Wenn der Feuerteufel kommt

 

 

Es war Montag und Alex und Micha waren wieder mal die letzten im Büro. Micha war sauer, weil Kirkitadse ihm die Akten aufgebrummt hatte und Alex ein Protokoll schreiben durfte. „Du immer mit deinen Schmeicheleien: Sie sehen heute aber gut aus Herr Kirkitadse! Merkst du nicht dass er das sichtlich geniest. Mensch, der ist in dich verknallt. Deswegen muss ich auch immer die Akten machen. “ „Du Ärmster! Aber: Pech im Leben, Glück in der Liebe!“, konterte Alex. „Ha, ha! Sehr witzig!“ Beide wandten sich wieder ihrer Arbeit zu. Nach einigen Minuten fragte Micha Alex: „Sag mal grillen die hier drinnen oder warum riecht das hier so komisch?“ „Quatsch. Ersten dürfen die hier drinnen nicht grillen und zweitens sind wir die letzten. Dann mach halt die Fenster zu, wenn`s dich stört!“ „DIE FENSTER SIND ZU! Der Geruch kommt von der Tür.“ Micha stand auf und öffnete die Tür. Schnell warf er sie wieder zu. „Da draußen brennt`s. Schnell ruf die Feuerwehr.“ „Ja, ja und ich bin die Kaiserin von China“, antwortete Alex genervt. „Warum riecht`s sonst so verbrannt!?“ „Wirklich?“ „Ja doch nur und jetzt ruf da an.“
„Warte. … Scheiße die Leitungen sind kaputt“, schrie Alex. Plötzlich krachte es hinter ihnen. Die Tür war durchgebrannt und das Feuer breitete sich im ganzen Zimmer aus. Micha griff nach dem Feuerlöscher und drückte den Hebel, doch es kam nichts raus. „Die Feuerlöscher sind doch erst neu. Wieso kommt da nichts raus?“, schrie Micha mit verzwei-felter Stimme. Das Feuer hatte die beiden bereits umring. „Die Handys! Wo liegen die?“,fragte Alex. „Auf den Tischen und die brennen schon.“ Sie drückten sich
in die einzige Ecke, wo noch kein Feuer war. Dieses kam aber immer näher. Mit zitternder Stimme sagte Alex: „Ich wollt das nicht mit ins Grab nehmen. Ich hab mir geschworen, dass du es noch vor deinem Tod erfahren sollst:Micha, ich liebe dich und das schon seit Langem.“ „Ich dich auch, mehr als du denkst und ich hoffe, dass das noch nicht unser Tod ist.“ „Ich will nicht sterben!“, schrie Alex. Die Tränen rollten ihr übers Gesicht. „Ich auch nicht“, sagte Micha der jetzt auch weinte. Sie rückten immer mehr zusammen, weil die Flammen nur noch einen halben Meter entfernt waren.
Auf einmal brach Alex zusammen. Als Micha sie stützen wollte fiel auch er zu Boden. Sie verloren das Bewusstsein. Zum Glück sah ein Passant die Flammen. Er reagierte sofort und rief die Feuerwehr an. Es dauerte keine fünf Minuten als diese schon eintraf. Das Feuer hatten sie bald unter Kontrolle. Nach zehn Minuten war es vollkommen gelöscht. Den Feuer- wehrmännern erbot sich ein schrecklicher Anblick als sie Alex und Micha entdeckten. Die Haut der beiden war teilweise nicht mehr vorhanden und Michas Gesicht sah zum fürchten aus. Man konnte es gar nicht mehr als
Gesicht erkennen.
Zwei Wochen später erwachte Alex aus dem Koma. Sie schaute sich um und fragte sich wo sie war. Dann fiel ihr der Brand ein.
Wie ging es Micha? Hatte er es überstanden? Lebte er noch?
In diesem Moment betrat der Arzt das Zimmer und stellte die Geräte aus. Alex versuchte zu sprechen, schaffte es aber nicht. Mit fragenden Blicken sah sie den Arzt an. Dieser wusste sofort was sie wollte und sagte: „Ihrem Kollegen geht es den Umständen entsprechend gut. Er ist außer Lebensgefahr.“ Jetzt schaffte Alex ein paar Worte zu flüstern:
„Kann ich zu ihm?“ „Zur Zeit noch nicht. Sie müssen sich noch etwas erholen. So können wir sie erstmal nicht zu ihm lassen.“ Der Arzt hatte dies bewusst gesagt, weil Alex den Anblick nicht ertragen würde. Er wusste von Branco, wie nah sich die beiden standen. Nach diesen beruhigenden Worten schloss Alex wieder die Augen. Wenigstens wusste sie, wie es um Micha stand. Der Arzt verlies das Zimmer.
Nach drei Wochen war Alex wieder einigermaßen fit. Sie hielt es nicht mehr in ihrem Bett aus. Sie musste zu Micha, ihn sehen, ihn hören, ihn spüren.
Als sie in Michas Zimmer ankam wusste sie, warum der Arzt ihr anfangs den Zutritt zu diesem „verweigert“ hatte. Er sah schrecklich aus: die Hände und Beine verbunden, der Kopf ebenfalls bis auf die Augen, die Nase und den Mund. „Na, Micha, wie geht’s dir?“, fragte sie mit sanfter Stimme. „Naja, bis auf die paar Verbren- nungen eigentlich gut. Und dir?“ „Bestimmt besser als dir. Du tust mir Leid.“ „Danke. Haben dich die Kollegen schon befragt?“ „Ja. Sie sagen es war Brandstiftung. Außerdem meinen sie dass es ein Racheakt war, denn nur unsere Telefone waren kaputt und auch nur unser Feuerlöscher war leer, also der, der in unserem Büro war.“ „Also muss der Täter gewusst haben, dass wir die einzigen im Gebäude gewesen sind.“ „Ja, wahrscheinlich“, antwortete Alex. „In einer Sache bin ich mir nicht sicher ob ich mir das nur eingebildet habe oder ob das wahr ist.“ „Was denn?“ „Alex, hast du gesagt, du liebst mich?“ „Ja, das hab ich und du hast es erwi-dert.“ „Gut, dass zu wissen. Jetzt ist es endlich raus.“ Alex beugte sich über den mumienartigen Micha und küsste ihn zärtlich. Dann ging sie wieder in ihr Zimmer, da es schon 20.00 Uhr war. Zufrieden schlief sie ein.
Als sie am nächsten Morgen wieder in Michas Zimmer ging, blieb ihr das Herz fast stehen. Er war nicht da und das schlimmste war dass, das sie erst kurz später entdeckte.
Mit Blut war auf sein Bettlaken geschrieben: Frau Rietz ist auch noch dran. Ein langes, dolchartiges Messer lag daneben. Alex rannte auf den Flur und direkt in die Arme des Staatsanwalts Kirkitadse,
welcher die beiden gerade besuchen wollte. Sie schlug um sich und nur mit Hilfe der beiden Stations- schwestern konnte er Alex beru-higen. Diese zeigte auf die Tür von Michas Zimmer und weinte. Die beiden Stationsschwestern gingen in das Zimmer, drehten gleich wieder um und erzählten den Staatsanwalt, was los war. Dieser konnte es gar nicht fassen. Wahrscheinlich hatte es jemand auf die beiden Kommis- sare abgesehen und versuchte beide zu töten.
Zwar musste Alex noch etwas wegen ihrer Psyche im Kranken-haus bleiben, aber das dauerte nicht lange und so saß sie schon einige Zeit später in ihrer kleinen Wohnung. Sie machte sich wahn-sinnige Sorgen um Micha und beschloss deswegen ins K11 zu fahren, welches schon wieder vollkommen eingerichtet war.Da sie aus Sicherheitsgründen
nicht mit den Auto fahren wollte, ging sie zu Fuß. Kurz bevor sie da war, fuhr ein Auto blitzschnell an ihr vorbei. Wenn es nur einen Zentimeter weiter rechts gefah- ren wäre, hätte es Alex erwischt.
Das begriff sie und rannte
schnurstracks ins Kommissariat. Als sie dort angekommen war, erzählte sie Branco was gerade passiert war.
„Wir haben Fingerabdrücke auf dem Messer gefunden und sie mit denen in unseren Karteien die nicht abgebrannt waren verglichen
und rate mal wem diese Finger-abdrücke „gehören“?“, fragte Branco Alex. „Wem?“ „Kalle Dockweiler. Er ist vor ca. drei Monaten aus dem Gefängnis ausgebrochen und befindet sich nun auf freiem Fuß. Wahrschein-lich will er beenden, was er damals mit der Bombe unter Michas Stuhl angefangen hat.“
„Aber der wird doch nicht so dumm sein das Messer anzufassen und dann uns genau hinzulegen.“ „Er hatte ja auch Handschuhe an, aber er hat diese vorher ange-fasst und uns somit seine Fingerabdrücke auf dem Messer hinterlassen. Leider ist er nicht auffindbar.“ „Scheiße. Hoffentlich lebt Micha noch.“
In diesem Moment klingelte das Telefon und Branco ging ran:
„Vukovic K11, Apparat Naseband.“
„Hallo, hier ist Marie Neumann. Ich habe den Mann den sie suchen gerade gesehen. Kalle Dockweiler oder so ähnlich.“ „Wo sind sie?“
„Am alten Bahnhof.“ „Bleiben sie dort und verstecken sie sich. Der Mann darf sie nicht sehen. Wir sind gleich da.“ „Ist gut. Tschüss!“
„Traust du dich mitzukommen, Alex?“ „Ja!“
Als sie am Bahnhof ankamen herrschte Totenstille. Alex und Branco schlichen über die Gleise.
Plötzlich fiel ein Schuss und
Branco sank in sich zusammen. Sofort drehte sich Alex um. Irgendetwas hinter dem Busch wackelte. Als sie genauer hinsah erkannte sie einen Mann der seine Pistole auf sie richtete. Alex schoss und ein lauter Schrei er- tönte. Eine Frau kam aus einem kleinen Haus gerannt. „Schnell, rufen sie einen Notarzt und einen Streifenwagen. Wir haben drei Verletzte“, rief Alex ihr zu und rannte in die Richtung, in die sie geschossen hatte. Tatsächlich hatte sie Kalle Dockweiler angeschossen. Schnell griff sie seine Pistole.„Wo ist mein Kollege?“
„Der schwimmt grad in seinem
Blut“, fauchte Kalle wütend. „Wo ist er?“, schrie Alex. „In der Fabrik, du Nutte!“ Da kamen schon die Streife und der Notarzt.
Alex rannte in die Fabrik und such-te nach Micha. Wo war er nur?
Als sie in die Lagerhalle kam, sah sie jemanden in der Ecke sitzen. „Miiichaaa!“ Sie rannte zu ihm: „Geht’s dir gut?“ „Ja. Kalle wollte warten bis er dich hat. Er wollte uns zusammen töten“, sagte Micha mit rauer Stimme. „Ich bin so froh dass dir nichts passiert ist.“

Branco erholte sich schnell und auch Michas Wunden heilten schnell ab.
Als die drei nach einigen Wochen wieder im K11 saßen fragte Micha Alex: „Hast du Lust am Wochen-ende in mein Ferienhaus auf Sylt mitzukommen?“ „Lust schon. Zeit leider nicht! Ich muss für den Staatsanwalt noch ein paar Akten tippen“, sagte Alex. „Du musst Akten tippen? Das ist ja mal ganz was neues.“ „Ja! Von wegen ich mit meinen Schmeicheleien.“
„War ja nicht so gemeint. Kann Kirkitadse nicht mal ein Auge zudrücken?“ „Hat er schon. Ich hab nämlich was vorbereitet. FÜR DICH!“ „Na da bin ich mal gespannt.“ Alex hatte ein Flug nach Mallorca für eine Woche in das schönste Hotel in Palma für sie und Micha gebucht. Und so saßen die beiden drei Tage später am Strand. Eng umschlungen schauten sie aufs Meer hinter dem die Sonne langsam verschwand. Die beiden waren überglücklich sich endlich gefunden zu haben.

„Ende“

 

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