Trotz Verlust

 

"Nein,sie lebt!Das kann doch gar nicht sein,dass sie tot ist. Wieso?Wie konnte das passieren. Gleich mache ich die Augen auf und alles ist wie vorher. So wie sonst immer,wir lachen und sitzen zusammen im Café,plaudern über meinen heimlichen Schwarm,gehen zusammen einkaufen!!!Aber tot,und das alles vorbei?Nein,das kann nicht angehen."Alexandra saß  in Tränen aufgelöst in ihren Bett,hatte die Knie an ihren Bauch gezogen und ihren Kopf in den Händen vergraben. Sie öffnete  die Augen und richtete sich auf. „Nein, es ist kein Traum,es ist wahr!"Aber...",sie dachte gar nicht erst weiter, sondern schloss die Augen und ließ sich wieder in ihr Kissen zurücksinken. Es raste  wie ein Film an ihr vorbei. All die schönen Momente mit ihr. Und das sollte jetzt schon vorbei sein. Sie war diejenige,der sie ihr größtes Geheimnis anvertraut hatte.

Nun war alles,was sie sah schwarz. Eine Gänsehaut raste ihr den Rücken runter. Sie riss ihre Augen auf und sprang vom Bett,langsam ging sie zum Fenster und starrte in die Dämmerung."Wie schon so spät?"Sie starrte auf ihre Armbanduhr. Es war mittlerweile schon halb sieben."Acht Stunden nachdem,nein, sie wollte nicht dran denken!"Sie öffnete das Fenster ,damit frische Luft in den Raum sprühte. Für einen kurzen Moment spürte sie wieder diese Lebensfreude ,diese Energie. Aber sofort war dies auch wieder verflogen. Sie ging nun langsam in die Küche und nahm sich ein Glas Wasser. Ihre Knie fühlten sich ganz weich an, deswegen musste sie sich erstmal setzen."Ich hätte nicht gedacht,dass mir der Tod eines sehr liebgewonnen Menschen so nahe geht,klar sie ist,ne war",sie stockte kurz,"meine beste Freundin. Aber so sehr,dass ich keinen klaren Gedanken mehr fassen kann und seit acht Stunden nur Filme mit ihr vor meinen Augen ablaufen?"

Nachdem sie das Glas ausgetrunken hatte,trottete sei niedergeschlagen in ihr Wohnzimmer. Sie holte sich eine Decke und kuschelte sich in eine Ecke ihrer Couch. Sie nahm die Fernbedienung von ihren Glastisch, der vor ihrer Couch stand. Doch"ruums" neben Fernbedienung stand eine schöne Vase in der eine Sonnenblume steckte,dieses hatte ihr vor einer Woche ihre beste Freundin geschenkt,weil sie mit der "fröhlichen" Sonnenblume Alex zeigen wollte,wie toll sie es findet,dass Alexandra so viel Energie und Lebensfreude hat. Doch nun lag diese Vase in tausend Scherben zerbrochen auf den Fußboden verteilt. Alex starrte mit weit aufgerissenen Augen auf den Fußboden. Langsam suchten sich Tränen den Weg von ihrer Wange runter.

Und dann klingelte auch noch das Telefon. Sie schreckte auf und wurde ganz aus ihren Gedanken gerissen. Aber sie blieb einfach stur auf ihrer Couch sitzen. Trotzdem klingelte ihr Telefon unaufhörlich weiter. Bis es ihr irgendwann zu viel wurde und sie das Telefon griff und mit schwacher Stimme antwortete:"Ja?!" "Hey Alexandra!Hey , wie geht es dir?Du,wir haben so lange nichts mehr von dir gehört?" "Hallo Mama.....mir geht`s",sie stockte kurz, "gut!",antwortete sie nun zögerlich. "Das freut mich,aber du hörst dich so anders an!?"Gibt es etwas Neues? Vielleicht mit diesen ,ach ,wie heißt der noch gleich,ja diesen Naseband?",wollte ihre Mutter neugierig wissen."MAMAAA?!Was soll da sein?",antwortete sie empört. Dabei huschte ihr ein kleines Grinsen über`s Gesicht. Doch ihr Blick fiel auf die zerbrochene Vase und sofort verfinsterte sich ihr Gesicht***sdruck wieder."Ach Alex, ich wollte dich nur ein bisschen necken,sonst bist du doch auch nicht so. Aber na ja,wollten ja auch nur hören,wie es dir geht. Rufe die nächsten Tage noch einmal an. Viele Grüße auch von Papa.Tschüß!",verabschiedete sich ihre Mutter von ihr."Ja, tschüß",antwortete Alexandra kaum hörbar. Sie legte auf, aber sie saß nach ein paar Minuten immer noch unverändert mit dem Telefonhörer in der Hand auf dem Sofa. Ihr rasten so viele Gedanken durch den Kopf, sodass sie nicht einmal mitbekam,dass  die Türklingel von ihr mittlerweile schon fünf mal geklingelt hatte. Langsam löste sie sich aus ihrer erstarrten Haltung und schlurfte langsam zur Tür. Sie drehte den Schlüssel um und öffnete. Vor ihr stand ein verwirrter Gerrit. „Hey Alex, kann ich reinkommen?" "ja...",antwortete sie zögerlich. Sie setzten sich zusammen aufs Sofa.

 

Obwohl Alex total niedergeschlagen und verheult aussah, bemerkte es Gerrit scheinbar nicht. Er war selber völlig durch den Wind. Langsam fing er an einfach zu erzählen:"Alex,ich muss einfach mit jemanden reden. Ich war schon bei Michi ,aber er war nicht da." Alex hörte gedankenverloren zu. „Ich weiß einfach nicht,was ich machen soll. Aber seit heute Mittag bin ich total verwirrt. Ich hatte..äh...ich hatte ein Autounfall",erzählte Gerrit niedergeschlagen. Bei dem Wort "Autounfall"schreckte Alex hoch. Sie musste sich zusammenreißen, um nicht in Tränen auszubrechen."Autounfall",das Wort hatte sie heute schon einmal gehört. Sie erinnerte sich noch genau an das Gespräch mit den Eltern ihrer besten Freundin. Es war heute Mittag,als die Mutter von ihrer besten Freundin Lena anrief. Alex war gerade dabei,sich etwas zu Essen zu machen, als plötzlich das Telefon klingelte. Jetzt hörte sie das Gespräch noch einmal,als wäre es echt.
"Hallo Alexandra",hörte sie die aufgelöste Mutter von Lena ins Telefon flüstern."Es tut mir Leid ,dir das sagen zu müssen. Aber ich kann selbst es auch noch nicht glauben",fuhr sie fort."Was denn,nun sag schon",fragte Alex noch ganz normal."Lena ist heute bei einem Autounfall ums Leben gekommen",schluchzte die Mutter.
Alex spürte jetzt,wie ihr Herz schneller raste,genau wie heute Mittag. Sie sah wider ,wie alles in sich zusammenbrach,Filme vor ihren Augen abliefen und sie eine Gänsehaut nach der anderen bekam.
Jetzt war alles so real,als würde sie es noch einmal erleben .Aber das wollte sie nicht. Sie rieß sich zusammen und schaute Gerrit an. Dabei lief ihr eine Träne die Wange hinunter."Gerrit ,was ist mit dem Autounfall. Ist etwas passiert?",fragte Alexandra nun."Also,mir nicht aber.......

........,aber einer Frau."Jetzt war es für Alexandra endgültig zu viel. Sie schaffte es gerade noch mit ruhiger Stimme Gerrit ohne Begründung zum Rausgehen zu bewegen. Gerrit war zwar verwirrt,weil er Alex so gar nicht kannte,aber befolgte brav ihre Bitte. Nun kämpften zwei Stimmen bzw. Meinungen in ihr gegeneinander. Sie schmiss sich auf ihr Sofa und boxte in ihre Kissen. Jetzt schrie sie richtig:"Gerrit,du kannst doch nicht Lena totfahren. Was bist du bloß für ein *****...!!!!"Nun war es wieder ihre andere Stimme,die sie zur Vernunft bringen wollte:"Komm Alex, du weißt doch gar nicht ,ob das der gleiche Autounfall ist und erst recht,ob es Gerrits Schuld ist. Gerrit fährt doch keinen Menschen tot!" Doch ihr kamen wieder Zweifel:"Aber ,das passt doch alles ganz genau,es war heute Mittag,genau wie bei Lena,ein Autounfall,.....,das passt doch alles wie die Faust aufs Auge.
Nachdem sie etwa noch eine stunde in ihren Kissen versteckt auf ihrem Sofa lag und mit sich selbst diskutiert hatte, stand sie auf,zog sich einen Mantel an und ging auf die Straße.Sie schlenderte langsam gedankenverloren durch die Straßen.

Bei der nächsten Bushaltestelle blieb sie stehen und wartete auf den nächsten Bus. Sie wollte einfach so durch die Gegend fahren. Nach ein paar Minuten war dann auch schon einer da. Sie setzte sich recht weit nach hinten auf eine Sitzbank und schaute auf die beleuchtete Stadt. Das Radio lief und gerade fing einer neuer Song an. Alex hörte nur "mit einem Ohr zu",bis ihr der Text bewusst wurde langsam kullerten ihr wieder Tränen die Wange runter. Gerade hatte sie beschlossen,die nächste Haltestelle auszusteigen,weil sie mit der Situation nicht mehr klar komm,als sich jemand neben sie setzte und sie freundlich begrüßte:"Hey Alex,was machst du denn hier?"
"So ganz alleine?",fragte Michael Naseband neckisch .Alexandra wurde aus ihren Gedanken gerissen und wischte sich hastig die Tränen aus ihrem Gesicht. Doch Michael bemerkte es natürlich und hörte sofort auf sie zu necken."Hey,was ist los?“,fragte er fürsorglich und legte dabei eine Hand auf ihrem Oberschenkel."Hey,...mit mir ist nichts. Alles okay“,antwortete Alex nun. Dabei fragte sie sich,warum sage ich ihm nicht einfach was los ist. Vielleicht kann er mir ja helfen. Ach mir kann keiner helfen."Komm Alex,du brauchst mir doch nicht die Starke vorspielen. Ich weiß ,dass du stark bist. Ich habe doch eben gesehen,dass du dir Tränen aus deinem Gesicht gewischt hast. Vertraust du mir nicht ? Du kannst es mir ruhig erzählen",versuchte er sie zu ermutigen.
Trotzdem schwieg Alex weiter. Sie wusste auch nicht wieso. Vielleicht wollte sie einfach nicht,dass die Gedanken wieder hochkommen,obwohl sie sowieso schon an nichts anderes mehr denken konnte. Micha a**eptierte ihr Schweigen,denn er wollte sie auch nicht unter Druck setzten. Trotzdem wollte er unbedingt wissen,was mit ihr los ist. Er machte sich diesmal richtig Sorgen um seine Kollegin. Nun saßen sie schweigend nebeneinander. Keiner rührte sich. Obwohl Alex nicht mit Michi über ihr "Problem" redete ,fühlte sie sich besser ,schon dabei,dass er einfach nur bei ihr war bzw. neben ihr saß. Während sie schwiegen, schwirrten ihr viele Gedanken im Kopf umher:Nun war es wieder ihre andere Stimme die dagegen redete:Alex drehte ihr Gesicht zu Michi und schaute ihn an. Michi schaute sie erwartungsvoll an in der Hoffnung,sie würde ihm jetzt erzählen was los sei.
"Du Michi, kann ich doch noch mit dir darüber reden?Ich weiß echt nicht mehr weiter", fing sie langsam an und schaute dabei schüchtern in sein Gesicht."Na klar,du kannst mit mir über alles reden",antwortete Michael einerseits erleichtert aber auch gespannt,was sie ihm denn jetzt erzählen würde,denn so kannte er seine Kollegin gar nicht."Das ist echt lieb von dir,aber lass mal nicht hier im Bus reden!Wir können ja die nächste Haltestelle aussteigen. Oder wo wolltest du überhaupt hin?""Ach nicht so wichtig",antwortete er mit einer verwerfenden Handbewegung. Nun saßen sie wieder schweigend nebeneinander und warteten auf die nächste Haltestelle. Alex rasten so viele Gefühle durch ihren Kopf,so dass sie das Gefühl hatte,er würde gleich platzen. Bei diesem Gedanken durchfuhr sie ein Zittern. Micha bemerkte es sofort. Er legte einen Arm um sie und strich ihr kurz über ihre Schulter. Sie lächelt ihn dankbar an,doch sofort kam ihre Trauer wieder zurück Sie blieben stur so sitzen,denn keiner von beiden wollte sich aus dieser Haltung lösen. Trotz der Trauer fühlte Alexandra sich mit dem Arm von ihrem Kollegen um ihre Schulter besser. Dann hielt der Bus auch schon. Beide erschraken aus ihren Gedanken und standen auf."Komm,Alex",forderte Michael sie auf,indem er sanft über ihren Rücken streifte.
Sie betraten einen schwach mit Laternen beleuchteten Fußweg. Es war mittlerweile schon ziemlich dunkel. Sie wussten nicht einmal,wo sie genau waren. Sie gingen einfach schweigend den Weg entlang. Micha rätselte immer noch,was Alex denn wohl hatte. Trotzdem hielt er es für besser, Alex nicht unter Druck zu setzten. Sie würde schon anfangen zu reden,wenn ihr danach zu Mute ist.


Nachdem sie schon in die 2.Straße eingebogen waren ,hatte sich Alex endlich dazu entschlossen,ihre Gedanken und ihre Trauer auszusprechen."Michi, mir fällt es wirklich schwer .Aber ich muss jetzt einfach mit jemanden reden. Ich kann nicht mehr.

Also,wie soll ich bloß anfangen?Du kennst doch Lena,oder?",fragte Alexandra ihn. Sie bekam richtig Bauchschmerzen als sie den Namen aussprach."Ja ,die kenne ich. Was ist mit ihr?",antwortete Michael verwirrt und deutete dabei auf eine Bank."Wollen wir uns lieber dahin setzten?Du siehst nicht gerade so aus,als hättest du Lust bzw. Kraft durch die Straßen zu laufen,oder?",fragte er sie aufmerksam. Alexandra nickte nur und sie setzten sich gemeinsam auf die Bank. In der Dunkelheit konnten sie nur ihre Umrisse sehen,obwohl sie ganz dicht nebeneinander saßen."Lena. Sie ,sie...... ist tot",erklärte Alex traurig. Stille. Nun hörte man Alex leise schluchzen. Für Micha ging das alles zu schnell. Er war mit der Situation völlig überfordert .Doch trotzdem fasste er sich kurze Zeit später wieder.

Hatte er richtig gehört Lena,die beste Freundin von Alex, war tot?Er nahm Alexandra behutsam in den Arm. Er wusste überhaupt nicht was er machen solte. Er saß hier mit seiner schluchzenden,völlig niedergeschlagenen Kollegin in der Dunkelheit auf einer Parkbank im Arm. Trotz der Trauer spürte Alex eine richtige Wärme in ihrem Körper.

 Micha konnte jetzt langsam seine Gedanken auch wieder in Worte fassen. Denn obwohl er diese Lena nur flüchtig kannte,schockte es ihn sehr. Besonders,dass Alex so niedergeschlagen war. So hatte er sie noch nie erlebt."Alex,das tut mir Leid",versuchte er sein Mitgefühl ein bisschen zu bekunden."Wie konnte das denn passieren?",fragte er nach."Autounfall",erwiderte sie knapp. Nun kehrte wieder Still ein. Keiner wusste so recht,was er sagen sollte.
"Ich muss dir noch was sagen! Gerrit,....also Gerrit...",weiter kam Alex nicht."Was ist mit Gerrit? Ist er auch .....",wollte Michael aufgeregt wissen."Nein,ist er nicht. Aber er hatte heute auch einen Unfall,bei dem ....."Michi nahm die Hand von Alex,weil er merkte,dass es ihr nicht leicht fiel und wartete gespannt auf eine Antwort. Trotzdem sprach Alex nicht weiter. Sie konnte die Sache mit Gerrit einfach nicht über die Lippen bringen. Vor allem wusste sie noch nicht einmal,ob er überhaupt etwas mit der Sache zu tun gehabt hat.
Sie saßen nun Hand in Hand auf der Parkbank. In Alex Kopf rasten die Gefühle wie in einer Achterbahn. Michael hielt ihre Hand. Das gab ihr unendlich viel Kraft. Aber nicht so viel,dass sie ihren Kollegen beschuldigen könnte. Sie schwieg immer noch,bis Michael das Wort ergriff :"War es der gleiche Unfall?",fragte er vorsichtig und hielt dabei immer noch ihre Hand. "Wahrscheinlich. Auf jeden Fall passt alles leider so gut zusammen. Die Uhrzeit,bei beiden ist eine Frau gestorben,.....",antwortete Alex verzweifelt und brach nun erneut in Tränen aus. Michi nahm sie beruhigend in den Arm und flüsterte ihr behutsam ins Ohr:"Hey,vielleicht ist es ja gar nicht der selbe Unfall." "Ja,aber was soll ich denn nun machen?",fragte sie aufgebracht. "Du bzw. wir müssen ganz ruhig bleiben. Morgen,wenn du dann schon dazu in der Lage bist, reden wir mit Gerrit. Und wer sagt denn,dass er Schuld ist. Das kriegen wir schon hin. Okay?",versuchte Michi sie zu trösten. Alexandra nickte nur mit dem Kopf. Er strich ihr die Tränen aus ihrem Gesicht. Alex raste eine Gänsehaut den Rücken runter. Wieso wusste sie auch nicht."Komm,ich bringe dich jetzt nach Hause und dann schläfst du dich aus",munterte er sie auf und bedeutete aufzustehen. Sie gingen durch die dunklen Straßen bis sie vor der Haustür von Alexandra standen.

Sie nahm ihren Schlüssel und öffnete langsam die Haustür. Ihr kam irgendwie alles so fremd vor. Sie öffnete die Tür und schaute ganz verwirrt in ihre Wohnung,obwohl gar nichts anders war ,als heute Nachmittag."Alles okay?",fragte nun Michael ,der sichtlich verwirrt über ihren Gesicht***sdruck war."Ja schon okay. Mir kam nur gerade alles so fremd vor. Weiß auch nicht wieso",antwortete Alex mit einem kleinen Lächeln."Na,dann ist ja gut. Dann schlaf schön. Und wenn was ist,sag ruhig Bescheid. Ach,und du schaffst das. Da bin ich mir ganz sicher",sprach Michael Alexandra Mut zu und drückte sie noch einmal kurz."Du auch!"Er wollte gerade umdrehen als sie am Arm festhielt."Danke!",sagte sie schwermütig lächelnd und blickte ihm in die Augen."Hey ,das ist selbstverständlich",lächelte er zurück."Also dann,schlaf gut!Ciao!""Du auch",erwiderte Alex erneut. Sie fühlte sich jetzt eigentlich schon viel besser als vorhin. Sie schloß ihre Haustür hinter sich und ging langsam in ihr Schlafzimmer .Sie wollte sich nun so schnell wie möglich umziehen und waschen, um nicht wieder an den Tod ihrer Freundin erinnert zu werden,denn in ihrem Haus wimmelte es nur so an Erinnerungsstücken von schönen Momenten mit ihrer Freundin, Geschenken,etc.
Tatsächlich lag sie schon nach 5 Minuten unter ihren Bettdecke eingemurmelt in ihrem kuscheligen,warmen Bett. Für einen kurzen Moment dachte sie an den bevorstehenden Urlaub mit ihrem K11-Kollegen in 5 Wochen an die Nordsee. Doch sofort schweiften ihre Gedanken wieder an Lena. Der Freund von Lena...,an den hatte sie noch gar nicht gedacht. Wusste er schon davon? Bestimmt! Wie geht er bloß mit der Situation um?Die beiden hatten doch noch so viel zusammen vor?Oh Gott,wie schrecklich muss das für ihn sein?Sie war kurz davor wieder in den Tränen auszubrechen. Ihre Augen wurden schon ganz glasig,doch da dachte sie an die Worte von Michael:Du schaffst das. Da bin ich mir ganz sicher. Irgendwie fühlte sie sich durch die lieben Worte von ihrem Kollegen ganz stark und versuchte ihre Gefühle zu unterdrücken,was sie auch schaffte. Zumindestens bis sie einschlief,denn ihre Träume sahen da ganz anders aus.

Nachdem Michael sich von Alex verabschiedet hatte,ging er gedankenverloren zu nächsten Bushaltestelle und fuhr mit dem nächsten Bus nach Hause."Wo wollte ich vorhin eigentlich hin,bevor ich Alex getroffen habe?",fragte er sich verwirrt.

Bei Gerrit sah es mit den schlechten Gedanken nicht anders aus. Er war immer noch völlig verwirrt von Alexandras Reaktion heute Nachmittag."Ich habe ihr doch gar nichts getan!Ich musste einfach nur mit jemanden reden. Der Unfall....macht mich völlig fertig und das als Polizist. Ich wage mich gar nicht an morgen zu denken. Was wohl der Staatsanwalt sagen wird?Und überhaupt hat der Unfall was mit dem merkwürdigen Verhalten von Alex zu tun?So aufgebracht habe ich sie wirklich noch nie erlebt. Ach was soll`s,ich spreche sie morgen einfach drauf an. Morgen,morgen,morgen......die Zeit soll am best..."ruums fast wäre Gerrit Grass mit einer Spaziergängerin zusammengestoßen. Er lief gerade durch die Straßen, um sich etwas abzulenken. Bloß jetzt war er anscheint zu sehr abgelenkt gewesen.

Als Alexandra am nächsten Morgen aufwachte klingelte es gerade an der Haustür. Sie öffnete ihre Augen und war verwundert,dass alles so anders aussah als sonst. Sie lag ganz verkehrt herum auf ihren Bett,das völlig verwühlt war. Sie hatte sehr unruhig geschlafen. Trotzdem trottete sie ziemlich munter zur Tür. Sie öffnete die Tür und schaute in das verblüffte Gesicht von Michael, der sie eigentlich fragen wollte, ob sie schon bereit sei mit der Arbeit fortzusetzen.
Vor ihm stand seine Kollegin mit ihren kurzen zerzausten Haaren in einer kurzen Hose und T-Shirt, die so aussah ,als wäre sie gerade erst aufgestanden. Womit er ja auch gar nicht so falsch lag.“Morgen Michi“,grinste sie ihn an.“Was machst du denn schon so früh am morgen hier?Ist dir der Kaffe ausgegangen?“,versuchte sie ihn zu necken.
Michael ,der völlig verwirrt über ihren plötzlichen Stimmungswandel im Gegensatz zu gestern Abend war, brachte erstmal kein Wort hervor.“Es kann keiner schon am nächsten Tag schon wieder so normal tun,als wäre nichts gewesen ,auch wenn man es nur vorspielt. Auch Alex nicht“,wunderte Michael sich.“Auch wenn's wirklich toll wäre,denn so mag ich sie viel viel lieber“,überlegte er.
„Morgen Alex,gut geschlafen?“,antwortete er immer noch sichtlich verwirrt.“Wie man sieht!Komm erstmal rein. Du kannst dich ja erstmal ins Wohnzimmer setzten. Ich mach uns beiden dann mal einen Kaffe. Wie immer“,antwortete Alexandra fröhlich.
Michael ging ins Wohnzimmer und setzte sich auf ihre Couch.“Häh, bin ich jetzt blöd?Habe ich das gestern alles nur geträumt?Sie tut ja so ,als wäre nichts gewesen und ansonsten muss sie ja wirklich gut schauspielern können“,überlegte Michael nachdenklich auf dem Sofa sitzend.
Er bemerkte gar nicht, dass Alexandra den Kaffe vor seine Nase hielt, bis ihm der heiße Kaffegeruch in die Nase stieg. Er bedankte sich und musterte sie dabei.
Alex nahm einen Schluck aus ihren Kaffebecher, bis die zerbrochenen Vasenscherben sie wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholten. Beinahe wäre ihr der Kaffebecher aus der Hand gefallen,hätte Michael nicht blitzartig reagiert. Sie stützte den Kopf verzweifelt in ihre Hände. Sie fühlte sich ,als wenn jemand ihr den Boden unter den Füßen wegzöge.
Nun war Michael klar,dass es gestern leider kein Traum war. Er streifte ihr sanft über die Schulter.
„Wie kann man bloß so blöd sein und glauben,dass nichts passiert sei?Wie konnte ich das bloß vergessen. Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, wenn ich schlafe. Dann vergesse ich wenigstens alles. So wie eben. Aber das Gefühl, wenn die ganze Welt wieder neu zusammenbricht, ist ja fast noch schlimmer, als wenn man es schon weiß“,versuchte Alexandra zusammengekauert wieder einen klaren Gedanken zufassen. Doch sie dachte es nicht nur, sondern flüsterte es leise.“Das ist wahrscheinlich wirklich besser,sonst musst du immer wieder neu anfangen, es zu verarbeiten. Und du darfst das bloß nicht in dich hineinfressen!Ich bin mir ganz sicher , dass du es schaffst. Komm mal her“,versuchte Micha ihr zu helfen. Er nahm sie in den Arm. Ihr Kopf lag nun auf seiner Schulter. Langsam aber sicher tropften erste Tränen von Alex auf sein kariertes Hemd. Er nahm nun ihren Kopf vorsichtig in ihre Hände und berührte vorsichtig ihr Wange ,um ihre Tränen wegzuwischen und lächelte sie dabei aufmunternd und etwas mitleidig an.


Danke,ich finde es wirklich total lieb von dir, dass du dich so um mich kümmerst. Aber ich glaube, wir müssen langsam mal ins Büro“.sagte Alexandra mit einem Blick auf ihre Armbanduhr.
„he Alex, fühlst du dich wirklich schon dazu bereit?“,fragte Michael sie erstaunt.“Ja ,ich fühle mich dazu bereit. Ich mach mich nur schnell noch ein wenig frisch und zieh mich um und dann kann es sofort losgehen“.spielte Alex ihm die starke vor. Michi wollte was dagegen einwenden,doch so schnell wie sie es gesagt hatte,war sie auch schon wieder im Bad verschwunden. Außerdem wusste Michi, dass es eh keinen Sinn hatte, mit Alex zu diskutieren,denn er wusste genau ,wie dickköpfig sie manchmal war und wie schwer sie sich von ihrer Meinung abbringen lässt. Also ließ er sie sich in Ruhe fertig machen,obwohl er genau wusste, dass sie noch lange nicht dazu bereit war.

Bei Gerrit Grass sah es nicht anders aus. Er hatte ebenso verschlafen. Aber ihn störte es weniger, denn so konnte er die Zeit bis er seinen Kollegen und besonders den Staatsanwalt gegenübertreten musste noch ein wenig herauszögen. Allein der Gedanke daran breitete ihm schon ein ganz flaues Gefühl im Magen und außerdem bestand ihm ja wahrscheinlich auch noch einen Diskussion mit Alexandra nach ihrem gestrigen merkwürdigen Verhalten bevor.
Er schmierte sich schnell ein kleines Brot, doch schon beim ersten Bissen würgte er fast. Er ließ das Brot auf den Teller zurückfallen und nahm schnell einen Schluck aus einen Glas mit Wasser .“Wie wär's ,wenn ich mich einfach krankmelde? Na ja,ich kann ja auch nicht ewig davonlaufen. Spätestens am Ende der Woche wird bei mir die Versicherung vor der Tür stehen“
Nach ein paar Minuten kam Alex frisch geschminkt und fertig angezogen wieder ins Wohnzimmer zurück. Trotzdem konnte man ihr ohne Mühe ansehen,dass es ihr ziemlich schlecht ging und sie nicht so lebensfroh war wie sonst immer. Michael schaute sie mit einem tadelnden Blick an,der so viel aussagte, wie „Komm sei vernünftig und spiel uns allen nichts vor....“
Alexandra schaute ihn nur entschuldigend an und bedeutete ihn, zum Auto zu gehen. Michael setzte sich selbstverständlich hinters Steuer. Alexandra hatte sich gerade angeschnallt, da bekam sie schon ein ganz flaues Gefühl im Magen. Langsam fing sie an zu zittern.“Wieso will ich bloß immer die Starke spielen“,ärgerte sie sich selber und versuchte sich zusammenzureißen. Doch vor ihrem Auge rasten tausende Versionen von verschiedensten Autounfällen ab. Es war als wäre sie in einer ganz anderen Welt versunken, bis sie plötzlich bemerkte, dass die Hand von Michael sanft ihren Oberschenkel berührte. Sie standen immer noch vor ihrem Haus. Michael hatte sie die ganze Zeit resigniert angestarrt. „Ist es nicht doch besser,wenn du zu Hause bleibst und dich erst einmal ausruhst,Alex?“,fragte er sie nun. „Mhhmm,das geht schon. Ich kann doch nicht ewig davonlaufen“,beteuerte Alexandra. „Jetzt hör mir mal zu Alex. Man kann doch nicht gleich am nächsten Tag sich wieder voll ins Leben stürzen. Es ist doch völlig normal und auch sehr verständlich, wenn du dich erstmal von dem Schock erholen willst!das war doch erst gestern. Findest du nicht?Sei doch vernünftig“,versuchte Micha ihr ins Gewissen zu reden.“Es geht wirklich Micha“,beteuerte Alexandra. „Okay,aber auf deine Verantwortung“,willigte er letztendlich ein.
Er drückte sie noch einmal kurz und startete dann den Motor. Er bereute die ganze Fahrt ,dass er nicht an seien Standpunkt festgehalten hatte. Es war völlig unvernünftig Alex schon heuet wieder mit ins Büro zu nehmen.

Beide schwiegen die Fahrt über. Für Alex war jedes Auto, das an ihnen relativ schnell vorbeifuhr, wie eine Bedrohung. Aber nach und nach schaffte sie es diese Autos einigermaßen zu ignorieren.

Gerrit stand mit seinem Auto jetzt schon auf dem Parkplatz vor dem Bürogebäude. Obwohl er schon seit ein paar Minuten angekommen war, saß er immer noch im Auto. Er überlegte krampfhaft, ob er wirklich reingehen sollte, weil er sich überhaupt nicht vorstellen konnte,was ihn dort erwartete.
Plötzlich kam das Auto von seinem Kollegen Michael auf den Parkplatz gefahren. „Oh,das ist gut. Mit Michi kann ich bestimmt reden! Vielleicht,weiß er ja auch,was mit Alex los ist“,freute Gerrit sich schon. Doch beim genaueren Hinsehen erkannte er , dass auch die besagte Person bei Michael mit ihm Auto saß. „Na toll,wohl zu früh gefreut. Wieso bin ich nicht auch gleich reingegangen? Ich habe ihr doch gar nichts getan, oder?Okay,ich steig jetzt einfach aus und verhalte mich so, als wäre nichts gewesen. Mir fehlt jetzt nur noch,wenn der Staatsanwalt auch genau jetzt hier aufkreuzt. Hoffentlich weiß er noch nichts davon.“

„So da wären wir“,versuchte Michael die Situation etwas aufzulockern, als er seinen Motor vor dem Bürogebäude ausgeschaltet hatte. Alexandra lächelte nur schwermütig. Michael drückte ihre Hand ganz kurz und lächelte sie motivierend an. Beide stiegen aus dem Auto und schlenderten auf die Eingangstür zu. Als Alexandra zur Seite schaute ,bemerkte sie Gerrit,der auch gerade auf die Eingangstür zusteuerte.

In Alex braute sich eine unbändige Wut zusammen,obwohl sie nicht einmal wusste ,ob er etwas damit zu tun hatte und ob es wenn überhaupt sein Verschulden gewesen war. Sie fing leicht an zu zittern. „Wieso kann ich mich nicht einmal kurz kneifen und da ist alles wie vorher. Ein nettes kollegiales Verhältnis mit Gerrit und Lena ...“,sehnte Alexandra sich an die Zeit vor vorgestern zurück. Nun stand sie direkt vor Gerrit.
Ihm ging es nicht besser. Er versuchte nicht wie er mit Alex umgehen sollte. „Soll ich sie jetzt einfach ganz normal begrüßen? Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Also ,wieso nicht“, versuchte Gerrit seine Gedanken zu ordnen.
Hilfesuchend schaute sich Alexandra zu ihrem Kollegen Michael um. Er berührte leicht ihre Hand, ohne dass man es sehen konnte, und versuchte ihr die Sache aus der Hand zu nehmen, indem er Gerrit ganz normal begrüßte.
Gerrit war erleichtert, dass jemand den Mund aufgemacht hatte, wenn gleich es auch nicht Alex gewesen war. „Hey, ihr beiden“,antwortete Gerrit jetzt schon ziemlich selbstsicher.
Micha stupste Alex. Diese brachte ein gezwungenes „Hey!“ hervor aber trotzdem mit einem kleinen Lächeln.
Gerrit hielt nun beiden die Tür auf und die drei machten sich schweigend auf den Weg in ihr Büro.


Alex und Michael setzten sich erstmal an ihre Schreibtische und checkten ihre Mails. Obwohl Alex dies sonst eigentlich eher als lästig empfand, war sie diesmal froh eine Beschäftigung zu haben.
Die gesamte Situation war sehr angespannt. Doch sie hielt nicht lange an, denn Gerrit wurde durch ein anderen Kollegen ins Büro des Staatsanwaltes gerufen.
Nun war die Situation im Büro wieder etwas lockerer. Micha ging an die Kaffeemaschine und macht einen Kaffe für sich und Alex fertig. Diese saß gedankenversunken auf ihren Stuhl und starrte mit leerem Gesicht***sdruck auf den Bildschirm ihres Computers. Sie grübelte schon wieder über den Unfall nach und fragte sich selbst,warum sie sich nicht einfach Klarheit verschaffe,indem sie Gerrit einfach fragte.
Plötzlich spürte sie,wie sanft eine Hand über ihre Schulter strich. Sie drehte ihren Kopf in diese Richtung und sah Michael an. Er schaute sie mitleidig an und gab ihr ihren Becher mit Kaffe. „Danke. Es ist echt so lieb von dir,dass du dich so um mich kümmerst. Meinst du,ich soll einfach mit Gerrit reden?“,suchte sie sich Rat. „Ist doch Ehrensache!Ja ich denke schon, aber mach es nur,wenn du dich dazu bereit fühlst. Im Moment ist er ja eh noch beim Staatsanwalt. Wieso überhaupt?“


Alexandra zuckte mit den Achseln. Micha hatte richtig Mitleid mit ihr. Sie sah so verzweifelt aus.
Er nahm ihre Hände und zog sie sanft vom Stuhl und nahm sie behutsam in den Arm. Alexandra spürte eine Wärme, in der sie sich richtig geborgen fühlte. Er gab ihr richtig Kraft und munterte sie ein wenig auf,auch ohne etwas zu sagen. Einfach nur ,dass er bei ihr war.
Sie standen noch eine Weile so da, bis ein Kollege durch die Tür kam , um ihnen die Post und die Zeitung zu bringen. „Guten Morgen“, sagte Michael freundlich und Alex nickte dazu. Der Kollege schaute zwar etwas verwirrt über den Anblick, der ihn geboten wurde, ließ sich aber nichts anmerken und begrüßte sie ebenfalls freundlich . Alex und Michael trennten sich voneinander und nahmen jeder die Post und die Zeitung in die Hand um machten sich es auf ihren Schreibtischstühlen gemütlich. Beide nahmen sich zuerst die Zeitung vor. Micha schaute gedankenverloren zu seiner Kollegin herüber und bemerkte, dass sie zitterte. Irritiert ging er zu ihr herüber , wobei sein Blick auf das Titelbild der Zeitung fiel. „Wie sicher sind Deutschlands Straßen noch?selbst vor der Polizei ist man nicht mehr sicher!“,so lautete die Schlagzeile auf der Titelseite des „Münchener Tageblatts“. Jetzt verstand Michael auch sofort ,warum Alexandra leicht zitterte. Er war ja selber leicht schockiert , aber gleichzeitig auch ***er auf die Presse.
Währenddessen war Gerrit schon im Büro des Staatsanwaltes, der ihm die eben besagte Zeitung wutentbrannt auf den Tisch knallte

„Hier , haben sie das schon gesehen. Was haben sie sich eigentlich dabei gedacht? Und dann hat auch noch gleich die Presse davon Wind bekommen. Wissen sie, wie wir jetzt dastehen?“, schrie der Herr Kirkitadse wutentbrannt.
Gerrit setzte nur eine unschuldigen Blick auf und lies sein Blick auf das Titelbild schweifen. „Wie sicher sind Deutschlands Straßen noch?Selbst vor der Polizei ist man nicht mehr sicher.“ Diese Überschrift ließ ihn regelrecht zusammenzucken. Schlagartig sah er den gestrigen Tag vor seinem Auge ablaufen. „Er kam gerade fröhlich gelaunt aus einem Restaurant , wo er eine Kleinigkeit zum Mittag gegessen hatte. Danach stieg er in seien Skoda , um zum K11 zurüc**ufahren. Nachdem sich gerade die Ampel auf grün geschaltet hatte,......“ der Staatsanwalt klopfte ungeduldig auf seien Schreibtisch. Gerrit wurde aus seinen Gedanken gerissen und schaute ihn wieder unschuldig an.


„Ich erwarte eine Antwort von Ihnen“,sagte der Staatsanwalt jetzt schon etwas ungehaltener. „Ja, wie soll ich es sagen“,fing Gerrit langsam an. „Ach, jetzt reden sie doch nicht so lange um den heißen Brei drumherum“,regte sich Herr Kirkitadse auf. „Die Kollegen von der streife haben mir berichtet, dass ihre Personalien gestern dort beim Unfallort aufgenommen wurden und dass sie derjenige waren, der anscheint aufgrund Unaufmerksamkeiten den Unfall verursacht hat. Und ist Ihnen bewusst, dass dabei eine Frau ums Leben gekommen ist?“,fragte er empört.
„Ja , ist ja schon gut. Ich war im Unfall verwickelt. Aber ich verstehe das alles nicht. Die Frau fuhr vor mir im Auto. Und ich weiß nur noch wie unsere beiden Autos von der Seite angefahren wurden. Aber....ich kann mich danach an nichts mehr erinnern. Ich stand unter Schock. Es war doch gar nicht meine Schuld2,antworte er verzweifelt. „Jedenfalls hoffe ich das“,fügte er leise hinzu.

Michael strich ihr wieder vorsichtig über die Schulter und fragte sie: „Meinst du das war der Unfall mit Lena?“,als Gerrit niedergeschlagen durch die Tür kam.
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Beide schauten erschrocken auf. „Michi,hast du Lust mal mit in die Kantine zu kommen?Muss mal mit dir reden?“, fragte Gerrit Michael mit vorgespielter Fröhlichkeit. „Ja klar. Ich komm gleich. Kannst ja schon mal vorgehen“, beantwortete Michael seine Frage. Gerrit nickte und machte sich nun auf den Weg in die Kantine. Währenddessen wendete sich Michael wieder seiner Kollegin Alexandra zu. „Ich bin gleich wieder da. Okay? Mal sehen, vielleicht kann ich ja mit ihm reden. Und dann klärt sich alles zum Guten auf“,munterte er sie auf und lächelte. Sie nickte und widmete sich der Post. Die Zeitung legte sie schnell beiseite, damit sie sich den Zeitungsartikel gar nicht näher ansehen musste, obwohl sie schon dran interessiert war, ob noch mehr wichtige Informationen drin stehen könnten,damit sie ihren Gedanken in puncto Gerrit wieder etwas ordnen könnte.
Kurze Zeit später betrat der Staatsanwalt genervt das Büro. „Guten Morgen Frau Rietz! Ich wollte nur schnell vorbei schauen, ob sie schon einen neuen Fall haben“,begrüßte er sie.
Frau Rietz wollte gerade antworten, als das Handy des Staatsanwaltes klingelte.
Aufgeregt meldete sich eine Stimme eines Kollegen: „Hallo Herr Kirkitadse! Es gab gerade schon wieder einen Autounfall mit jemanden aus unserer Abteilung!“ „Das kann doch nicht wahr sein. Erst Herr Grass und jetzt noch jemand! Wie stehen wir denn jetzt da und morgen die Presse. Da will ich gar nicht dran denken“, antwortete er aufgebracht.
Bei den Namen Grass wurde Alexandra hellhörig. Nun konnte sie eins und eins zusammenzählen.
„Gerrit war tatsächlich in den Autounfall, von dem in der Zeitung berichtet wurde, beteiligt.
Aber war es der Unfall mit ihrer Freundin und jetzt schon wieder ein Unfall mit einem Kollegen? Merkwürdig“runzelte Alexandra die Stirn.

 

„Na Gerrit,was gibt es denn?“,fragte Micha seinen Kollegen. „Ach Michi, ich weiß einfach nicht mehr weiter. Alex war gestern total komisch zu mir. Ich musste einfach mit jemanden reden und da du nicht da warst bin ich zu ihr gefahren. Sie machte mir auf den ersten Blick ganz gut gelaunt die Tür auf. Doch erst im Nachhinein ist mir bewusst geworden wie niedergeschlagen sie doch war.

Ich weiß überhaupt nicht ,was sie hatte. Und als ich ihr dann auch noch erzählt habe,was mich bedrückt, hat sie total komisch reagiert. Weißt du, gestern Mittag, als ich nach vom Restaurant zum K11 zurückfahren wollte,weil ich ja noch allein die letzte Schicht übernehmen sollte, hatte ich einen Unfall.“Er stütze seinen Kopf in die Hände und Micha klopfte ihm leicht auf die Schulter und sprach ihm ein paar aufmunternde Worte zu. Schwermütig fuhr Gerrit fort: „Ich stand gerade an der Ampel,als sich diese auf Grün schaltete. Eine Frau im Wagen vor mir fuhr los und dann“,er schluchzte einmal kurz, „hörte ich nur noch einen lauten Knall. Die Frau ist dabei tödlich verunglückt. Und jetzt wird mir die Schuld in Schuhe geschoben. Das  komische ist bloß,die Spuren von Zusammenprall deuten daraufhin, dass sie bzw. von der Seite angefahren wurden. Und die Spusi meint auch, dass mich bzw. mein Auto die schuld dafür trifft,weil ich bzw. mein Auto  nach meinem Schock  rechts neben ihrem Auto. Ich verstehe das alles nicht. Ich habe doch niemanden totgefahren. und das als Polizist. Hör dir bloß mal den Staatsanwalt an,der ist völlig am ausflippen und dazu kommt, dass heute schon ein Bericht darüber in der Zeitung war. Du glaubst gar nicht,wie ich mich fühle. Ich kann meine Gefühle gar nicht mehr richtig ordnen. Andauernd plagen mich Schuldgefühle. Ich kann mich ja nicht mehr ganz richtig erinnern. Und außerdem weiß ich gar nicht, warum Alex gestern so komisch zu mir war.

Als ich ihr erzählt hatte, dass ich einen Unfall hatte, bei dem eine Frau gestorben ist, hat sich mich plötzlich aus ihrer Wohnung geschickt. Was hatte sie denn? Aber ich bin auch nicht richtig auf sie eingegangen, da ich nur mit mir selbst beschäftigt war. Ich weiß nicht mehr weiter, Micha!“

Michael hatte die ganze Zeit aufmerksam zugehört. Jetz verstand er so langsam die Zusammenhänge. Er verstand aber auch beide auf verschiedene Art und Weise. Bloß die Sachlage sieht leider so aus, als wäre Gerrit tatsächlich am Unfall schuld. „Wie soll ich das  bloß Alexandra erklären? Außerdem mit die Sache mit der Freundin von Alex erzähl ich Gerrit lieber erstmal nicht. Das würde ihn ja noch mehr aus der Bahn werfen. Es steht ja außerdem noch nicht einmal fest,ob es der selbe Unfall ist. Obwohl....?“,fragte er sich schon.

Erstmal musste er versuchen, Gerrit zu helfen. „Das kriegen wir schon alles wieder hin. Ich würde vorschlagen, du nimmst jetzt erstmal den Rest des Tages frei. Du kannst ja so nicht arbeiten. Ich werde mich dann mal über den Unfall informieren. Das klappt schon,mach dir keine Sorgen. Und das mit Alex klärt sich schon wieder auf. Da bin ich mir ganz sicher“, munterte Michael sein Kollegen auf. Gerit nickte einverstanden. Micha begleitete ihn noch bis zum Ausgang und drückte ihn dort noch einmal kurz und ließ ihn dann in ein Taxi steigen.

 Als Michi wieder ins Büro kam, tippte Alexandra gerade fleißig Berichte ab. Anscheint war sie gerade völlig in Gedanken versunken, bis Micha sie fragte,ob sie nicht auch einen Kaffe möchte. Sie wirbelte herum und schaute ihn völlig verwirrt an. „Du hast mich vielleicht erschreckt“,ärgerte sie sich. Er konnte sich daraufhin ein Grinsen nicht verkneifen und goss weiter den Kaffe in einen Becher. Kurz darauf hielt er ihr einen Becher unter die Nase. „Na, willst du nun?“,wollte Michael nun wissen. Sie nickte und meinte: „Ja gerne, bin eh gerade fertig mit dem Berichteabtippen. Setzten wir uns auf die Couch?“ Michi nickte zustimmend und beide setzten sich auf die schwarze Couch im Büro.

Stille. Keiner wusste so recht ,was er sagen sollte. „Soll ich ihr das mit Gerrit erzählen? Wer weiß, wie sie dann reagiert. Sie hat doch jetzt erstmal den Tod einer sehr lieb gewonnenen Freundin zu verkraften. Von Verlustängsten ganz zu schweigen. Aber schließlich hat sie auch ein Recht darauf zu erfahren, was Sache ist“,überlegte Michi. Er schaute sie an. Wie sie da saß,so völlig in sich gekehrt und als würden die Dinge,an die sie denkt, so unaussprechlich sein, dass sie fürchtet, an ihnen zu zerbrechen.

Er rückte ein Stück näher an sie heran und strich ihr sanft über ihr Bein. Sie hob ihren Kopf.

Und schaute ihn einfach nur an. Doch dann sprudelte alles auf einmal aus ihr heraus: „Die Vorstellung, dass einer von meinen Freunden oder meiner Familie stirbt, war und ist für mich immer noch undenkbar. Doch nun Lena...! Warum bloß? Ich habe solche Angst, dass anderen Menschen, die noch bei mir sind und mir doch so viel bedeuten, auch so etwas Schreckliches zustößt.“ Michael nahm ihre arme und zog sie zu sich hinüber. Sie lag jetzt in seinem Armen und die ersten Tränen tropften auf sein Hemd. Er konnte ihren warmen, regelmäßigen Atem auf seiner Haut spüren. Sie tat ihm richtig Leid. „Hmm Alex, auch wenn's blöd klingt, das wird schon wieder.

Du musst versuchen zu akzeptieren, was passiert wird, auch wenn das jetzt für dich noch unmöglich klingt. Man muss aufhören zu fragen: „Warum?“. Dann beschäftigst du dich nur mit Dingen,die unwichtig sind. Lena ist nicht weg, sie ist immer noch auf eine Weise da.

Aber du darfst dich nicht hängen lassen, sonst wird man seines Lebens nicht mehr froh. Und ich mag dich ,wenn du so fröhlich und neckisch bist, viel viel lieber und total gerne“,versuchte Michael sie zu unterstützen.

Er kam sich total bescheuert vor, wie er daherredete. „Dieses ganze Gerede hört sich doch total besserwisserisch an. Wenn ich ihr doch nur helfen könnte“,dachte er nun.

Langsam aber sicher wurden die tränen von Alexandra weniger. Sie hatte eben gebannt den Worten von ihrem Kollegen gelauscht. Auch wenn für sie das meiste jetzt noch für sie völlig unmöglich klang, sah sie schon ein bisschen Wahrheit in seinen Worten.

Alex lag nch eine  ganze weile stillschweigend bei Micha einfach so im Arm, bis das Telefon klingelte.

Micha erhob sich vorsichtig und legte Alex vorsichitg mit dem Kopf auf die Lehne der Couch.

 

„Naseband,K11“,meldete Michael sich. „Hallo Herr Naseband. Der Staatsanwalt hier. Und wie sieht es aus bei Ihnen? Habe Sie die Berichte fertig? Ansonsten dürfen Sie Feierabend machen. Ist im Moment ja eh nichts los außer die Geschichte mit den Unfällen“,antwortete der Staatsanwalt.

„Wie die Geschichte mit den Unfällen?“, fragte er neugierig, da es ihn doch sehr wunderte,dass der Staatsanwalt von mehren Unfällen sprach. „Ja,haben sie denn noch nichts davon gehört? Gestern hatte Herr Grass einen Unfall und heute hatte schon wieder ein Kollege einen Unfall und wie es nach den bisherigen Ermittlungen aussieht, trifft die Schuld die beiden“,antwortete der Staatsanwalt verwundert. „Doch schon,aber nur von dem Unfall mit Gerrit. Aber ich kann mir nicht vorstellen, das ihm die Schuld trifft“,meinte nun Micha. „Ja,wie gesagt,die bisherigen Ermittlungen. Ich denke morgen werden wir genügend Informationen haben, um diese Sache weiter aufzuklären. Dann wünsche ich ihnen einen schönen Feierabend. Auf Wiedersehen“,verabschiedete er sich. Michael verabschiedete sich ebenfalls und blickte dann wieder besorgt zu seiner Kollegin Alexandra hinüber.

Diese hatte die Augen geschlossen und schien wie so oft in den letzten beiden Tagen zu überlegen.

Michael ging leise zu ihr hin und setzte sich ans Ende der Couch. Er beobachtete sie eine Weile, bis er sich vor ihr Gesicht kniete, wobei er ihr sanft über ihr Wange strich. „Komm Alex, wir dürfen Feierabend machen. Ich fahr dich nach Hause“,bot er ihr an. Alex öffnete ihre Augen und blickte ihn völlig verklärt an. Er musste daraufhin grinsen, da das einfach zu komisch aussah.

Sie nickte immer noch etwas verwirrt und zusammen verließen sie das Büro.

Sie schauderte schon wieder bei dem Gedanken ins Auto steigen zu müssen. Zum Glück fuhr Micha sie. Die Autofahrt verlief dann auch erstmal ohne Probleme. „Soll ich dich morgen wieder abholen?“,fragte er sie. „Ja ,das wä.....“ Schreie,ein lauter Knall. Vor Michaels Gesicht versperrte ein aufgeblasener Airbag die Sicht. Er musste erst mal seine Gedanken ordnen: „Was war passiert? Ein Auto war mit  hoher Geschwindigkeit aus sie zugerauscht. Er hatte es nicht mehr geschafft, das Steuer richtig herumzureißen.“

Er blickte zur Seite. Die Augen von seiner Kollegin waren geschlossen, aber zum Glück war kein Blut zu sehen. Daraufhin versuchte Michael sie anzusprechen,doch es kam keine Antwort. Er befreite sich aus seinem Sitz und stieg aus. In der Motorhaube war eine große Beule und von dem anderen Auto keine Spur.

Er öffnete die Beifahrertür und rüttelte Alex wach: „Hey Alex,komm aufwachen!“

Zum Glück öffnete sie die Augen und verzog ihr Gesicht vor Schmerzen,als sie sich bewegen wollte.„Was ist?was tut dir weh?“,fragte Michael besorgt. Alexandra deutete auf ihre Rippen, woraufhin Michael sie abschnallte und vorsichtig aus dem Wagen zog. Er breitete seine Jacke auf der Straße aus,setzte sich selbst hin und zog ihren Oberkörper auf seinen Schoß.

Währenddessen kamen schon die ersten schaulustigen Passanten, von denen erstmal welche den Notarzt riefen.

Alex begann leicht zu zittern und Michael konnte spuren, wie sich ihr Oberkörper bei jeder Atmung auf und ab bewegte. Zögerlich legte er seine Arme um sie und beruhigte sie.

Er machte sich Vorwürfe, warum er denn nicht besser aufgepasst hatte. 

Fortsetzung

 

Er machte sich Vorwürfe, warum er denn nicht besser aufgepasst hatte.

Obwohl ihn traf überhaupt keine  Schuld. Nach ein paar Minuten traf dann auch schon der Krankenwagen unter lauten Sirenengeheule am Unfallort ein. Die Polizei war ebenfalls schon eingetroffen. Nach kurzem Durchchecken wurde Michael als „gesund“ erklärt. Doch Alexandra musste ins Krankenhaus gefahren werden, da die Sanitäter bei ihr einen Rippenbruch- oder Prellung vermuteten. Sie wurde bei drei auf die trage gehievt und in den Innenraum des Krankenwagens geschoben. Michael drückte ihre Hand noch einmal kurz, da er erst später nachkommen würde, weil er mit der zuständigen Polizei noch den Unfallhergang klären musste. Wie er jedoch schon bemerkt hatte, war das Auto, welches laut seiner Meinung den Crash verursacht hatte, nirgends mehr zu sehen und er hatte ja auch nach dem Zusammenprall Reifen quietschen hören.
„Der hat bestimmt Fahrerflucht begangen, so wie der auf uns zugerast gekommen ist. Wahnsinn drei Unfälle von der Polizei innerhalb von zwei Tagen. Da stimmt doch was nicht“, dachte er sich.
Doch da wurde er auch schon von der Polizei angesprochen. „Hallo Herr Naseband! So schnell sieht man sich wieder“, begrüßte ihn sein ehemaliger Kollege Struve vom Außendienst. Dieser ehemalige Kollege konnte Michael auf den Tod nicht leiden, da dieser Micha es weiter gebracht hatte als er. Micha begrüßte ihn nur mit einem mürrischen „Hallo“. „So, dann schildern sie uns doch bitte mal den genauen Unfallhergang. Sie wissen dich sicherlich, wie das geht, oder?“, sagte der Herr Struve spöttisch.
Michael verdrehte genervt die Augen, wobei er anfing, seinem ehemaligen Kollegen den Unfallhergang zu schildern.

Nachdem Herr Struve die Fakten notiert hatte, wurde Micha entlassen. Er nahm alle wichtigen Gegenstände aus dem Auto, soweit dies möglich war, und überließ dies dem dem Abschleppdienst und der Spurensicherung. Daraufhin bestellte Michael sich ein Taxi, um so schnell wie möglich zum Krankenhaus zu kommen.

Erschöpft ließ er sich in den alten Sitz des Taxis nieder, lehnte sich zurück und hatte endlich Zeit, über die ganzen Erlebnisse, die in den paar Minuten alle auf einmal auf ihn eingeprasselt waren, nachzudenken: „Wie konnte der Unfall bloß passieren? Es war ja nicht unsere bzw. meine Schuld. Der Verrückte kam ja mit um die hundert Sachen auf uns zu. Das war doch mit Absicht. Wenn Alex was passiert ist, dann.....“. Michael wurde vom Taxifahrer unterbrochen: „So ,da wären wir.“

Michael schrak hoch, gab ihm das Geld und verabschiedete sich.

Schnellen Schrittes ging er durch die große Tür des Krankenhauses. Alexandra stand schon da. Anscheint war sie schon behandelt worden.

Wie sie da stand, völlig fehl am Platz. Ihre Augen schauten verträumt durch die kahlen Krankenhausflure. Dann fiel ihr Blick auf die Eingangstür, durch die ihr Kollege Michael gerade gekommen . Sie sah ihn , wie er mit besorgtem Blick auf sie zukam. „Na, wurdest du schon behandelt?“, wollte er neugierig wissen. Sie nickt und fügte hinzu: „Meine Rippen sind auf der linken Seite stark geprellt.“ „Oh, hast aber ja Glück gehabt, dass die nicht gebrochen sind. Hast du denn noch dolle Schmerzen?“, fragte er. „Ach, schon noch“, erwiderte sie. „Na komm, lass uns gehen“, forderte er sie auf. Schweigend schlenderten sie beide bis vors Krankenhaus, wo sie überrascht feststellen mussten, dass sie ja gar kein Auto mehr da hatten. Obwohl beide hätten es wahrscheinlich eh nicht so toll gefunden, mit dem Auto nach Hause oder ins Kommissariat zu fahren, nach den ganzen Erlebnissen die auf sie eingeprasselt waren in Zusammenhang mit Autos.

Trotz der bedrückten Situation mussten beide lachen.

„Und was machen wir nun Herr Naseband?“, fragte sie ihn neckisch. „Ja, was du willst! Zu Fuß, mit dem Taxi oder willst du Busfahren?“,bot er ihr an. „Ach, dann lass doch zu Fuß gehen. Bin ja ansonsten ganz fit. Aber hast du dir gar nichts getan beim Unfall?“,wollte sie noch wissen. „Nein, ich bin mit dem Schrecken davon gekommen“, beruhigte er sie.

Langsam machten sie sich auf den Weg. Michael wollte erst Alexandra zu sich nach hause begleiten und dann sich selbst bei ihm Zuhause etwas ausruhen. Die ganzen Erlebnisse hatten ihm doch ziemlich zu schaffen gemacht. Vor allem wunderte er sich über die ganzen Zufälle mit den Unfällen. Erst Lena, die Freundin von Alex und dann Gerrit, obwohl das anscheint derselbe Unfall war, dann ein Kollege von ihm und jetzt sie beiden. Obwohl er wusste, dass der Unfall eindeutig Fremdverschulden war, schob er sich die ganze zeit die schuld in die Schuhe. Vor allem, dass er Alex so noch mehr Probleme bereitet hatte. Sie tat jetzt zwar so, als könnte sie den Unfall von eben alles recht leicht wegstecken, aber in ihrem Inneren sah es da ganz anders aus.

Nach ca. 20 Minuten waren sie dann auch schon vor ihrer Haustür gelandet.

„Hey, ist wirklich alles okay bei dir? Wenn was ist, sag es ruhig“, wollte Michael sicher gehen, als Alex den Schlüssel ihrer Haustür umdrehte. Sie legte ihre Arme um ihn und meinte: „Ja, das krieg ich schon hin, Michael. Danke für alles.“ Trotzdem kullerte ihr langsam eine Träne die Wange hinunter. Sie schaffte es nicht mehr die Starke zu spielen und ihre Gefühle zu unterdrücken. Michael wischte ihr sanft mit seiner Hand die Träne aus ihrem Gesicht und meinte besorgt: „Ich mag dich doch jetzt gar nicht hier so alleine lassen, Alex.“ „Doch , das kannst du. Ich lege  mich jetzt ganz schnell ins Bett und werde dann versuchen, ganz schnell zu schlafen, auch wenn es erst später Nachmittag ist. Vielleicht kann ich so ein bisschen vergessen. Morgen können wir dann ja zusammen zur Arbeit fahren oder gehen. Mein Auto ist ja noch hier.“ Michael gab sich geschlagen und wünschte ihr „Gute Nacht“ . Nachdem er ihr noch einmal durchs Haar gestrichen hatte, lösten sie sich aus ihrer Umarmung. Alexandra schaute ihm noch kurz nachdenklich nach und schloss dann die Tür hinter sich. Auf dem Weg zu ihrem Schlafzimmer, blieb sie vor ihrem Spiegel im Flur hängen. Sie sah eine traurig, völlig verzweifelte Alex. Sie war sich völlig fremd. Das war nicht die Alex, wie sie sich sonst kannte. Da war jemand ganz anderes. Sie bekam eine richtige Abneigung zu der Person, die sie da im Spiegel sah. Schnell schloss sie ihre Augen und sah nun zum Glück nur noch schwarz. Schwarz, die Farbe der Trauer? Alles, aber auch wirklich alles konnte sie beziehungsweise brachte sie ungewollt in einen Zusammenhang mit den Unfällen und den Tod ihrer Freundin.

Sie öffnete ihre Augen wieder, wendete aber jedoch den Blick ganz schnell vom Spiegel ab. Völlig niedergeschlagen torkelte sie ins Schlafzimmer.

Schnell zog sie sich ihre Sachen aus und nahm ihren Schlafanzug. Sie legte sich in ihr Bett und ließ sich erschöpft in ihr Kissen zurücksinken, zog ihre Bettdecke bis zur Nasenspitze an sich heran und begann über den Tag nachzudenken. Das erste Mal an diesem Tag dachte sie bewusst an den Unfall mit ihrem Kollegen Michael. „Wie konnte das nur passieren? Es ging alles so schnell. Aber Michi konnte nun wirklich nichts dafür. Der andere kam ja total auf uns zugerast. War das etwa mit Absicht. Aber wer sollte so etwas tun.“ Sie schaute hilfesuchend an die Decke.

Sie hielt es für am besten, die Augen zu schließen, um schnell das Ganze zu vergessen.

Doch schon hatte sie die Augen geschlossen, schweiften ihre Gedanken schon wieder an ihre Freundin Lena ab. Immer wieder diese Warum-Frage. Sie wurde noch ganz krank davon.

 

Während sie in ihren Träumen die letzten Stunden noch einmal Revue passieren ließ, wurde ihr bewusst, dass sie Michael niemals dafür richtig danken konnte ,wie sehr er ihr bis jetzt schon beigestanden hatte. Er kümmerte sich so einfühlsam um sie, dass sie es kaum glauben konnte. Mit diesem Gedanken fiel sie in einen langen, aber unruhigen Schlaf.

 

Wie immer um halb Sieben klingelte der penetrante Wecker auf dem Nachtisch von Alex.

Verschlafen und völlig genervt kroch sie aus ihrer Bettdecke hervor und drückte auf den Aus-Knopf.

Sie ließ sich daraufhin wieder in ihre weiche Bettdecke zurückfallen und die ersten Sonnenstrahlen kitzelten ihr Gesicht. „Es könnte so ein schöner Tag sein, wären da nicht....“,überlegte sie.

Trotzdem raffte sie sich auf und ging immer noch nicht ganz munter ins Badezimmer , um zu duschen.

Sie ließ die warmen Wassertropfen ihren Körper hinunter tropfen und entspannte dabei richtig.

Die Schicksalsschläge hatten ihr Leben so plötzlich so sehr verändert, dass sie sich selbst total bemitleidete und sich so fremd vor kam.

Sie drehte den Duschhahn auf eiskalt, so dass sie zitterte.„ Alex, du kannst dich nicht immer selbst bemitleiden. Es ist so, wie es ist. Du musst das so akzeptieren. Du hast noch dein ganzes Leben vor dir und das sollst du genießen“, sprach sie zu sich selbst.

Die Kälte des Wassers ließ sie ihren ganzen Körperteile spüren und irgendwie schöpfte sie dadurch neue Energie.

Sie nahm ein Handtuch von einer Ablage und trocknete sich damit ab. Wie am Abend zuvor schaute sie wieder in den Spiegel. Sie sah eine Alex, die sich nicht kannte, ohne Lächeln im Gesicht und überhaupt sah diese ganz anders aus, als die Alex, die sonst so lebensfroh war und immer für jeden Spaß zu haben.

„Die Sache ist passiert und ist auch nicht mehr zu verändern. Ich kann doch nicht ewig trauern. Wie soll ich sonst jemals wieder glücklich werden?“, fragte sie sich selber. „Ich werde  kämpfen“, sagte sie nun entschlossen zu sich selbst und so trottete sie in ihr Schlafzimmer zurück und nahm sich schnell eine neue Jeans und ein neues T-Shirt aus ihrem Schrank.

Es war mittlerweile schon sieben Uhr und sie schmierte sich schnell ein Brötchen und stellte schon mal die Kaffeemaschine an.

Danach  wollte sie nur noch einmal schnell in jeden Raum lüften, als ihr im Wohnzimmer die zerbrochene Vase auffiel, die sie immer noch nicht entsorgt hatte. Für eine kurzen Moment sah sie schon wieder dieses tiefe, schwarze Loch vor sich. In ihrem Kopf schwirrten die Fragen „Warum?“ nur so wieder umher.

Doch sie dachte fest an ihren Entschluss, stark zu sein, und riss sich zusammen.

Entschlossen stapfte sie in die Küche, um von dort Handfeger und Schaufel zu besorgen.

Verstört beugte sie sich dann über den Scherbenhaufen und sammelte langsam die Scherben auf, wobei es ihr richtige Bauchscherzen bereitete.

Eine einzelne Träne lief ihr die Wange hinunter, doch sie dachte nicht daran aufzuhören, sondern fegte fleißig die Scherben weiter zusammen. Das hatte sie unheimlich viel Kraft gekostet, so dass sie sich erstmal in die Küche setzten wollte, um ihren Kaffee, der hoffentlich schon fertig war, zu trinken. Sie nahm die Schaufel mit den Scherben wieder mit in die Küche, brachte es jedoch noch nicht übers Herz, diese in den Müll zu tun, sondern legte sie erstmal auf die Arbeitsplatte ihrer Küche.

 Sie wollte sich gerade von der seelischen Belastung erschöpft auf ihren Küchenstuhl fallen lassen, als es an der Tür klingelte.

„ Ach, das ist bestimmt Michael. Wir wollten doch zusammen ins Kommissariat fahren und irgendwie kann ich ihn jetzt auch gut gebrauchen“, dachte sie sich. Und tatsächlich stand Micha

 vor der Tür, woraufhin sie in reinbat und gemeinsam setzten sie sich in die Küche.

„Auch ein Kaffe?“, versuchte sie ein bisschen die Situation aufzulockern und auch um von Thema abzulenken. Sie wollte partout nicht, dass Michael sie fragte, wie es ihr denn ginge, denn dann könnte sie wohl ihre vorgespielte stärke nicht mehr behalten. Alles würde wieder in sich zusammen brechen, wenn sie daran erinnert wird.

Michael bedankte sich für das Angebot und Alex schenkte ihm einen Becher Kaffee ein. Er schaute sie an: Wie verletzt und geschwächt sie doch aussah. „ Am liebsten würde ich sie jetzt fragen, wie es ihr geht und ob sie nicht lieber Zuhause bleiben möchte“, wünschte er sich. „Aber die Antwort kann ich mir schon denken:“ Nein, ist alles okay. Ich komme mit zur Arbeit. Ich schaff das schon.“

Das macht sie doch total kaputt.“

Er verharrte noch einige Sekunden mit seinen Augen auf ihren Gesicht, bis eine Hand vor seinem Gesicht wie wild auf und ab wedelte. „Alles klar Michael, oder habe ich irgendwas im Gesicht?“, fragte sie ihn, obwohl sie sich schon denken konnte, wieso er sie so anstarrte. „Ne, alles okay“, erwiderte er.

Sies nippten noch eine Weile an ihrem Kaffe, bis dann wirklich nichts mehr im Becher war.

Trotz der bedenken wegen ihrer Reaktion, ergriff Michael nun doch die Initiative.

„Alex, ich würde sagen, nein ich würde es nicht nur sagen, ich meine es auch so“, fing er an. „Du bleibst heute Zuhause und ruhst dich aus und kommst mal etwas zu dir. Ich merke doch, wie schlecht es dir geht. Du brauchst diese Auszeit, sonst macht dich das doch alles noch kaputt. Ich sehne mich doch jetzt schon nach der frechen, kleinen Alex“, fuhr er fort.

Trotz alledem schüttelte Alex den Kopf, obwohl sie genau wusste, dass Michael Recht hatte.

Dieser stand jetzt auf und ging jetzt schon etwas bestimmter zu Alexandra hinüber und nahm leicht ihre Hand und zog sie mit sich ins Schlafzimmer. Woraufhin sie sich dann doch geschlagen gab und ihm widerwillig folgte.

„Komm, du ruhst dich jetzt hier ein bisschen aus und ich fahr dann erstmal ins K11 und komme dann heute Mittag auf jeden Fall noch einmal bei dir rum. Glaub mir das ist wirklich besser für dich“, überzeugte Michael seine Kollegin. Einverstanden ließ sie sich auf ihr Bett fallen und starrte die Decke über ihrem  Bett an. Schüchtern setzte er sich auf die Bettkante und streichelte ihren  Arm. Einsame Tränen kullerten ihre Wangen hinunter und obwohl die beiden kein Wort sprachen, beruhigte Michael Alex irgendwie. Nach kurzer Zeit hatte sie die Augen geschlossen und war eingeschlafen. Michael strich ihr noch ein letztes Mal über den Arm und zog dann vorsichtig die Bettdecke, auf der sie lag, unter ihr hervor und legte diese behutsam über sie.

 

Nach 20 Minuten war Michael dann auch schon im K11 angekommen. Obwohl er überhaupt keine Lust hatte den Staatsanwalt zu sprechen, um ihn den Unfall und das Fehlen von Frau Rietz zu erklären, nahm er bei der erstbesten Möglichkeit, die sich ihm bot, den Weg zum Staatsanwalt auf.

Ihn wunderte zwar, dass Gerrit noch nicht da war, aber er machte sich weiter keine Gedanken darüber, denn er war mit ganz anderen Dingen beschäftigt.

Kaum war Michael zur Tür reingekommen, wollte der Staatsanwalt wissen, was hier überhaupt los sei. „Ich wollte sie gerade anrufen. Diese Unfallserie ist ja äußerst mysteriös . Das kann doch langsam kein Zufall mehr sein, dass vier Polizisten innerhalb von zwei Tagen in drei Unfälle verwickelt sind. Und wo ist überhaupt ihre Kollegin, die Frau Rietz?“, fuhr er fort. „Ja, Alex ist Zuhause geblieben. Ich habe ihr gesagt, dass sie sich erstmal ausruhen solle. Allein, gestern war es schon ein Fehler sie zur Arbeit zu lassen und dann noch die Rippenprellung, obwohl sie darüber heute noch keinerlei Bemerkungen drüber gemacht hat“, erklärte Michael.„Kein Wunder sie beschäftigt bestimmt andere Dinge als eine Rippenprellung“, dachte Michael sich. „Wie? Rippenprellung? Und überhaupt,was war gestern mit Frau Rietz? Sagen Sie mal, Herr Naseband, werde ich hier denn gar nicht mehr informiert?“, regte sich der Staatsanwalt langsam auf. „Nein, ich erkläre Ihnen das ja schon, Herr Kirkitadse“, versuchte Micha den Staatsanwalt zu beruhigen. „Das will ich aber auch hoffen“, erwiderte dieser. „Erst einmal hat Frau Rietz vorgestern bei einem Autounfall ihre beste Freundin verloren. Sie ist noch total geschockt, was ja auch verständlich ist,aber versucht jetzt mir beziehungsweise uns die Strake vorzuspielen, obwohl sie noch lange nicht dazu bereit ist, in die Normalität zurückzukehren“, versuchte Michael die Situation zu  schildern. „Oh, das wusste ich nicht. Aber es passt zu Frau Rietz, dass sie jetzt die Starke spielen will“, meinte der Staatsanwalt daraufhin. „Ja, und hinzu kommt, dass der Unfall, durch welchen ihre Freundin gestorben ist, so wie es aussieht, der  Unfall ist, in dem Kollege Grass verwickelt ist. Und wie schon erwähnt hat sie sich gestern beim Unfall eine Rippenprellung zugezogen“, fuhr Micha fort. „Puh, das ist ja eine ganze Menge. Sie haben vollkommen Recht, dass Frau Rietz sich erst einmal ausruhen sollte“ stimmte Der Staatsanwalt Herrn Naseband zu. „Aber worüber ich mir schon den ganzen Morgen den Kopf zerbreche, können sie sich sicher vorstellen, oder?“, fragte er nun. Michael wollte gerade seine Frage beantworten, da redete Herr Kirkitadse schon weiter: „Das sind diese Unfälle. Bei Herrn Grass und bei unseren anderen Kollegen sieht es bisher nicht nach Fremdverschulden aus, sondern viel mehr soll laut der Spurensicherung die Schuld unsere beiden Kollegen treffen. Bei ihrem Unfall liegen noch keine Ergebnisse vor. Aber sagen Sie mal, was ist denn gestern genau passiert? War es etwa auch ihre Schuld?“

Nachdem Michael den Staatsanwalt den Unfallhergang geschildert hatte, rief er erstmal Gerrit , der immer noch nicht im Büro aufgetaucht war. Schon nach dem ersten Klingeln meldete sich die müde Stimme von seinem Kollegen: „Grass.“ „He Gerrit. Was los? Wieso bist du noch nicht hier?“, meldete Micha sich leicht empört. „Ach, hat der Staatsanwalt dir denn nicht Bescheid gesagt?“, wunderte Gerrit sich. Doch ohne eine Antwort abzuwarten fuhr er fort. „Nach den ganzen Strapazen musste ich mal etwas zur Ruhe kommen. Sprich ich habe mir heute frei genommen.“ „Na dann bin ich wohl alleine im Büro. Auch mal was Neues. Alexandra ist auch nicht da. Ich musste sie heute morgen erst noch überzeugen, dass sie noch nicht bereit ist, sich einfach wieder so in das volle Leben hinzustürzen. Und dir tut es bestimmt auch ganz gut! Du weißt wahrscheinlich noch gar nicht, das Alex und ich gestern auch ein Unfall hatten,oder?“, fragte Michael ihn. „Wie? Ihr beide hattet auch ein Unfall? Ist was passiert? Und wie konnte das überhaupt passieren?“, bombardierte Gerrit, völlig überrascht über die Aussage von Michael, seinen Kollegen mit Fragen.

 

Gerade hatte Michael wieder jemanden an diesem Tage den ganzen Unfallhergang und Zusammenhänge geschildert, als ihre Kollegin Hannah aufgeregt die Tür hineingeplatzt kam. Michael schrak auf und schaute verwirrt zu Hannah. „Hey, was los?“, wollte er wissen. „Das wurde vor der Eingangstür des K11s gefunden“, brabbelte sie los, wobei sie ihm einen geöffneten Briefumschlag in die Hand drückte. „He, ganz ruhig. Wir gucken erstmal , was drin steht“, beruhigte er sie. Er zog einen kleinen, knittrigen Zettel aus diesem besagten Briefumschlag und begann mit weit auf gerissen Augen die Mitteilung zu lesen. Während er las, spürte er den warmen Atem, der beim Lesen etwas schneller und aufgeregter wurde, von Hannah, die sich über seine Schulter gebeugt hatte. „Wie? Was soll das heißen: „Es geht auch anders...“?“,wollte sie verwirrt wissen. Micha antwortete nicht. Er blieb einfach stumm auf seinem Stuhl sitzen und hielt den Zettel  fest in seiner Hand. Tausende von Gedanken und Überlegungen wirbelten in diesem Moment in seinem Kopf nur wie wild umher. Nach ein paar Überlegungen schnappte er sich den Telefonhörer und tippte wie wild die Nummer des Staatsanwaltes ein. Hannah stand immer noch total verwirrt hinter ihm, fragte ihn dennoch nicht weiter aus, denn sie bemerkte wie beschäftigt er gerade war und nicht gerade Lust hatte irgendwelche Fragen zu beantworten. Aber anscheint wusste er genau, was die Sätze auf dem Zettel zu bedeuten hatten. Nachdem sich Herr Kirkitadse gemeldet hatte berichtete Michael ihm von der Mittteilung, die er immer noch unverändert in seiner Hand hielt. „Dann sieht es ja so aus, als wäre  die Schuld für die Unfälle gar nicht ihren Kollegen zu zuordnen. Jetzt macht das ganze auch einen Sinn. Ich würde sagen, Sie schicken den Zettel beziehungsweise Brief sofort zur Fingerabdruckanalyse  und informieren dann ihren Kollegen Grass, dass er auf sich aufpassen soll. Denn wer weiß, wie und wann die Täter zu schlagen. Und zu  Frau Rietz wollten sie ja eh in der Mittagspause fahren. Danach sind die Ergebnisse von eventuellen Fingerabdrücken eh erst da. Ach und grüßen Sie Frau Rietz von mir und kümmern Sie sich ein wenig um sie und passen Sie auch auf sich auf“ermahnte ihn Herr Kirkitadse. Woraufhin Michael zustimmte und sich verabschiedete.

Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und atmete erst einmal tief durch und ließ seine Blicke durch den Raum wandern, wobei ihm jetzt wieder Hannah auffiel, die sich immer noch nicht vom Fleck gerührt hatte. Er schickte sie fort, indem er meinet, dass er ihr alles später erklären würde.

Bevor er sich seine Jacke schnappte und schnellen Schrittes das Kommissariat verließ, schilderte er Gerrit noch die Situation und ermahnte ihn, ja vorsichtig zu sein.

Schon nach zehn Minuten, drückte er die Türklingel von der Haustür seiner Kollegin. Doch auch nach dreimaligen Klingeln öffnete keiner.

Daraufhin lauschte Michael besorgt an der Haustür. Stille. Er konnte kein einziges Geräusch hören.

„Sie schläft bestimmt tief und fest in ihrem Bett, so wie ich es ihr geraten habe“,versuchte er sich zu beruhigen. Doch dann kann ihm wieder dieser ominöse Zettel in den Sinn. Konnte man die Drohung ernst nehmen? Noch während er darüber nachdachte, zog er ein Dietrich-Set  aus seiner Jackentasche und versuchte die Tür damit zu öffnen.

Fast hatte er es geschafft da hörte er Schritte,die der Tür immer näher kamen. Er hielt inne und lauschte den Geräuschen, die immer näher kamen. Michael stand ganz angespannt aber gleichzeitig auch verwundert vor der Tür. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und von Micha fiel die ganze Anspannung ab. Vor ihm stand Alex, ganz verschlafen. Sie war von den Geräuschen an ihrer Tür und dem Klingeln wach geworden und wollte schauen, was denn nun los sei. Vor ihr stand nun ihr Kollege Michael, dessen Anspannung im Gesicht sich langsam in ein erleichtertes Grinsen umwandeltete. „Ach, du bist es Alex“,sagte Micha erleichtert. „Ja? Wenn hast du denn sonst hier erwartet?“, grinste sie nun. Michael winkte ab und deutete ihr erstmal, in die Wohnung zu gehen. Sie hatte ja schließlich auch noch ihren Schlafanzug an und vor der Tür war wirklich nicht der richtige Ort, um ihr von den Drohungen zu erzählen.

Alexandra ging voraus und deutete in ihrem Wohnzimmer auf das Sofa. Sie holte sich noch schnell eine Wolldecke und kuschelte sich darin ein. Jetzt schaute sie ihn erwartungsvoll an, denn sie hatte eben überhaupt nichts verstanden. „Was für Drohungen und wieso wunderte er sich , dass ich die Tür aufmache“, wunderte sie sich.

„Na Alex, erstmal wie geht's dir denn eigentlich?“, wollte er wissen, um auch die anderen Erklärungen etwas aufzuschieben. „Na, wie soll es mir schon gehen“, antwortete sie leicht aggressiv. „Ja, blöde Frage. Tut mir Leid“, entschuldigte er sich und schaute sie dabei mitleidig an.

„Schon okay“, meinte sie entschuldigend und rückte ein Stück näher zu ihm heran .

Er überlegte, ob er ihr die Sache mit dem Briefumschlag, der heute Morgen vor dem Kommissariat gefunden wurde, erzählen sollte, hielt es aber für besser, ihr es zu erzählen, denn sie war ja mit betroffen.

Doch bevor er überhaupt anfangen konnte, löcherte ihn Alexandra schon mit Fragen: „Was hattest du eben an der Tür und wieso warst du so verwundert, dass ich die Tür geöffnet habe? Und was hat überhaupt der Staatsanwalt gesagt?“

„Ganz langsam. Ich erkläre dir gleich alles“, stoppte er ihre ganzen Fragen. Obwohl er jetzt überlegte, ob er ihr wirklich alles erzählen sollte. „Würde sie überhaupt schon damit zu recht kommen beziehungsweise würde sie es überhaupt verkraften? Sie sieht ja jetzt schon so sehr mitgenommen aus“, fragte er sich selbst. „Am besten lenk ich erst erstmal ein bisschen von Thema ab und schaue, wie sie sich so fühlt. Obwohl gut kann sie sich bestimmt noch nicht fühlen“, beschloss Michael.

Daraufhin wendete er sein Blick wieder seiner Kollegin zu, die ihre Augen auf unendlich gestellt hatte. „Alex?“, fragte er und tippte dabei an ihre Schulter.

Wie ertappt wendete sie ihr Gesicht ihm zu und schaute ihm mit ihrem traurigen Blick an. Michael durchfuhr fast ein Schmerz, wenn er sein Kollegin wieder so traurig und verzweifelt sah. Er sah es ihren Augen, die jeglichen Glanz verloren hatten, sofort an, dass sie wieder in Gedanken bei ihrer toten Freundin Lena war.

Schweigend nahm er sie in den Arm und wiegte sie sanft hin und her. Er wusste überhaupt nicht mehr , was er machen sollte. „Will sie mit mir darüber reden oder soll ich sie einfach nur trösten und in meinem Armen halten oder soll ich sie etwa ganz von Thema ablenken?“, stellte er sich mal wieder selbst Fragen. Er hielt es aber für besser, erstmal zu schweigen. Sie würde hoffentlich von selbst anfangen zu reden, wenn sie das brauchte.

Doch Alexandra tat es schon gut, einfach nur jemanden zu haben, der einfach nur bei ihr war. Sie ließ sich einfach von ihm in seinen Armen halten.

Sie wollte sich gerade zu einem Glas Wasser, welches auf ihrem Couchtisch stand, herunterbeugen, da durchfuhr sie ein stechender Schmerz in ihrem Brustkorb. „Ah“, stöhnte sie auf.

Woher waren ihr die Schmerzen der Rippenprellung gar nicht bewusste gewesen. Wahrscheinlich war sie viel zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt gewesen oder hatte sie die Schmerzen einfach nur verdrängt?

„Was ist los?“, wunderte Michael sich und packte sie an den Schultern und richtete sie wieder auf. „Ach, meine Rippen haben auf einmal geschmerzt, als ich mich so runtergebeugt habe“, erwiderte sie. „Das wird wohl noch öfter so sein. Bis 'ne Rippenprellung vorbei ist, dauert es noch eine ganze Weile“, meinte daraufhin Michael. Dafür beugte Michael sich nun zum Tisch hinunter und reichte ihr das Glas und sie bedankte sich und fragte ihn gleichzeitig, ob er denn auch was möchte, was er aber verneinte.

 

Gerrit grübelte währenddessen immer noch über den Anruf seines Kollegen. „Dann habe ich ja Wahrscheinlich doch nicht die volle Schuld am Unfall. Das machte die ganze Sache mit der Freundin von Alex aber auch nicht besser. Aber erstmal sollten wir uns um die Drohungen Gedanken machen. Waren dann die ganzen Autounfälle also gezielte Anschläge auf Polizisten, also auf uns. Ich muss heute Nachmittag unbedingt wieder ins Büro. Das lässt mir nun wirklich keine Ruhe. Was wenn die jetzt schon wieder zuschlagen und wer weiß, wie sie wieder zuschlagen? Außerdem brauchen wir die endgültigen Berichte der Spurensicherung. Am besten ruf ich gleich Micha an. Vielleicht weiß er ja schon wieder etwas Neues“, plante Gerrit.

 

„Hat der Arzt dir das bandagiert, oder was haben die damit gemacht?“, wollte Michael von Alexandra wissen. „Ja, und ich muss das dann jeden Tag erneuern“, antwortete sie. Er nickte und legte wieder einen Arm um sie und begann zaghaft von dem Brief zu erzählen: „ Du Alex, die schuld bei den Autounfällen trifft, so wie es aussieht, nicht Gerrit bzw. die Polizisten und auch uns gestern.“

Er hielt inne, denn er merkte, dass Alexandra schon wieder leicht unruhig wurde. Er streichelte ihr über den Rücken und fuhr zögerlich fort: „Wir haben Anzeichen dafür, dass die ganzen Autounfälle geplant waren.“ Daraufhin schaute Alex Michael erstaunt an. Er wollte es erklären, doch da klingelte sein Handy. Ohne sich aus der Umarmung zu trennen, fischte er leicht genervt über den unpassenden Zeitpunkt sein Handy aus seiner Hosentasche. „Gerrit ruf an“ erschien auf seinem Display. „Hey Gerrit. Was gibt's?“, meldete Micha sich. „ Hey, wollt nur fragen, ob es schon Neuigkeiten gibt und im Büro hat sich keiner gemeldet. Wo bist du denn?“, antwortete sein Kollege.

Bin bei Alex, um ihr die Situation zu schildern. Aber es gibt leider noch keine neuen Erkenntnisse. Fahr nachher aber wieder ins Büro. Hoffen wir's mal“, erwiderte Michael. „Okay. Komm heut' doch noch ins Büro. Wir sehn' uns. Bis dann und grüß Alex schön von mir und pass auf sie auf“, verabschiedete Gerrit sich von Michael. „Ja bis dann“, entgegnete er. „Ich soll dich schön von Gerrit grüßen“, meinte er nun an Alex gewandt. Sie bedankte sich und dachte mit gemischten Gefühlen an ihren Kollegen. „Konnte sie ihm noch vertrauen? Aber Michael hatte doch eben gesagt, dass ihn gar nicht die Schuld trifft“, beantwortete sie sich selbst die Frage und schaute Michael fragend an, damit er fortfuhr. „Wir haben heute Morgen ein Drohbrief mit unbekannten Absender erhalten.

Alexandra wollte sich erschrocken zu Wort melden, doch Michael redete schnell weiter und ließ sich nicht unterbrechen, denn er wollte die Sache schnell hinter sich bringen. Ihm graute es schon vor der Situation, wie Alex es auffassen wird.

„Wir haben zwar noch keine beweise geschweige den konkrete Anhaltspunkte, dass dieser sich auf die Unfälle bezieht, aber wir haben keine anderen Fälle, die nur annähernd damit in Zusammenhang stehen könnten. Nun willst du sicher wissen, was drin stand ,oder?“

Ohne eine Antwort abzuwarten , erzählte er weiter: „Er beseht nur aus einem einzigen Satz: „Es geht auch anders, denn es gibt, viele Wege Menschen zu töten, wie ihr sicher wisst.“ Nichts weiter, nur dieser Satz.“

Angespannt schaute Michael zu Alex. Wie würde sie reagieren? Würde sie überhaupt eine Reaktion zeigen? Oder hätte er ihr es gar nicht erst erzählen sollen? Michael überkamen schon wieder Zweifel, ob es alles so richtig war, wie er sich gegenüber seiner Kollegin mit dem Tod ihrer Freundin und den mysteriösen Unfällen verhielt.

Alex war in einer Verfassung, in der sie diese Nachricht gar nicht richtig begreifen und auch nachvollziehen konnte. Sie schaffte es in den letzten Stunden nicht mehr,  überhaupt einen klaren Gedanken zufassen. Sie wusste gar nicht, worüber sie zuerst nachdenken sollte. Versuchen den Tod ihrer Freundin zu begreifen? Unzählige Gedanken diesen mysteriösen Autounfällen opfern und stundenlang darüber nachdenken, ob Gerrit wirklich die Schuld hatte? Selbst dafür hatte sie in diesem Moment keine Kraft  mehr und überhaupt den Willen dazu. Sie fühlte nur noch diese Leere im Kopf. Sie fürchtete nicht einmal die Drohung, denn sie hatte diese noch nicht einmal realisiert. Ob sie nun wirklich gegen sie und ihre Kollegen gerichtet war, sei dahingestellt.

Immer noch hatte Michael seine Augen nicht von Alex gewendet. Sie schien wie in Trance. Als wenn sie nichts mehr um sich herum wahrnehmen würde. Michael war völlig überfordert mit der ganzen Situation. Zwischen seinen ganzen Schuldzuweisungen gegen sich selbst, stellte er sich immer wieder die Frage, was er nun machen sollte. Sie einfach nur so sitzen lassen? Sie ansprechen?

„Alex?“, schaute er sie unsicher an. Ausdruckslos sah sie ihn daraufhin in die Augen.

Obwohl Michael seine emotionale Art sonst eher hinter seiner rauen Fassade versteckte, wurde  sein Mitgefühl für seine Kollegin durch ihren ausdruckslosen und traurigen Gesichtsausdruck immer größer.

„Was musste beziehungsweise muss sie bloß alles durchmachen? Und  was noch alles auf sie zukommen wird? Die Beerdigung von Lena und und und! Ist sie überhaupt stark genug wieder in die Normalität zurückzukehren? Ich will ihr so gerne helfen. Aber wie?“, fragte er sich selber.

 

Er setzte sich ans Ende des Sofas und zog sie zu sich heran und legte sie zwischen seine Beine,damit sie sich gegen ihn lehnen konnte. Behutsam legte er seine Arme um sie.

 „Willst du mit mir reden? Vielleicht hilft es dir ja, wenn du einfach mit mir sprichst! Wein dich ruhig aus! Ich bin für dich da.“ fragte Michael sie leise.

Langsam fing Alexandra an zu sprechen: „Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll.“

„Sag einfach das ,was dir gerade in den Sinn kommt oder was du jetzt gerade denkst“, ermutigte Michael sie und streichelte sie dabei über ihren Bauch. „ In mir drin ist nur noch ein großes Loch. Der Schmerz ist so unbeschreiblich groß und ich kann es einfach nicht verstehen. Ich weiß einfach nicht, wie ich das jemals akzeptieren soll! Ich kann doch nie wieder glücklich sein! Ich mein  einfach unbeschwert in den Tag hineinleben, lachen, einfach nur Spaß haben“, schluchzte sie. „He, das ist doch ganz normal! Man kann nichts im Leben festhalten, so gern wir es auch haben oder auch versuchen Einfluss darauf zu nehmen. So was kommt irgendwann bei jedem Menschen vor. Man muss lernen mit Trauer und Schmerz umzugehen. So blöd das jetzt auch klingen mag! Und jetzt ist es auch noch viel zu früh für dich.“ Sanft strich Michael eine Träne aus dem Gesicht von Alexandra, die sich wie so oft in den letzten Tagen den Weg von ihrer Wange gesucht hatten.

„Aber warum gerade sie? Und warum so früh? Wir hatten doch noch so viel vor. Denk doch nur mal an ihren Freund. Sie wollten heiraten!Das kann nicht alles vorbei sein? Wieso musste es denn gerade sie treffen“, brach sie in ein Weinkrampf aus.

Michael drückte sie sanft an sich und strich ihr beruhigend über den Arm, bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte.
Die wohlige Wärme seines Körpers beruhigte sie ganz langsam. Beruhigend antwortete er auf ihre Frage: „Ihr Freund wird genau wie du irgendwann damit klarkommen und diese schwere Zeit durchstehen. Das schafft er, genau wie du es auch schaffen wirst. Egal wie lange es dauert.“
Danach schwiegen beide und Alex lag relativ entspannt gegen Michaels Oberkörper gelehnt.
Langsam aber sicher fielen den beiden die Augen zu und beide fielen in einen leichten Schlaf, in dem Alex erneut von Alpträumen heimgesucht wurde.
Nach einiger Zeit öffnete Michael verwirrt seine Augen. Er hatte Alex sagen hören,dass doch alles nur ein Traum sei. Vorsichtig drehte er ihr Gesicht und schaute sie an,doch sie hatte beide Augen fest verschlossen. „Schön wäre es für sie,wenn wirklich alles nur ein Traum wäre“, dachte er im Stillen. Wieder fing er an mit seiner Hand ihren Bauch und ihre Arme zu streicheln, um sie zu beruhigen. Er litt richtig mit ihr mit. „Sie sieht auf einmal so zerbrechlich und verletzbar aus. Was soll ich bloß machen. Ich kann sie doch nicht ganz allein wieder in die Normalität zurückbringen. Am besten wäre Hilfe von anderen Freunden und Bekannten, oder vielleicht sogar professionelle Hilfe. Aber ich werde alle tun, was ich kann“, redete Michael gedankenverloren auf sich selbst ein und bekam gar nicht mit, dass Alex inzwischen ihr Augen geöffnet hatte.
Zuerst wusste sie gar nicht , wo sie war. Doch dann spürte sie die warmen Hände Michaels , die beruhigend ihren Arm streichelten, und erinnerte sich wieder an die Situation zurück, bevor sie eingeschlafen war. Sie hatte angefangen, sich einfach ein bisschen die Verzweiflung von der Seele zu reden.
Sie drehte sich zu ihm um und blickte in sein leicht lächelndes Gesicht, was sie ermunterte einfach wieder drauflos zu reden. „Das tat gut, in deinem armen zu schlafen. Die letzet Nacht und überhaupt jedes Mal, wenn ich in den letzten Tagen meine Augen geschlossen habe, lag ich ganz alleine in meinem Bett, es war still und ich spürte nur die Ruhe, die mich überwältigte. Meine Gedanken kreisten nur um...“,stockte sie. Sie spürte , wie sich ihre Augen wieder langsam mit Tränen füllten und sie versuchte wieder gegen anzukämpfen, was ihr aber erneut nicht gelang.
Michael bleib ganz still und beruhigte sie weiterhin mit Streicheleinheiten. „Für einen kurzen Moment habe ich dann wieder einen kleinen Funken Hoffnung, dass alles so wird, wie es einmal war. Ich wäre so gern wieder in der Vergangenheit. Doch dann holt mich die Stille wieder ein und meine Gedanken kreisen wieder um sie. Wie konnte das alles nur passieren? Wie hatten doch so viel gemeinsam, ich dachte, das könne uns niemand nehmen“, fuhr Alexandra zögernd und langsam sprechend fort. Ihre Wort berührten selbst Michael, der sonst ja eigentlich kaum sensibel ist.
„He Alex, ich kümmer' mich doch um dich und werde dir helfen, die Verzweiflung zu verdrängen, wieder ins richtige Leben zurückzukehren. Denn eines sollte dir klar sein, egal was passiert,
was ist oder geschehen wird, ich werde immer für dich da sein.

 

 

 

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