natürlich werden wir sie früher oder später finden. Die Frage ist nur tot oder lebendig?“ Michael verabschiedete sich von Gerrit: „Ich gehe nach Hause. Melde dich, wenn du was neues hast Ok?“ G: „Klar mach ich aber versuch zu schlafen, dass ist besser.“ M: „jaja tu ich bis dann.“ G: „ Bis dann“. Michael ging zu Fuß nach Hause, weil Gerrit und er ja nur mit einem Auto gekommen waren. Er versuchte sich zu erinnern warum sie überhaupt  nur mit einem Auto gekommen waren. Ach ja richtig sie wollten sich eigentlich was zu essen holen hatten dann aber Alex Wagen ganz alleine auf dem Parkplatz gesehen. Sie wollten nach schauen gehen ob ihre Kollegin vielleicht Hilfe benötigte. Aber wie auch immer er hatte es ja nicht sehr weit bis nach Hause. Vielleicht war es sogar besser zu laufen, denn die frische Luft würde ihm sicher gut tun. So konnte er seine Gedanken ordnen. Er wusste im Moment nicht was mit ihm los war. In letzter Zeit, ertappte er sich öfter dabei, wie er Alex heimlich anschaute. Er hatte sie schon von Anfang an hübsch gefunden, aber das sagte ja nichts aus. Es gab ja schließlich viele hübsche Frauen und Männer. Neuerdings, fand er Alex aber auf eine andere Art und Weise hübsch als andere Frauen. Er wusste nicht genau warum. Er hoffte, dass er sich nicht in seine Kollegin verliebt hatte. Denn das dann ein „normales“ Arbeitsverhältnis nur noch schwer möglich war konnte sich sicher jeder denken. Michael würde sich die ganze Zeit  nur sorgen um sie machen, sie anschauen und an sie denken. Aber da er ein Zu Hause angekommen machte er sich eine Tasse Kaffee und setzte sich aufs Sofa. Er ermahnte sich ständig selber. Alex würde es sicher gut gehen. Er brauchte sich bestimmt keine Sorgen zu machen .Wenn er sich da mal nicht irrte.....

 

Alex fühlte sich gar nicht wohl in ihrer Haut. Der Räuber zog sie quasi mit seinen Blicken aus. Sie spürte immer wieder, das seine Blicke auf ihrem Busen ruhten. Aber sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „So wir sind da.“, sagte der Räuber. Sie waren an einem alten, heruntergekommenen Haus angekommen. Alex wurde in den Keller verfrachtet, während der Verbrecher das Geld zählte. Nach kurzer Zeit holte er Alex hoch, er durchsuchte sie noch einmal, nur diesmal genauer. Deswegen fand er erst jetzt ihren Dienstausweis! R(äuber): Scheiße Mann! Du bist ja’n Bulle!!! Er schmiss ihr noch weiter Beleidigungen an den Kopf, danach verpasste er ihr eine schallende Ohrfeige. Diese war so heftig gewesen, dass Alex dachte ihr würde der Kopf wegfliegen. Ihr stiegen die Tränen in die Augen, aber sie schaffte es gerade noch so, sich zusammen zu reißen.  Doch plötzlich fing er an sie zu streicheln und zu küssen. Sie wusste, dass es keinen Zweck hatte, sich zu wehren. Ja, das sie es unter Umständen nur noch schlimmer machen würde. Sie ließ einfach alles mit ihr geschehen.

 

Plötzlich klingelte es an der Tür:

Michael stand auf, ging zur Türe und betätigte den Summer. Er war sehr erstaunt, als er sah wer da –schwer bepackt- die  Treppe herauf kam. Es war.........Mike, Michaels 15- jähriger Sohn.

Viele jüngere und ältere Menschen fanden Mike einfach >>hot<<. Wenn er wollte, hätte er jede Woche eine andere Freundin haben können. Anwärterrinnen gab es schließlich genug. Doch sein Herz gehörte nur einer....Nur eine interessierte ihn.....Sie hieß Lisa, war 14 Jahre alt wohnte (leider) in München und zu alle dem war sie noch die Nichte von Gerrit Grass. Seit einem halbe Jahr waren sie zusammen. Manchmal war Mike traurig, dass er in Düsseldorf wohnte und Lisa in München. Aber eigentlich sagten beide sich, dass es so besser war. Sie freuten sich immer vielmehr, wenn sie einander wiedersahen. Außerdem konnte sich keine Routine bei ihnen einschleusen, da sie sich ja nicht täglich sahen. Es funktionierte auch sehr gut...Sie schrieben sich Mails oder Sms und wenn die Sehnsucht mal zu groß wurde telefonierten sie auch mal. Aber nicht oft oder lange, da die Erwachsenen sich über die hohe Telefon Rechnungen beschwerten. Ferngespräche waren ja auch nicht gerade billig. Einmal hatte Mike ihr sogar einen Brief geschickt, doch er merkte, dass das nicht so sein Ding war.

M: „Mike, was machst du den hier? Ich hab überhaupt nicht mit dir gerechnet.“

Mi(ke): „Tja, ich hoffe das ich nicht störe....“

M: „Natürlich nicht, du störst nie. Komm rein. Ich helfe dir“

Nach dem sie Mikes Koffer reingetragen hatten und beide mit einer Tasse heißen Kakao gemütlich auf dem Sofa saßen, fingen sie an zu rede.

M: „Los erzähl, warum bist du hier ?Du hast doch Schule.“

Mi: „Sagen wir mal das ein Unfall zur Rechten Zeit passiert ist.“

M: „Ein Unfall?? Was ernstes und was heißt zur Rechten Zeit?“

Mi: „Ach Quatsch. Zur Rechten zeit heißt nur, dass mein Sehnsucht nach euch und nach München in letzter Zeit echt schlimm war. Tja und da kam der Unfall halt gerade Recht.“

M: „Ja, was denn jetzt für’n Unfall???“

Mi: „Eigentlich ne ganz lustige Geschichte. Heute morgen, kurz bevor die Schule angefangen hat, sind in der Chemie unten im Keller, ein paar Chemikalien in die Luft geflogen. Jetzt haben wir alle mindestens 2  Wochen frei. Es sind giftige Gase freigesetzt worden und für so viele Schüler gibt es keine „Container“ oder so, wo man unterrichten könnte.“

M: „Na, da hast du ja Glück gehabt. Warst du den schon bei deiner „Herzdame“?

Mi: „Haha. Nein, ich war  noch nicht bei meiner „Herzdame“. Aber, sag ma Papa, was ist eigentlich mit dir los ?Du bist so komisch ....“

M: „Ach ist nicht so wichtig.“

Mi: „oh doch, das ist es! Du siehst  aus, als wenn du weder ein noch aus weist.“

M: „Stimmt.....Also gut ich erzähl’s dir. Aber das musst du erst einmal für dich behalten ok ?“

Mi: „Klar, auf mich kannst du dich verlassen.“

Michael wusste, dass das keinesfalls gelogen war. Mike würde niemals Geheimnisse preisgeben. Also fing Michael an zu erzählen. Er sprach sich alles von der Seele, was ihn in den letzten Tagen und Monaten so bedrückt hatte. Mike hörte schweigend zu und unterbrach seinen Vater kein einziges Mal. Michael erzählte ihm von seinen Gefühlen zu Alex, dass er nicht genau wusste, ob er nun in sie verliebt war oder nicht. Er erzählte auch von ihrer Entführung und das alle angst um Alex hatten. Als er fertig war, schaute er zu boden und dann auf seine Hände. Er stand auf um ans Fenster zu gehen. Er schaute sich die Häuser und die Leute an. Er wollte an nichts denken, zumindest nicht an Alex, aber es gelang ihm nicht. Nach kurzer Zeit, in der Mike nachgedacht hatte, fing er an zu reden.

Mi: „Ich glaube, dass du schon irgendwie in Alex verliebt bist. Aber irgendwo ist in deinem Kopf eine Sperre und die muss weg!!“

M: „Ach und wie ist die da hingekommen ?“

Mi: „Du hast Angst! Vielleicht davor, dass Alex nicht in dich verliebt ist. Du hast Angst, dass eure Freundschaft leidet. Aber wenn du mich fragst, dann leidet sie (die Freundschaft)mindestens genauso, wenn du nichts sagst und alles in dich hinein frisst“

Er schwieg eine Weile und auch Michael sagte kein Wort. Er dachte über Mike’s Worte nach.

Mi: „Papa?

M: „Mmmh.“

Mi: „Versprichst du mir etwas ?“

M: „Was denn ?“

Mi: „Du musst es mir erst versprechen.“

Michael schaute seinen Sohn zweifelnd an. Er versuchte aus dem Gesicht von Mike zu lesen was er vorhatte, aber er fand nichts raus.

Mi: „Komm schon, Papa. Du weist doch das du  mir vertrauen kannst. Bitte.“

M: „Wer weiß was ich dann für einen Müll verspreche.“ Doch da sein Sohn ihn mit einem Blick ansah, bei dem wohl jeder Vater schwach geworden wäre, sagte er: „Ok. Ich verspreche es.“

Mi: „Gut. Also......Wenn Alex wieder auftaucht...Bitte erzähl ihr alles. Du machst dich sonst noch ganz verrückt. Du hast doch (fast)nichts zu verlieren. Glaub mir, es ist besser für dich.“

M: „Mir wird’s zwar sicher nicht leicht fallen, aber ich hab’s ja versprochen.“

 

 

Inzwischen waren mehrere Tage vergangen, ohne  eine spur von Alex zu finden. Jeden Abend im Bett, dachten viele Leute an sie. Z.b. Michael, Gerrit und der Staatsanwalt Kirkitadse.

Alle machtens ich große Sorgen um Alex. Doch wenn sie gewusst hätten, wie schlecht es Alex wirklich ging, dann hätten sie nicht so mehr oder weniger ruhig im Bett liegen können.

 

Der Verbrecher fasste sie immer wieder an und küsste sie. Einmal hatte er Alex sogar schon vergewaltigt. Sie wurde auch schon mehrmals geschlagen und  misshandelt. Sie wusste sich einfach nicht mehr zu helfen. Ihre Glieder schmerzten und sie hatte keine Ahnung was der Typ noch alles mit ihr vorhatte. Einmal, als sie wieder im Keller saß und vor sich hin weinte, viel ihr auf ein mal der  Text ihres Lieblingsliedes ein:

Azad feat. Adel Tawil

Prison Break Anthem (Ich glaub an dich)

Gefängnis-Ausbruchs-Hymne

 

Ich bin für dich da

Und wenn hart folgt auf hart

Ich wird tun, was ich tun kann

Bis ins Grab

Durch die Hölle und wieder zurück

Gemeinsam ans Ziel

Auch wenn niemand uns hilft

Gib nicht auf ,Bruder, ich bin da

Wenn du mich brauchst

Denk an mich

Und im dunkeln geht ein Licht auf

Wird dir Flügel verleihen

Wenn du an mich glaubst

Alles aus, doch mein kleiner Schimmer blitzt auf

Flieg mit mir

Was du brauchst, liegt in dir

Du darfst nur deinen Glauben an dich nie verlieren

Kopf hoch, eines Tages, Bruder, alles wird gut

Ich bin der, der dich wieder aufbaut

Falls du mich rufst

Geb ich Kraft und erleichtere dir deine Last

Was du nicht alleine schaffst

Schaffen wir zusammen

Bleib tapfer, sprich ein Gebet, halt durch

Verlier mich nicht, und du wirst sehen

 

Refrain:

Ich hol dich da raus

Ich glaub an dich

So, wie du an mich glaubst

Ich hol dich da raus

Du kannst immer auf mich zählen

Halte noch aus

Ich weiß, die zeit hier scheint stillzustehen

Doch schon bald

Werden wir in Richtung Freiheit gehen

 

Was auch kommt, glaub mir

Was auch kommt

Ich werde deine Stütze sein

Wenn Last aufkommt

Trag dich weiter, wenn du nicht mehr kannst

Führ dich ans Licht

Gib dir Mut, wenn alles schmerzt

Und völlig zerbricht

Ich bin da in dunklen Tagen

Um dir Trost zu schenken

Bin der Ansporn

Um dich aus der Schlucht hochzukämpfen

Ich bin mit dir, wenn du nicht verzagst

Und nicht aufgibst

Ich bin da, da, bis dein Traum aufgeht

Halte dich an mir fest, ganz egal, wo du bist

Kämpfe Bruder, das ist Leben

Es gibt nichts geschenkt

Du musst tun, was zu tun ist

Finde deinen Weg

Gehe durch

Und sei mutig, Junge, es geht

Halte dir mich vor Augen

Ich bin immer für dich da

Und erleichtere deinen Pfad

Auf dem Weg nach draußen

Du kennst mich nicht

Doch ich kenn dein Problem

Ich bin Hoffnung, mein Freund

Bitte halt mich am Leben

 

Refrain

 

Ein unsichtbares Band

Hält uns für immer fest zusammen

Kein Schwerter, keine Flammen

Können uns jemals entzweien

Wir sind Brüder

Und werden für immer Brüder sein

Ich hol dich raus

(Du wirst sehen, du kannst zählen auf mich)

Ich hol dich raus, ich hol dich da raus

Halte noch aus

(Du wirst sehen, du kannst zählen auf mich)

 

Refrain

 

Nachdem sie sich den ganzen Text im Kopf vorgerufen hat, schöpfte sie wieder ein bisschen Verdacht. Sie vertraute darauf, dass Michael und Gerrit kamen und sie retten würden.

Besonders wenn sie an Michael dachte wurde ihr warm ums Herz. Sie fand ihren Kollegen irgendwie süß. Aber sie wusste auch, dass es mit ihnen beiden wahrscheinlich nie was geben würde. Michael war ein gutaussehender attraktiver Mann und sie dagegen....

Außerdem stand Michael eher auf jüngere, dunkelhaarige Frauen. Sie konnte sich auch an keine von Michi’s Ex erinnern die so kurze Haare hatte wie sie selber. Aber träumen war ja erlaubt, und so träumte sie viel von Michael, wenn sie einsam im Keller saß. Irgendwie musste sie doch hier rauskommen. Zum wiederholten male sah sie sich in Ihrem „Gefängnis“ um. Ihr Blick viel auf das winzig kleine Fenster knapp unter der Decke. Das Fenster zeigte zur Straße raus. Schon oft hatte Alex davor gestanden und versucht auf sich aufmerksam zu machen, wenn mal ein Fußgänger oder Rad Fahrer vorbeikam. Doch das war selten und wenn, dann waren die Menschen meist so schnell unterwegs, das sie nicht bemerkten, das jemand laut an die Scheibe klopft und um Hilfe rief. Betrübt dachte Alex über die heutige Gesellschaft nach. Alle waren nur nach am hetzen. Jeder beklagte sich, dass er so viel Stress hatte. Aber eigentlich waren sie doch alle selber dabei. Man könnte sich ruhig mehr Zeit für viele Dinge nehmen. Aber Nein! Alles musste möglichst schnell erledigt werden. Alex trat wieder einmal ans Fenster. Sie blickte hinaus. Aber was war das ? Da kam ja ganz langsam und gemütlich ein Alter Herr die Straße entlang gelaufen. Alex klopfte ans Fenster... „Bitte bitte lass ihn mich bemerken“, flehte sie im Stillen. Tatsächlich! Der Mann schaute sie verwundert von der Straße aus an. Alex bedeutete ihm, das er näher kommen sollte. Der ältere Herr zögerte einen kurzen Moment, aber als er Alex flehenden und ängstlichen Blick sah kam er doch näher. Alex machte schnell das Fenster auf Kipp : „Bitte ich werde hier gefangen gehalten. Bitte rufen sie schnell im K11 an. Die Nummer lautet ******-***** Bitte machen sie das.....das ist kein Scherz wirklich nicht. Bitte helfen sie mir doch“ Der Herr glaubte Alex, so fertig wie sie aussah. Ihre flehende Stimme. Sie war doch bestimmt nicht freiwillig dort unten und außerdem was hatte er schon zu verlieren?? Er nickte und machte sich schnell auf den Weg zur nächsten Telefonzelle. Doch plötzlich fiel Alex etwas ein: „ Sch****! Jetzt hab ich ein riesen Problem! Was heißt riesen Problem? Ich habe ein wirklich richtig großes riesen Problem. Was wenn der Verbrecher gesehen hat,  das der Mann zu mir ans Fenster gekommen ist ? Der wird sich ja sicher Wundern was der Mann da bei ihm im Garten will. Dann geht er auch noch direkt auf das Fenster zu. Gerade als sie diesen Gedanken zu ende gedacht hatte, flog die Tür auf. „Du Miststück! Was sollte das ?Warum hast du den Opa gerufen? Häh.....Ich rede mit dir....Los sag was“ , schrie sie der Entführer an. Ängstlich schaute Alex ihm in die Augen. Sie zitterte und wusste (was selten vorkam)nicht was sie sagen sollte. V: „Gut! Da du ja nicht mit mir redest, werden wir deinen Kollegen einen schönen Empfang bereiten, bevor sie mich in den Knast stecken und dich unter die Erde.“ Alex zitterte nur noch mehr. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Der Verbrecher packte sie am Arm und zog sie hoch. Wie zufällig berührten seine Hände dabei erst ihren Po und dann ihre Brust. „Los mitkommen,“ schnauzte er sie an. Er zog Alex am Arm hinter sich her in die Küche. Dort setzte er sie auf einen Stuhl. Er schlug ihr ein paar mal ins Gesicht. Alex liefen die Tränen über die Wangen. Sie konnte sie nicht mehr steuern. Sie liefen einfach so ihre Wangen herunter, was sie aber selbst gar nicht so genau mitbekam. Sie spürte nur den unglaublichen Schmerz durch die heftigen Ohrfeigen. Plötzlich hörte man aus weiter Entfernung die Polizeisirenen. Sie wurden schnell immer lauter. Der Verbrecher zog Alex vom Stuhl hoch und verpasste ihr mit seinen Springerstiefeln einen sehr heftigen Tritt in die Magengegend. Alex sackte zusammen. Verzweifelt schnappte sie nach Luft. Doch Sie bekam keine Luft mehr. Sie merkte wie ihr übel wurde. Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie spürte nichts mehr außer einer guttuenden Schwärze um sich herum. Sie fühlte sich leicht und frei. Als ob sie schweben könnte. Fühlt es sich so an wenn man tot ist“, fragte sich Alex. Doch sie fand keine Antwort.

 

Währenddessen klingelte es oben bei dem Verbrecher an der Tür:

 

M: „Man Gerrit ich kapier das nicht. Warum müssen wir erst noch klingeln ?Wir wissen doch das Alex da drin ist. Wer weis was der in der wertvollen Zeit die wir hier verschwenden  mit ihr anstellt.“

G: „Michael du hast ....“

Gerrit hörte auf zu reden da sich die Türe öffnete

V: „Ja bitte? Was kann ich für sie tun ?“

M: „Kriminalpolizei. Naseband . Mein Kollege Grass.

Er deutete auf Gerrit und hielt dem Verbrecher (er hieß Jörg Helmer)seinen Dienstausweis unter die Nase.

M: „Sie sagen uns jetzt sofort wo unsere Kollegin ist. Ach und gleich noch mal ein Tipp.....wir wiederholen uns nicht gerne. Also?“

Statt etwas zu sagen trat der Verbrecher einen Schritt zu Seite. Einen Moment zögerte Michael doch seine Sorge um Alex war größer. Er trat in den dunklen Flur des Wohnhauses.

G:  „ Los sie gehen vor!“

Er schob den Verbrecher ins Haus. Michael schaute nach rechts. Er blickte direkt in die Küche. Doch was er da sah lies in das  Blut in den Adern gefrieren. Alex! Seine Alex, lag auf dem kalten Fliesenboden der Küche. Zusammengekrümmt und mit schmerzverzerrtem Gesicht. M: „Scheiße Gerrit. Ruf sofort den Krankenwagen. Alex liegt hier bewusstlos auf dem Boden.

G: „Klar mach ich von draußen aus. Wenn ich unseren Freund hier, den Kollegen übergeben hab.“

M: „Beeil dich!“

Michael kniete neben Alex und versuchte sie wach zu bekommen. Aber er hatte keine Chance. Alex wollte und wollte einfach nicht aufwachen. Draußen übergab Gerrit Herrn Helmer an die Kollegen weiter. Über das Handy rief er einen Krankenwagen.

 

Alex spürte nichts. Außer immer noch dieses leichte schwerelose Gefühl, wie vorher. Sie schaute sich um, aber konnte nichts sehen außer schwarz. Na auch gut, dachte sie  sich, dann kann ich die Ruhe hier weiter genießen und nachdenken. Sie bemerkte nicht, das der Verbrecher gefasst wurde. Das Michael neben ihr kniete und verzweifelt versuchte sie wach zu bekommen. Das der Rettungswagen kam und sie hineingeschoben wurde. Das alles bekam sie nicht mit. Aber das war wahrscheinlich auch besser für sie.....

 

........Denn der Arzt (Ar) aus dem RTW sagte zu Michael

Ar: „Hören sie sich bitte auf Sorgen zu machen. Es ist wahrscheinlich besser für Frau Rietz wenn sie in dieser Art von Koma-Zustand liegt. Stellen sie sich doch mal vor wenn Frau Rietz wach wäre. Sie hätte unglaubliche Schmerzen. Ihr Bauch ist durch die Stiefel des Täters sehr in Mitleidenschaft gezogen worden. Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich ihnen noch nicht einmal sagen ob sie innere Verletzungen hat. Aber das ist anzunehmen...

Mittlerweile waren sie am Krankenhaus angekommen. Michael war mit im Krankenwagen mitgefahren und hatte Alex Hand gehalten. Er wich nicht von ihrer Seite doch als sie untersucht werden musste konnte er nicht mit. Er setzte sich vor dem Untersuchungsraum auf einen Stuhl und wartete. Er überlegte sich, wie er sich die Zeit vertreiben sollte. Schließlich entschloss er sich Gerrit anzurufen. Dieser war gerade dabei Herrn Helmer zu vernehmen. Herr Helmer wusste das er keine Chance hatte alles abzustreiten also gestand er gleich alles. Als Michael anrief wurde Helmer gerade in seine Zelle gebracht. Gerrit berichtete Michael von der Vernehmung und Michael erzählte Gerrit, was der Arzt im RTW gesagt hatte. Danach wussten beide nicht mehr was sie sagen sollten, also verabschiedeten sie sich von einander. Doch Michael bat Gerrit noch um einen letzten Gefallen : „Kannst du bitte Mike sagen, das ich nicht weis wann ich nah Hause komme. Er soll nicht auf mich warten. Es könnte spät werden.“ Michael spürte das Gerrit am anderen Ende der Leitung lächelte. Aber das war ihm egal. Sollte Gerrit doch denken was er wollte. G: „Klar mach ich. Pass mir gut auf Alex auf. Bis dann.“

M: „Immer doch. Bis dann.“

Beide legten auf. Gerrit rief Mike an und sagte ihm Bescheid, danach arbeitete er an den liegen gebliebenen Akten weiter.

 

Währenddessen wurde Alex im Krankenhaus operiert.

Michael lief vor dem OP-Saal auf und ab. Dann setzte er sich auf einen Stuhl, nur um Sekunden später wieder auf zu stehen und wieder auf und ab zu laufen. Man könnte sagen er lief zu einer sportlichen Höchstform auf.....und das nur wegen Alex. Da kam der Arzt um die Ecke. Endlich.

Michael lief auf ihn zu und bombardierte ihn mit Fragen: „Wie geht es meiner Kollegin ?Lebt sie noch? Was hat sie ?Ist sie schon wieder aufgewacht? Kann ich zu ihr? Nun sagen sie schon was !!“

Ar(Arzt): „Beruhigen sie sich erst mal. Ganz ruhig. Setzten sie sich dahin So also: Den Umständen entsprechend! Ja! Nein! Ja ausnahmsweise!“

Michael schaute den Arzt verwirrt an. Er lächelte.

Ar. „Tja wenn sie mir die Fragen wie aus der Pistole geschossen an den kopf  werfen dann komm ich genau so schnell mit den Antworten. Aber damit wir uns nicht missverstehen noch mal langsam: Ihrer Kollegin geht’s den Umständen entsprechend gut. Sie lebt ist aber noch nicht bei bewusst sein. Sie können ausnahmsweise zu ihr da ich hier keine weiteren Verwandten entdecken kann.“

M: „Das stimmt. Ihre Eltern sind geschieden und wohnen beide nicht hier in München. Ich habe leider auch ihre Telefonnummern nicht, sodass ich sie nicht informieren kann. Wir beide sind Kollegen und beste Freunde.“

Der Arzt nickte.

Ar: ich bringe sie zum Zimmer von Frau Rietz. Es kann nicht schaden wenn jemand bekanntes und vertrautes da ist, wenn sie aus der Narkose erwacht.

Der Arzt ließ Michael allein in Alex’ Zimmer zurück. Er setzte sich auf einen Stuhl neben ihrem Bett und küsste zärtlich ihre Hand. Er hielt ihre Hand ganz fest in seiner. Mit der anderen streichelte er ihr sanft über die Haare und die Wange.

„Bitte wach wieder auf,“ flüsterte er. Tatsächlich. Alex’ Augen zuckten. Ganz langsam und vorsichtig öffnete sie ihre augen. So als wolle sie ihre augen ganz schnell wieder zu kneifen, wenn es etwas schlimmes zu sehen gab. Doch da war nichts schlimmes. Ganz im Gegenteil. Da war etwas schönes. Jemand schönes. Michael.

A: „Hallo“. Sie versuchte vorsichtig zu lächeln. Auch Michael lächelte

M: „Hallo Alex. Wie geht es dir ?”

A: „Ich weis nicht so genau. Mir ist total schlecht.“

M: „Das ist ja auch kein Wunder, so wie der dich getreten hat. Das war echt krass. Du hast innere Verletzungen und bist operiert worden.“

A:„Nein! Wann komm ich den hier raus? Und vor allem wann kann ich den wieder arbeiten?“

M: „Das ist doch wieder typisch für dich. Grade noch mehr tot als lebendig und jetzt schon wieder gleich volle pulle arbeiten wollen. Du musst jetzt erst mal Geduld haben und richtig gesund werden. Dann sehen wir weiter.“

A: „Aber...“

M: „Nichts aber! Wenn ich dir sage, dass du dich erst einmal erholen musst, dann tust du das auch verstanden ?“

A: Jawohl Chef ! 

Nach ein paar Tagen hielt es Alex nicht mehr im Krankenhaus aus. Ihr war es dort viel zu langweilig. Der Arzt wollte sie aber ungern gehen lasse. Schließlich stimmte er zu, aber ur unter einer Bedingung: Alex  durfte nicht alleine zu Hause sein. Also beschloss Michael kurzer Hand, dass Alex mit zu ihm kommen konnte. Er hatte ja sowieso ein Gästezimmer frei (denn Mike hatte sein eigenes Zimmer).

 

In Michaels Wohnung:

A: „Michael, dass ist echt voll nett von dir, dass du dich um mich „kümmern“ willst, aber ich will dir/euch doch nicht zur Last fallen.“

M: „ 1.Macht mir/uns das nichts aus und

        2. hättest du dann noch im KH bleiben müssen und das wolltest du ja auch nicht. So und jetzt halt die Klappe. Kannst ja schon mal das Bett im Gästezimmer beziehen. Ich mache mit Mike schon mal Abendessen in einer halben stunde sind wir fertig. Alex wollte schon protestieren, aber Michaels Blick ließ keinen Wiederspruch zu. Also ging sie ins Gästezimmer und dachte: „Eigentlich sollte ich doch froh sein. Noch so eine Gelegenheit, nah bei Michael zu sein gibt es nie wieder.“

 

Währenddessen in der Küche:

Mi: „Hast du’s ihr schon gesagt?“

M: „Nein.“

Mi: „Boah Papa. Du hast es versprochen und versp.....“

M: „Jaja, versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen. Es gab halt noch keine passende Gelegenheit.“

Mi: Ich geh doch mit Lisa heute abend auf ein Konzert. Wenn ich wiederkomme hast du’s ihr gefälligst gesagt. Ist das klar??“

M: „Hallo du bist mein Sohn du....

Mi: „Eben und deswegen kann ich doch nicht mit ansehen, wie du in dein Unglück rennst Ich ruf Alex zum Essen.

 

Nach dem Mike weg war, sagte Michael zu Alex: „der Arzt hat gesagt du sollst viel schlafen, also leg dich etwas hin und versuch zu schlafen.“

A: „Was machst du?“

M: „Ach ich muss noch meine Stuererklärung und son Kram machen.“

A: „Kann ich mich dann aufs Sofa legen, damit ich mich nicht ganz so alleine fühle.“

M: „ Natürlich.“

Gesagt getan. Alex legte sich auf das Sofa und schlief auch schnell ein. Nach einiger zeit, schaute Michael nach ob Alex schlief. „Alex“, flüsterte er leise. Doch es kam keine Reaktion. Sie schläft wie ein Murmeltier, dachte michael und wie süß sie dann aussieht. Er setzte sich auf die Sofakante und strich ihr kurz übers Haar.

M: „Warum bin ich nur zu feige, dir meine Gefühle zu gestehen? Warum traue ich mich nicht dir zu sagen, was ich für dich empfinde Warum kann ich nicht einfach zu dem stehen was ich wirklich fühle.......Alex ich liebe dich.“

Langsam öffnete sie ihre Augen und Michael war sich nicht sicher ob sie das vorher gesagte gehört hatte. Alex setzte sich auf und flüsterte zurück: „Ich liebe dich auch Michael.“ Dabei blitzten und funkelten ihre Augen heller als alle Sterne zusammen. Sie umarmte Michael fest. War es nicht das gewesen, was sie sich immer gewünscht hatte? Michael zu umarmen? Nicht als Freund sonder vielleicht als ihr Freund. Doch so ganz konnte sie es irgendwie nicht genießen. Leise sagte sie: „Bitte lass mir noch ein bisschen Zeit. Das was passiert ist, habe ich  noch nicht ganz verarbeitet. Ich kann nicht dich jetzt nicht einfach küssen und so tun als wnn nicht s gewesen wäre. Weil da war etwas, etwas schlimmes.“ Michael konnte Alex bedenken sehr gut nachvoll ziehen. Er wunderte sich sowieso darüber, das Alex das alles einfach so weg steckte. Zumindest schien es so......Leise flüsterte er ihr ins Ohr: „Natürlich, du bekommst so viel Zeit von mir wie du willst. Ich habe solange auf dich gewartet. Da macht das jetzt auch nichts mehr aus.“ Ganz vorsichtig löste er sich aus der Umarmung.

A: „Es tut mir leid, aber ich kann das einfach nicht. Nach allem was passiert ist. Ich...Ich brauche einfach ein bisschen Zeit.“

M: „Du musst dich doch dafür nicht entschuldigen. Du kannst doch nichts dafür. Es ist doch total verständlich, dass du jetzt erst mal Zeit brauchst um das alles zu verarbeiten.“ Während er das sagte, hielt er mit einer Hand ihre Hand und mit der anderen streichelte er ihr vorsichtig über die Wange.“ Plötzlich legte sie ihren kopf an Michaels Schulter und weinte. Sie hatte die ganze zeit nicht geweint. Weder während ihrer „Gefangenschaft “noch danach im KH oder bei Michael. Doch jetzt konnte sie nicht mehr. Es musste einfach mal alles aus ihr raus. Sie musste so weinen und konnte sich kaum mehr beruhigen. Michael legte seine Arme um sie und strich ihr immer wieder über den Kopf und den Rücken. So lange, bis sie sich wieder einiger maßen beruhigte hatte. Aber wie gesagt, das dauerte ziemlich lange, da diese schrecklichen Bilder immer wieder auftauchten, auch wenn sie versuchte sie mit aller Kraft fortzuschieben. Nach einiger zeit konnte sie wieder reden. Sie plapperte einfach drauflos, denn es tat ihr gut, mit jemandem zu reden. Aber was hieß schon irgendjemand. Es war nicht irgendjemand .Es war Michael. Ihr Michael. Ihr, Michael, der ihr, Alexandra Rietz gerade eben gesagt hatte, dass er sie liebte. Sie erzählte ihm alles. Jeden Tag schilderte sie ihm bis ins kleinste Detail. Es war zwar schwer aber sie schaffte es doch.  Michael ließ sie reden. Er wusste, das es ihr gut tat und ihr half. Doch so langsam bekam er auch Wut. Wut auf den Verbrecher der seiner Alex so etwas antat. Aber ihm war klar das Selbstjustiz nichts bringen würde. Der Täter würde schon seine gerechte strafe bekommen. Als Alex geendet hatte, saß sie da wie ein Häufchen Elend. Sie hatte tränen in den Augen und ihre Hände zitterten. Schweigend nahm Michael sie in den arm.  Er wiegte sie sanft hin und her und versuchte sie zu beruhigen. Auf der einen Seite war es ein angenehmes Gefühl in Michaels starken Armen zu liegen, aber auf der anderen Seite musste sie immer wieder an ihren Peiniger denken.  Nach einiger Zeit stand Michael auf um etwas zu trinken zu holen. Er setzte sich wieder aufs Sofa und beide tranken etwas. Alex starrte vor sich ins Leere.

M: „Hey musst du schon wieder daran denken?“

Alex nickte bloß stumm.

M: „Och Alex.....Hey.....komm mal her……”

Eine Träne rollte ihre Wange herunter. Sie wollte nicht weinen, aber sie konnte einfach nichts dagegen tun. Langsam kletterte sie auf Michaels Schoß. Sie lehnte sich an seine Schulter und nun rannen ihr die Tränen wie Sturzbäche die Wangen runter. Michael tat alles um sie zu trösten aber es war mindestens doppelt so schwer wie beim ersten Mal. Irgendwann schlief Alex ein. Das weinen ihre Verletzung im Bauchbereich.....all das hatten sie sehr müde gemacht. Eine Weile dachte Michael noch nach, doch dann schlief auch er ein.

 

Gegen 1 Uhr nachts kam auch Mike wieder. Er hatte sich einen Schlüssel mitgenommen und schlich sich nun leise durch den Flur. Als er durchs Wohnzimmer schlich huschte ein lächeln über seine Lippen. So wie es aussah, hatte sich sein Vater wirklich getraut Alex seine Liebe zu gestehen. Mike holte leise sein Handy aus der Tasche und fotografierte diese Szene. Es sah einfach zu süß aus. Alex auf dem Schoß seines Vaters. Sie hatte ihren Kopf an seine Schulter gelehnt und er seinen auf ihren. Mike fand das bild total süß. Er überlegte ob er es ihnen zeigen sollte oder nicht....vorerst entschloss er sich dagegen. Dieses Bild sollte sein Geheimnis sein. Leise ging er in sein Zimmer. Er zog sich’s um und legte sich dann aufs Bett.

Eine Weile dachte er noch über das Konzert, Lisa und die Sache zwischen Alex und seinem Vater nach. Er fand, das sein Leben im Moment kaum besser laufen könnte. Außer vielleicht das die Entfernung zwischen Düsseldorf und München so groß war. Aber die würde sich niemals ändern....doch jetzt hatte er ja noch viel Zeit, die er in München verbringen konnte. Er hatte erfahren, das die Schule noch eine weitere Woche ausfallen würde. Danach hatten sie dann erst mal Ferien....also ganz viel Zeit um München unsicher zu machen. Mit diesen schönen Gedanken schlief er schließlich ein.

Am nächsten Morgen wachte er früh auf. Obwohl er nur sehr wenig geschlafen hatte, fühlte er sich fit und ausgeschlafen. Also stand er auf und ging leise Richtung Küche. Er dachte das die Erwachsenen noch auf dem Sofa schliefen, aber dem war nicht so.....Das Sofa war leer. „Na ja, sie werden halt in der nacht aufgewacht  und dann ins Bett gegangen sein.“ In der Küche deckte er den Tisch und setzte die Kaffeemaschine an. Dann zog er sich schnell an und ging zum an der Ecke. Er kaufte frische Brötchen und pflückte bunte Blumen die am Wegrand wuchsen. Zu Hause angekommen, stellte er die Blumen in eine Vase und legte die Brötchen in einen dafür vorgesehenen Korb. Diesen stellte er dann auf den Tisch. Plötzlich stand Alex hinter ihm. A: „Guten morgen. Oooh du warst schon beim Bäcker. Man merkt ja gar nicht, das du gestern bis in die Puppen auf dem Konzert warst.“ Mike musste grinsen und sagte: „woher willst du wissen ob ich überhaupt da war ?aber vor allem wann ich zurück gekommen bin. Du bzw. ihr habt geschlafen wie die Murmeltiere. Alex wurde ein bisschen rot, aber Gott sei dank kam Michael in diesem Moment zur Tür herein und rettete sie somit vor einer Antwort.

Alle wünschten sich einen guten morgen und setzten sich an den Tisch. Mike begann ein Gespräch: „Weist du das du Alex grad den Kopf gerettet hast?“

M: „Nee wieso?“

A:  „Mike hat gerade eine Feststellung gemacht und wartet noch auf eine antwort von mir, aber da bist du ja Gott sei dank zu Tür herein gekommen.“

M: „Achsooo und was war das für ne Feststellung ?“

Mi: „Na das ihr gestern geschlafen habt wie die Murmeltiere.......“wieder grinste er seinen Vater hinterhältig an. Nun wurde auch Michael ein bisschen rot, wie Alex zuvor. Darüber freute Mike sich besonders, da seinem Vater normalerweise nichts peinlich war.

M: „Na du weist doch, versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen.....“

Alex schaute irritiert von einem zum anderen : „Versprochen ist versprochen und wird auch nicht gebrochen??“

Doch Michael winkte nur ab. Er hatte keine Lust, Alex jetzt alles zu erklären. Außerdem hatte er Angst, das sie alles in den falschen Hals bekam. Die 3 frühstückten gemütlich zu ende bis das Telefon schellte. Michael stand auf und meldete sich. Es war Gerrit. Er wollte Bescheid geben, dass Michael sofort ins K11 kommen sollte. Irgendwas wichtiges, aber was wusste er nicht. Denn der Staatsanwalt hatte ihn beauftragt Michael sofort anzurufen und ins K11 zu bestellen. Michael knurrte bloß ein ja ja ich mach mich auf den Weg in den Hörer und beendete das Gespräch. Dann sprang er schnell unter die Dusche, zog sich an und verabschiedete sich von den anderen beiden. Er machte sich auf den Weh zum K11 ohne auf sämtliche Verkehrsregeln zu achten. Denn wenn Kirkitadse schon Gerrit beauftragt um ihn - Michael - ins K11 zu bestellen, dann lag schon etwas sehr wichtiges und dringendes an.

 

A: „Was hast du bloß für einen Vater?“

Mi: „Tja. Mittlerweile bin ich  das schon gewöhnt, dass nie jemand für mich da ist.“ Dabei zog er ein Gesicht, bei dem jeder Außenstehende der nicht wusste ,das dass Spaß war, ihm alles abgenommen hätte.“

A: „Oh du armer armer kleiner Junge.....was hast du bloß für Rabeneltern.....“

Die beiden neckten sich noch ein bisschen weiter, bis es plötzlich an der Tür schellte.

A: „Ich geh schon.“

Alex öffnete die Tür.......Als sie sah, wer da die Treppe herauf gestiefelt kam, dachte sie, sie träumte. Das konnte doch nicht wahr sein. Doch tatsächlich, da kam wahrhaftig.................

 

.....................Branco die Treppe hoch. Ihr Ex-Kollege aus dem K11, der jetzt im Kosovo war. Moment, der jetzt hätte im Kosovo sein müssen. Denn jetzt stand er ja vor ihr.

B(ranco): „Hey, Alex, wie geht’s dir? Eigentlich wollte ich ja zu Michael. Äääääh aber Moment mal. Was machst du  denn hier?“

Alex lachte und sagte: „Hallo Branco was machst DU denn hier?“ Sie umarmten sich und Alex bat Branco herein. Sie gingen ins Wohnzimmer und setzten sich auf die Sofas .Mike hörte Branco’s Stimme, aber er dachte das er sich irrte. Also ging er nachsehen und als er in der Wohnzimmertüre stand, war er sehr überrascht.

Mi: „Brancooooo! Was machst du denn hier??”

B: „Hey Mike auch mal im Lande.“

Mi: „Na das musst du gerade sagen.......“

Auch Mike umarmte Branco kurz. Dann lies er sich neben Alex aufs Sofas plumpsen.

Mi: „Los jetzt erzähl mal, was machst du hier???“

A: „Das würde ich auch gerne mal wissen! Also??“

B: „Ob ihr’s glaubt oder nicht aber ich hatte in letzter Zeit echt krasses Heimweh. Mein Chef hat wohl auch gemerkt, dass es mir nicht so gut geht. Er meinte, dass er sich mit Kirkitadse in Verbindung setzen würde. Dann könnte ich schnell wieder hier nach München kommen. Der Staatsanwalt hat mir dann auch sofort wieder meinen alten job im K11 angeboten. Natürlich habe ich dann sofort zu gesagt.......Bessere Kollegen als euch gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Na ja, im Kosovo  war es echt super. Obwohl das manchmal echt hart ist die ganzen armen Leute da zu sehen. Auf jeden fall, war das ne einmalige Erfahrung für mich, aber 1 ½ Jahre ohne euch zu sehen ist echt hart....“ So endete Brancos Bericht....Branco war in den 1 ½ Jahren nie zu Besuch gewesen und Alex und Michael hatten es auch nie geschafft ihn mal dort hinten zu Besuchen.

A: „Das heißt wir arbeiten jetzt zu viert im K11?? Das wird bestimmt super, auch wenn ich dann die einzige Frau bin....Dann muss ich öfter mal ein bisschen lauter werden , Ich freue mich total das du wieder da bist. Wir haben dich total vermisst.“

B: „Ich euch auch. Aber ich glaube nicht, dass du oft laut werden musst. Wenn du uns einmal anschaust und uns dann bittest leise zu sein, fressen wir dir aus der Hand.“

A: „Du vielleicht aber die anderen beiden bestimmt nicht.“ Mike hatte bis jetzt schweigend zugehört und versucht sich das lachen zu verkneifen. Doch jetzt konnte er einfach nicht mehr. Er fing an zu lachen und wollte gar nicht aufhören.

A: „Was gibt es denn da so blöd zu lachen? Du kennst doch Gerrit und deinen Vater.“

Mi: „Ja genau deswegen.(fängt wieder laut an zu lachen)Sorry aber ich find das grad einfach nur irre komisch.“

B: „Hey,  tschuldigung aber ich verstehe grade gar nichts.........und außerdem Alex..........du hast mir noch nicht auf meine frage geantwortet......was machst du bei Michael in der Wohnung??“

A: „Also da bist du  nicht alleine, ich verstehe ach nichts und warum ich hier  bin erzähl ich dir gleich jetzt ist erst einmal Mike an der Reihe. Was ist sooooo lustig?“

Mi: „Alex das müsstest du doch wohl am besten wissen.“

A: „Was?“

Mi: „Na, mein Vater , der wird dir von jetzt an doch sowieso aus der Hand fressen egal was du tust oder sagst....“

B: „Boah sch****!!! In den ganzen Jahren, die ich im K11 gearbeitet habe, war das in dieser Beziehung total öde…..Keine Flirtereien, keine Annäherungsversuche, keine Küsse....nix! Kaum bin ich weg, fängst du was mit Michael an. Das kann doch nicht wahr sein.“

A: „Was soll das denn heißen? Ich habe nichts mit Michael angefangen.“

Mi: „Ach nein??“

A: „Nein.......“

Mi: „Lügnerin! Ich habe den Beweis!“

A: „Was willst du für einen Beweis haben? Den will ich mal sehen. Wir haben uns ja noch nicht mal gek...“ Alex bis sich auf die Lippen. Hoffentlich hatte niemand ihren Versprecher bemerkt..... „Warum wolltest du unbedingt das Wort geküsst in den mund nehmen“, schallte sie sich selbst.

B: „Verraten, verraten!“

A: „Boah Branco.“

B: Jetzt weis ich auch warum du hier bist.“

Alex hörte auf zu grinsen. Statt dessen schaute sie traurig auf den Boden.

B: „Hey Alex, was ist los? Hab ich was falsches gesagt?”

Mi: „Deswegen ist sie nicht hier.  Schaffst du es selbst zu erzählen oder soll ich vielleicht?“

A: „Danke Mike aber ich schaff das schon selber.“

Mi: „Gut wie du meinst.“

Also erzählte Alex die ganze Geschichte. Sie stockte nur einmal kurz als die Sache mit der Vergewaltigung kam. Branco lauschte bestürzt Alex Bericht. Als sie fertig war verirrte sich eine Träne auf ihre Wange. Branco setzte sich zu ihr aufs Sofa und nahm sie in die Arme.

B: „Das tut mir so schrecklich Leid. Wenn ich geahnt hätte, das du hier bist weil....weil du so etwas erlebt hast.....Ich.........Ich hätte doch niemals damit angefangen.“

A: „Ist doch schon gut, du konntest das ja nicht wissen. So schwer es mir auch fällt, es ist besser wenn ich öfter darüber rede, als wenn ich es totschweige. Willst du jetzt auch noch das mit Michael wissen?“

Branco zuckte mit den Schultern.

B: „Wenn ....Ich meine wenn du willst und wenn es dir nichts ausmacht....Interessieren würd’s  mich schon, aber ich weis ja auch nicht was Michael dazu sagt.“

Also erzählte Alex, Branco wie sie mit Michael zusammengekommen war....wie er sie tröstete und einfach für sie da war. Branco strahlte.

B: „Herzlichen Glückwunsch. Ihr passt echt gut zusammen.“

A: „Danke, aber was ist den mit dir so?“

Branco errötete und fragte verlegen: „Was soll den mit mir sein?“

A: „ Na ja hast du im Kosovo vielleicht eine hübsche Frau getroffen?“

B: „Ääääääh wie kommst du darauf?“

A: „Brancoooo?!?! Du wirst so rot.....“

B: „ Ja ja ist ja schon gut. Sie heißt Jamina und ist 3 Jahre jünger als ich. Also 27. Sie.....ist auch hier. Zusammen mit Kirkitadse und meinem alten Chef haben wir den Prozess mit dem Visum und so.....na ja sagen wir einfach mal...ein wenig beschleunigt......aber bitte....ihr dürft nichts verraten.“

A: „Natürlich nicht! Wie sieht sie denn aus“

B: „Warte ich kann dir ein Foto zeigen.“ Branco holte ein Foto raus, auf dem eine hübsche Frau zu sehen war.

A: „also......Branco.....ich weis gar nicht was ich sagen soll! Sie ist....Sie ist.....

Mi: „Wunderschön?!?!“

A: „Hey, das ist Branco seine und du hast doch auch ne Freundin aber du hast recht sie ist wirklich wunderschön!“

Ohja das war sie wirklich. Die Frau auf dem Foto, war bildhübsch. Sie hatte lange dunkelbraune Haare, die ihr in „Wellen“ über ihre Schultern fielen. Die dunklen Mandelaugen schauten scheu, fast ein bisschen ängstlich in die Kamera. Das erinnerte Alex an den beliebten Kinderfilm „Bambi“. Das Reh hatte auch immer so einen Blick.....Des weiteren, hatte Jamina dunklere Haut als Europäer. Sie hatte ein rotes, weites Top an und dazu passend eine rote Blume im Haar.

A: „ Wo ist sie jetzt?“

B: „Im Krankenhaus.“

A: „ Oh mein Gott, was ernstes?“

B(lächelt): „Nein. Sie ist schwanger.“

A: „ Brancooooooo.........“

B: „Nicht von mir, sondern von ihrem psychopathischen, kranken, geistesgestörten Ehemann. Entschuldigt bitte diese ausdrücke aber sie sind alle wahr....Er hat sie brutal misshandelt und.... durch das klingeln seines Handys wurde er unterbrochen. Es wahr das Krankenhaus. Anscheinend würde es bald losgehen, denn Jamina war ja auch schon im neunten Monat. Branco verabschiedete sich schnell von Mike & Alex und fuhr dann so schnell es ging ins KH. Als er dort ankam wurde er sofort zum Kreissaal gebracht. Dort lag schon seine Freundin. Sie schien starke wehen zu haben, denn ihr Gesicht war schmerzverzerrt. 

 

Schließlich, war die anstrengende Geburt zu Ende. Jamina war zwar erschöpft, aber auch mindestens genauso glücklich. Auch Branco war Happy, obwohl es nicht sein Baby war. Er fühlte sich aber die ganze Zeit so.  Er hatte sofort Vatergefühle entwickelt. Er konnte und wollte seinen Blick kaum noch von „seinem“ Baby wenden. Branco hatte die Nabelschnur durchschneiden dürfen und ach bei den aller ersten Untersuchungen schaute er aufmerksam zu. Einmal kurz, wünschte er sich, dass das Baby (es war übrigens ein Mädchen)von ihm war. Aber es war ja alles mit Jamina abgesprochen. Wenn der Vater es zuließ wollte er das Mädchen adoptieren. Aber so oder so würde er es mit Jamina zusammen großziehen. Also verflüchtigte sich der Gedanke schnell wieder....Nach einiger Zeit wurde die kleine, junge glückliche Familie allein gelassen. Jamina saß im Bett und hatte ihre Tochter auf dem Arm. Tränen rollten über ihre Wangen.  Sie streichelte mit ihrem Zeigefinger  über die Wange und den Kopf des Babys. Branco saß neben ihr af der Bettkante und tat das selbe. Er gab Jamina einen dicken Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr: „Ich liebe dich!“ J(amina): „Ich liebe dich auch!“ sie schauten sich in die Augen und küssten sich schließlich.

J: „ Branco.....Ich muss dir was sagen.“

B: „Was denn?“

J: „Die kleine. Sie ist deine Tochter.“ Sie lächelte. Branco lächelte zurück.

B: „Ich weis.“

J: „Nein! So mein ich das doch gar nicht. Sie ist Wirklich deine Tochter. Deine leibliche Tochter.

B: „Das kann doch nicht sein! Du hast doch gesagt, dass nur er in Frage kommt. Du brauchst mir jetzt nichts vorzumachen, nur weil du meinst das ich traurig bin.“

J: „Das sag ich nicht nur so....Das mein ich ernst....aber du hast meinen Mann noch nicht gesehen. Er ist Afrikaner, das heißt er hat eine dunkle Hautfarbe....

B: „ Ja aber....Das heißt ja...die kleine.....“Fassungslos starrte er seine Freundin an. So ganz begriff er nicht, was sie ihm sagen sollte.

J: „Ja das sage ich ja die ganze Zeit.“ Branco nahm sie in die Arme. Nun musste er doch weinen. Er war so glücklich, sodass er kaum aufhören konnte zu weinen. Er nahm seine Tochter auf den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ganz leise flüsterte er: „Meine Kleine!“ Dann sah er Jamina an. B: „Warum hast du mir nicht von Anfang an gesagt, dass auch ich in Frage kommen würde?“

J: „Ich wolle nicht, dass du enttäuscht bist, wenn er der Vater gewesen wäre.“ Branco blieb noch sehr sehr lange bei seiner kleinen Familie. Sie redeten viel über die Zukunft aber auch über die Vergangenheit. Außerdem brauchte das Mädchen ja noch einen Namen. Branco war für Emilia und Jamina für Romana. Also einigten sie sich nach langem hin und her auf den Namen Emilia-Romana. Beide fanden den Namen wunderbar. Er passte perfekt zu ihrer Tochter. Irgendwann verabschiedete sich Branco wiederwill von seinen Frauen.  Er musste dringen noch etwas in ihrer neuen Wohnung machen. Die beiden(bzw. drei) waren schon seit 2 Wochen in München. Sie hatten sich eine Wohnung gesucht und diese schön eingerichtet. Doch ein paar kleinere Dinge mussten noch getan werden. Die wollte er jetzt erledigen. Jetzt wo er  noch alleine war und kein Baby dauern schrie.

 

Bei Michael in der Wohnung:

Mittlerweile war es schon Nachmittag. Michael war aus dem K11 zurück gekehrt und Alex wollte natürlich wissen, was Kirkitadse von ihm wollte.

M: „Er hat mich gefragt, ob ich heute schon eine riesige Überraschung erlebt hätte. Ich habe verneint. Dann hat er auf einmal unsere hohe Aufklärungsquote angesprochen und uns in den höchsten Tönen gelobt....Das war irgendwie komisch. Außerdem hat er noch gesagt, dass Gerrit wieder in seinen alten job zurück kehrt. D.h. das er wieder zurück ins Drogendezernat geht. Ich weis  nicht ob er das freiwillig macht aber.......wen könnten wir denn dazu bekommen?? Zu zweit können wir die Arbeit auf keinen Fall bewältigen.“ A: Mmmh du hast Recht ist schon merkwürdig irgendwie aber ich weis glaube ich was bzw. wer mit der Überraschung gemeint war und wer Gerrits Job bekommt.“

M: „Ach ja?“

Also erzählte Alex im die Geschichte von Brancos Besuch, mit allen Fakten. Während der Erzählung schaute Michael immer verblüffter drein. Als Alex schließlich fertig war, sagte er: „Das ist nicht dein ernst oder?? Du verarscht mich doch!“

A: „Nein er war wirklich hier und hat das alles erzählt. Aber du kannst ja deinen Sohnemann fragen. Der erzählt dir das gleiche.“

M: „Ja ist ja gut Liebelein. Ich kann das nur noch nicht so ganz begreifen, dass er wieder da sein soll.“

A: „du hast ihn sehr vermisst stimmt’s?“

Michael nickte

M: „Ja! Ich mein...Ich habe echt nichts gegen Gerrit. Er ist ein super Kerl und ich würde auch sagen, das er nen guter Kumpel von mir ist, aber.....Ich weis nicht. Ich komme nicht so gut mit ihm aus wie mit Branco. Branco war immer für mich da. Ich mein es ist ja schon nen großer Altersunterschied zwischen uns, aber trotzdem. Er hat mich immer verstanden. Bei Gerrit, habe ich das Gefühl, er fragt bei privaten Dingen mit Absicht öfter nach. Als wenn er mich lächerlich machen will oder so. Als ich ihm z.B. erzählt hab, dass ich in dich verliebt bin, da  hat er mich voll damit aufgezogen.  Als wenn es etwas schlimmes wäre....Aber ich glaube er ist/war in dich verknallt.

A: „Was Gerrit in mich verknallt??? Hoffentlich nicht....Du bist doch der einzigste Verrückte....“

M: „Wieso verrückte??“

Alex zuckte nur mit den Schultern. Sie schaute Michael tief in die Augen. Ihr Gesichter kamen sich immer näher.....Die beiden küssten sich.....Doch plötzlich wich Alex einen schritt zurück....

M: „Tut mir Leid Alex, ich wollte nicht...“

A: „ach ist schon gut. Ich wollte es doch auch ab plötzlich tauchten diese Bilder wider auf.“ Sie lehnte ihren kopf an Michaels Schulter. Nachdenklich starrte sie vor sich hin.

A: „Meinst du echt, Gerrit ist in mich verknallt?“

Einen Moment lang zögerte Michael. Dann antwortete er: „Ich weis es nicht. Aber Branco hätte in dieser Situation nicht so reagiert. Er hätte vielleicht gesagt das er sich für ich freut oder so.“

A: „Na jetzt ist er ja wieder da, da kannst du ihm ja alles erzählen.“

M: „Na der wird sich bedanken. Nachher hält er mir noch seine Hand unter die Nase und sagt ja hier gib mal kohle, dafür das ich immer Kummerkasten spiele.“

A: „Ach was Branco doch nicht.“

M: „Na ja ich kann ihn ja nachher mal anrufen. Jetzt wird er sicher noch bei seiner Freundin sein.“

 

Gegen Abend wollte Michael dann bei Branco anrufen, doch ihm fiel auf, das er ja überhaupt keine Nummer von Branco hatte. Weder Festnetz noch Handy. Sein Handy hatte er schließlich verkauft da es im Kosovo sowieso nicht funktionierte.

M: „Alex?“

A: „Ja!“ Kam es aus dem Badezimmer. Michael ging in die Richtung aus der Alex Stimme kam.

M: „Wo bist du denn?“

A: „Im Bad.“

Michel war in der Badezimmertüre stehen geblieben. Er schaute ziemlich verduzt, weswegen Alex anfing zu lachen.

M: „Äääääh was machst du da?“

A: „Ich räume auf, dass müsste mal dringen wieder gemacht werden.“

„Tja wo sie Recht hat hat sie Recht, aber sie ist echt ein Workaholic……..Eigentlich sollte sie sich doch von dem Überfall und so erholen. Aber weil sie nicht ins K11 arbeiten darf muss sie jetzt hier etwas tun.....Aber das ist wohl ein gutes Zeichen das es ihr schon wieder besser geht, dachte Michael. Das alles sagte er ihr auch so......

Alex hatte alle Parfümfläschchen, Deo-Sprays, Zahnbürsten, Tuben, Döschen und anderen Kram aus dem Badezimmerschrank geräumt. Ausgewischt  hatte sie ihn offensichtlich schon, denn einige Dinge standen schon wieder im Schrank. Michael wunderte sich sehr, dass Alex gerade jetzt den Badezimmerschrank aufräumte. Aber er hielt die Klappe, denn er wusste, dass Alex ihm sonst eine Standpauke halten würde, von wegen leere Flaschen in den Müll tun und so weiter. Aber darauf hatte er momentan überhaupt keine Lust.

A: „Jetzt schau dir das doch mal an. Fast die Hälft von dem ganzen Zeug ist leer. Warum schmeißt du das dann nicht direkt weg?“ Michael stöhnte leise auf. M: „Mensch Alex müssen wir das jetzt durchdiskutieren? Sag mir mal lieber, ob Branco dir ne Adresse oder Telefonnummer gegeben hat.“ A: „Nein hat er nicht. Aber wieso?“

Michael schilderte ihr das Problem und Alex hatte als typische Frau auch schon direkt eine Lösung parat.

A: „Ruf doch  einfach mal den Staatsanwalt an. Der hat bestimmt die Adresse und Telefonnummer.“

M: „Alex du bist wunderbar. Ich könnt dich knutschen.“

A: „Mach doch.“

Also gab Michael Alex einen langen und intensiven Kuss. Diesmal ließ es Alex zu. Sie zuckte nicht zurück und schien es sogar zu genießen.

Als sie sich wieder lösten, sagte er zu Alex: „Weist du eigentlich, dass du nach mindestens 2 verschiedenen Parfüms riechst?“

A: „Wundert dich das, bei mindestens 2 kaputten Flaschen im Schrank.....“

Michael schüttelte lächelnd den Kopf.

M: „Du bist verrückt.“

„Aber selber“, dachte Alex. Sie sprach es aber nicht aus, da sie keine Lust auf Kabbelei oder Stress hatte. Also arbeitete sie einfach weiter. Michael ging ins Wohnzimmer und schnappte sich das Telefon. Erst  rief er den Staatsanwalt an und fragte nach Brancos Telefonnummer. Als er sie sich aufgeschrieben hatte, machte er noch ein paar Späße mit dem Staatsanwalt. Dann legte er auf und rief bei Branco an.

 

Bei Branco in der Wohnung:

Er hatte gerade das letzte Bild aufgehängt, als das Telefon klingelte. Er wunderte sich, da nicht viele seine neue private Nummer kannten. Aber was heißt schon nicht viele. Es waren 2 Leute. Der Staatsanwalt und sein Alter Chef aus dem Kosovo.

B: „Vukovic?

M: „Hey Branco. Ich bin’s Michael.”

B: „Michael!!! Wie geht es dir? Es ist schön mal wieder deine Stimme zu hören. Woher has du eigentlich meine Nummer??“

M: „Ganz langsam. Mir geht es gut. Ich find es auch echt super mal wieder deine Stimme zu hören. Wie geht es dir eigentlich?“

B: „Super! Heute ist der schönste Tag in meinem Leben!”

M: „Das ist schön. Weswegen ich anrufe: Ich wollte die fragen ob du Zeit und Lust hast, mit mir trinken etwas trinken zu gehen oder so. Weißte einfach mal so zum quatschen oder so, wir haben uns j schließlich lange nicht mehr gesehen. Dann könntest du  mir auch erzählen warum heute der schönste tag in deinem Leben ist......obwohl ich kann’s mir schon denken.

B: „Klar hab ich Lust. Wann denn? Gleich heute Abend?“

M: „Ja von mir aus. Sagen wir so um 20 Uhr in „unserer“ Kneipe?“

B: „Ja super. Ist ok. Bis 20 Uhr dann. Ich freu mich schon.“

M: „So was sagt man normalerweise aber nur als Mann zu einer Frau!“

B: „Na und, wenn es aber so ist.“

M: „Hey so war das nicht gemein ich freu mich ja auch.“

B: „Na siehste. Bis dann.“

M: „Jo bis nachher.“

Beide legten auf. Branco überlegte was er machen sollte. Schließlich entschloss er sich dazu, seine Freundin im Krankenhaus anzurufen.

J: „Ja hallo?“

B: „Hey süße. Ich bin’s. wie geht es euch?“

J: „Hallo Schatz. Uns geht’s gut. Hast du schon Sehnsucht?“

B: „Natürlich. Kaum war ich aus dem Zimmer raus hab ich euch schon vermisst.“

J: „Du fehlst uns auch schon.“

B: „Woher willst du wissen ob unsere Kleine mich vermisst?“

Jamina lächelte. Branco war doch wirklich verrückt. Auf was für Sache er immer kam.....

J: „Branco so was spürt man als Mutter einfach.“

B: „Ist ja schon gut. Aber weswegen ich eigentlich anrufe. Mein Ex- und -jetzt –schon- wieder -Kollege Michael hat mich angerufen. Wir haben uns für heute Abend verabredet. Wir wollen in unsere alten Stammkneipe etwas trinke gehen. Du kannst mich dann auf dem Handy erreihen wenn etwas sein sollte ja?“

J: „Jaja ist ok, uns wird schon nichts geschehen. Mach dir mal keine Sorgen. Aber bitte betrink dich nicht total und mach nicht so ganz lange.“

B: „Hey, du kennst mich doch. Ich weis wann Ende ist.“

J: „Natürlich weist du das, ich meine ja nur so. Aber du kommst uns doch morgen früh besuchen oder?“

B: „Natürlich. Länger halt ich es ohne euch auf keinen Fall aus. Aber bitte sei mir nicht böse, ich muss jetzt Schluss machen. Ich liebe dich. Gib meiner süßen Kleinen noch einen Kuss und gute Nacht.“

J: „Klar mach ich. Ich liebe dich auch. Gute Nacht. Bis morgen.“

B: „Ja bis morgen.“

Beide legten auf.

Branco ging ins Badezimmer und sprang schnell unter die Dusche. Es dauerte länger als er gedacht hatte, bis er den Geruch von Farbe, Klebstoff etc. von seinen Händen gewaschen hatte. Als er endlich fertig war, stieg er aus der Dusche und schnappte sich seine Klamotten. Doch auch sie stanken unheimlich: „Bääääh die muss ich erst mal in die Waschmaschine stecken.“ Gesagt getan! Er stopfte seine Sachen mit anderer Schmutzwäsche(man muss ja die Umwelt schonen)in die Maschine. Er stellte sie an und ging dann ins Schlafzimmer. Dort suchte er sich neue Sachen aus dem Kleiderschrank. Dann ging er in die Küche um eine Kleinigkeit zu essen. Als er fertig war, machte er sich auf den Weg zu ihrer Stammkneipe „Zum goldenen Schuh“. Seit Michael und Branco sich kannten, gingen sie schon dorthin. Michael ging auch heute noch manchmal mit Gerrit hin. Aber nur sehr sehrt selten, da es ihm nicht mal halb soviel Spaß machte wie mit Branco. Der Abend verlief so, wie die beiden es sich vorgestellt hatten. Zur Begrüßung umarmten sie sich lange und fest. Dann quatschten sie die ganze Zeit. Branco erzählte von seinem Abenteuern im Kosovo und von seinem neuen Vaterglück. Michael erzählte, wie er die Männerabende vermisst hatte und das er ein paar Probleme mit Gerrit hatte. Gegen Mitternacht gingen beide nach Hause. Michael musste ja schließlich noch arbeiten gehen und Branco hatte Jamina versprochen nicht zu lange zu machen. Wenn er morgen übermüdet und schlecht gelaunt ins Krankenhaus kam würde es mächtig Ärger mit Jamina geben. In solchen dingen verstand sie keinen Spaß. Sie war der Meinung wenn jemand abends lange saufen konnte, musste er morgens auch mit den Konsequenzen leben und seine miese Laune nicht an anderen auslassen. Eigentlich hatte sie mit dieser Auffassung ja auch Recht.

Als Michael zu Hause ankam, lagen Alex und Mike schon  im Bett. Als Michael leise in das Zimmer von Mike schaute musste er grinsen. Er fragte sich immer wovon Mike nachts träumte, denn er hatte mal wieder ein lächeln auf den Lippen. Das hatte er als Baby, Kind und jetzt auch als Teenager immer gehabt. Immer schlief er mit einem Lächeln. Na jetzt wird er bestimmt von Lisa träumen, dachte er sich. Wie Recht er damit hatte!

Dann ging er leise ins Bad. Er zog sich seine Klamotten aus und machte Katzenwäsche. Leise schlich er dann ins Schlafzimmer, denn er wollte „seine“ Alex nicht aufwecken.

Doch diese lag gar nicht in seinem Bett. „Mmmh, warum liegt sie denn nicht hier, bei mir im Bett sondern im Gästezimmer? Sie hat doch erzählt, dass Mike alles weis. Also kann sie doch ruhig hier bei mir schlafen. Aber vielleicht bin ich ihr zu schnell? Sie hat ja gesagt, dass sie noch Zeit braucht. Die werde ich ihr auch geben, soviel wie sie braucht. In ihrer Situation ist es auch nur verständlich.“ Diese Gedanken schwirrten ihm durch den Kopf, während er es sich in seinem Bett bequem machte. Plötzlich stand Alex in der Türe.

„Hallo,“ sagte sie leise.

M: „Oh, hab ich dich geweckt? Habe mich extra bemüht leise zu sein.“

A: „Nein nein. Ich war wach.“

Sie ging langsam zum Bett, krabbelte auf die freie Seite und kuschelte sich an Michael.

A: „Hattet ihr einen schönen Abend?“

M: „Mmmmh war sehr schön. Jetzt weis ich erst mal wie sehr mir die Männerabende wirklich gefehlt haben.“

A: „Hat Branco was von seiner Freundin gesagt?“

M: „Ja hat er.“

Und so erzählte Michael, all das, was er von Branco wusste. Das das Kind Emilia-Romana hieß, dass Branco doch der Vater war und so weiter. Alex freute sich genau wie Michael für die beiden frisch gebackenen Eltern. Nachdem Michael geendet hatte, meinte Alex: „Also ich kann Jamina verstehen. Ich meine, dass sie Branco nicht gesagt hat, das auch er in frage kommt .Ich hätte es genau so gemacht.“ Michael murmelte eine Antwort: „Na dann weis ich ja wo ich bei dir dran bin.“

A: „Bitte was hast du gesagt?“

M: „Nichts Nichts.“

A: „Achso.“

Dabei hatte sie genau gehört, was Michael gesagt hatte. Sie wollte es nur noch einmal ganz genau hören. „Mmmmh ist das jetzt gut oder schlecht,“ dachte sie. „Will er auch (ein) Kind/er? So wie ich.“ Aber sie kam zu keinem genauen Ergebnis. Wenn sie eine Antwort auf ihre Fragen wollte, musste sie ihn schon fragen.

A: „Du Michael..... was du gerade gesagt hast........“

M: „Hast es also doch gehört.“

A: „Ja. Wie meintest du das?“

 „Na ja, so wie ich es gesagt habe,“ meinte er ausweichend. Alex musste sich wohl oder übel mit dieser Aussage zufrieden geben. Sie spürte, dass Michael nicht mehr über dieses Thema reden wollte. Doch sie beschloss ihn beim Frühstück oder später noch einmal darauf  anzusprechen.

A: „Kommst du morgen überhaupt aus dem Bett?“

Michael verneinte grinsend.

A: „Och mein Gott, der arme Gerrit. Wenn du unausgeschlafen bist, bist du ätzend. Aber wenn du abends Party gemacht hast und deswegen unausgeschlafen bist, dann...........bist du noch viiiiiiiiiiel schlimmer.“

M: „Wieso Gerrit. Der ist doch wieder bei seinen Drogenfutzis......“

A: „aber doch erst wenn Branco wieder da ist......und das dauert doch noch ein bisschen oder??

M: „Sch****! Ich bin übrigens sauer wegen dem was du gesagt hast“

Mit diesen Worten dreht er sich - mit dem rücken zu Alex - auf die Seite. Er zog sich die Decke bis zu den Ohren und sagte mehr zum Kissen als zu Alex: „Außerdem habe ich keine Party gemacht!“ Alex streichelte ihm mit dem Finger über die Wange: „Bist du jetzt sauer?“

Aber Michael starrte nur stur vor sich hin und schwieg beharrlich weiter.....

A: „Och Michi komm. So war das doch nun auch wieder nicht gemeint. Aber du musst schon zugeben, das du schneller genervt bist, wenn du schlecht geschlafen hast.“

M: „Ja aber das ist halt ne Macke von mir, die hast du auch und Gerrit und Branco und alle anderen Menschen auch.“

A: „Natürlich, das sollte ja auch kein Vorwurf sein. Tut mir Leid . Gute Nacht.

Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange, da er immer noch mit dem rücken zu ihr lag.

M: „Gute Nacht.“

Beide waren relativ schnell eingeschlafen. Doch mitten in der Nacht, wachte Michael auf. Neben ihm, wälzte sich Alex hin und her. Leise wimmerte sie vor sich hin: „Nein! Lass mich! Ich will das nicht! Bitte lass mich! Meine Kollegen sind sicher schon auf dem Weg zu mir. Dann werden sie mich retten! Neeeeeeiiiiiin! Ich will nicht! Nein! Nimm deine Dreckspfoten von mir! Michael, Gerrit! Hilfeeeeeeee!“ Michael strich Alex über die Haare und die Wange.

„Alex. Hey, Alex! Es ist alles gut. Bleib ganz ruhig. Ich bin doch da. Dir passiert nichts. Ich passe auf dich auf. Der Kerl sitz außerdem eh hinter Gittern.  Leise und beruhigend sprach er auf sie ein. Davon wurde sie wache. Benommen schaute sie sich um. M: „Ganz ruhig. Du hast nur schlecht geträumt.“

A: Ich habe geträumt ER hat ES wieder getan.“

M: „Ich weis, du hast schon im schlaf gesprochen....“

A: „Es war so schrecklich. So ekelhaft. Sie setzte sich im Bett auf. Michael tat es ihr nach.

Alex, lehnte sich an ihn und die erste Träne rollte ihre Wange hinab. Michael nahm sie in den Arm und wiegte sie hin und her.

M: „Ganz ruhig. Es ist alles gut.“ Nach ca. 10 Minuten war Alex eingeschlafen. Als Michael versuchen wollte sie zurück zu legen, wachte sie auf. Er sagte leise: „Schlaf weiter.“

Schon war sie wieder am einschlummern. Also blieb er einfach so mit ihr sitzen. Auch er schlief bald ein.  Die weitere Nacht verlief ruhig und ohne Albträume.

Am Morgen klingelte der Wecker erbarmungslos, solange bis Michael sich endlich bequemte aufzustehen. Er musste ja schließlich ins K11 um zu Arbeiten. Er stand leise auf und ging ins Bad. Er bemühte sich leise zu sei, da Alex gerade friedlich schlief. Michael lächelte. Alex sah soooo süß aus wenn sie schlief. Da es schon ziemlich spät war musste er sich beeilen, damit er rechtzeitig fertig wurde.  Schnell duschte er und  schmierte sich  ein Brot, welches er auf dem Weg zum K11 aß. Als er die Bürotür öffnete und sich auf seinen Stuhl setzte dachte er: „Oh Mann Michael. Bist du blöd. Blöd Blöder Michael. Das kann doch nicht sein. Warum hast du dich eigentlich so beeilt? Is doch eh keiner hier. Gerrit ist doch wieder bei seinen Kumpels aus dem Drogendezernat, Branco kommt heute noch nicht und der Staatsanwalt is doch bei dem riesig großen Prozess das kann dauern. Also hätte er auch nicht kontrollieren können, ob ich pünktlich war oder nicht......Ach Mist. Na ja jetzt ist es eh egal. Jetzt bin ich ja da, da kann ich auch schön langsam und gemütlich mit den Akten anfangen....“

An diesem Morgen passierte nichts Besonderes. Branco besuchte seine „Mädels“ im Krankenhaus. Er war so glücklich zu sehen, dass es beiden gut ging.

Alex stand spät auf und frühstückte gemütlich mit Mike. Auch in der nächsten Woche ging es ganz relaxed weiter. Alex hatte sich gut von den ganzen Strapazen erholt. Sie hatte zwar nachts noch manchmal Albträume aber ihr ging es sonst soweit gut. Doch eine Sache machte sie sehr traurig. Es war die Beziehung zu Michael…. Das war natürlich kein Grund traurig zu sein. Sie sollte sich eigentlich darüber freuen, das sie es geschafft hatte mit diesem tollen Mann zusammen zu kommen. Naja sie hatte ja nichts getan. Michael hatte ihr ja seine Liebe gestanden….Sie war traurig, weil sie auf der einen Seite auch gerne weitergehen würde, mit Michael. Das küssen war mittlerweile kein Problem mehr….aber weiter….Michael nahm natürlich viel Rücksicht auf seine Alex, aber trotzdem plagte sie das schlechte Gewissen…Alex versuchte sich ein zu reden, das Michael sie niemals so verletzten würde wie der Typ. Er würde niemals etwas tun, was sie nicht wollte. Aber trotzdem, ihre Blockade ließ sich nicht entfernen. Nach dieser besagten Woche ging Alex zu Michael, der auf dem Sofa saß. Sie setzte sich auf seinen Schoss und kuschelte sich ganz eng an ihn. Plötzlich fing sie an ihn leidenschaftlich zu küssen. Michael war sehr überrascht. Es schien das Alex mehr wollte…..Das heißt, er spürte, dass Alex vorhatte, jetzt mit ihm zu schlafen. Doch er bemerkt auch, dass sie es nicht wirklich wollte.  Er löste sich von Alex.

M: „Alex nicht. Lass es bleiben. Ich merk doch, dass du es nicht wirklich willst. Warum tust du es trotzdem? Wegen mir ? Oder um dir selber etwas zu beweisen? Musst du dir beweisen, dass du stark bist, das du alles schon vergessen hast und das alles ist wie früher? Alex du musst mir nichts beweisen und dir auch nicht. Ich glaube nicht, dass du schon soweit bis. Das ist doch auch nicht schlimm, dass ist doch nur verständlich.“ Plötzlich füllten sich Alex Augen mit Tränen. Sie konnte sie nicht mehr zurück halten.  Sie lehnte ihren Kopf an Michaels Schulter und fing bitterlich an zu weinen. Sie konnte nicht mehr aufhören. Sie wurde von immer heftigeren Heulkrämpfen geschüttelt.

M: „Schscht. Ganz ruhig. Es ist alles gut. Dir kann nichts passieren. Was ist den auf einmal los mit dir? Ich hoffe es ist nicht, weil ich gerade so gemotzt habe.  Das tut mir Leid. Das wollte ich nicht. Das war nicht so gemeint.“ Alex setzte sich wieder auf. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und fing leise an zu reden.

A: „Es ist…..Auf der eine Seite würde ich so gerne eine „normale“ Beziehung mit dir führen. Weist du ich möchte so gerne einfach bei dir in den Armen liegen, ohne das ich…na ja das ich wieder an ihn denken muss und mich wieder Ekel Gefühle überkommen. Ich möchte einfach seine gierigen Augen vergessen….“

M: „Ach Alex. Ich kann verstehen, dass es jetzt nicht leicht ist für dich , aber bitte sag mir wenn ich etwas mache was dir nicht gefällt. Wenn ich dich nicht umarmen soll oder dich nicht küssen soll oder so. Du musst es nur sagen. Aber das war doch nicht alles oder?“

Alex schüttelte leicht den Kopf.

A: „Ich habe Angst dich zu verlieren. Wer weis wie lange es noch dauert bis….bis ich…na ja du weist schon….Ich meine es ist ja nicht so, dass ich es nicht verstehen würde, wenn du das nicht aushältst und mich verlässt. Das könnte ich schon irgendwie nachvollziehen.“

M: „Alex, Ich Liebe Dich!!! Wenn du 3 Monate brauchst, bekommst du sie. Wenn du 3 Jahre brauchst, bekommst du sie und wenn du 30 Jahre brauchst dann bekommst du sie auch von mir. Bitte stress dich doch nicht wegen mir. Ich bin schon so lange in dich verliebt. Ich habe solange darauf gewartet. Du weist schon auf was. Dann ist es doch jetzt auch egal wie lange ich noch warte. Mir ist es egal wie lange ich noch warten muss. Die Hauptsache ist, dass es dir wieder gut geht. Wir schaffen das! Zusammen! Ich bin immer für dich da. Ich helfe dir nur wo ich kann! Alex ich bin so froh, dass es dich gibt und dass ich dich getroffen habe. Ich liebe dich!“

A: „Ich dich auch.“ Sie lehnte ihren Kopf wieder an Michaels Schulter und er nahm sie ganz fest in den Arm.

M: „Mein Mäuschen! Ich lass dich NIE weder los, mein Engelchen.

A: „Michael?“

M: „Mmh.“

A: „Ich habe in der Nacht etwas schlimmes geträumt.“

M: „Was denn? Willst du darüber reden?“

A: „Ich habe geträumt, das ich…dass ich…schwanger bin. Von IHM!!!“

M: „Mein armes Mäuschen….“

Leise, mit zitternder stimme sagte sie:

„ Michael, was ist, wenn ich wirklich von ihm schwanger bin? Was soll ich dann machen?“

Sie wurde leicht panisch und fing an zu zittern.

M: „Alex! So was darfst du nicht denken. Aber wenn…Auch das schaffen wir zusammen. Wir können alles zusammenschaffen. Wir müssen nur dran glauben. An unsre Liebe glauben. Dann ist alles möglich.“ Alex kuschelte sich eng in Michaels Arme.

M: „Hat er denn ein Kondom benutzt?“

A: „Ich….Ich weis es nicht mehr…“

M: „Das ist gut.“

A: „Warum?“

M: „Weil du schon eine Teil von dem Erlebnis vergessen hast. Das ist doch ein gutes Zeichen.                    

       Ein Fortschritt.

A: „Stimmt eigentlich.“

M: „Außerdem kannst du ja eine  Schwangerschaftstest machen lassen und dann weist du Bescheid.“

A: „Dann werde ich so schnell wie möglich zu meiner Frauenärztin gehen. Dann kann ich auch gleich einen Aids Test machen lassen. Ich mein, es könnte ja sein…das….

M: „Alex! An so was darfst du noch nicht einmal denken. Du hast kein Aids. Du darfst kein Aids haben! Ich will dich doch nicht jetzt schon verlieren. Ich will dich überhaupt niemals verlieren.“ Michael wurde panisch. Er hatte schreckliche Angst, dass er Alex schon so früh verlieren würde. „Du darfst noch nicht sterben. Bitte“ ,flehte er leise.

A: „Ich geh jetzt sofort meine Frauenärztin anrufen. Ich halte das nicht mehr aus.“

M: „Ok. Tu das.“

Nach ein paar Minuten kam sie wieder….

A: „ Ich habe in einer Stunde einen Termin. Eine Patientin hat kurzfristig abgesagt.“

M: „Mmmh aber so ein Aids Test dauert doch auch seine Zeit oder?“

A: „Ich glaube wohl. 3 Wochen oder so.“

 Nach dem Alex von Arzt wieder kam sah sie nicht sehr glücklich aus. Michael merkte sofort, dass mit seiner Alex etwas nicht stimmte. Er ging zu ihr und schloss sie in seine Arme.

A: „Schlechte Nachrichten.“

M: „ Oh nein ! Bist du etwa schwanger?“

Alex lächelte. „Nein.“

M: „Dann ist doch alles in Ordnung oder?“

A: „Na ja….Mann kann erst in 11-12 Wochen sagen ob ich HIV- positiv bin oder nicht. Aber Michael ich halte das so lange nicht mehr aus. Ich muss wissen ob ich Aids habe oder nicht. Das macht mich sonst ganz krank.“

M: „Ich habe Gerrit mal gebeten, den Helmer zu fragen ob er  ein Kondom benutzt hat oder so…aber ich denke mal der wird nichts sagen.“

 

11 Wochen später:

Einige Dinge im Leben unserer Kommissare hatten sich verändert.

Als erstes Gerrit: Er war seit ein paar Wochen mit seiner Mitbewohnerin Katrin zusammen. Die beiden waren sehr glücklich zusammen. Er arbeitete wieder genauso gut, mit seinen alten Kollegen aus dem Drogendezernat, zusammen wie vorher. Dort fühlte er sich zugegebenermaßen wohler als im K11.

Branco arbeitete mittlerweile  wieder im K11. Sein Job machte ihm jetzt noch viel mehr Spaß als vorher. Alle Kollegen freuten sich das er wieder da war. Aber mal abgesehen von den Kommissaren (aus dem K11) und dem Staatsanwalt freute sich noch jemand ganz besonders, dass Branco wieder da war…… Richtig es war Heiko, der ‚ Spusi-Mann und aller beste Freund  von Branco (nur zur Info: der beste Freund von Branco war Michael :-P).

Branco hatte Jamina eine romantischen Heiratsantrag gemacht….Diese antwortete, wie sollte es auch anders sein, mit JA und beide waren noch glücklicher als zuvor. Ihre Tochter Emilia-Romana entwickelte sich auch prächtig. Sie war ein wunderschönes Zuckersüßes und liebes kleines Baby. Was aber auch nicht schwer war, wie Alex feststellte. Aber es stimmte ja auch wirklich. Sie hatte die hübschesten Eltern der Welt und da war die Tochter natürlich doppelt hübsch….Wenn sie nicht gerade schlief schenkte sie jedem der sie anschaute ein süßes Lächeln….Dieses  verzauberte alle…...

Bei Michael und Alex hatte sich auch einiges geändert. Mike war natürlich schon lange wieder in Düsseldorf. Er musste ja schließlich auch zur schule gehen. Michael hatte ihm am Tag seiner abreise hoch und heilig versprochen, sich zu melden so bald es etwas Neues von Alex(dem Aids-Test)gab. Er hatte Alex nämlich auch schon sehr in sein Herz geschlossen. Es belastete ihn, dass er nur warten und hoffen konnte. Er wollte Alex und seinem Vater so gerne beistehen, aber es ging ja leider nicht. Alex war mittlerweile bei Michael eingezogen. Sie war sowieso immer bei ihm gewesen, da sie nie wirklich alleine sein wollte. Sie hatte Angst, nachts, alleine in der dunklen Wohnung. Also hatte Michael sie gefragt, ob sie nicht gleich bei ihm einziehen wolle. Dankbar hatte sie das Angebot angenommen. Alex befand sich in Therapie und es ging ihr schon sichtlich besser. Nur die Sache mit dem Aids-Test bereitete allen sorgen…Seit wenigen Wochen arbeitet sie auch wieder im K11 mit, worüber sich natürlich auch alle freuten. Alle hatten Alex und ihre gute Laune und ihre Fröhlichkeit vermisst. Sie ekelte sich nicht mehr vor Michael Küssen und Berührungen. (Auch wenn sie noch nicht mit einander geschlafen hatten).Morgens stellten sie ihre Wecker immer eine halbe stunde früher, damit sie noch kuscheln und ein bisschen reden konnten…

Das passierte also wie gesagt in den 11 Wochen.

Alex bekam einen Anruf von ihrer Frauenärztin, also fuhr sie hin. Michael wollte sie gerne begleiten, doch er musste dringen ein paar Akten bearbeiten. Branco war nicht da, also konnte er diese Arbeit auch nicht für Michael übernehmen. Er war schneller fertig als gedacht und so konnte er früher nach Hause. Er schickte Alex schnell eine Sms:

 

Hey Maus,

Bin schon fertig. Fahre nach Hause.

Warte dort auf dich. Denk daran:

Alles wird gut, wir können alles schaffen.

Ich liebe dich!

Michael

 

Nun wusste Alex Bescheid, dass sie nicht mehr ins K11 kommen musste.

Als Alex aus der Arztpraxis kam, holte sie ihr Handy aus der Tasche und schaltete es wieder ein. Sie las Michaels Sms und machte sich schnell auf den weg nach Hause.

Als sie dort ankam, wurde sie schon ungeduldig von Michael erwartet. Er schaute sie fragen an, aber sie konnte bloß den Kopf schütteln. „In 2-3 Tagen bekommen wir das Ergebnis. Bloß um mir das anzuhören bin ich dort hinbestellt worden.“ Sie schmiss sich in Michaels Arme und fing an zu weinen. „Ich habe solche Angst.“ Michael versuchte sie zu beruhigen, doch es gelang ihm nur schwer. Nacheiniger Zeit, in der er leise auf sie eingesprochen hatte, beruhigte sie sich wieder. Michael brache sie ins Schlafzimmer und sagte ihr, sie solle ein bisschen schlafen. Eigentlich wollte sie nicht, aber sie wusste dass es nur gut gemeint war. Michael setzte sich auf die Bettkante und Alex legte sich hin. Tatsächlich war sie müde und bald darauf eingeschlafen. Als Michael sah das Alex schlief gab er ihr eine Kuss auf die Stirn und verlies das Zimmer. Da klingelte das Telefon:

M: „Naseband?!“

B: „Hi Michael. Ich bin’s Branco.

M: „Hey, Branco!“

B: „Ich wollte mich nur mal erkundigen was das Ergebnis von dem Test ist….“

M: „Woher weist du den das Alex hin musste?“

B: „Max hat es mir gesagt….Und Michael…Wenn etwas ist…“

M: „Achso. Danke Branco ist schon in Ordnung. Aber das Ergebnis liegt noch nicht vor.“

B: „Wie geht es Alex?“

M: „Nicht gut. Sie war völlig fertig als sie vom Arzt wieder gekommen ist. Ich habe sie dann ins Bett gebracht und jetzt schläft sie erst mal.“

B: „Mmmmh. Michael? Könnte ich vielleicht vorbei kommen? Ich muss mal mit dir reden. Persönlich! Aber nur wenn ich euch jetzt nicht störe…Ich mein….“

M: „Nein du störst nicht. Kannst vorbei kommen.“

B: „Gut ich mach dann gleich Feierabend und komme dann vorbei.“

M: „Gut. Aber nicht das du Ärger mit Jamina bekommst.“

B: „Nein nein. Bis gleich.“

M: „Bis gleich.“

Beide legten die Hörer zurück und widmeten sich wieder ihren Aufgaben.

Nach ca. 20 Minuten klingelte es bei Michael an der Tür. Es war Branco.

Michael ließ ihn ein und die beiden setzten sich mit etwas zu trinken auf die Couch.

M: „Was ist los Branco? Du klangst am Telefon so ernst…“

B: „Ich…wollte bloß mal wissen wie es dir so geht.“

Michael schaute ihn irritiert an. So ganz wusste er nicht, was Branco sich für eine Antwort erhoffte.

M: „Äääh mir geht’s gut. Warum?“

B: „Hör auf, die geht es ganz und gar nicht gut. Ich merke doch wie dich die ganze Sache  mitnimmt. Es ist ja auch nur verständlich, aber ich mach mir auch  totale Sorgen um dich. Du bist in der ganzen letzten Zeit nur für Alex da. Deine eigenen Bedürfnisse stellst du völlig in den Hintergrund. Ich glaub, dass du dringend mit jemandem reden solltest. Deswegen bin ich da. Aber wenn du nicht willst…..ich kann und will dich nicht zwingen…Dann geh ich wieder….“

M: „Verdammt Branco, du hast ja Recht. Ich kann einfach nicht mehr. Ich habe totale angst, dass ich Alex verliere…Das sie HIV- positiv ist. Für sie würde eine Welt zusammenbrechen.“

B: „Und für dich?“

M: „Ich weis nicht…Ich glaube…erst wenn sie stirbt.“

Michael erzählte Branco von seinen ganzen Sorgen. Das Alex Angst hatte, dass Michael sie verlassen würde, wenn sie nicht so schnell Fortschritte macht…und das sie versucht hatte ihn zu verführen obwohl sie es nicht wollte usw.…..

M: „Aber das ist ja noch nicht alles. Viel größer ist natürlich die angst, dass sie stirbt…Ich möchte nicht, dass sie einen qualvollen Aids-Tod stirbt…Ich möchte überhaupt nicht das sie stirbt.“

B: „Michael! Hör in dich rein. Was sagt dir dein Herz?“

Michael schwieg eine Weile eher er sagte: „Mein Herz sagt mir, dass Alex die Frau ist, die ich liebe. Mit der ich mein Leben verbringen möchte und mit der ich vielleicht noch eine Familie gründen möchte. Das heißt, das ich es mir vorstellen könnte…Verstehst du?“ Branco nickte stumm. „Außerdem sagt mir mein Herz, dass es noch nicht vorbei sein kann. Das es noch weiter gehen muss. Das jetzt noch nicht Schluss ist. Das wir noch Zeit und viele gemeinsame stunden haben werden. Aber vor allem, sagt es mir, dass wir alles zusammen schaffen und sie kein HIV hat.“

B: „Wenn dir das alles dein Herz sagt, dann stimmt das auch und dann wird alles so passieren. Wenn dein Herz dir sagt, das Alex kein HIV hat, dann hat sie es auch nicht. Du musst nur daran glauben. Ganz fest. Du darfst die Hoffnung niemals aufgeben!

M: „Danke Branco. Danke, dass du da bist. Es tut echt gut mal zu reden. Ich bin echt unheimlich froh, das du wieder hier bist.“

B: „Das ist doch selbstverständlich, dass ich da bin, wenn du mich brauchst.“

Die beiden redeten noch eine weile, bis Branco schließlich nach Hause zu seiner Familie musste. Michael machte sich schnell etwas zu essen und ging dann auch zu Bett.

 

2 Tage später:

Michael war zu Hause und räumte ein bisschen auf. Er hatte heute frei. Alex war im K11. Sie musste arbeiten. Plötzlich klingelte ihr Telefon. Es war ihre Frauenärztin. Die Ergebnisse des Aids-Testes lagen vor. Sie schickte Michael eine Sms:

 

Hey Süßer,

Mache mich jetzt auf den Weg,

zu meiner Frauenärztin.

Ich liebe dich!

Alex

 

Nachdem Michael die Sms bekommen hatte, fing er an den Tisch zu decken. Er hatte sich an Brancos Worte erinnert und nun war er fest davon überzeugt, das Alex nicht positiv war. Er wollte sie mit einem leckeren Essen überraschen. Außerdem hatte er bei einem Juwelier ein wunderschönes Armband besorgt. Ihm war eingefallen, dass man das von Alex(welches er ihr ja zum Geburtstag geschenkt hatte)ja kaputt auf dem Supermarktparkplatz gefunden hatte. Er hoffe, dass Alex sich über ein neues freute. Er überlegte, was er kochen sollte. Schließlich entscheid er sich für einfache Spaghetti mit der speziellen Naseband-Tomatensoße. Das aß Alex am liebsten.

Alex trat hinaus auf die Straße. Tränen liefen ihre Wangen hinab. Langsam lief sie nach Hause. Den ganzen Weg über weinte sie. Sie wollte nicht weinen, aber sie konnte die Tränen nicht zurück halten. Endlich war sie angekommen. Sie betrat die Wohnung, in der Michael schon sehnsüchtig auf sie wartete. Die Spaghetti waren nämlich gerade fertig geworden.

 Doch als er Alex sah, wurde er blass. Er ging auf sie zu und nahm sie in die Arme.

M: „Alex Mein Engel.“ Ihr rannen immer noch die Tränen über die Wangen…..Zwischendurch sagte sie immer: „Nein! Nein!“

Sie löste sich aus Michals Umarmung. Dann lächelte sie Michael an. Es war das lächeln, welches Michael besonders an Alex liebte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass bald alles vorbei sein könnte.

A: „Michael! Ich habe kein Aids! Michael es ist alles gut.“

M: „Was? Aber ich dachte…Weil du weinst….“ Jetzt strahlte auch er. Er strahlte mit Alex um die Wette. Er nahm sie wieder in den Arm und gab ihr einen zärtlichen Kuss.

M: „Ich habe es gewusst. Ich habe gewusst, dass es noch nicht vorbei sein kann. Jetzt wird alles wieder gut. Ihm rollten auch ein paar Freudentränen die Wangen hinunter.

„Ja“, nickte Alex.

M: „Komm mit in die Küche ich habe gekocht.“ Er zog Alex an der Hand mit in die Küche.

A: „Mmmmh Spaghetti mit Nasebandsoße. Lecker!“

Nach dem sie fertig gegessen hatten und der Tisch abgedeckt worden war, zog Michael          Alex ins Schlafzimmer. Er sagte ihr, dass sie sich aufs Bett setzten sollte. Alex tat es und Michael ging zu seinem Nachtschränkchen. Er holte die Schatulle mit dem Armband und eine Rose heraus. Beides gab er ihr mit einem Kuss und folgenden Worten: „Das ist für dich, weil ich über alles liebe und weil ich dich nie mehr verlieren will und weil wir diese schwere Zeit zusammen geschafft haben. Wir werden alles andere auch noch schaffen. Egal was es ist.“ Alex war so gerührt von diesen Worten, dass ihr gleich wieder die Tränen in die Augen traten.

Doch als sie dann das Armband sah und Michael es ihr umlegte, rollten sie doch die Wangen herunter. Vorsichtig wische er sie weg.

A: „Danke Michael. Es ist wunderschön. Ich liebe dich auch.“

Sie beugte sich zu Michael und küsste ihn. Es wurde ein langer und schöner Kuss…Dann fing sie an,  Michaels Hemd aufzuknöpfen. Dieses Mal spürte Michael, dass Alex es ernst meinte und es wirklich wollte.

Die beiden verbrachten ihre erste „richtige gemeinsame Nacht“ zusammen, an dem Tag, an dem auch alles hätte anders kommen können.  Doch es wurde ja alles gut.

Alles wurde so wie Branco es gesagt hatte. Manchmal, fragte Michael sich, warum Branco in solchen Dingen immer Recht behielt. Aber letzt endlich war es ihm auch egal, Hauptsache er hatte Recht!

 

Alex hatte es geschafft alles zu verarbeiten. Nach 3 Monten machte Michael Alex einen wunderschönen super romantischen Heiratsantrag. Einen Monat später heirateten die beiden. Sie waren sehr glücklich, aber nicht nur, wegen der Hochzeit und weil sie einander hatten…Nein! Sondern auch, weil Alex ihrem Michael, in der Hochzeitsnacht sagte, das sie schwanger war. Die beiden freuten sich riesig, aber sie wollten es noch geheim halten, bis sie aus den Flitterwochen zurück waren.

 

Neun Monate später brachte Alex einen gesunden Sohn zur Welt. Er bekam den Namen Jonathan. Mike freute sich genauso wie seine Eltern über den Jungen.

Branco und Jamina hatten inzwischen auch geheiratet. Außerdem wollten die beiden noch ein zweites Kind. Am liebsten einen Jungen, aber über ein Mädchen würden sie sich natürlich genauso freuen.

Gerrit und Katrin waren mindestens genauso glücklich wie die anderen Paare. Auch sie wollten heiraten und Kinder haben, doch das verschoben sie auf später. Vorerst waren sie glücklich zu zweit.

Zum Schluss bleibt nur noch zu sagen, dass Jörg Helmer seine gerechte Strafe bekam.


ENDE

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