„Warum? Warum hab ich mich nur darauf eingelassen? Ich hätte doch auch einfach die Wahrheit sagen können! Aber was hätten die dann mit meiner Mutter gemacht? Nein! Es war schon richtig, was ich gemacht habe.“ Diese Gedanken gehen Branco nun schon seit dem Tag seiner Inhaftierung durch den Kopf. Er steht unter Verdacht eine Frau ermordet und Michael angeschossen zu haben. Doch plötzlich geht die Zellentür auf und Michael kommt herein. „Was willst du denn schon wieder hier? Ich hab dir bereits alles gesagt.“, sagt Branco. „Warum hast du mich angelogen? Du hast gar nicht auf mich geschossen, stimmt’s? Und übrigens, deine Mutter ist nicht verreist. Wir haben sie gefunden.“ „Wie gefunden? Geht’s ihr gut? Ist sie frei?“ „Ja natürlich ist sie frei und gut geht’s ihr soweit auch. Und jetzt erzähl mir, warum du die ganze Zeit gelogen hast.“ „Ich, ich musste es tun. Die Schweine haben meine Mutter entführt.“ „Wer hat deine Mutter entführt?“ „Das waren Hans und Karl Walter.“ „Karl Walter? Sagt mir irgendwas.“ „Ja, vor zwei Jahren haben wir ihn wegen Mordes festgenommen und seine Söhne Karl und Hans wollen sich jetzt dafür rächen. Und er hat sich vor kurzer Zeit im Knast umgebracht. Das haben sie mir erzählt.“ Was? Na ja, jetzt müssen wir erst mal schauen, dass wir dich da wieder raus bekommen.“ „Und wie? Die Echtler glaubt mir doch eh kein Wort.“ „Lass mich nur machen. Ich ruf den Staatsanwalt an.“ „Michael verlässt die Zelle und ruft sofort den Staatsanwalt an. Dann geht er ins Büro. dort wartet Alex. „Und, was hat Branco gesagt?“, fragt Alex. „Branco wurde erpresst. Karl und Hans Walter haben seine Mutter entführt. Wir müssen jetzt sofort eine Fahndung nach den beiden rausgeben.“ Nach drei Stunden Büroarbeit – die muss ja schließlich auch mal sein – geht die Tür auf und Branco kommt herein. „Branco, was machst du denn hier?“ „Der Staatsanwalt war bei mir und hat mir geholfen. Er kennt den Haftrichter sehr gut und hat bei meiner Freilassung ein bisschen nachgeholfen.“ „Und weiß Frau Echtler schon, dass du raus bist?“, fragt Alex. „Nein, ich glauben nicht. Aber bei ihr bin ich jetzt unten durch.“ „Na dann, willkommen im Club.“, sagt Michael. „Sehr witzig. Hat die Fahndung schon was ergeben?“ „Nein, leider nicht.“ Da geht Plötzlich die Tür auf und Frau Echtler kommt herein. Sie will sich über den Stand der Ermittlungen im Fall Vukovic informieren, als sie Branco sieht. „Was machen Sie denn hier? Warum sind Sie nicht im Gefängnis?“ „Ganz einfach, weil er unschuldig ist.“, verteidigt Michael seinen Kollegen. „Sie, gerade Sie sollten ganz ruhig sein. Sie sollten froh sein, dass Sie bei dem Mordanschlag überlebt haben!“ Das war kein Mordanschlag. und wenn, dann nicht von Branco!“, schreit Michael sie schon fast an. „Ach nein? Und warum hat Herr Vukovic bei der Vernehmung gelogen?“ „Weil...“,beginnt Branco, doch weiter kommt er nicht, denn Michael fällt ihm ins Wort: „Das verstehen Sie eh nicht. Los komm Branco. Wir haben noch was zu erledigen.“ Mit diesen Worten verlässt Michael mit Branco im Schlepptau das Büro. Sie lassen Frau Echtler verdutzt stehen. „Was haben die vor? Wissen Sie, was die beiden jetzt machen?“ „Nein, ich hab keine Ahnung.“ Alex bleibt tief über die Akte gebeugt, die sie gerade bearbeitet. Frau Echtler denkt, dass sie mehr weiß, aber sie merkt auch, dass sie aus ihr nichts herausbekommt. Deshalb verlässt sie das Büro. Zehn Minuten später geht die Tür wieder auf und Michael und Branco kommen herein. „Und, ist sie weg?“, fragt Michael. „Ja, sie ist weg.“, antwortet Alex mit einem Lachen. „Hey Kollegen, wir machen heute Abend noch einen drauf. Kommst du mit?“, fragt Michael. „Ne, ich treff mich noch mit ner Freundin.“ „Auch gut. Dann gehen wir halt allein.“ Die Kommissare arbeiten noch eine Stunde und dann machen sie sich auf den Weg nach Hause. Für Branco und Michael wird es noch ein langer Abend. Sie trinken auch ein wenig über den Durst. Deshalb kommen sie am nächsten Morgen auch ein bisschen zu spät zur Arbeit. Sie treffen sich auf dem Parkplatz und machen sich dann auf den Weg Büro. Noch nichts ahnend, was sie gleich erwarten wird. Sie öffnen die Bürotür und betreten dieses. Schlagartig verschlägt es ihnen ihre gute Laune. Im Büro sitzen Alex, der Staatsanwalt und Frau Echtler. Sie haben alle einen düsteren Gesichtsausdruck auf dem Gesicht. „Guten Morgen.“, grüßen beide, aber keiner grüßt zurück. „Was ist denn hier los? Gibt’s schon was neues von der Fahndung?“, fragt Branco. „Ja allerdings. Hans Walter wurde heute Nacht ermordet aufgefunden.“, sagt Frau Echtler. „Was?“, fragt Branco überrascht. „Sie brauchen gar nicht so zu tun.“ „Was soll das jetzt heißen?“ Jetzt legt Frau Echtler erst richtig los: „Das soll heißen, dass Sie und Herr Naseband unter Verdacht stehen, Hans Walter ermordet zu haben.“ „Wie bitte? Ich hab mich doch wohl verhört!“, sagt Michael aufgebracht. „Mit Nichten. Kommen Sie Herr Naseband. Wir gehen ins Vernehmungszimmer.“ Michael und die interne Ermittlerin verlassen das Büro und gehen ins Vernehmungszimmer. „Wie kommen Sie darauf, dass Herr Vukovic und ich den Mann ermordet haben sollen?“ „Das kann ich Ihnen sagen.“ „Da bin ich aber mal gespannt.“ „Sie waren ja so blöd und haben Spuren hinterlassen!“ „Ach ja, und welche?“ „Neben der Leiche wurde ein Zigarettenstummel mit Ihrer DNA gefunden. Also geh ich mal schwer davon aus, dass der Stummel von Ihnen ist.“ „Was? Das kann gar nicht sein!“ „Und was ist mit Branco, ich meine Herrn Vukovic?“ „Unter den Fingernägeln des Opfers wurden nämlich seine Hautpartikel gefunden.“ „Das Labor muss sich irren. Welches Motiv soll er beziehungsweise ich gehabt haben?“ „Rache. Hans Walter hat mit seinem Bruder die Mutter von Herrn Vukovic entführt. Dafür wollte Herr Vukovic sich rächen.“ „Und was hab ich mit der Sache zu tun?“ „Ganz einfach. Herr Vukovic war zu feige um die Tat alleine zu begehen. Und nun sagen Sie mir, wer von Ihnen beiden zugestochen hat!“ „Keiner von uns beiden. Wir sind unschuldig.“ Zur gleichen Zeit wird Branco vom Staatsanwalt vernommen. „Dann sagen Sie mir mal, wo waren Sie gestern so zwischen 0:00 und 02:00 Uhr?“, fragt der Staatsanwalt. „Wir, also Michael und ich waren in der Kneipe in der *****straße. Von wann bis wann?“ „Von ca. 22:00 bis 01:50 Uhr.“ „Das werden wir überprüfen.“ „Tun Sie das.“ „Herr Vukovic, es tut mir Leid, dass ich Sie nun schon wieder suspendieren lassen muss, aber Sie wissen doch selbst, ich muss mich an die Fakten halten! Also, geben Sie mir bitte Ihren Dienstausweis und Ihre Waffe.“ Der Staatsanwalt nimmt die Sachen an sich und verlässt dann das Büro. Dann darf auch Alex wieder ins Büro, die der Staatsanwalt vor der Vernehmung hinausgeschickt hat. Auf dem Gang begegnet der Staatsanwalt Frau Echtler, die gerade aus dem Vernehmungszimmer kommt. Auch sie hat den Dienstausweis und die Waffe von Michael. Sie übergibt die Dinge dem Staatsanwalt und dann gehen beide ihrer Wege. Kurz darauf kommt auch Michael aus dem Vernehmungszimmer und geht ins Büro. Dort reden Alex und Branco über die Vernehmung und dass unter den Fingernägeln des Opfers die Hautpartikel von Branco sind. Michael dagegen setzt sich auf seinen Schreibtisch und denkt laut nach. „Wie kann das sein? Ich war noch nie am Tatort. Wie können meine Kippen dort hingekommen sein?“ „Ich habs!“, schreit Branco schon fast. „Es kann nur Karl Walter gewesen sein. Er muss seinen Bruder ermordet haben.“ „Wie kommst du darauf?“, fragt Michael seinen Kollegen. „Michael, ich muss dir was beichten. Ich hab euch nicht alles erzählt. Als meine Mutter entführt wurde, da...“ Plötzlich redet Branco nicht mehr weiter. Er denkt: „Soll ich das jetzt wirklich sagen?“ Doch er wird von Michael wieder aus seinen Gedanken gerissen. „Jetzt sag schon!“ Karl Walter sagte, er sagte, dass ich ihm ein paar deiner Zigarettenstummel besorgen soll, sonst würde er meine Mutter umbringen.“ „Was? Bist du verrückt?!“ „Michael, ich...“ „Ist schon gut. Tut mir Leid. Ich weiß doch, dass du dir Sorgen um deine Mutter gemacht hast.“ „Ich hätte es aber trotzdem nicht machen dürfen.“ „Ist gut jetzt.“ „Nichts ist gut. Du stehst unter Versacht und wer ist Schuld? Ich!“ „Jetzt beruhige dich erst mal. Wir werden unsere Unschuld schon irgendwie beweisen können.“ „Und wie?“ „Keine Ahnung. Hat die Fahndung schon etwas ergeben?“, wendet sich Michael jetzt an Alex. „Nein.“, antwortet diese. „Es gibt keine Spur von ihm.“ Auf einmal geht die Tür auf. Andre´ kommt herein. Er hat einen Brief in der Hand. „Hier, das wurde gerade von einem Kurier für euch abgegeben.“ Andre` deutet auf Branco und Michael. „Danke.“, bedankt sich Branco. Er nimmt den Brief in die Hand und sagt: „Adressiert an Vukovic und Naseband.“ „Los mach auf!“, fordert Michael. Branco öffnet den Brief und liest vor: „Ich hoffe, es gefällt euch im Knast. Wenn ihr das liest, sitze ich schon längst im Flieger nach Mallorca. Und an eines solltet ihm im Knast immer denken: Ihr sein Versager! Richtige Versager!!!“ Michael greift sofort zum Hörer und ruft die Fluggesellschaft an. Er erfährt, dass in 35 Minuten ein Flieger nach Mallorca geht. „Los, worauf wartet ihr noch?“, sagt Michael. „Komm Alex.“, unterstützt ihn Branco. „Hey, hallo ihr sein suspendiert, schon vergessen?“ „Das ist mir doch egal. Jetzt komm endlich.“ Weil ihre Kollegen keine Ruhe mehr geben, muss Alex nachgeben und sie machen sich gemeinsam auf den Weg zum Flughafen. Dort angekommen sehen sie Karl Walter, wie er gerade durch den Check In gehen will. Sie gehen ihm langsam hinterher. Doch als dieser die Kommissare bemerkt, ergreift er die Flucht. „Bleiben Sie sofort stehen. Sie haben keine Chance.“, schreit Michael. Plötzlich dreht sich Karl Walter um. Er zieht blitzschnell eine Waffe und nimmt einen Passanten als Geisel. „Legen Sie Ihre Waffen auf den Boden!“ Alex geht in die Hocke, um ihre Waffe niederzulegen. „Und was ist mit Ihnen. Hören Sie schlecht?“, fragt der Geiselnehmer. „Wir haben keine Waffen dabei.“, sagt Michael und will den Geiselnehmer beruhigen, was ihm aber nicht gelingt. „Und wo sollen die sein?“ „Die,... die sind beim Staatsanwalt.“, antwortet nun Branco. „Beim Staatsanwalt? Dann sind Sie ja suspendiert worden. Sie dürfen gar nicht hier sein.“ Während Karl Walter mit Michael und Branco redet, ist er abgelenkt und Alex wittert ihre Chance. Sie schießt ihm ins Bein und entreißt ihm die Geisel. Er fällt auf den Boden. „Das war’s dann wohl.“, sagt Michael. „Noch nicht ganz. Eine Kugel hab ich noch.“ Er nimmt die Waffe und zielt auf Branco. Dieser wird mitten in den Bauch getroffen. Er sinkt zu Boden und bleibt reglos liegen. Michael rennt sofort zu seinem Kollegen. „Branco! Hey Branco! Aufwachen! Wach auf Junge!“ Michael greift zu seinem Handy. „Naseband hier. Wir brauchen dringend einen Notarzt zum Flughafen.“ Wenige Minuten später kommt der Krankenwagen auch schon an. „Können Sie schon etwas sagen?“ „Nein. Wir müssen ihn mit ins Krankenhaus nehmen.“ Und schon wird Branco auf eine Trage gehievt und in den Wagen gebracht. Der Krankenwagen fährt los und Michael und Alex fahren mit Karl Walter ins Kommissariat. Sie bringen ihn ins Vernehmungszimmer und befragen ihn dort. „Warum haben Sie gerade auf meinen Kollegen geschossen?“, fragt Michael. „Wie geht es ihm denn? Hoffentlich stirb er!“ „Sie...“ „Michael! Warum haben Sie Ihren Bruder ermordet?“ „Er wollte zur Polizei gehen.“ „Und das war Grund genug, ihn umzubringen?“ „Das sehen Sie doch!“ „Führen Sie ihn ab. Ich kann ihn nicht mehr sehen.“, sagt Michael zu dem Polizisten, der hinter Karl Walter steht. Der Polizist legt ihm Handschellen an und zerrt ihn, da er nicht freiwillig will, aus dem Raum. in der Tür schreit er noch: „Das werden Sie noch bereuen! Sie und Ihr Kollege, falls er überhaupt überlebt.“ Die beiden Kommissare gehen zurück ins Büro. Dort klingelt gerade das Telefon. Alex nimmt den Hörer ab und erfährt, dass Branco gerade erfolgreich operiert wurde. So hat die Sache doch noch ein glückliches Ende gefunden. Branco hat keine bleibenden Schäden davon getragen und kann nach zwei Wochen Urlaub seinen Beruf wieder ausüben.
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