Ein Date mit Folgen

  Micha, Alex und Branco kommen aus dem Kommissariat. Allen Dreien sieht man an, dass sie „traurig“ und wütend zu gleich sind. „Wenigstens für die jährliche Betriebsfeier hätten die mal ein Bisschen Geld aufheben können“, sagte Micha genervt. Alex stimmte ihm zu. Sonst gab es immer am 31.Juli eine große Feier mit riesigem Buffet und ausgerechnet dieses Jahr, wo das Kommissariat 50jähriges Bestehen hat, fällt diese aus. Weil es schon spät war und Alex und Branco an diesem Tag zu Fuß gekommen waren nahm Micha beide mit. Zuerst fuhr er Branco nach Hause, dann fuhr er zu Alex` Wohnung. Kurz bevor sie da waren fragte Micha Alex: „Hast du Morgen Abend Zeit?“ „Warum?“ „Damit wir doch noch zu unserem großem Essen kommen, würde ich dich einladen morgen mit mir ins Restaurant Colloseum zu gehen. So um 8 Uhr?“ „Ja Ok. Bis morgen dann“, sagte Alex und stieg aus, weil sie schon da waren. Als sie im Haus war grinste Micha über beide Ohren und freute sich, denn er liebte Alex über alles in der Welt und nun ging er mit ihr ins Restaurant.
Am nächsten Tag war Micha früh auf. Zum Glück war Samstag und er musste nicht zur Arbeit. Den ganzen Vormittag wühlte er im Kleiderschrank. Anzug oder Jeans? Er entschied sich für die Jeans und sein neuestes Hemd. Alex ging es fast genauso, aber sie suchte ein ganz bestimmtes Kleid. Das Weinrote mit den schwarzem Netz, den eingestickten Blumen und dem langem Schlitz. „Na endlich“, sagte sie, griff nach dem Rot-schwarzem Knäuel was in der Ecke des Schrankes lag und faltete es auseinander. Dann zog sie es an. Es passte! Sie dachte immer, dass es viel zu klein gewesen wäre bzw. sie zu dick.
Dieses Kleid hatte ihr Ex-Freund ihr zur Verlobung geschenkt. Nach der Trennung hatte sie es nie mehr angezogen, weil sie nie über die diese hinweggekommen war, bis zu dem Tag als sie Micha kenne lernte. Heute wollte sie es anziehen, um Micha zu beeindrucken. Sie liebte ihn seit den ersten Tag an und ein Leben ohne ihm konnte sie sich gar nicht vorstellen. Als sie alles wieder einräumte fand sie eine dünne schwarze Jacke. Sie erinnerte sich das diese Jacke über das Kleid gehörte. Sie guckte auf die Uhr: „Scheiße, is´ ja schon 5 Uhr!“, rannte ins Bad und schnappte sich die Bürste. Um 6 kam sie wieder raus und sah wunderschön aus. 1 ½ Stunden später ging sie zur Bushaltestelle und fuhr zum Restaurant.
Micha wartete schon sehnsüchtig auf sie. „Hallo. Siehst ja bezaubernd aus!“ „Danke!“ Sie setzten sich an einen Tisch und bestellten beide Spagetti Bolognese. Sie redeten über Ihre ersten Wochen in München und hatten sehr viel zu Lachen. Dann brachte der Kellner das Essen und sie ließen es sich schmecken. Nachdem sie aufgegessen hatten sagte Micha: „Du hast da Tomatensoße.“ „Wo?“, fragte Alex, „Kannst du es mal wegwischen?“ Micha wischte vorsichtig die Soße weg und berührte Alex` Lippen. Vorsichtig küssten sie sich. Plötzlich fuhr Alex hoch sagte stotternd „Tschuldigung“, Nahm ihre Tasche und als sie in der Tür stand rief sie Micha noch schnell zu: „Ich muss los. Der letzte Bus fährt in fünf Minuten und den muss ich noch schaffen.“
„Aber Alex, ich …“ Da fiel die Tür zu. „…kann dich doch mitnehmen.“
Da die Bushaltestelle gegenüber vom Restaurant lag, sah Micha, dass Alex zitterte. Er spürte, dass sie weinte. Schnell zog er 50 € aus der Tasche, legte sie auf den Tisch und verlies das Restaurant. Dann ging er zur Bushaltestelle. Da Alex in die andere Richtung guckte, merkte sie nicht wie Micha sich hinter sie stellte. Er nahm seine Jacke und legte sie über Alex` Schultern. Diese zuckte zusammen, drehte sich um und schaute in Michas Augen. Sie weinte tatsächlich. In dieser Sekunde kam der Bus um die Ecke und hielt an. Alex stieg schnell ein und setzte sich auf die andere Seite des Busses um Micha nicht angucken zu müssen.
Als der Bus wegfuhr ging Micha gedrückt zu seinem Auto, startete den Motor und fuhr zu sich nach Hause. Er schloss die Tür auf, ging rein, drehte sich um, ging wieder raus, zog die Tür zu und rannte zu zurück seinem Auto. Er musste zu Alex, er musste bei ihr sein und er musste ihr erklären, warum sie sich wegen vorhin nicht entschuldigen brauch, aber als er bei ihr klingelte, machte sie nicht auf. Auch ans Handy ging sie nicht ran. Da erinnerte Micha sich, dass sie mal gesagt hat, dass wenn ein Notfall ist der Zweitschlüssel unter der Fußmatte liegt. Micha hob die Matte hoch und tatsächlich lag da der Schlüssel. Er nahm ihn sich und schloss die Tür auf. Dann blieb er wie angewurzelt stehen. Die Wohnung war durchwühlt und überall war Blut. Er konnte es nicht fassen. War das Alex´ Blut? Hatte jemand hier eingebrochen? Hatte Alex denjenigen erwischt und hatte der ihr was angetan?
LEBTE SIE ÜBERHAUPT NOCH?
Diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf.
Micha verlies die Wohnung nachdem er sich umgeschaut hatte ob Alex noch da war. Er hielt ein Brief in den Händen den er auf dem Tisch gefunden hatte. Darauf stand geschrieben:
„ Alexandra Rietz befindet sich in meiner Gewalt. Ich werde sie demütigen und quälen wenn sie nicht auf meine Forderungen eingehen. Ich werde am Montag Punkt zwölf bei ihrem Kollegen Michael Naseband anrufen und die genauen Verhältnisse erklären!“
Micha war geschockt. Was hat dieser Kerl Alex angetan? Er zog sein Handy aus der Tasche und wählte Branco´s Nummer. „ Vukovic!“ „Hi Branco hier ist Micha. Ich bin in Alex Wohnung und bei ihr ist eingebrochen worden. Die Wände sind Blutverschmiert und Alex ist entführt worden. Der Kerl tut ihr was an, wenn wir nicht auf seine Forderungen eingehen.“ „Was? Bleib wo du bist. Ich benachrichtige die Spusi und den Staatsanwalt. In 15 Minuten bin ich da!“ „OK“, sagte Micha und legte auf. Eine Viertelstunde später kam Branco und fragte was passiert ist. Micha erzählte ihm alles und schluchzte immer wieder. Er konnte sich nicht verzeihen, dass er Alex allein gelassen hat. Die nächsten zwei Nächte schliefen beide sehr schlecht.
Am Montag kam sogar Branco pünktlich. Der Staatsanwalt war schon da und wartete auf Micha und Branco. Als das Telefon um 12 klingelte, ging Micha ran und stellte auf laut, dass der Staatsanwalt und Branco mithören können. „Naseband, K11“ „Hallo Herr Naseband! Na wie fühlt es sich an in Angst zu leben?“ Im Hintergrund hörte man jemanden schreien. Es war Alex. „Was machen sie mit Alex? Was tun sie ihr an?“ „Das werden sie bald sehen!“ „Was wollen sie eigentlich?“, fragte Micha, dem Tränen in den Augen standen, weil er die Schreie seiner Kollegin nicht ertragen konnte. „Ich will eine Million € und die Freilassung von Theresia Maklovic.“ „Wann und wo?“
„In drei Tagen, 0.00 Uhr am Teich im Stadtpark. Theresia wird eine Lidltüte mithaben worin sich das Geld befindet. Dann wird sie „gekippnet“ und irgendwann am Abend lassen wir dann ihre Kollegin frei. Theresia soll allein kommen. Ich warne sie! Wenn ich einen anderen Menschen im Park sehe, dann geht es ihrer Kollegin schlecht.“ „Kann ich kurz mit Alex sprechen?“ „Ganz kurz!“ …… „ Michael helft mir. Geht drauf ein, sonst werde ich sterben!“, schrie Alex ins Telefon. „Wir werden dir helfen, gegen jeden Preis!“ piep, piep, piep
„AUFGELEGT“

2 Stunden später kam ein Packet mit der Post welches an Micha adressiert war. Micha öffnete es. Darin lag ein Video. Branco schob es in den Videorecorder und drückte auf Play. Was jetzt auf dem Bildschirm zu sehen war, war schockierend. Man sah zwei Männer die mit Gürteln auf Alex einschlugen. Alex blutete am ganzen Körper. Micha konnte gar nicht mehr hingucken, er weinte nur noch.
„ Noch drei Tage muss Alex das aushalten. Das schafft sie nicht“, sagte Micha traurig. „Doch, dass schafft sie. Alex ist stark. Sie wird überleben“, antwortete Branco.
Drei endlose Tage verstrichen. Theresia Maklovic saß im Kommissariat und hörte Micha zu, was sie heute Nacht zu tun hatte um das Leben von Alex und ihr eigenes Leben nicht zu gefährden. Bei der Übergabe ging alles glatt. Nun mussten die Kommissare sich gedulden.
Als Alex 19.30 Uhr immer noch nicht da war machten sich Micha und Branco große Sorgen. Keiner sagte ein Wort und im Kommissariat herrschte Totenstille, weil nur noch die beiden da waren. Auf einmal hörten sie ein Schluchzen und Stöhnen. Branco stand auf und rannte auf den Flur hinaus. Er sah, wie Alex zusammenbrach. Jetzt kam auch Micha auf den Flur gerannt. Beide setzten Alex auf einen Stuhl. Sie weinte und fiel Micha in die Arme. Branco rief den Notarzt an, weil er sah, dass Alex´ T-Shirt voller Blut war. Als Alex sich beruhigt hatte und die Schmerzspritze die ihr Branco gegeben hatte wirkte, erzählte sie mit Tränen in den Augen was passiert war. Der Notarzt kam bald und versorgte sie. Mit einem Rettungswagen wurde sie wenig später ins Krankenhaus gebracht. Micha und Branco fuhren hinterher. Im Krankenhaus angekommen musste sie 5 Stunden operiert werden.

Alex erholte sich schnell und saß einen Monat später wieder im K11.Sie erstellte Phantombilder von ihren Entführern. Als Micha vorbeikam wunderte er sich: „Das ist doch Martin Jones. Zeig mal das andere.“ „Warte.“ „Und das is Marc Zuig.“ „Du kennst die?“ „Ja, das sind welche aus meiner alten Schulklasse. Sind das wirklich die Entführer?“ „Ja, dass sind sie!“ „Na warte! Ich glaub, von denen hab ich noch die Adressen.
DIE KÖNNEN WAS ERLEBEN!“
Mit dem SEK fuhren Micha, Alex und Branco zu Martin Jones. „Auf drei stürmen wir das Haus!“, flüsterte Micha.„EINS ZWEI DREI!!! HÄNDE HOCH POLIZEI!“
„Micha, was machst du denn hier?“, fragten Martin Jones und Marc Zuig. „Ich nehme euch fest wegen Entführung und Misshandlung an meiner Kollegin und räuberischer Erpressung.“ „Wir haben nicht bei deiner Kollegin eingebrochen, sie entführt und misshandelt.“ „Woher wisst ihr, dass bei ihr eingebrochen wurde.“ „Das hast du doch gesagt.“ „Nein, habe ich nicht und ihr wandert ins Kittchen!“
Später im Kommissariat:
Alex und Micha waren alleine im Büro.
Micha fasste sich ein Herz und sagte ein bisschen verlegen zu Alex: „Wegen den Kuss damals brauchst du dich nicht entschuldigen.“ Er wurde rot. „Es war schön. Ich habe mich nie getraut dir das zu sagen aber ich liebe dich über alles auf der Welt.“
„ Ich dich doch auch“, sagte Alex leise.
Sie küssten sich zärtlich.
Martin Jones und Marc Zuig wurden wegen Entführung, Misshandlung, Einbruchs und räuberischer Erpressung zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Zwei Jahre später brachte Alex ein Mädchen zur Welt. Sie hieß Maja. Als Maja 3 Jahre alt war, heirateten Micha und Alex. Es war eine Traumhochzeit und sie lieben sich bis zum heutigem Tag.

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