Neuer Titel, aber eine Fortsetzung von Hasserfüllte Liebe

 

 

Im K11 klingelte das Telefon: „Rietz, K11?“ „Hi Alex! Ich bin’s, Rike.“ „Hey Rike, schön dass du dich mal meldest. Ich brauch nämlich deine Hilfe.“ „Wenn’s nichts anstrengendes is.“ „Warum?“ „Deswegen ruf ich an. Ich bin doch mit Branco zusammen.“ „Ja und? Das weiß ich doch schon längst.“ „ Ich war gestern beim Arzt.“ „Erzähl schon, was ist los?“ „Alex, ich bin schwanger!“ „Waaas?! Das ist ja super! Und Branco ist der Vater?“ „Ja, glaubst du, er wird sich freuen?“ „Sicher!“ „Gut. Jetzt zu dir: warum brauchst du meine Hilfe?“ „Du wirsts nicht glauben! Mich hat mir nen Antrag gemacht.“ „Wirklich? So richtig romantisch?“ „Ja. Wir waren ja neulichs in Italien und da hat er einen riesigen Luxusdampfer für uns allein gemietet.“ „Ihr müsst Kohle haben!“ „Na ja, das tut jetzt nichts zur Sache. Hilfste mir nun?“ „Klaro. Wo wollt ihr denn feiern?“ „Wahrscheinlich im Hotel >Goldene Rose<.“ „Hmh. Ich würd sagen, wir treffen uns mal. „Gute Idee. Hast du nächsten Montag Zeit?“ „Ja da hab ich Zeit. 16 Uhr bei mir?“ „OK. Bye.“ „Bye.“ Alex legte auf, als Micha den Raum betrat: „Wer war das denn, Schatz?“ „Rike.“ „Und was wollte sie?“ „Das geht dich nichts an.“, grinste Alex. „Och komm!“, bittete Micha sie. „Nee!“, sagte Alex und schaltete den Computer an. Da klingelte ihr Telefon zum zweiten Mal: „Rietz, K11?“ … „Waaas?! Das kann doch nicht war sein.“ … „Ist gut. Wir werden aufpassen. Tschüss.“ „Und wer war das jetzt? Oder willst du mir das auch nicht erzählen?“ „Ganz im Gegenteil“, antwortete Alex ihm, „ich muss dir das sogar erzählen. Melanie ist aus dem Knast ausgebrochen.“ „Nein! Nein das darf nicht sein!“ „Micha beruhig dich.“ „Beruhigen? Ich soll mich beruhigen? Da draußen rennt ne Mörderin frei herum! Die Frau hat vier Menschenleben auf dem Gewissen und wird alles daran setzen, mir zu schaden. Und da soll ich mich beruhigen?!!“ „Hey komm. Die werden die schon schnappen.“ „Ja, wenn sie uns umgebracht hat vielleicht.“ Alex wurde still. Micha hatte ja eigentlich Recht, aber er durfte sich nicht verrückt machen. Aber was wenn Melanie sie wirklich umbringen will? Daran wollte sie gar nicht denken und wendete sich wieder ihrer Arbeit zu.
Am Montag hatte Alex früh Schluss und fuhr zu ihrer Freundin. Dort angekommen klingelte sie fröhlich. Sie hatte ihre Freundin schon mindestens 2 Monate nicht mehr gesehen. Nachdem Rike nach zwei Minuten immer noch nicht geöffnet hatte, klingelte sie noch mal. Wieder nichts. Plötzlich hörte sie ein Schluchzen und Stöhnen. „Rike? Mach mal auf.“, sagte sie, während sie gegen die Tür klopfte. Es dauerte einige Minuten bis sich die Tür langsam öffnete. Alex erschrak. Rike stand gekrümmt im Flur, hielt sich den Bauch und ihre Schminke war im ganzen Gesicht verschmiert. „Hey, was ist denn los?“, fragte Alex, ging in die Wohnung, schloss die Tür und fing Rike grade so noch auf. Sie brachte sie ins Wohnzimmer und legte sie dort auf die Couch. Rike war ohnmächtig geworden. Nach einiger Zeit wachte sie wieder auf und schaute Alex mit schmerzverzogenem Gesicht an: „Alex, Branco war vorhin da und Au!“ „Tut dir was weh?“ „Ja mein Bauch.“ „Ich ruf nen Krankenwagen.“ „Nein es geht schon.“ „Nix da! Vielleicht ist irgendwas mit dem Baby.“, widersprach Alex ihr. Rike verlor wieder das Bewusstsein. Alex war voller Sorge. Was war hier passiert? Was konnte Branco damit zu tun haben? Da kam der Notarzt. Er untersuchte Rike und ließ sie anschließlich ins Krankenhaus fahren. „Was ist mir ihr?“, fragte Alex den Arzt. „Sind sie mit ihr verwandt?“ „Nein aber sie ist meine beste Freundin.“ „Dann kann ich ihnen leider keine Auskunft geben.“ „Verdammt sagen sie mir was mit ihr ist oder ich raste aus!!!“ „Ausnahmsweise. Sie hat starke Tritte oder ähnliches in die Bauchgegend bekommen. Daraufhin hatte sie mehrere Kreislaufzusammenbrüche.“ „Was ist mit dem Kind?“ „Das kann ich noch nicht sagen. Dazu muss sie richtig untersucht werden.“ „Danke für die Auskunft.“, sagte Alex und schnappte sich ihren Autoschlüssel. Dann fuhr sie ins Krankenhaus. Nachdem sie eine Schwester ca. Ne halbe Stunde überreden musste ihr die Zimmernummer ihrer Freundin zu sagen, ging sie sofort zu Rike. Diese lag mit Tränen in den Augen im Bett und schaute zum Fenster. „Hey Süße, geht’s dir besser?“, flüsterte Alex leise. „Hi Alex. Mir geht’s nicht wirklich besser.“ „Du, der Arzt sagte mir vorhin, dass du wahrscheinlich Tritte in den Bauchraum bekommen hast. Stimmt das?“ „Genau das wollte ich dir vorhin erzählen. Ahh ...“ Rike krümmte sich und schrie immer lauter. Alex rannte sofort aus dem Zimmer und suchte nach einem Arzt. Als sie einen gefunden hatte, zerrte sie ihn sofort hinter sich her. Rike wurde gleich in den Untersuchungsraum geschoben. Alex wartete und wartete. Was war mit ihrer Freundin? Wer hatte sie getreten? Was war mit dem Kind? Lebte es noch? Alex konnte keinen ruhigen Gedanken mehr fassen. Sie vergaß alles um sie herum, merkte nicht mal, wie Rike wieder aus dem Raum in einen anderen geschoben wurde. Nach ca. 2 Stunden „wachte“ Alex wieder auf. Gerade kam der Arzt auf sie zu. Alex stand auf und schaute ihn ängstlich an. „Ihrer Freundin geht es gut. Jedoch hat sie ihr Kind verloren.“, erzählte der Arzt ihr. Alex machte große Augen. Welches Schwein hatte Rike das angetan? „Frau März ist noch betäubt. Sie wird in ca. 20 Minuten wieder aufwachen. Ich bitte sie, ihr die schlechte Nachicht beizubringen. Aber sie darf sich nicht aufregen. Vor allem darf sie nicht aufstehen. Das würde ihr Leben gefährden.“, fuhr der Arzt fort. „Wie stellen sie sich da vor?“, fragte Alex entsetzt, „Ich kann doch nicht einfach zu ihr gehen und sagen, dass ihr Kind tot ist, ohne dass sie sich aufregt.“ „Versuchen sie es. Wenn ich es ihr erzähle, dann würde sie sich erstrecht aufregen.“ „Warum?“ „Sie stehen ihr näher als ich, deswegen.“ „Das ist für mich zwar kein Argument … aber … na gut. Ich mach’s.“ „Danke, ich muss jetzt weiter. Wenn etwas ist, einfach dreimal auf den Knopf am Bett von Frau März drücken. Dann kommt ihnen eine Schwester zur Hilfe.“ „OK.“, sagte Alex bedrückt und machte sich auf den Weg zu Rikes Zimmer.
Dort angekommen klopfte sie an und betrat den Raum. Sie setzte sich auf den Stuhl und wartete bis Rike wieder bei Bewusstsein war. Dann sagte sie: „Du, ich muss dir was sagen.“ „Was ist Alex? Ist was mit dem Kind?“ „Rike, du darfst dich jetzt nicht aufregen. Bitte.“ „Ist es … tot?“ Rike traute sich das letzte Wort gar nicht auszusprechen. Alex schaute auf den Boden. „Nein!“, stammelte Rike, „NEIN! ALEX SAG DASS DAS NICHT WAHR IST! NEEEIIIN!!!“ Rike stand auf und schüttelte Alex: „Rike was ist los mit dir?! Lass mich los! Du darfst dich nicht aufregen! Lag dich wieder hin.“ Rike hörte nicht auf, schüttelte Alex immer derber. Plötzlich brach sie zusammen.



Alex geriet in Panik. Wie ferngesteuert drückte sie auf den Notfallknopf. Sofort kam eine Schwester, kurz darauf ein Arzt. Rike wurde ins Bett gelegt und wieder aus dem Raum bis auf die Intensivstation geschoben. Dort wartete Alex. Nach einer Stunde kam ein Arzt zu ihr und sprach sie an: „Frau Rietz?“ „Ja?!“ „Ich muss ihnen leider mitteilen, dass ihre Freundin ins Koma gefallen ist.“ Alex schaute den Arzt entsetzt an: „Was? Das kann doch nicht wahr sein. Kann ich zu ihr?“ „Nein, vorerst nicht. Gehen sie am Besten nach Hause. Sie können eh nicht zu Frau März.“ Alex nickte nur stumm. „Wir werden sie benachrichtigen falls sich ihr Zustand verschlechtert.“ Alex nickte wieder, murmelte ein kurzes „Auf Wiedersehen.“ und verlies das Krankenhaus. Dann fuhr sie nach Hause. Dort wartete Micha schon sehnlichst auf sie: „Hey meine Süße, wie war’s bei deiner Freundin?“ „Rike liegt im Koma.“, sagte Alex und lies sich auf die Couch fallen.“ „Was? Was ist denn passiert?“ „Ich hatte bei ihr geklingelt uns sie hat mir gekrümmt und heulend die Tür aufgemacht. Ich konnte sie dann grade noch auffangen. Sie stammelte irgendwas mit Branco war bei ihr und dann verlor sie wieder das Bewusstsein. Ich hab dann den Krankenwagen gerufen und der Notarzt sagte mir, sie wurde mehrmals in den Bauch getreten oder so. Im Krankenhaus hat sie ihr Baby…“ Sie wurde von Micha unterbrochen: „Rike war schwanger?“ „Ja, von Branco aber das tut jetzt nichts zur Sache. Jedenfalls hat sie ihr Baby verloren. Ich sollte es ihr sagen, ohne dass sie sich aufregt. Du kannst dir ja vorstellen, dass das nicht geht. Das hätte mir auch klar sein müssen. Egal. Als ich es ihr gesagt hatte ist sie aufgestanden, hat mich geschüttelt und schrie immer „Nein! Nein dass kann nicht sein“. Plötzlich brach sie zusammen.“ „Das tut mir leid. Hast du Branco schon Bescheid gesagt?“ „Nein noch nicht. Ich leg mich hin. OK?“ „Ja OK! Komme dann gleich. Soll ich Branco noch anrufen?“ „Ja, das wär nett. Krieg ich noch `n Küsschen?!“ „Ja meine Süße.“ Micha gab ihr einen Kuss und Alex verschwand im Schlafzimmer. Sie war müde und geschafft. Das heute war zu viel für sie. Alex schmiss sich aufs Bett und schlief sofort ein.
Am nächsten Morgen wachte Alex gegen 5.00 Uhr auf. Micha schlief noch. Sie versuchte wieder einzuschlafen weil der Wecker erst um sieben klingelte. Vergeblich! Sie musste immer an Rike denken. Hatte das Krankenhaus vielleicht angerufen? Alex sprintete aus dem Bett und schaute aufs Telefon: ein verpasster Anruf, Nummer 0162… „Branco!“, seufzte sie, legte sich wieder ins Bett und dachte nach. Woher sollte das Krankenhaus eigentlich ihre Nummer wissen? Wollte der Arzt sie nur beruhigen? „So ein Mistkerl!“, flüsterte Alex. „Wer? Ich?“, fragte Micha mit kratziger Stimme und blinzelte Alex an. „Nein, natürlich nicht du. Morgen Schatz.“ „Morgen Süße.“ „Ich meine den Arzt.“ „Warum?“ „Er hatte gesagt dass er mich anruft wenn es Rike schlechter geht.“ „Ja und? Sei doch froh!“ „Aber woher will der unsere Nummer wissen?“ Micha zuckte mit den Schultern und stand auf. „Du Schatz?“, schrie Alex Richtung Küche. „Ja?“ „Kannst du mich heute krank melden?“ „Hä? Warum?“ „Ich will heute zu Rike. Ich hab wahnsinnige Angst um sie.“ „Ja klar, mach ich.“ „Gut! Danke!!!“, sagte Alex mit trauriger Stimme. Micha zog sich an und kam mit dem Kamm ins Schlafzimmer. Er wollte Alex zum Lachen bringen, was ihm auch gelang: „Was willst du denn mit dem Kamm alter Mann?“ „Ich bin erst 41 alte Frau!“ „Nu pagadi! (ist russisch und heißt „Na warte!“)“, sagte Alex und sprang aus dem Bett. Sie rannte auf Micha zu und wollte ihn überwältigen, aber was soll sie schon gegen Micha ausrichten?! Micha fasste sie an den Schultern und schubste sie sanft aufs Bett. Vor Alex` Augen spielten sich die Momente im Krankenhaus ab. „Stopp!“, schrie sie Micha an und er lies von ihr ab: „Hey Süße was ist denn?“ „Ach nichts, ich musste nur grad an Rike denken.“ „Sorry!“ „Ach ist nicht deine Schuld.“ „Ok. Ich muss jetzt los.“ „Tschüss.“ Micha verließ das Haus und fuhr ins K11. Alex stand endlich auf und machte sich ebenfalls fertig, was aber viel schneller ging als bei Micha, obwohl sie sich geduscht, geschminkt und die Haare gemachte hatte, was Micha nicht getan hatte *g*. Dann lief sie zu ihrem Auto und fuhr ins Krankenhaus. Dort angekommen lief ihr der Arzt vom letzten Abend in die Arme: „Was fällt ihnen ein mich zu belügen?“ „Häh? Was?“ „Sie wollten mich doch anrufen wenn es Frau März schlechter geht?! Woher sollten sie meine Telefonnummer wissen?“ „1. haben sie die gestern einer Schwester gegeben und 2. muss ich weiter. Sie entschuldigen mich?“ „Kann ich zu ihr?“ „Ja doch nur. Guten Tag!“ Alex ging zur Intensivstation. Dort angekommen musste sie einen grünen Kittel anziehen bevor sie zu ihrer Freundin konnte. Dann betrat sie den Raum. Sie war geschockt: Rike lag kreidebleich im Bett, mehrere Geräte waren an ihr „angeschlossen“ und ein regelmäßiges Piepsen durchschnitt die Stille. Alex setzte sich auf den Stuhl neben Rikes Bett und hielt ihre Hand. Mit ruhiger aber trauriger Stimme sagte sie: „Rike, du darfst nicht aufgeben! Bitte! Weißt du noch wo wir klein waren? Du wolltest immer meine Puppe haben und ich gab sie dir nie. Ich würde jetzt sogar alles dafür geben damit du wieder gesund wirst. Du bist doch meine beste Freundin. Ohne dich kann ich nicht leben. Du bist wie meine Schwester. Rike, was ist bloß passiert?“ Alex hielt inne. Eine Träne lief ihr über die Wange und tropfte ihr vom Kinn auf Rikes Hand. Rike zuckte leicht. Da kam Alex ein Blitzgedanke: Rike wollte ihr etwas mit Branco erzählen. Hatte Branco sie getreten? „Rike, kannst du mich hören? Wenn ja dann bewege bitte deinen Finger.“, sagte Alex flehend. Rikes Finger bewegte sich. Alex setzte wieder an: „War es Branco? Hat Branco dich getreten? Wollte er das Kind nicht?“ Rikes Finger bewegte sich erneut und auch ihr Kopf machte eine Bewegung die einem Nicken ähnelte. Die Geräte schlugen an und gleich darauf kamen einige Ärzte ins Zimmer gerannt. Eine Schwester zog Alex zurück. Diese war erschrocken. Die Ärzte versuchten Rike mit dem Elektroschocker wieder zu beleben. Nach ein Paar Versuchen schaltete eine Schwester die Geräte aus und deckte Rike zu. „NEIN!“, schrie Alex, „NEEEIIIIN!!!!!!!!!“, und riss sich los. Sie stürzte sich auf Rike und weinte bitterlich. Immer wieder schrie sie „NEIN!“. Die Schwestern versuchten mit ganzen Kräften Alex von Rike wegzubekommen, vergeblich. Erst nachdem Alex nach 10 Minuten keine Kraft mehr hatte und weinend in sich zusammenbrach, konnten sie sie aus dem Raum bringen.

Fortsetzung folgt!

 

Teil 3

Nach ca. 2 Stunden schlug Alex wieder die Augen auf. Sie lag im Krankenhaus in einem Bett. Was war passiert? Was machte sie hier? Nach und nach konnte sie ihre Gedanken wieder ordnen. Rike war ins Koma gefallen. Alex hatte sie „gefragt“, ob Branco sie getreten hatte. Rike gab ihr ein Zeichen. Dann kamen Ärzte ins Zimmer und versuchten Rike wieder zu beleben, vergeblich. Sie brach weinend zusammen und dann weiß sie nichts mehr. Alex fing wieder an zu weinen. Es klopfte an der Tür und Micha kam rein: „Hey Süße. Was ist denn passiert? Der Arzt hatte mich angerufen, dass es dir nicht so gut geht.“ Alex kniff die Augen zu und drehte sich auf die andere Seite: „Rike ist tot.“ Micha schaute sie ungläubig an. „Guck doch nicht so! Stimmt schon was ich sage!“ „Sie ist tot?“ „Ja doch nur!“, schrie Alex und brach wieder in Tränen aus. Micha ging zu ihr und nahm sie in den Arm: „Ganz ruhig.“ Ein Arzt betrat den Raum: „Frau Rietz, geht es ihnen besser?“ „Da fragen sie noch? Meine Freundin ist grad vor meinen Augen gestorben und mir soll es besser gehen?!“ Der Arzt guckte sie erschrocken an. „Endschuldigung.“ „Schon gut. Ich glaube ihnen dass es schwer für sie ist. Eigentlich wollte ich ihnen bloß mitteilen, dass wenn es ihnen besser geht, sie wieder nach Hause können.“ „Ja danke.“ „Gut. Auf Wiedersehen.“ „Auf Wiedersehen.“ Nachdem der Arzt das Zimmer wieder verlassen hatte, half Micha Alex hoch und beide verließen das Krankenhaus und fuhren nach Hause. Dort holte Alex eine Kiste mit Bildern raus. Auf den Bildern waren sie und Rike zu sehen. Einmal fuhren sie Snowboard, einmal Rad, dann saßen sie in der Eisdiele und auf einem anderen waren sie noch klein und streiteten sich um Alex` Puppe. Alex fing wieder an zu weinen. Mich kam zu ihr und nahm sie in den Arm. Als sie sich wieder beruhigt hatte legte Micha die Bilder wieder in die Kiste und packte diese weg. Dann rief er den Staatsanwalt an und fragte, ob er und Alex diese Woche frei machen können. Der Staatsanwalt willigte ein. Danach rief er Branco an und „lud“ ihn für den Abend ein. Schließlich ging er wieder zu Alex und versuchte sie zu trösten.
Am Abend:
Es klingelte an der Tür. Alex machte auf und wär fast umgekippt. „Mach dich hier weg du Mörder!“, fauchte sie Branco an. „Mörder? Sag mal spinnst du?! Micha hat mich doch vorhin eingeladen. Warum sollte ich mich dann wieder wegmachen?“ „HAU AB!“, schrie sie und knallte die Tür vor Branco´s Nase zu. „Alex was sollte das?“, fragte Micha verblüfft. „Was sollte das, dass du ihn eingeladen hast?“ „Rike war seine Freundin und ich wollte es ihm nicht am Telefon sagen.“ „Rike war seine Freundin. Der liebte sie nicht!“ „Woher willst du denn das wissen?!“ Alex wollte gerade was sagen als ihr schon wieder ein Blitzgedanke kam: Rache! Wenn sie es Micha jetzt sagen würde, dann könnte sie sich nicht mehr rächen. Ihre Augen funkelten. Sie zuckte mit den Schultern, drehte sich um und ging zurück ins Schlafzimmer wo sie sich einen Plan ausdachte. Dann schrieb sie Branco eine SMS, dass sie sich endschuldigen und sie sich morgen Abend mit ihm treffen wolle um ihm etwas Schreckliches zu erzählen. Branco willigte ein.
Am nächsten Abend:
Alex lud ihre Waffe und steckte sie in ihre Tasche. Micha hatte an diesem Tag Nachtschicht. Sie fuhr zu Branco´s Wohnung und klingelte. Er öffnete ihr. Als beide im Wohnzimmer waren, bedrohte Alex ihn mit der Waffe. „Ey Alex! Bist du jetzt völlig verrückt?“ „Rike ist tot.“ „Was?!“ „Frag nicht so dumm! Du weißt genau wer sie umgebracht hat.“ „Was erzählst du da? Alex, nimm die Waffe runter!“ „Rike sagte mir, dass du sie in den Bauch getreten hast, weil du das Kind nicht wolltest und deswegen ist sie gestorben.“ „Aber Alex! Ja, ich hab das getan, aber ich wollte es nicht!“ „Sei still!!!“, fauchte Alex und fing an zu zittern. Er hatte es zugegeben! Er hatte es tatsächlich zugegeben! Alex Augen füllten sich wieder mit Tränen. Sie sah alles leicht verschwommen und zitterte immer stärker. Dann drückte sie ab und ein Schrei ertönte. Alex lies die Waffe fallen und lief weg.
-Ist Branco wirklich tot?-

Immer noch am ganzen Körper zitternd kam sie zu Hause an. Dort legte sie sich auf die Couch und schlief ein. Als Micha nach Hause kam, weckte er sie. „Du Alex, ich muss dir was Schlimmes erzählen. Branco wurde gestern Abend erschossen.“ „WAAAS? Das kann doch nicht wahr sein!“ „Doch leider. Aber noch etwas: deine Waffe war die Tatwaffe. Alex, sag mir, dass du es nicht warst!“ „Micha was denkst du von mir? Ich könnte Branco nie umbringen!“ „Ich will dir ja auch nichts unterstellen, aber wenn die Kollegen kommen, die werden dir die Tat anhängen wollen. Sie haben Beweise.“ „Was für Beweise?“ Es klingelte. Micha machte auf, diskutierte einige Minuten und kam dann mit Christoph und Janine rein. „Hallo Alex. Du weißt warum wir hier sind?“, fragte Janine. Alex nickte. „Wo warst du gestern zwischen 21 und 22 Uhr?“ „Hier.“ „Zeugen?“ „Nee! Ich geh Micha nich fremd!“, giftete Alex Janine an. Diese ließ sich nicht beirren: „Du wurdest zur Tatzeit vor Branco´s Haus gesehen.“. „Da muss sich der Zeuge irren. Ich war hier und hab geschlafen. Und warum sollte ich Branco umbringen? Er war mein Freund!“ „Das können wir dir sagen. Er war schuld, dass deine Freundin tot ist.“ „Das stimmt nicht. Rike hat mir selber gesagt, dass Branco nicht schuld ist.“ „Hmh! Würdest du uns bitte aufs Kommissariat begleiten?! Du stehst unter dringendem Tatverdacht.“ Wortlos nahm Alex ihre Jacke und folgte Christoph und Janine. Micha tat es ihr nach.
Im Vernehmungszimmer:
„Was habt ihr eigentlich für Beweise?“ „Das hier.“: >„Ey Alex! Bist du jetzt völlig verrückt?“ „Rike ist tot.“ „Was?!“ „Frag nicht so dumm! Du weißt genau wer sie umgebracht hat.“ „Was erzählst du da? Alex, nimm die Waffe runter!“ „Rike sagte mir, dass du sie in den Bauch getreten hast, weil du das Kind nicht wolltest und deswegen ist sie gestorben.“ „Aber Alex! Ja, ich hab das getan, aber ich wollte es nicht!“ „Sei still!!!“ (ein Schuss fiel) „AHH!“ (ein zweiter Schuss)< „Was willst du jetzt noch sagen?“, fragte Christoph sie. Alex blieb stumm. Sie starrte auf die Spiegelscheibe. Sie konnte Micha zwar nicht sehen, spürte aber, dass er dort war. Micha sah sie an. Ihre Schminke war verlaufen und ihre Augen waren leer. Diese Blicke trafen ihn ins Herz und spaltenden es. Er wusste, dass sie unschuldig war! „Du hast geschossen“, fuhr Christoph fort, „hattest ihn aber nur am Arm getroffen. Dann hast du ein zweites Mal geschossen, mitten ins Herz.“ „Nein das stimmt nicht!“ „Wer war es sonst? Deine Stimme ist auf dem Band. Das ist Beweis genug dich festzunehmen. Wir brauchen kein Geständnis, aber dass es sich für dich strafmildernd auswirken kann, brauch ich die ja nicht erzählen. An deiner Stelle würde ich auspacken.“ „Hört auf verdammt!“, schrie Alex, „Ich hab ihn nicht umgebracht. Ja, ich hab auf ihn geschossen, aber nur das eine Mal. Er hat geschrieen und ich bin weggerannt. Meine Waffe hab ich da fallen lassen. Ihr müsst mir glauben!“ „Wir müssen gar nichts! Und du bleibst dabei, dass du nur einmal geschossen hast?“ „Ja verdammt!!!“ „Gut. Jan?“ „Ja?“ „Bring sie in die Zelle.“ „OK.“ Micha war geschockt. Wie konnte Alex das nur tun? Niedergeschlagen ging er nach Hause, kochte sich ´nen starken Kaffee und schaltete den Fernsehen an. Er war jedoch felsensicher davon überzeugt, dass Alex Branco nicht umgebracht hatte!
Am Tag der Gerichtsverhandlung:
„So Frau Rietz, was haben sie zu den Vorwürfen zu sagen?“ „Ich habe ihn nicht umgebracht! Ich hätte Branco nie etwas antun können. Er war doch mein Kollege und vor allem bester Freund.“ „Warum haben sie denn dann einmal geschossen?“ „Bei mir sind einfach die Sicherungen durchgebrannt. ER hat Rike getreten, ER hat sie umgebracht.“ „Sehen sie, deswegen sind sie angeklagt. SIE haben das stärkste Motiv und sie haben einmal geschossen! Warum nicht noch ein zweites Mal?!“, mischte sich der Staatsanwalt ein. „ICH HABE NUR EIN MAL GESCHOSSEN!“ „Noch Fragen an die Angeklagte?“, fragte der Richter. Verteidiger und Staatsanwalt schütteln die Köpfe. „Gut. Dann setzen sie sich bitte wieder neben ihren Verteidiger. Mareike Lange bitte!“ Die Zeugin betrat den Saal und setzte sich. „Sie heißen Mareike Lange, 25 Jahre alt, ledig und wohnhaft in München. Von Beruf?“ „Arbeitslos.“ „Verwandt oder verschwägert mit der Angeklagten?“ „Nein.“ „Sie wissen, dass sie vor Gericht die Wahrheit zu sagen haben. Bei einer Falschaussage ob mit oder ohne Vereidigung können sie bestraft werden. Was haben sie an diesen Mittwoch bemerkt?“ „Also, ich sitze abends immer am Fenster. An diesem Abend kam Alex. Ich hatte mich nicht gewundert, weil sie öfters mal zu Branco kam. Sie war ja seine Kollegin und Freundin. Also ich dachte mir dabei nichts, bis dann ein Schuss fiel. Kurz darauf ein zweiter. Und dann kam sie wieder aus dem Haus gerannt. Ich ging in Branco´s Wohnung und da lag er – tot.“ „Frau Lange, in welchem Verhältnis standen sie zu dem Toten? Und vor allem: Warum haben sie ein Schlüssel zu der Wohnung?“, wandte sich Alex´ Verteidiger Ingo Lenßen an die Zeugin. „Wir waren Nachbarn und gute Freunde. Den Schlüssel hat er mir für Notfälle gegeben.“ „Nur gute Freunde? Oder vielleicht mehr?“ „Das stimmt nicht! Was unterstellen sie mir?“ „Ich unterstelle ihnen gar nichts! War es nicht eher so: sie hatten ein Verhältnis mit dem Toten. Irgendwann sind sie dahinter gekommen, dass Branco Vukovic eine Freundin hatte, die dazu auch noch schwanger war. Er wollte sich von ihnen trennen und das haben sie nicht verkraftet. Sie haben den Toten gezwungen, Frau März in den Bauch zu treten. Und als der Schuss fiel und meine Mandantin die Waffe fallen ließ und wegrannte, witterten sie ihre Chance: sie nahmen die Waffe und schossen.“ „Das stimmt nicht!“ „Jaja, schon klar.“, grummelte der Verteidiger. „Noch Fragen?“, fragte Richter Hold. Verteidiger und Staatsanwalt verneinten wieder. „Michael Naseband bitte. … Sie heißen Michael Naseband, sind 42 Jahre alt, ledig, wohnhaft in München und Kriminaloberkommissar.“ „Stimmt.“ „Verwandt oder verschwägert sind sie mit der Angeklagten nicht.“ „Richtig, aber ich bin ihr Freund und wir wollen bald heiraten.“ „Was wissen sie über diesen besagten Mittwoch?“ „Am Abend zuvor hatte ich Branco eingeladen. Alex öffnete ihm und schrie ihn an, er sei ein Mörder. Dann knallte sie ihm die Tür vor der Nase zu. Als ich sie darauf ansprach brach sie das Gespräch ab und verschwand im Schlafzimmer. In der übernächsten Nacht, ich hatte Nachtschicht, kam der Anruf von Branco´s Nachbarin, dass er tot sei. Am darauf folgendem Morgen erzählte ich das Alex und sie war richtig geschockt.“ „Würden sie die Tat meiner Mandantin zutrauen?“, fragte Ingo Lenßen. „Nein ganz sicher nicht! Auch wenn Branco Rike getreten hatte woran sie gestorben ist, Alex hätte Branco nie was antun können.“ „Sehn sie Herr Staatsanwalt.“ „Das hat gar nichts zu sagen! Er ist in sie verliebt und würde bestimmt alles tun, damit sie nicht verurteilt wird, sogar eine Falschaussage machen.“ „Also bitte!“, antwortete Micha empört, „Ich bin ein ehrlicher Polizist! Und selbst wenn ich jemanden liebe, würde ich keine Falschaussage machen.“
Einige Zeugen, die Alex belasteten und entlasteten wurden noch in den Zeugenstand gerufen und Staatsanwalt und Verteidiger stellten ihre Anträge.
„Sie haben das letzte Wort, Frau Rietz.“ „Ich möchte nur sagen, dass es mir unendlich Leid tut, auf Branco geschossen zu haben. Vielleicht wär der Mord, den ich nicht begangen habe dann nicht geschehen.“ „Die Kammer zieht sich zur Urteilsberatung zurück.“ …
„Im Namen des Volkes ergeht folgendes Urteil: die Angeklagte Alexandra Rietz ist schuldig des Mordes an Branco Vukovic und wird deshalb zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Sie trägt die Kosten des Verfahrens. Beide Seiten können innerhalb einer Woche Berufung einlegen. Damit schließ ich die Verhandlung.“ Der Richter stand auf und verließ den Saal. Alex war geschockt. Sie hätte sich nie erträumen lassen, dass sie mal ins Gefängnis kommt, und wenn dann vielleicht wegen Körperverletzung, weil sie versehentlich jemanden angeschossen hatte oder so, aber doch nich für einen Mord!!! Gedrückt wurde sie in Handschellen aus dem Saal geführt.


Fortsetzung vom 23.11.2007

Micha war ebenfalls geschockt. Inzwischen war sein neuer Kollege Gerrit Grass schon da. Micha hatte ihm die ganze Sache erklärt. Selbst Gerrit konnte es nicht glauben, dass Alex zu so was fähig wäre. Die Beiden beschlossen, in dem Fall weiter zu ermitteln. Nach einigen Stunden recherchieren fand er auch etwas heraus. Melanie, seine Ex-Freundin, war vor einem Monat aus dem Gefängnis geflohen. Da Branco und Alex sie damals festgenommen hatten, wollte sie sich an den beiden rächen. „Gerrit, ich hab da was“, sagte Micha. „Wirklich, was denn?“ „Also: Vor einigen Jahren war ich mit einer Frau zusammen, namens Melanie Rothe. Von der hab ich mich getrennt, als ich Jenny kennen lernte und mich in sie verliebte. Jenny wurde einige Monate danach ermordet, wahrscheinlich von Melanie. Man konnte ihr allerdings nie etwas nachweisen. Als Alex dann bei uns anfing, verstanden wir uns erst nicht. Wir hatten uns tierisch gestritten, es ging um die Tomaten auf Alex Pizza.“ Da hakte Gerrit ein: „Um Tomaten?! Wie kann man sich da streiten?!“ „Ach, ich hatte Pizza mitgebracht und sie hasste Tomaten. Und da sie schon so nicht gut zu sprechen auf mich war, kritisierte sie das natürlich. Aber ist jetzt auch egal! Jedenfalls wurden wir entführt, als wir zu unsren Autos gingen. Die Entführer waren Melanie und Alex’ Ex-Freund. Wir konnten zwar befreit werden, allerdings hatte man die beiden nicht gefasst. Etwas später wurden meine Eltern ermordet …“ Micha hielt inne. Nach einer Minute fing er wieder an zu sprechen: „Das war ebenfalls Melli. Und da wir sie wieder nicht fassen konnten, brachte sie auch noch unsren Staatsanwalt um. Diesmal wurde sie von Branco und Alex gefasst. Auch Alex Ex Marc war dabei. Die beiden wurden auf lebenslang verknackt. Vor einem Monat ist Melanie aus dem Gefängnis geflohen und vor 2 Wochen wurde Branco ermordet und Alex bekommt wegen Mordes lebenslang. Ich sag dir, die hat etwas da mit zu tun! Das schwöre ich auf mein Leben und auf alles, was mir lieb ist!“ Gerrit nickte. Er setzte sich sofort mit den Kollegen in Verbindung, die Melanie verzweifelt suchten. Die Suche war bisher erfolglos gewesen. Die Kollegen hatten lediglich einen Anhaltspunkt: Melanie war genau vor 2 Wochen in einem Hotel eingecheckt, floh aber, da ein Angestellter sie erkannte. „Wie heißt das Hotel?“, fragte Gerrit den Kollegen. „Goldene Rose“, erwiderte dieser. „Sagt mir nix! Ich frag mal Micha. Danke aber trotzdem!“ Gerrit legte auf und rief Micha an. „Ja Gerrit, gibt’s was Neues?“ „Naja nicht viel. Deine Ex hat vor 2 Wochen in ein Hotel namens >Goldene Rose< eingecheckt, wurde …“ „Stopp! Goldene Rose sagst du??“ „Ja, kennst du das Hotel?“ „Ja und ob ich das kenne! Das ist das Hotel wo Alex und ich unsre Hochzeit feiern wollten.“ „Aha, das ist interessant!“ „Und wie! Sag mal Gerrit, mir kommt da eine Idee! Was ist, wenn Melanie Branco und Alex ermorden will? Sie ist in das Hotel eingecheckt um etwas über unsre Hochzeit raus zu finden. Vielleicht wollte sie die Hochzeit sprengen…!“ „Und dann hatte sie was über Branco´s Freundin raus bekommen, ist zu den beiden gefahren und hat Branco gezwungen, Rike in den Bauch zu treten.“ „Branco hat das gemacht, warum auch immer, und Rike starb.“ „Melanie observierte Branco oder folgte Alex und als Alex daneben schoss witterte sie ihre Chance und erschoss ihn schließlich.“ „So sitzt jetzt Alex lebenslang und ist ebenfalls aus dem Weg geräumt. Melanie hat, was sie will. Sag mal Micha, will sie noch etwas von dir?“ „Kann sein, warum?“ „Dann könntest du in Gefahr sein. Vielleicht entführt sie dich oder so und flieht dann mit dir ins Ausland“ „Du hast vielleicht gar nicht mal so unrecht! Aber…“ (ein dumpfer Schlag ertönt und das Telefon geht aus) „Micha? MICHA? Scheiße!“ Gerrit rief sofort einen Kollegen an.

Fortsetzung folgt!

-LG, Julia-


Homepage kostenlos erstellt mit Web-Gear

Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der Autor dieser Homepage. Missbrauch melden