Der Banküberfall
1. Kapitel:
Michael hatte soeben Gerrit von zu Hause abgeholt und war mit ihm auf den Weg ins Präsidium, um einen neuen Arbeitstag zu beginnen. Sie sprachen gerade über das vergangene Wochenende, als Gerrit schon vom Weitem am Wegrand das weit sichtbare und allseits bekannte Zeichen einer Sparkasse sah und Michael bei seinen Erzählungen unterbrach "Michael halt mal eben dort bei der Sparkasse an, ich muss noch kurz Geld ziehen, ich habe nur noch Kleingeld dabei."
Michael drehte kurz seinen Kopf kurz zu ihm um und knurrte "Das kannst Du machen, wenn Du nicht im Dienst bist, wir müssen ins Präsidium, du weist doch genau, dass wir Ärger bekommen, wenn wir unser Privatzeugs im Dienst machen" Gerrit lachte "Komm hör auf, mir eine Moralpredigt zu halten, das weiß doch schließlich niemand und jetzt halt an."
Michael gab sich geschlagen, aber nur, weil er wusste, dass Gerrit auch für ihn anhalten würde. "Meinetwegen, lauf kurz rein, aber beeil Dich gefälligst. Hier ist kein Parkplatz, ich stell mich daher solange dahinten hin." und zeigte auf eine freie Fläche etwas abseits von der Sparkasse.
Gerrit sprang aus dem Wagen und beeilte sich, in die Bank zu kommen. Er hatte Glück, denn gerade wurde der Automat im Eingangsbereich von einem Kunden freigemacht, so dass er sofort seine Scheckkarte in den Automaten steckte und konzentriert auf die Anzeige sah, damit er den Moment, wo er die PIN-Nummer eingeben musste, nicht verpasste. Er bemerkte deshalb gar nicht, dass hinter ihm drei Männer mit Gummimasken, die Politiker darstellen sollten, hereingerannt kamen. Einer von ihnen rannte sofort an den Schalter, hielt der Kassiererin eine Maschinenpistole vor die Nase und rief: "Das ist ein Banküberfall, alles ruhig bleiben, dann passiert nichts!", ein weiterer war in den Kundenraum der Bank hineingelaufen, um alles in Sichtweite zu haben und zu kontrollieren und der Dritte blieb gleich im Eingangsbereich stehen.
Gerrit wußte erst nicht, was er von dem Krach halten sollte und schaute irritiert in die Bank hinein. Sofort realisierte er, dass die Bank überfallen wurde und griff im gleichen Moment nach seiner Pistole. Bevor er seine Pistole jedoch in Anschlag gebracht hatte, wurde er von dem hinter ihm stehenden Bankräuber mit dem Knauf dessen Waffe niedergestreckt und brach bewusstlos zusammen.
Weil jeder zu dem Zwischenfall mit Gerrit im Eingangsbereich geschaut hatte, konnte einer der Bankangestellten unbemerkt den Alarmknopf drücken.
----------------------------------------------
2. Kapital
Michael, der sich während der Wartezeit ein Zigarette angezündet hatte und den Stummel gerade lässig aus dem Fenster schnippte, dachte sich 'Mannometer, wie lange braucht der denn noch, das kann doch nicht so schwierig sein, mal eben Geld zu ziehen' und sah gelangweilt zur Bank rüber, als eine Mitteilung über sein Funkgerät hereinkam: "An alle, Banküberfall, Alarm ausgelöst in der Sparkasse an der Bergerstraße. Alle verfügbaren Beamten bitte sofort dorthin begeben. Ich wiederhole ...."
"MIST" schrie Michael aus, das konnte doch nicht wahr sein, ausgerechnet jetzt und vor allem hier. Schnell nahm er das Funkgerät "Naseband an Zentrale. Ich stehe etwas abseits der Bank, zu sehen ist hier nichts. Kommissar Grass ist in der Bank. Bitte äußerste Vorsicht. Ich werde schon einmal versuchen, etwas Näheres herauszubekommen. Melde mich dann".
Gerade als Michael aus seinem Fahrzeug ausgestiegen war und vorsichtig in Richtung Sparkasse lief, kamen auch schon die ersten beiden Prolizeiwagen mit Blaulicht angefahren, hielten ihre Fahrzeuge direkt quer zum Haupteingang der Bank und brachten sich in Positon. Über soviel Dummheit konnte Michael nur den Kopf schütteln. Meine Güte hatten die zuviel amerikanische Krimis gesehen?
Verärgert änderte Michael seine Richtung und lief nun auf die Polizeiwagen und seine Kollegen zu. Noch im Anrennen schrie er sie an "Seid ihr wahnsinnig geworden. Alle in Deckung und die Wagen hier schnellstens weg. Aber Dalli. Wenn da drin wirklich ein Banküberfall stattfindet, was glaubt ihr werden die jetzt machen, sich so einfach ergeben? Jetzt müssen wir wahrscheinlich mit einer Geiselnahme rechnen."
Schnell wurden die Fahrzeug weiter weggefahren und Michael hätte sich seine nicht vorhandenen Haare raufen können. Er nahm sein Handy und rief erst einmal Alex an, die ja auf ihn und Gerrit wartete, um sie über die Situation zu informieren.
------------------------------------------
3. Kapitel
Der Bankräuber, der sich direkt vor der Kassiererin befand schrie "Scheiße die Bullen, alles legt sich auf den Boden, aber schnell sonst passiert was!" und schoß eine Salve in die Luft, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen.
Als alles auf den Boden lag, wandte er sich an die anderen beiden Bankräubern "Was tun wir jetzt, so war das nicht geplant und warum hat der Typ da eine Waffe?" Der Bankräuber, der Gerrit niedergeschlagen hatte, erwiderte "Was weiß ich, moment ich schau mal nach." Er nahm zunächst die Waffe an sich und drehte Gerrit dann auf den Rücken, um seine Taschen durchsuchen zu können. Als er Gerrits grünen Polizeiausweis fand, rief er seinem Kumpel zu "Das ist ein Bulle!" Der Bankräuber, der bei der Kassiererin stand, sah seinen Komplizen nach einem Ausweg an und überlegte, was als nächstes zu tun war. "Na jedenfalls hast Du nun seine Waffe, mal überlegen, wie wir jetzt weiter vorgehen."
Der dritte Bankräuber tänzelte nervös hin und her "Verdammter Mist, wie kommen wir jetzt bloß hier wieder raus. Was sollen wir nun tun, da draußen wimmelt es schon vor lauter Polizeiautos." Der Bankräumer, der bei der Kassierer stand, kristallisierte sich immer mehr als Chef der Truppe heraus und ordnete an "Zunächst verschanzen wir uns mal in der Bank. Der Bulle wird erst einmal gefesselt, nicht das der uns noch irgendwie in die Quere kommen kann. Los schafft die Leute hinten in einen der Büroräume und seht zu, das man dort durch die Fenster nicht hineinsehen kann. Der Bulle wird vorsichtshalber extra bewacht. Ich gehe erst einmal mit der Kassiererin in den Tresorraum, um die Kohle zu holen."
-----------------------------------
4. Kapitel
Während der Chef der Truppe mit der Kassiererin in den Tresorraum ging, scheuchte der dritte Bankräumer die Bankkunden und die übrigen Bankangestellten in einen der hinteren Büroräume vor sich her und liess dort als erstes die angebrachten Rollos vorsichtshalber hunterfahren. Dnan mussten sich alle auf den Boden setzen und ihre Finger hinter ihrem Kopf verschrenken, während er selbst im Türrahmen stehen blieb und seine Maschinengewehr bedrohlich hin und her schwenkte.
Der Bankräumer, der Gerrit niedergestreckt hatte, schaute seufzend auf Gerrit herunter. Das hatte ihnen gerade noch gefehlt, ein Bulle als Geisel. Aber vielleicht konnte der ihnen ja auch noch nützlich sein. Da er keinen Bock hatte, Gerrit zu tragen, stieß er ihn ein paar Mal mit seiner Fußspitz an, als dies nichts half, trat er heftiger zu, und langsam kam Gerrit wieder zu sich. Gerrit wußte zunächst nicht, wo er war. Sein Kopf brummte ganz schön heftig und schwindelig war ihm auch.
Er fasste sich an den Kopf und spürte etwas Klebriges, als er von dem Bankräuber erneut, diesmal aber mit der Maschinenpistole grob angestoßen wurde. "Los hoch mit Dir und hinten rüber zu den Büroräumen." Irritiert fragte Gerrit "Was ist denn hier los." Der Bankräuber hielt ihm den Lauf der Maschinenpistole vor die Nase "Was hier los ist, ich habe gesagt du sollst dort rüber gehen und zwar schnell oder soll ich dir noch einmal eine Kopfnuss verpassen?" Gerrit sammelte sich und die Erinnerung an den Banküberfall kam wieder. Als er sah, dass der Mann vor ihm seine Waffe hatte, hob er seine Hände und sagte, während er sich mühsam vom Boden erhob "Immer langsam, ich gehe ja schon."
Der Mann lotzte Gerrit in den Flur, der zu den Büroräumen führt. Gerrit musste sich im Flur an der dem Büro, in dem die anderen Geisel gebracht worden ware, gegenüberliegenden Wand auf den Boden setzen und anschließend wurden seine Arme hinter dem Rücken mit den bei ihm gefundenen Plastikstreifen gefesselt. Gerrit bereute es in diesem Moment, heute morgen nicht doch seine normalen Handschellen eingesteckt zu haben, denn der Bankräuber zog die Schlinge so fest, dass sie sich bereits in seine Haut schnitt. Er lehnte sich erst einmal an die Wand und sah sich um, um sich einen Überblick über die Situation, in der er hineingeraten war, zu verschaffen. In seinem Kopf hämmerte es immer noch und er versuchte, sich zu entspannen, um so die Kopfschmerzen wenigstens einigermaßen in den Griff zu bekommen. Er hatte beim Niederschlagen zwar eine Platzwunde erlitten, aber diese schien wenigstens nicht grosartig zu bluten.
-----------------------------------
5. Kapitel
Mittlerweil war auch das SEK vor Ort und hatte die Bank bereits großräumig abgeriegelt. Michael sprach gerade mit den SEK-Beamten als Alex und der Staatsanwalt eintrafen. "Herr Naseband, wie ist die Lage?" Michael schüttelte frustiert den Kopf "Wir wissen immer noch nicht, wieviele Bankräuber es gibt und wer sie sind. Es sind Schüsse gefallen. Hat sich nach einem Maschinengewehrsalve angehört. Ob jemand getroffen worden ist, ist ebenfalls noch unklar. Sämtliche Fenster wurden mit den vorhandenen Sichtschutzen zugezogen. Jeden Moment muss ein zuständiger Mitarbeiter der Bank kommen, der mitteilen kann, wieviele Angestellten sich dort zum Zeitpunkt des Überfalls befunden haben, wieviele Kunden außer Gerrit noch dort drin sind, kann ebenfalls noch nicht gesagt werden. Die Männer haben sich telefonisch noch nicht gemeldet. Wir versuchen gerade sie zu erreichen, es nimmt aber niemand den Telefonhörer ab."
Der Staatsanwalt sah einen älteren Herrn im Anzug auf sie zukommen "Ich glaube dort hinten kommt der zuständige Bankangestellte. Mal sehen, ob der uns weiterhelfen kann." Alex drehte sich zu ihm und streckte ihm freundlich die Hand entgegen "Hallo, Sie sind von der Bank?" und als der Mann nickte fuhr sie fort "Kommen wir gleich zur Sache. Können Sie uns sagen, ob es vielleicht einen besonderen Grund gibt, warum gerade diese Bank überfallen wurde? Es handelt sich schließlich nur um eine kleine Filiale."
Herr Jürgens von der Bank nickte. "In dieser Bank sollten heute 5 Mio. Euro an einen Kunden ausgezahlt werden. Wenn die Bankräuber davon wußten, haben sie die Bank gezielt ausgesucht. Allerdings hat der Kunde den Wunsch der Auszahlung erst vor 2 Tagen an uns herangetragen, wenn sie also von der Auszahlung wußten, dann müssen sie Insiderwissen haben." Nun wandte sich Michael an Herrn Jürgens "Können Sie uns sagen, wieviele Angestellte zur Zeit in der Bank sind?" Herr Jürgen nickte "Ja, 5" "Gut, bitte geben Sie meinen Kollegen sämtliche Namen, Anschriften und was sonst noch so von ihnen bekannt ist. Wir müssen natürlich alle überprüfen.Und denken Sie darüber nach, wer sonst noch von dieser Transaktion wusste."
Alex hakte noch einmal nach "Das Geld dürfte doch nicht jeden Tag hier in der Bank herumliegen. Wann ist es denn hierher gebracht worden und von welchem Unternehmen.?" "Das Geld wurde erst heute Vormittag hierher gebracht, von einem Geldtransporter, damit es nicht über Nacht im Tresor liegt. Das Unternehmen heißt WHS"
Als Herr Jürgens zu einem Beamten gebracht wurde, der die gesamten Daten entgegennehmen würde, wies der Staatsanwalt Michael und Alex an. "Die Kollegen werden es übernehmen, sämtliche Angestellten und auch die Mitarbeiter des Geldtransporters unter die Lupe nehmen. Sie Beide bleiben hier und koordinieren das Ganze. Ich muss zum Gericht. Halten Sie mich aber weiter auf dem Laufenden, ich werde mich dem Richter sprechen, dass ich mein Handy auch während der Sitzungen anlassen kann. Ach ja und noch was Herr Naseband, bevor ich es vergesse. Wenn das Ganze hier überstanden ist, kommen Sie und Herr Grass in mein Büro. Offensichtlich muss ich mich mit Ihnen noch einmal im Einzelnen darüber unterhalten, was ich gestern damit gemeint habe, dass während der Dienstzeiten keine Privatunternehmungen stattzufinden haben. Ich war offenbar nicht deutlich genug! Bis später." Michael sah ihm verärgert und stirnrunzelnd hinterher.
--------------------------------------------
6. Kapitel
Gerrit beobachtete, wie einer der Bankräuber mit der Kassiererin wieder zurück kam. Die Kassierer hatte zwei volle Sporttaschen dabei. Vermutlich waren die Taschen voller Geld. Aber wieso hatte eine so kleine Filale wie diese hier so viel Geld im Tresor, dass man davon gleich zwei Sporttaschen fülen konnte? Die Kassiererin wurde von dem Mann zu den anderen Geiseln geschickt, nachdem der Mann die beiden Sporttaschen selbst an sich genommen und auf einem Schreibtisch in der Kundenhalle abgestellt hatte.
Das Telefonat läutete ununterbrochen und der Bankräuber, der die übrigen Angestellten und Geiseln im Büro bewachte, wurde immer nervöser. Da Gerrit bisher keinen weiteren Bankräuber ausmachen konnte, ging er davon aus, dass die Bankräuber zu dritt waren und seiner Einschätzung nach war der Bankräuber, der mit der Kassiererin im Tresorraum war, der Anführer der drei. Zumindest dem Gehabe nach. Warum musste nur er wieder in diese vermaledeite Sitaution gelangen und dass ausgerechnet während seiner Dienstzeit. Das Geschrei vom Staatsanwalt konnte er sich schon jetzt lebhaft vorstellen.
Das Telefon wurde langsam nervtötend, so dass er sich an den Bankräuber, den er für den Anführer hielt, wandte: " Wollen Sie nicht mal endlich an das Telefon geben, das sind sicher meine Kollegen." Der sah ihn mit kalt blitzenden Augen an "Was geht Dich das an, halts Maul." Der neben Gerrit stehende Mann wandte sich nun ebenfalls an den Anführer "Verdammt, wie sollen wir hier rauskommen, das Ganze wächst uns über den Kopf." Der Anführer versuchte ihn zu beruhigen "Jetzt mach Dir nicht ins Hemd, ich finde schon eine Lösung. Wegen Geiselnahme sind wir doch sowieso schon dran, also ziehen wir es durch und versuchen hier unerkannt rauszukommen. Keiner von Euch zieht seine Maske ab, verstanden, wir haben nur eine Chance hier unerkannt rauszukommen, wenn uns keiner beschreiben kann."
Der dritte Mann beruhigte sich etwas "OK, aber was machen wir jetzt weiter?" Der Anführer überlegte einen Moment und sagte dann "Wir lassen uns ein Fahrzeug vor die Tür stellen. Ich überlege nur, wann genau der richtige Zeitpunkt ist, ich würde sagen, so gegen 19.00 Uhr, dann ist es schon dunkel." "Und was ist, wenn die vorher die Bank hier stürmen?"
---------------------------------
7. Kapitel
Der Anführer lachte laut auf " Warum sollten die das machen, sie müssen doch befürchten, dass wir dann die Geiseln umbringen und mit ihnen ihren Kollegen hier, nein das werden sie sicher nicht tun." Der Mann neben Gerrit mischte sich nun wieder in das Gespräch ein " Dann sorg jetzt endlich dafür, dass das Fahrzeug kommt."
Der Anführer sah in Richtung Telefon, das immer noch läutete. Dann fragte er Gerrit "Hey Bulle, wie heißt Du?" Gerrit antwortet "Grass, Gerrit Grass" Der Anführer ging auf Gerrit zu und zog ihn an seinem Jackenaufschlag nach oben "Gut Grass, Gerrit Grass, hoch mit Dir, Du wirst jetzt mit Deinen Kollegen sprechen. Na kommt schon hoch. Du wirst ihnen sagen, dass wir um Punkt 19.00 Uhr einen Mercedes vor der Bank sehen wollen, vollgetankt und ohne Tricks, sonst stirbt hier jemand und welch Wunder, der erste der stirbt, wirst natürlich Du sein. Kapische?"
Gerrit sah eine Chance, seine hinter dem Rücken gefesselten Hände, die langsam aber sicher einschliefen, von den unangenehmen Plastikfesseln befreit zu bekommen, aber daraus wurde nichts, denn er wurde von dem Anführer zu dem klingelnden Telefon geführt und der hielt ihm den Hörer so an sein Ohr, so, dass er mithören konnte.
"Grass" "Hi Gerrit, ich bin´s. Na wenigstens lebst Du noch. Ich habe vorsichtshalber schon einmal Deinen Termin um 16.00 Uhr abgesagt." Gerrit überlegte Termin? Was für ein Termin? Aber während er das dachte, dämmerte es ihm, dass Michael vermutlich von ihm wissen wollte, wieviele Bankräuber hier drin waren. "Michael wieso 16.00 Uhr, der Termin war um 15.00 Uhr." "Ja gut, verstehe." Der Bankräuber schlug Gerrit den Gewehrkolben mit voller Wucht in den Magen, so dass Gerrit sich zusammenkrümmen musste und mühsam nach Luft schnappte. Er hörte im Hintergrund, dass Michael am anderen Ende der Leitung immer wieder nach ihm rief.
----------------------------------------------
8 Kapitel
Als er sich einigermaßen wieder im Griff hatte, flüstere der Anführer Gerrit ins Ohr: "He Mann, willst Du mich verarschen. Du sagte gefälligst nur das, was ich Dir gerade gesagt habe. Verstanden." Gerrit nickte und der Mann hielt ihm wieder den Höhrer ans Ohr. Immer noch keuchend sagte er "Michael, ich bin wieder da. Ich soll Euch sagen, dass ein Mercedes vor die Bank gestellt werden soll, und zwar um Punkt 19.00 Uhr, vollgetankt und ohne Tricks." "Um wieviel Uhr? Sagtest Du um 12.00 Uhr.?" fragte Michael in der Hoffnung, dass Gerrit ahnte, was er wissen wollte. Natürlich verstand er, aber was, wenn der Anführer nicht dahinter kam, was er hier machte "Nein, nicht um 12.00 Uhr und auch nicht um 11.00 Uhr, sie sagten 19.00 Uhr." Der Anführer stieß Gerrit erneut das Maschinengewehr unangenehm in die Seite und flüstere ihm ungehlaten etwas ins Ohr. Gerrit wandte sich noch einmal an Michael "Ach ja, noch was, sie sagen, wenn nicht alles so läuft, wie sie wollen, werden sie jemanden erschießen." und nachdem der Bankräumer ihn wieder verärgert anstieß brachte Gerrit noch ein "und zwar als erstes natürlich mich." heraus.
Michael konnte so gerade noch "Ich sorge dafür, dass der Wagen vor der Tür stehen wird und ....." sagen, als der Anführer den Hörer auflegte und Gerrit wutenbrannt in eine Ecke der Raumes warf. Da der sich aufgrund der Fesseln nicht abfangen konnte, prallte er mit der Schulter schmerzhaft gegen die Wand. Durch die Wucht des Aufpralls drehte sich darüber hinaus in seinem Kopf wieder alles bei ihm. Toll, so hatte er sich den heutigen Tag wahrlich nicht vorgestellt.
Der Anführer kam, seinen Zorn kaum noch in Zaum halten könnend, auf ihn zu und brüllte ihn an "Was sollte das alles mit dem Gequatsche von wegen 11.00 Uhr? Mach noch einmal so einen Scheiß und ich vergeß mich. Was hat Dein Kollege als letztes noch gesagt. Na raus mit der Sprache." Bei seinen letzten Worten befand sich der Kopf des Anführers fast unmittelbar vor Gerrits Gesicht und Gerrit konnte siene Augen blitzen sehen. Um ihn nicht noch mehr zu provozieren antwortete Gerrit schnell "Das Fahrzeug wird da sein, es gibt keinen Grund nervös zu werden. Er hatte doch nur die Uhrzeit falsch verstanden." Der Anführer sah ihn misstrauisch an. "Na wers glaubt, wird seelig oder was. Los zurück mit Dir und keine weiteren Mätzchen oder ich vergeß mich!"
--------------------------------------------------
9. Kapitel
Michael schaute Alex an und sagte: "Das Gespräch wurde unterbrochen. Also ich glaube, Gerrit hat meine versteckten Fragen erkannt und wenn ich Gerrit richtig verstanden haben, haben wir es mit 3 Bankräubern zu tun und mit 11 Geiseln. Zieht man die 5 Angestellten der Bank ab, so waren neben Gerrit 5 weitere Kunden in der Bank als die Bankräuber kamen." Alex sah Michael fragend an "Und, was machen wir jetzt?"
Michael überlegte "Die wollen einen vollgetankten Mercedes vor die Bank gestellt haben. Darum können sich die Kollegen zunächst einmal kümmern und auch darum, den mit Ortungsgeräten zu spieken, die die da drinnen nicht entdecken. Ansonsten heißt es erst einmal abwarten. Da sie damit gedroht haben, einen der Geiseln zu erschießen, wenn der Wagen nicht um 19.00 Uhr vor der Bank steht, kommt eine Stürmung der Bank erst einmal nicht in Frage."
Alex, die von dem ganzen Abwarten genug hatte, ging los und sagte "Ich organisiere das mal mit dem Wagen und informiere den Staatsanwalt darüber, dass wir endlich Kontakt haben und vor allem, dass Gerrit noch lebt." während Michael vor Ort blieb, um mit den Kollegen das weitere Vorgehen zu besprechen. Er schaute auf die Uhr, es war erst 10.48 Uhr, bis 19.00 Uhr waren es noch mehr als 8 Stunden. Er hoffte, dass während dieser Zeit die Situation in der Bank nicht eskalieren würde.
Er hatte Alex Gerrits letzte Wort extra nicht wiedergegeben, um sie nicht noch mehr zu beunruhigen. Er wusste zwar, dass Alex nicht gerade zart beseitet war, aber selbst ihm machte der letzte Satz von Gerrit schon zu schaffen, wie hätte Alex dann wohl darauf reagiert. Lieber wollte er dafür sorgen, dass es soweit nicht kommen würde.
-------------------------------------------------
10. Kapitel
Die Minuten zogen sich wie Kaugummi. Gerrit, den man wieder auf den Flurboden vor den Büroräumen verfrachtet hatte, musste hilflos beobachten, dass der Bankräuber, der die Geisel zu bewachen hatte, immer nervöser wurde und vor dem Büroraum auf und ab lief. Gerrit überlegte bereits seit Stunden krampfhaft, was er noch tun konnte, insbesondere, was man ihnen beigebracht hatte, um eine solche Situation zu entspannen. Aber ihm wollte einfach nichts Effektives einfallen, zumal er auch nicht wusste, über was er sich mit den Bankräubern oder auch nur einen von Ihnen unterhalten sollte, es war schwer sein Gegenüber einzuschätzen, wenn der eine starre Maske aufhatte. Er nahm sich vor, sich sofort für ein Fortbildungsseminar, das mit Geiselnahme zu tun hatte, anzumelden, sobald eines angeboten wurde, auch wenn das dann am Wochenende stattfinden sollte.
Von seiner Position aus, konnte er nur einen kleinen Teil des Büros einsehen und 6 der dort hockenden Geisel sehen. Als er sah, dass eine der Geiseln, eine etwa 50 jährige Frau, ganz weiß im Gesicht wurde, wandte er sich an den Aufpasser der Geiseln "He Sie, die Geisel dort hinten, die Frau, sie sieht ganz komisch aus. Ich glaub die kippt gleich um."
Der Bankräuber ging sofort zur Geisel hin und baute sich vor sie auf "He Sie, was haben Sie." Verschüchtert antwortete die Frau "Ich bin Diabetikerin und brauche Insulin, dringend. Bitte." Verdammter Mist, dachte Gerrit und wandte sich erneut an den Mann "Wenn die Frau Diabetikerin ist, dann lassen Sie sie bitte gehen, dann braucht sie wirklich das Insulin, sonst stirbt sie." Aber der Mann zuckte nur mit den Schultern "Halt Dich da raus, hier geht keiner."
Gerrit, der wusste, wie akut die Situation für die Frau war, wandte sich verzweifelt an den Anführer, der das Ganze bisher nur beobachtet hatte: "Hören Sie, bis jetzt haben Sie nur eine Bank überfallen und Geiseln genommen. Wenn die Frau stirbt, kommt Mord dazu. Wollen Sie das wirklich?" Der Mann sah ihn lange an. Gerrit konnte ihn nicht einschätzen, würde er es wirklich auf einen Mord ankommen lassen? Aber dann sagte der Anführer zu seiner Erleichterung zu seinen Komplizen "Er hat Recht, wir lassen sie gehen. Wir haben genug Geiseln, allein der Bulle hier würde schon ausreichen" Dann kam er erneut auf Gerrit zu und zog ihn wieder auf die Füße. " He, mach schon, komm hoch, Du rufst noch einmal Deine Kollegen da draußen an und sagst ihnen, sie sollen sich im Umkreis von 50 m nicht sehen lassen. Ich will niemanden dort draußen sehen, wenn wir sie freilassen."
------------------------------------------------------------
11. Kapitel
Gerrit wurde erneut um Telefon geführt und gefragt "Wie lautet die Nummer" Gerrit sah den Bankräuber belustigt an "110, was sonst?". Der Bankräuber haute Gerrit ohne Ansatz eine Ohrfeige runter und schrie ihn an: "Ich habe dir vorhin schon einmal gesagt, Du sollst mich nicht verarschen, hier ist jetzt gerade keine Zeit für Scherze." Gerrit, dessen Lippe durch den Schlag aufgeplatzt war, schüttelte den Kopf, um das Rauschen in seinen Ohren wegzubekommen und antwortete: "Ich will Sie nicht verarschen. Ich weiß doch auch nicht, welche Telefonnummer dort draußen geschaltet ist. Über die 110 wird man mich mit meinen Kollgen dort draußen verbinden. Ganz sicher" und setzte ein "Ehrlich" dahinter, um sich nicht noch so eine gepfefferte Ohrfeige einzufangen, sein Kopf brummte auch schon so genug.
Der Anführer schnaubte " Gut versuchen wir es, aber nicht wieder so ein Dummgeschwätz wie vorhin, ich warne Dich!" "Polizeinotruf , was kann ich für Sie ..." Gerrit unterbrach die Dame an der Zentrale "Hallo, hier spricht Kommissar Gerrit Grass, ich befinde mich in der überfallenen Sparkasse, verbinden sie mich bitte umgehend mit meinem Kollegen Michael Naseband." "Ja, einen Augenblick bitte"
Kurze Zeit später meldete sich Michael "Hi Gerrit" Gerrit kam ohne umschweife auf den Punkt "Michael eine der Geisel ist Diabetikerin, sie lassen sie frei. Der Frau geht es nicht gut. Vor der Bank soll sich alles zurückziehen, der Bankräuber wollen keinen Menschen vor der Bank sehen." Michael fragte nach "Jetzt sofort?" Gerrit schaute den Anführer an "Ja jetzt, moment ... Er sagt, in 10 Minuten kommt die Geisel raus, aber nur wenn keiner von Euch vor der Tür zu sehen ist." Der Anführer zischte Gerrit erneut etwas ins Ohr "Michael, ich soll Dir auch noch einmal sagen, dass, sollte dabei etwas schief gehen, ich dran glauben muss." "OK, ich werde ...." aber Michael konnte seinen Satz erneut nicht beendet, weil der Anführer aufgelegt hatte.
Gerrit sah den Anführer an. "In 10 Minuten wird keiner mehr dort draußen zu sehen sein." Der Anführer nickte " Gut, geht doch. Und nun zurück auf deinen Platz." und ließ Gerrit zurückbringen.
Der zweite Bankräuber sah seinen Anführer an "Und wer bringt sie raus?" Der Anführer lachte "Keiner, wir schicken sie einfach in 10 Minuten alleine zur Tür raus. Dass dort keiner zu sehen sein soll, habe ich nur ausrichten lassen, um zu überprüfen, ob sie auch tun, was ich sage."
----------------------------------------------------
12. Kapitel
10 Minuten später kam die Frau allein aus der Bank raus und schwankte dabei etwas. Sie wurde sofort von einem Krankenpfleger in Empfang genommen, als sie sich endlich weit genug von der Bankentfernt hatte. Dieser spritzte ihr erst einmal das notwendige Insulin, um sie zu stabilisieren. Michael stand daneben und schaute zu "Guten Tag, ich bin Kommissar Michael Naseband, können Sie mir sagen, was dort drinnen los ist?"
Die Frau nickte und antwortete so präzise wie möglich "Es sind drei Mann, sie haben Maschinenpistolen. Sämtliche Geiseln, bis auf ihren Kollegen werden in einem der Büroräume festgehalten. Ihr Kollege wird separat von den übrigen Geiseln auf den Flur festgehalten. Er ist der Einzige, der gefesselt ist. Eine der Bankräuber ist äußerst nervös. Ihr Kollege hat dankenswerter Weise dafür gesorgt, dass ich raus durfte. Die Bankräuber selber halten sich alle im hinteren Flurbereich der Büros auf." Sie bemühte sich sichtlich, soviel Informationen, wie möglich, zu erteilen, um der Polizei damit zu helfen.
Michael entgegnete " Danke für Ihre Auskünfte. Gibt es sonst irgendwelche Verletzte oder Tote. Wir haben gehört, dass drin geschosssen worden ist und können Sie die Bankräuber vielleicht näher beschreiben?"
Die Frau antwortete Michael auf seine Fragen "Tote oder Verletzte wegen der Schüsse gibt es nicht, die Schüsse gingen in die Decke. Nur Ihr Kollege hat eine Platzwunde am Kopf, aber mehr kann ich dazu wirklich nicht sagen. Es machte mir den Eindruck, dass die Bankräuber selbst von der Situation überrascht sind. Sie haben wohl nicht damit gerechnet, dass Ihr Kollege in der Bank sein würde. Als die Polizei dann noch vorgefahren ist, wurde es völlig chaotisch. Die Bankräuber sind maskiert. Sie tragen Masken. Das einzige was ich noch sagen kann, ist dass alle drei ungefährt ihre Statur haben."
Michael lächelte die Frau, die merklich mitgenommen war, beruhigend an. "Danke noch einmal für die Informationen und Ihre Hilfe, wir Sie dann werden wegen des Protokolls noch einmal im Krankenhaus besuchen. Gute Besserung." und sagte zu dem Sanitäter "Doc Sie können sie jetzt ins Krankenhaus fahren."
----------------------------------------------
13 Kapitel
Gegen 17.30 Uhr ging Michael auf und ab, die Zeit wollte einfach nicht rumgehen. Michael informierte Alex "In ca. 1 1/2 Stunden soll das Fahrzeug vor der Tür stehen. Die Kollegen haben es gerade vorbeigebracht und präparieren es noch." Alex sah ihn besorgt an. "Ich hoffe nur, es geht alles gut und die da drinnen reagieren besonnen."
Michael wusste darauf nichts zu sagen und informierte Alex daher lieber über die bisherigen Ermittlungen "Ich habe mit den Kollegen gesprochen, die direkte Überprüfungen der Bankangestellten und des Personals des Geldtransporters ergaben zunächst nichts. Man ist jetzt dabei, das nähere Umfeld der Personen abzuschecken. Aber wie Du ja weist, dauert das seine Zeit, obowhl die Kollegen mit Volldampf bei der Sache sind " Er hatte die Worte gerade aausgesprochen, als ein Schuss fiel.
........................
Gerrit beobachtete die ganze Zeit so unauffällig wie möglich die drei Männer und fragte sich, wie spät es eigentlich war. Die große Wanduhr im Schalterraum hatte er bisher, trotzdem sie in seinem Blickbereich angebracht war, noch nicht entdeckt. Seine Hände konnte er schon eine ganze Weile nicht mehr spüren, aber dafür ließen seine Kopfschmerzen langsam etwas nach, was er erleichert zur Kenntnis nahm.
Neben den Geiselnehmern beobachtete er auch die Geiseln, die im Büro gegenüber saßen und bemerkte, dass diese ebenfalls immer nervöser wurden. Kein Wunder, wahrscheinlich wünschten sie sich ebenfalls, dass das Ganze hier endlich vorbei war. Er konnte sich täuschen, aber es wahr ihm so, als wäre die Kassiererin, die mit dem Anführer im Tresorraum gewesen war, nicht halb so nervös wie die anderen. Entweder wirkte sie nur äußert cool oder .... Vielleicht war sie aber auch mit den Nerven völlig am Ende und zeigte es nur nicht. Nun darüber würde er sich weitere Gedanken machen, wenn er und die anderen endlich hier raus und befreit waren. Das Michael etwas plante, davon ging er fest aus. Blieb nur noch die Frage offen, was und wann.
Der Bankräuber, der ihn bisher bewacht hatte, kam gerade mit einer mänlichen Geisel, die mal zur Toilette musste, zurück. Die Geisel schwitzte stark und atmete schwer. Gerrit machte sich gerade sorgen darüber, ob der Mann das Ganze hier ohne Herzinfarkt überleben würde, als dieser sich ohne Vorwahrung mit einem Mal von seinem Bewacher lorriss, sich umdrehte und fast haezu ohne Ansatz nach hinten rannte, wohl in der Hoffnung, durch die Hintertür zu entkommen. Der Bankräuber reagierte erst nicht, weil er wohl von dieser Aktion völlig überrascht war, so dass der Mann auch fast die Tür erreicht hatte, aber als der Bankräumer sich fasste, hob er Gerrits Waffe und feuerte eine Kugel auf den Mann ab. Gerrit schrie noch "Nein", aber im nächsten Augenblick wirbelte die Geisel im Rücken getroffen herum und landete mit dem Gesicht nach unten auf den Fußboden.
------------------------------------------------------
14. Kapitel
Alle Bankräuber rannten zu dem Mann und drehten ihn um. Gerrit konnte durch eine kleine Lücke zwischen den Beinen der Männer erkennen, dass alle Hilfe zu spät kam. Die Augen des Mannes waren weit aufgerissen und in ihnen war keinerlei Leben mehr zu erkennen, solche Augen hatte er in seinem Leben leider schon oft genug gessehen. Bedrückt ließ er den Kopf hängen. Er wusste zwar, dass es nicht seine Schuld war, aber der Mann war mit seiner Waffe erschossen worden. Zudem hatte er so gehofft, dass alle hier lebend rauskamen. Was würde nun geschehen und wie würden die Bankräuber reagieren. Würden die nun völlig durchdrehen?
Der Anführer drehte sich ab und sagte zunächst kein Wort, dann schnaufte er durch, drehte sich wieder zu seinem Komplizen um und schrie ihn an: "Bist Du wahnsinnig. Der Mann ist tot, weißt Du eigentlich, was Du da angestellt hast. Jetzt ist alles aus. Wenn wir hier nicht lebend rauskommen und geschnappt werden, droht uns lebenslänglich. Wer hat Dir verdammt noch mal erlaubt, auf ihn zu schießen?" Der Mann ging angesichts der agressiven Stimme des Anführers nun ebenfalls auf Konfrontation: "Schrei mich nicht so an, der wollte fliehen. Sollte ich das etwa zulassen. Abgesehen davon wollte ich ihn nicht töten. Das war ein Versehen."
Der Anführer schüttelte den Kopf "Du hättest ihn fliehen lassen sollen, ich sage es gerne noch einmal: Wir haben Geiseln genug, noch dazu einen Bullen. Schalt das nächste Mal gefälligst erst Dein Gehirn an. Jetzt muss ich erst mal zusehen, dass die Bullen dort draußen den Laden nicht stürmen." Mit diesen Worten drehte sich der Anführer zu Gerrit um, zog ihn hektisch und brutal erneut auf die Beine und schleifte ihn mehr oder weniger zum Telefon.
Während er ihn an seinem Jackenaufschlag schüttelte, schrie er Gerrit an "Du wirst jetzt wieder mit Deinen Kollegen telefonieren. Sag denen, dass nichts passiert ist und dass sie zusehen sollen, dass das Fahrzeug rechtzeitig vor der Türe steht, sonst passiert hier noch was. Hast Du das kapiert?" Gerrit nickte.
Gerrit überlegte fieberhaft, wie er Michael durch die Blume mitteilen konnte, dass es einen Toten gegeben hatte, während der Anführer schon zum Hörer greifen wollt, um nochmals die 110 zu währen. Doch bevor der den Hörer aufnehmen konnte, klingelte das Telefon und er zog erschreckt die Hand zurück. Er schaute noch einmal drohend zu Gerrit, nahm dann Hörer auf und hielt ihn zwischen sich und Gerrit. "Hallo?" Michael meldete sich "Hey Gerrit was ist da bei Euch los?" Gerrit fiel auf die Schnelle nichts besseres ein als "Nichts, gar nichts, ich soll Euch mitteilen, dass hier nichts passiert ist. K e i n e Geisel ist getötet worden. Ich soll Euch auch sagen, dass das Fahrzeug rechtzeitig da sein soll, damit hier nicht noch was ..."
Der Anführer hatte die Gabel heruntergedrückt und schaute Gerrit missmutig an." Du hälst Dich wohl für besonders schlau was?" Gerrit bereitete sich innerlich auf einen weiteren Schlag oder was auch immer vor, aber der Mann drehte ihn einfach nur um und schubste ihn zurück in den Flur. Wo Gerrit sich wieder an der Wand entlang auf den Boden niederlassen musste.
---------------------------------------------------
15. Kapitel
Alex bestürmte Michael " Gerrit lebt also, aber was ist passiert?" Michael überlegte er einen Moment über Gerrit Worte nach und nickte dann "Ja Gerrit lebt, er war wieder am Telefon. Ich glaube eine Geisel ist tot. Er klang merkwürdig und er hat zwar gesagt, es sei nichts geschehen. Aber er hat so komisch gesagt, dass keine Geisel getötet worden sei, dass kann nur bedeuten kann, dass wir eine Toten haben. Ich informiere den Staatsanwalt" Alex sah zur Bank und war erleichert, dass die Kugel nicht Gerrit gegolten hatte, aber sie wusste aus Erfahrung auch, dass nun die Männer da drin noch gefährlicher als zuvor waren.
............................
Gerrit hatte endlich die Uhr im Kundenschalter erspäht und konnte nun sehen, wie spät es war. Immer weiter rückte der Zeiger der Uhr auf 19.00 Uhr vor. Gerrit fragte sich, wie die drei das Ganze über die Bühne laufen lassen wollten, als einer der Bankräuber rief. "Da kommt der Wagen. Wie bestellt ein Mercedes. Schönes Teil." "Ja stimmt, und ich bin mir sicher, der ist mit allerlei technischem Spielzeug bestückt ist." bestätigte der Anführer spöttisch.
Der Komplize dah ihn verdutzt an. "Und was machen wir jetzt. Ich denke Du hast einen Plan. Wenn der so aussieht, na dann aber Mahlzeit." Der Anführer klopfte ihm auf die Schulter "Bleib locker Alter, das Ganze dient doch nur zur Ablenkung." und mit diesen Worten wandte er sich wieder an Gerrit "Hey Bulle Du bist doch bestimmt mit einem Fahrzeug hier angekommen. Wo steht es und wo hast Du die Schlüssel?"
Gerrit war verwirrt, was sollte die Frage? Vorsichtig antwortete er "Ich weiß nicht, mein Kollege ist gefahren und hat ihn draußen geparkt, ich habe nicht gesehen wo. Die Autoschlüssel hat mein Kollege." Und während er die Worte ausprach, begann Gerrit zu ahnen, was der Anführer vor hatte. So wunderte es ihn nicht, als der Anführer erwiderte "Na dann fang schon einmal an zu beten, dass dein Kollege da draußen gleich mitspielt."
Zu den anderen beiden Bankräubern sagte er: "Paßt auf, hier ist der Plan: Wir nehmen den Bullen mit und die Kassiererin als weitere Geisel. Das reicht, dann sind wir zu fünft. Mehr passen eh nicht ins Auto. Los machen wir uns bereit. Ich nehm den Bullen und Du nimmst die Kassiererin mit."
--------------------------------------------------
16. Kapitel
Der Wagen war soeben wunschgemäß auf Befehl von Michael vor die Bank gefahren worden. Die Beamten, die den Wagen vorgefahren hatten, stiegen schnell aus und zogen sich zurück, so dass sie vom Bankgebäude aus nicht mehr gesehen werden konnten.
Michael und Alex standen zusammen mit dem Staatsanwalt in einigem Abstand und hatten, da es bereits dunkel geworden war, Spezial-Sichtgläser zur Verfügung. In kurzer Entfernung von ihnen wurde die Technik noch einmal überprüft und eingestellt, damit man ja den Wagen nicht aus den Augen verlieren konnte. Er war mit soviel Technik bestückt, dass selbst, wenn die Bankräuber ein oder zwei Sender fanden, noch genügend weitere Sender versteckt waren.
Um kurz vor 19.00 Uhr ging die Tür auf. Einer der Bankräuber kam zusammen mit Gerrit raus und hielt sich hinter ihm. Gerrit war auf den Rücken gefesselt und der Bankräuber hielt ihm seine eigene Dienstwaffe an den Kopf. Sie konnten sehen, dass der Bankräuber etwas zu Gerrit sagte und dieser schrie: "Michael, Du sollst herkommen und Dich zeigen, aber ohne Waffe."
Michael, Alex und der Staatsanwalt sahen sich verwundert hat. Was hatten die vor? Michael gab Alex seine Waffe und ging langsam auf die beiden zu. Er schaute Gerrit in die Augen und hob seine Hände, um anzuzeigen, dass er unbewaffnet war "Was nun?"
Der Mann zog Gerrits Kopf an den Haaren nach hinten und flüsterte ihm erneut ewas zu. Gerrit gabe die Worte weiter "Sie wollen diesen Wagen hier nicht, sie wollen unseren Dienstwagen. Sie wollen wissen, wo er steht und Du sollst Ihnen die Schlüssel geben sonst erschießt er mich." Michael sah überrascht den Bankräuber an und sprach ihn direkt an "Was. Unser Wagen ist fast leergefahren, damit kommen Sie nicht weit."
Der Bankräuber zog Gerrit erneut an den Haaren zu sich nach hinten und flüsterte ihm Weiteres ins Ohr und der gab das Gesagte leicht panisch an Michael weiter "Er sagt, wenn Du ihm nicht innerhalb der nächsten 10 Sekunden den Schlüssel gibst und ihm sagt, wo der Wagen steht, macht er ernst." Beide wussten was der Mann damit ausdrücken wollte und Michael wandte sich schnell an den Bankräuber "Schon gut schon gut, beruhigen Sie sich, Sie bekommen den Wagen. Er steht dahinten um die Ecke." Schnell holte er den Schlüssel aus seiner Hosentasche und zeigte dem Mann die Schlüssel.
Erneut flüsterte der Bankräuber und Gerrit sagte nun etwas entspannter "Du sollst ihn holen, aber so, dass er Dich sehen kann. Damit Du keine Spielzeuge platzieren kannst und Du sollst ihn hier direkt vor die Türe fahren, sonst richtet er da drinnen ein Blutbad an." Nachdem Gerrit das gesagt hatte, wurde er von dem Bankräuber rückwärts zurück in den Eingangsbereich gezogen, wo beide darauf warteten, dass der Wagen kam. Immer wieder drehte der Bankräuber Gerrit aus Angst, vielleicht von Scharfschützen getroffen zu werden, nach links und rechts, vergaß dabei aber nicht, zu beobachtete, was Michael tat.
Als Michael ihn innerhalb von 3 Minuten vorfuhr und den Wagen verließ rief Gerrit ihm zu "Du sollst den Schlüssel stecken lassen und jetzt wieder verschwinden." Dann wurde er von dem Bankräuber wieder zurück in den hinteren Bereich der Bank gezogen.
-------------------------------------------------------------
17. Kapitel
Der Anführer rief seinen Komplizen zu: "Los kommt und bringt die weitere Geisel mit." Sein Kollege fragte noch "Sollen wir die Kassiererin auch Fesseln?" aber der Anführer meinte "Nein, nicht nötig, mit der werdet ihr doch wohl auch so fertig."
Als alle bei ihm waren, ordnete er an, dass er zusammen mit einem der Komplizen und der Kassierer hinten einsteigen würde und Gerrit und der andere Komplze vorne. Zu Gerrit sagte er "Hör zu Bulle, Du fährt den Wagen, aber denk nicht, dass du den Wagen irgendwo vorfahren kannst oder sonst etwas. Ich sitze genau hinter dir und eine Kugel ist sicher schneller als so ein platzierter Unfall. Und anschnallen ist auch nicht, wenn wir einen Unfall haben sollten, dann bist du der erste den es erwischt. Alles klar?" Gerrit nickte "Verstanden, aber da gibt es ein Problem."
Der Anführer sah ihn fragend an "Und welches, hast Du etwa keinen Führerschein oder was?" Gerrit schüttelte den Kopf "Nein das ist es nicht, aber ich spüre schon seit einiger Zeit wegen der Fesseln meine Hände nicht mehr, wie soll ich da lenken?" Der Anführer zeigte auf seinen Komplitzen "Los, mach ihn los und sorgt dafür, dass die Arme durchblutet werden, damit unser spezieller Freund hier in der Lage ist, das Fahrzeug zu steuern. Aber Beeilung"
Gerrit Fesseln wurden, nachdem endlich eine Schere gefunden wurde, durchgeschnitten und seine Arme mit Gewalt nach vorne gezogen. Nachdem er erst Erleichterung gespürt hatte, als der Anführer seinen Komplitzen angewiesen hatte, seine Fesseln zu lösen, spüter er nun die Schmerzen, die durch seine Arme nach der langen Zeit des Gefesseltseins ströhmten. Obwohl er sich fest vorgenommen hatte, nichts zu sagen, musste er doch aufstöhnen. Der Komplize bewegte seine Arme hin und her, damit sie so schnell wie möglich wieder zu benutzen waren und langsam, aber nur ganz langsam verging der Schmerz.
--------------------------------------------------------
Michael war zurück zu Alex und dem Staatsanwalt gegangen. Frustriert sagte er "Na da haben wir ja einen ganz Schlauen. Das mit dem Mercedes war offensichtlich nur eine Finte." Alex nickte "Was machen wir nun. Ich habe bereits alle informiert. Aber was ist, wenn die von uns in der Umgebung stehenden Kollegen unseren Dienstwagen aus den Augen verlieren? Dann ist Gerrit allein auf weiter Flur."
Michael grinste sie triumphierend an "Na einen Trumpf haben wir noch. Ich hatte mein Handy mit. Ich habe es auf lautlos gestellt und es im Handschuhfach gelegt. Ich habe schon dafür gesorgt, dass geortet wird, so dass wir locker der Ortung folgen können."
----------------------------------------------------
In Gerrits Hände und Arme kam endlich wieder leben. Er war dankbar, als er die Hände endlich ohne Schmerzen wieder bewegen konnte. Auch dafür, dass er nun von den Fesseln befreit war. In seinen Handgelenken waren tiefe Striemen von den Plastikfessel eingeschnitten und seine Handgelenke waren blutverschmiert. Er versuchte, das Blut etwas an seiner Jacke abzuwischen, aber das gelang nur so halbwegs.
Die ganze Zeit über, während er versuchte, das unangenehme Kriebeln aus seinen Armen und Händen zu bekommen, hatte er darüber nachgedacht, ob die Kassiererin nun eine echte Geisel oder aber eine Komplizin der Bankräubern war. Einen sehr gestreßten Eindruck machte sie jedenfalls auch jetzt auf ihn noch nicht. Zusätzlich hatte ihn stutzig gemacht, dass sie keinerlei Reaktion gezeigt hatte, als der Anführer ihr mitteilte, dass man sie ebenfalls mitnehmen würde.
Nach ca. 5 Minuten schaute der Anführer sich Gerrits Hände noch einmal an und entschied dann, sich an seinen Komplitzen wendend: "Es kann losgehen, wir beide und die Kassiererin gehen voran und platzieren uns auf dem Rücksitz des Autos. Du wartest hier, bis wir sitzen, dann kommst Du mit dem Bullen nach. Lass ihn zuerst einsteigen, dann kann ich ihn von innen übernehmen, anschließend kannst Du Dich auf den Beifahrersitz setzen. Und reiß Dich endlich zusammen, es ist gleich vorbei, also keinen Grund weiter nervös zu sein. Die Bullen da draußen tun uns schon nichts, wir haben schließlich ihren Kollegen. Sollte doch etwas passieren, leg den Bullen um!"
Die beiden Bankräuber gingen mit der Kassiererin nach draußen.
-----------------------------------------------
18. Kapitel
Michael, Alex und der Staatsanwalt bemerkten mit ihren Nachsichtgeräten, dass die Bankräuber endlich aus dem Gebäude kamen. " Wenn ich das richtig sehe, kommen zunächst nur zwei von Ihnen raus und nehmen die Kassiererin als Geisel mit, oder?" fragte Michael. Alex antwortete "Ja, das ist sie, aber wie du richtig bemerkst, sind nur zu zweit, wo ist der dritte und wo ist Gerrit?"
"Hm, abwarten. Sie setzen sich auf den Rücksitz, die Geisel sitzt in der Mitte. Und da, jetzt kommt Gerrit und hinter ihm ist der dritte Mann." Alex ließ enttäuscht ihr Sichtglas kurz runter 'Verdammt, aber war ja eigentlich klar, dass sie auch Gerrit mitnehmen.', trotzdem hatte sie gehofft, dass sie Gerrit vieleicht doch hier lassen würden.
Michael nahm sein Funkgerät und flüsterte "Hey Kollege Hobusch, steht die Handyortung?" Dieser bestätigte "Ja, sie steht." und Michael antwortete "Dann wollen wir mal hoffen, dass es keine technischen Aussetzer gibt oder noch schlimmer die Männer das Handy entdecken und ihre Schlüsse daraus ziehen." Alex nahme ebenfalls ihr Funkgerät "An alle, bereithalten, aber erst einmal nichts machen. Die im Umkreis aufgestellten Fahrzeuge sollen sich ebenfalls bereits bereit machen, es geht jeden Moment los."
------------------------
Gerrit, dem der Anführer, nachdem er sich ans Steuer gesetzt hatte, von hinten die Pistole an den Kopf hielt, dreht sich vorsichtig zu ihm um und fragte "Und wohin soll ich jetzt fahren?" Der Anführer zeigte mit der Gerrits Waffe nach vorne: "Erst einmal weg hier. Richtung Autobahn, aber auf direktem Wege! Dann sehen wir weiter."
Gerrit fuhr los. Er konnte keinen seiner Kollegen sehen, wusste aber, dass sie in der Nähe waren. Aber solange er sie nicht sah, konnten wenigstens auch die Bankräuber die Kollegen, die ihnen sicherlich folgten, die Kollegen nicht erblicken.
--------------------------
Michael informierte die Kollegen per Funk "Also Kollegen an alle, wir haben die Handyortung meines Handys, es gibt also keinen Grund hektisch zu reagieren oder zu nah aufzufahren. Alle lassen ausreichend Platz zum Ziel und halten sich zurück, bis die Geiseln frei sind. Die erste Einheit geht in die Bank und kümmert sich um die zurückgelassenen Geiseln. Alex und ich werden hinter den anderen herfahren. Alle Aktionen werden von uns geleitet, also auf gar keinen Fall Einzelaktionen ohne Absprache."
Alex kam und zusammen mit Michael rannten sie zu ihrem zweiten Fahrzeug "Michael, der Kollege Schmitz sagt gerade, man habe endlich einen Ansatzpunkt. Offenbar hat die Kassiererin erhebliche Schulden. Laut den Aussagen ihres Umfeldes hat sie seit kurzem einen neuen Freund. Der kann jedoch nirgends erreicht werden. Ist doch sehr ungewöhnlich, dass er hier nicht auch aufläuft wie all die anderen Verwandten und Freunde. Die Nachrichten bringen doch jede halbe Stunde etwas über die Situation vor Ort.
Michael starrte Alex an "Vielleicht war er ja ganz in ihrer Nähe." "Du vermutest also auch wie ich, dass die Kassiererin keine echte Geisel ist, sondern bei dem Ganzen hier mitspielt.?" Michael nickte "Alex, irgendeiner muss denen einen Tip gegeben haben. Ansonsten lohnt sich so ein Banküberfall doch bei den heutigen Zeitschlössern gar nicht mehr." "Na wir werden sehen, die Kollegen ermitteln auf jeden Fall weiter und suchen ihren Freund. Max Lambert heißt der übrigens.".
------------------------------------
19. Kapitel
Gerrit fuhr so, wie der Anführer ihn anwies und war mittlerweile auf der Autobahn. Er wurde von dem Anführer genötigt, mindestens 200 Km/h zu fahren. Er schaute ständig in den Rückspiegel und den Seitenspiegeln. Entweder waren seine Kollegen wirklich so gut, dass sie nicht auffielen oder aber sie hatten ihn tatsächlich im Straßenverkehr verloren. Das konnte doch nicht sein.
Einen Unfall konnte er jedenfalls nicht bauen. Nicht nur dass er selbst - unangeschnallt - sehr wahrscheinlich schwer verletzt würde, auch die Geisel hinter ihm würde vielleicht schwer verletzt. Er war sich immer noch nicht sicher, ob sie an dem Bankraub beteiligt war oder nicht und solange dies nicht 100 %-ig klar war, konnte und durfte er nichts riskieren. Er war gerade in seinen Gedanken versunken, als der Anführer ihm anstieß: "Da hinten kommt ein Parkplatz, da fährst du drauf."
.................................
Michael und Alex bekamen ständig von der Leistelle die Ortung von Michaels Handy mitgeteilt und Alex gab die Informationen an ihre Kollegen weiter "An alle, sie bewegen sich auf der Autobahn Richtung Nürnberg. Wir lassen genügend Abstand, damit Gerrit nicht in Schwierigkeiten gerät. Mal sehen wo sie hinfahren wollen. Die sind ziemlich schnell unterwegs, haltet Euch also ran. Sind die Sperren bei den Autobahnausfahrten errichtet?"
Alex wandte sich an Michael "Hoffentlich passiert da nicht noch was, wenn wir soviel Abstand lassen, das kann für Gerrit auch gefährlich sein, was ist, wenn die ihn einfach abknallen und wir sind nicht rechzeitig da?" Michael hatte dies ebenfalls berücksichtigt "Die andere Alternative, dass sie ihn abknallen, weil sie uns entdecken ist auch nicht ohne. Wir müssen uns entscheiden."
Alex sah besorgt aus dem Fenster "Ich weiß nicht, ich habe so ein komisches Gefühl." Michael sah kurz zu Alex rüber, aber nur kurz, denn er musste ja den Wagen bei der Wahnsinnsgeschwindigkeit auf der Straße halten. Alex hatte ein ungutes Gefühl. Das war nicht gut, denn er wusste aus Erfahrung, dass Alex Gefühl sie normalerweise nicht trogen. " Hm, na gut. An alle, Alex und ich geben Gas und versuchen näher ranzukomme, obwohl das bei der Geschwindigkeit, die die an den Tag legen, wohl schwierig werden dürfte. Die anderen halten sich noch zurück."
In diesem Moment kam eine erneut Mitteilung der Zentrale "POL Schmidt an Naseband." "Was ist Kollege" "Sie werden langsamer. Gemäß den hier vorliegenden Plänen der Strecke befindet sich in der Nähe ein unbeleuchteter Parkplatz. Sie scheinen dort abgebogen zu sein." "Naseband, verstanden. An alle, die scheinen anzuhalten und auf einen unbeleuchteten Parkplatz zu fahren. Macht Euch fertig. Der Parkplatz befindet sich ca. 10 km vor uns.
-------------------------------------------
20. Kapitel
Gerrit fuhr auf den Parkplatz und sah schon von weitem, dass dort drei Autos geparkt warten. Na toll, dachte er, sie haben ihren Abzug von hier schon geplant. Und so wurde er von hinten angewiesen "Fahr hinter die drei da vorne stehenden Fahrzeuge. Ja gut so und jetzt halt an und mach den Wagen aus. So und jetzt steig ganz langsam aus und bleib neben den Wagen stehen und keine Überraschungen, sonst bist du schneller tot als du denkst."
Gerrit stieg langsam aus. Er fragte sich, warum sie ihn nicht einfach im Auto sitzen ließen, in ihre Fahrzeuge stiegen und wegfuhren. Das wäre in seinen Augen das Naheliegenste gewesen, natürlich nur, wenn sie die Geiseln jetzt überhaupt endlich freilassen wollten. Alles könnte so einfach sein.
Der Anführer stieg ebenfalls aus und hielt Gerrit mit seinem Maschinengewehr in Schacht. Plötzlich sagte der Komplize "Hey Frank, sieh mal hier. Im Handschuhfach liegt ein Handy."
Der Anführer brüllte "Was, das kann doch wohl nicht wahr sein. Sie haben bestimmt das Signal des Handys verfolgt." Er drehte sich um und schlug Gerrit mit dem Maschinengewehr wie schon am Morgen in den Magen. Dieser klappte wie ein Messer zusammen und schneppte verzweifelt nach Luft. Der Bankräuber zog ihn brutal nach oben und schrie ihn an: "Wenn dein Kollege glaubt, er könnte mich reinlegen, dann muss er schon frührer aufstehen, da hat er sich gewaltig getäuscht." Gerrit hielt es für das Beste darauf nicht zu antworten und hoffte, dass seine Kollegen nun endlich kommen würden, wo blieben die nur. Der Kerl schien gerade völlig auszuticken und das war alles andere als gut.
Gerade als er dies dachte, drehte sich der Bankräuber zu seinem Kumpel, sah ihn an, hob das Maschinengewehr und schoß diesem direkt ins Herz. Der Komplitze zuckte nach hinten weg und fiel dann auf den Rücken.
Noch bevor Gerrit verarbeitet konnte, dass der Anführer gerade einen seiner Komplizen erschossen hatte, drehte sich dieser zu seinem zweiten Komplizen um und schoß auch auf diesen. Er traf ihn in den Kopf. Noch bevor der mitbekam, was abging, war er auch schon tot. Der Bankräuber stieß Gerrit von sich weg auf den Boden und schaute zu der Kassiererin.
---------------------------------------------------------
21. Kapitel
Gerrit nahm all seine Kräfte zusammen, schoß hoch und wollte auf den Anführer, der offenbar völlig den Verstand verloren hatte, zurennen, um ihn an ein Weiterschießen zu hindern. Aber dieser hatte sich bereits wieder zu ihm herumgedreht, zielte nun auf Gerrit und schrie "Halt". Gerrit stoppt abrupt seinen Lauf und verharrte direkt vor dem Lauf des Maschinengewehrs. Hätte der Mann abgedrückt, er hätte Gerrits Herz gar nicht verfehlen können. 1000 Gedanken gingen ihm in diesem Moment durch den Kopf, als die Kassierer auf den Anführer zuging und diesen geschockt ansprach: "Frank, warum hast du sie erschossen, bist du nun völlig wahnsinnig geworden? Erst die Geiselnahme die nicht geplant war und nun das. Wo soll denn das noch hinführen?"
Der Anführer schaute sie an "Keine Sorge Baby, das hier habe ich geplant. Oder meinst Du ich teile die Beute mit den zwei Lusern? Wir werden uns allein von der Kohle ein schönes Leben machen. Außerdem sind die beiden zu nervös geworden, die würden uns bei der Flucht nur behindern." Die Kassiererin schaute änglichst zu Gerrit rüber " Aber was nun, was machen wir jetzt mit ihm. Er ist ein Polizist, Du kannst ihn nicht auch noch umbringen."
Der Anführer meinte "Eigentlich wollte ich ihn ja hier freilassen, aber Gott sei Dank hat Armin noch das Handy im Handschuhfach gefunden. Wir müssen also damit rechnen, dass seine Kollegen gleich hier vor Ort sind. Wir brauchen ihn also vermutlich noch. Also nehmen wir ihn weiter mit. Hier halt mal die Pistole und halte sie schön auf seinen Kopf gerichtet, während ich ihn fessle. Wir müssen uns beeilen, wer weiß, wann seine Kollegen hier auftauchen."
Der Anführer nahm aus dem Handschuhfach eine weitere der Plastikschlaufen, die die Kommissare stets für Notfälle im Auto hatten und fesselte Gerrit die Hände wieder auf den Rücken. Für den war das Ganze, da sich die alten Fesselwunden mittlerweile entzündet hatten, alles andere als angenehm und äußerst schmerzhaft. Gerrit frage sich, wie es nun weitergehen würde und wann denn endlich seine Kollegen kommen würden. Für ihn schien es so, als wären sie schon eine ganze Ewigkeit auf diesem Parklatz, aber in Wirklichkeit waren seit ihrer Ankunft erst 3 Minuten vergangen.
Wenigstens war die Sache mit der Kassierer nun klar. Er hatte ja bereits die ganze Zeit bereits den Verdacht, dass sie an dieser Sache beteiligt ist. Der Bankräuber stieß ihn an. "Los, da hinten zu dem blauen BMW aber ein bischen dalli. Komm Baby, Du fährt und ich steige mit ihm hinten ein und halte ihn in Schacht und dann nichts wie weg hier."
-----------------------------------------------
22. Kapitel
Während die Frau fuhr, nahm sich der Bankräuber seine Maske ab und sagte zu ihr "Baby fahr immer geradeaus und ein bischen schneller, die werden die nicht lange brauchen, um zu kapieren, dass wir mit einem anderen Wagen unterwegs sind." Die Kassiererin antwortete "Ich fahr so schnell ich kann. Ich will keinen Unfall bauen. Hast Du auch schon einen Plan, wohin wir fahren?" "Ja, fahr erst mal geradeaus, ich sage Dir rechtzeitig, wann wir abfahren."
Gerrit, dem gar nicht wohl dabei war, dass der Bankräuber ihm jetzt auch noch sein Gesicht zeigte, fragte "Was haben Sie eigentlich mit mir vor, warum sind sie mit dem Wagen nicht einfach abgehauen?" Der Anführer grinste ihn an "Was ist mit Dir vorhabe, das wirst du noch rechtzeitig erfahren. Und warum ich mit dem Wagen nicht einfach abgehauen bin? Das versteht sich doch von selbst. Und jetzt sei ruhig, ich muss mich konzentrieren, sonst setzt´s was."
Gerrits Chancen heil aus dieser Geschicht herauszukommen schwanden immer mehr. Er war gefesselt, saß unangeschnallt neben dem mit mindestens einer Pistole bewaffneten Bankräuber, war Zeuge geworden, wie der Bankräuber kaltblütig seine beiden Komplizen umgebracht hatte und konnte ihn nun auch noch identifizieren. Einfach traumhaft. Nein, lebend würde der Bankräuber ihn bestimmt nicht gehen lassen. Gerrits einzige Hoffnung bestand darin, dass seinen beiden Kollegen etwas einfallen würde, um ihn aus dieser verzwickten Situation doch noch zu retten.
--------------------------------------------
Alex und Michael fuhren auf den ihnen angesagten Parkplatz und sahen bereits von weitem ihr Dienstfahrzeug dort stehen, da das Licht am Fahrzeug noch an war. Beim Näherkommen sah Alex etwas auf dem Boden liegen. Panisch sagt sie "Oh Scheiße, dort vorne liegt eine Leiche." Michael hatte die Leiche ebenfalls bemerkt und beruhigte sie "Ja, aber das kann zum Glück nicht Gerrit sein, der hat heute eine Jeans an und und der dort trägt eine schwarze Hose."
Beide hielten hinter ihrem Dienstfahrzeug und sprangen heraus. Nach ihnen kamen bereits die weiteren Verfolgungsfahrzeuge mit Blaulicht und erhellten mit ihren Lichtern den Ort. Auch die Kollegen stiegen ebenfalls hastig aus ihren Fahrzeugen und sicherten die Gegend. Michael fragte gerade "Verdammt wo sind die denn geblieben." als Alex ihn zu sich rief "Michael, komm mal, hier ist ein weiterer Toter, hinter dem Auto."
Als Michael bei Alex ankam, sah er die Bescherrung "Oh mein Gott, Los alle sofort den Umkreis absuchen, ob Gerrit hier auch irgendwo liegt." Alex wollte sich gar nicht vorstellen, das einer der Kollegen einen weiteren Leichnam finden könnte. Doch das half jetzt nichts, sie mussten Gewissheit haben und eilig wurde von allen Beamten mit hastig herausgesuchten Taschenlampen die nähere Umgebung abgesucht.
Nach kurzer Zeit stand fest, dass es zumindest auf diesem Parkplatz keine weitere Leiche gab. Erleichtert atmeten Alex und Michael auf. " Damit dürfte feststehen, dass Gerrit sich noch immer in der Gewalt des dritten Bankräubers befindet. Da vorne, das sind bestimmt die Fluchtfahrzeuge der Bankräuber, die hier erschossen vor uns liegen. Das heißt, der dritte Bankräuber ist wahrscheinlich mit einem dritten Fahrzeug unterwegs. Für mich steht jetzt fest, dass die Kassiererin an der Sache beteiligt war, denn sonst hätte der nicht zwei Geiseln mitgenommen."
----------------------------------------
23. Kapitel
Michael wandte sich an die Leitstelle "Nasewand an K11-Leiststelle. Weiß man, was für ein Fahrzeug der neue Freund der Kassiererin fährt? "Moment, ja hier ist es, einen fünfer BMW, amtliches Kennzeichen ....." Michael gab das sofort weiter "An alle, sie sind höchst wahrscheinlich mit einem fünfer BMW, amtliches Kennzeichen ..... unterwegs. Aber das ist nicht ganz sicher. An alle Kollegen, die die Autobahnauf- und abfahrten sperren. Lasst vosichtshalber kein Fahrzeug von der Autobahn runter, welches nicht durchsucht ist, und vor allem, laßt keinen auf die Autobahn auffahren, damit wir sie isolieren können."
Mit Blick auf Alex wandte er sich wieder an die Leitstelle "Leitstelle, jemand soll sofort organisieren, dass die Autobahn in ca. 50 km von hier aus gesperrt wird. Baut dort eine Sperrzone auf. Der Bankräuber hat, wie es hier aussieht, seine Komplizen umgebracht. Wir können das Risiko, zu hoffen, dass er Gerrit lebend gehen lassen wird, nicht eingehen. Alex und ich sowie einige der hier vor Ort stehenden Fahrzeuge machen uns jetzt sofort an die weitere Verfolgung. Ach ja und schickt ein Team raus, der Tatort hier muss gesichert und die Ermittlungen aufgenommen werden."
Beide rannten zu ihrem Ersatzfahrzeug, sprangen ins Auto und setzen sich in Bewegung. Hinter hinten folgen 5 weitere Fahrzeuge.
Alex hatte in der Zwischenzeit mit dem Staatsanwalt telefoniert "Ich habe gerade den Staatsanwalt informiert. Auch er ist der Meinung, dass wir nicht darauf bauen sollen, dass der Täter Gerrit so einfach frei lässt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er ihn dann, wenn er ihn nicht mehr als Geisel braucht, auch tötet, ist zu groß. Ich hoffe nur, die sind wirklich mit dem Fahrzeug des Freundes der Kassiererin unterwegs, sonst haben wir wohl schlechte Karten." Michael konterte siegessicher "Selbst wenn nicht, kommt kein Fahrzeug von hier bis in 50 km unkontrolliert durch die Sperren. Aber ich bin mir 100 %-ig sicher, dass die Geiselnahme nicht geplant war und man von hier mit den eigenen Fahrzeugen abhauen wollte."
------------------------------------------------------
24. Kapitel
Die Zentrale rief durch und Michael meldet sich "Was gibts?" "Die Sperre wurde bei Km 186 aufgebaut und steht, die SEK ist vor Ort, es ist alles vorbereitet. Ab Autobahnausfahrt .... werden die hinter euch kommenden Fahrzeuge bereits von der Autobahn abgeleitet. Bei einer der Ausfahrten sind sie bislang nicht aufgetaucht, sie müssen sich also noch auf der Autobahn befinden. Der Staatsanwalt ist ebenfalls per Hubschrauber unterwegs direkt zur Sperrzone und versucht rechtszeitig vor Ort zu sein. Der Staatsanwalt lässt euch ausrichten, dass die Devise ist, die Sache dort vor Ort zu beenden." Alex antwortete "Ok, wir sind von der Sperre vielleicht noch ca. 20 km entfernt." Endlich würde der lange Tag für alle ein Ende nehmen, aber wohl war ihr dabei nicht. Alles mögliche konnte bei dem Zugriff passieren und was, wenn der Kerl völlig durchdrehte und Gerrit einfach erschoss?
Michael informierte die anderen "An alle, sollten wir Glück haben und das Fahrzeug so stellen können, so wird es keine weiteren Verhandlungen geben. Da wir zwingend davon ausgehen müssen, dass auch die Kassiererin an dem Bankraub beteiligt war, beenden wir das Ganze dort. Sollte es notwendig sein, zu schießen, dann muss ich ja wohl keinem von euch sagen, dass aufgepasst werden soll, dass Gerrit nicht getroffen wird, also viel Glück."
............................
Gerrit starrte stumm aus dem Seitenfenster. Da es bereits dunkel war, konnte er zwar nicht viel sehen, aber ihm fiel doch auf, dass immer weniger Fahrzeuge zu sehen waren, sowohl auf der Gegenfahrbahn als auch in ihrer Richtung. Da es ja noch nicht so spät war, machte er sich Hoffnungen, dass man bei seinen Kollegen bereits dabei war, eine Lösung für sein Problem zu finden oder sollte das alles nur ein reiner Zufall sein?
----------------------------------
25. Kapitel
Gerrit hoffte jedenfalls, dass es kein Zufall war, denn seine Hände fühlten sich erneut wie abgestorben an und er merkte, dass auch seine Arme wieder anfingen einzuschlafen. Dass, da die äußerst unangenehmen Plastikfessel in seine Handgelenke schnitten, das Blut bereits an seinen Handgelenken herunterlief, merkte er gar nicht. Er merkte jedoch, dass er durch die Anspannung des ganzen Tages langsam ganz schön fertig war und begann zu frieren. Er verharrte so gerade in seinen Gedanken, als er unvermittelt mit voller Wucht nach vorne geschleudert wurde, da die Kassiererin in diesem Moment eine Vollbremsung machte, so dass der Wagen links und rechts kurz ausbrach und dann schließlich zum Stehen kam. Gerrits rechtes Knie war bei dieser Aktion vor den Fahrersitz geknallt. Ein stechender Schmerz durchzog das Knie. Alles, an was Gerrit denken konnte war, 'auch das noch'.
Der Bankräuber zog Gerrit schnell wieder nach oben, so dass er nach vorne schauen konnte. Vor ihnen im Abstand von ca. 30 m war eine Polizeisperre aufgebaut. Lauter Blaulichter zuckten herum. Die SEK-Mannschaft stand dort únd hatten ihre Pistolen im Anschlag gebracht. 'Na dann, auf zum Showdown', dachte Gerrit in diesem Moment und war froh, dass es nun hoffentlich endlich bald vorbei war.
Der Bankräuber zog Gerrit in die Mitte des Rücksitzes und hielt im demonstativ die Pisolte an die Schläfe. Der Kassiererin rief der Bankräuber zu: "Los leg den Rückwärtsgang rein und dreh um, schnell."
Die Kassiererin tat war er gesagt hatte und trat das Gas voll durch. Im nächsten Moment trat sie aber wieder auf die Bremse, als sie sah, dass von hinten ebenfalls Fahrzeuge mit Blaulicht ankamen. Gerrit war nun besser auf ihr Bremsen vorbereitet und hatte sich bereits mit beiden Beinen auf den Boden gestemmt, um nicht erneut durch das Fahrzeug geschleudert zu werden. Das tat seinem ledierten Knie natürlich überhaupt nicht gut, und durch die Aktion schoß wiederholt ein schmerzhafter Stich durch das verletzte Knie. Er biß jedoch die Zähne zusammen, denn das Stechen im Knie war weitaus besser, als durch ein unkontrolliertes durch den Wagen Schleudern noch schlimmere Verletzungen in Kauf zu nehmen.
-----------------------------------------------
26. Kapitel
Michael und Alex hatten ihr Fahrzeug quer zur Fahrbahn gestellt, um dem Wagen des Bankräubers den Weg abzusperren. "Da sind sie. Nichts wie hin." sagte Michael während er schon dabei war, aus dem Fahrzeug zu springen. Alex reichte ihm das Nachtsiechtgerät rüber "Hier nimm Dein Nachsichtgerät mit, damit Du auch was sehen kannst." Dankbar nahm er es entgegen.
Nachdem beide aus dem Fahrzeug gesprungen waren, näherten sie sich zusammen mit den Kollegen und mit ihren Dienstwaffen im Anschlag vorsichtig dem Fahrzeug. Da sie die Nachtsichtgeräte auf hatten, konnten sie die Personen im Auto gut sehen, leider konnten sie den Brankräuber nicht ganz sehen, weil der hinter dem Beifahrersitz versteckt war, sondern nur Gerrit. Sie konnten auch erkennen, dass ihm eine Pistole an den Kopf gehalten wurde.
Von der anderen Seite hörten sie in diesem Moment eine Lautsprecherdurchsage. Es war der Staatsanwalts, der es offenbar geschafft hatte, noch rechtzeiitg vor Ort anzukommen. "Hören Sie, wir wissen mittlerweile, wer Sie sind und dass die Kassiererin mit Ihnen gemeinsame Sache gemacht hat. Machen Sie die Sache nicht noch schlimmer, steigen Sie mit erhoben Händen aus dem Fahrzeug und beenden Sie die ganze Geschichte hier. Wir werden Sie hier nicht wieder wegkommen lassen."
Alles wartete gespannt auf die Reaktion des Bankräubers und hofften, dass die Sache gut ausgehen würde.
----------------------------------------------
27. Kapitel
"Scheiße, Scheiße, Scheiße" sagte der Anführer ständig vor sich hin. Er kam nun deutlich ins Schwitzen. Die Kassierer dreht sich zu ihm um "Frank, bitte lass uns aufgeben, wir haben keine Chance mehr. Es ist vorbei." Aber der dachte gar nicht daran "Niemals, meinst Du etwa ich will im Gefängnis verrecken? Eher sorge ich dafür, dass die mich vorher erschießen."
Gerrit erstarrte förmlich. Das konnte nur bedeuten, dass er ihn umzubringen gedachte, damit die Kollegen ihn dann wiederum erschießen würden. Er atmete tief durch und schloss die Augen, um sich auf diesen Moment vorzubereit. Er fragte sich, ob er wohl den Schuss in den Kopf noch spüren würde.
Auch die Kassiererin begriff umgehend, was er damit andeutete. "Frank, nein, was hast Du vor, Du kannst ihn doch nicht auch noch umbringen. Bitte lass uns einen anderen Weg gehen." und voller Verzweiflung brachte sie hervor "lass uns versuchen, da vorne mit den Wagen durchzubrechen." Der Angreifer schaute in die Richtung, in der die Kassiererin zeigte "Da kommst Du nie im Leben durch." "Ist doch egal, Du willst doch sowieso sterben, aber ich will das nicht und ich will nicht auch noch wegen einem Polizistenmord vor dem Richter stehen. Es ist so schon schlimm genug geworden."
In Gerrit keimte neue Hoffnung auf und betete, dass der Bankräuber auf den Vorschlag der Kassiererin einging. Er wußte zwar, dass man nicht zulassen würde, dass das Fahrzeug unbeschadet durch die Sperre fahren kann, aber dann hatte er wenigstens noch eine minimale Chance mit dem Leben davon zu kommen.
Der Bankräuber starrte nach links und rechts und dachte angestrengt über einen Ausweg nach. Vielleicht hatte seine Freundin ja Recht, sie sollten es vielleicht wenigstens versuchen. Aber da standen doch eine ganze Mende Autos an Sperren vor und hinter ihnen, es war also äußerst fraglich, ob sie da überhaupt durchkommen würden. Nach ca. 1. Minute sagte er: "Gut, den hier kann ich ja immer noch abknallen, also versuchen wir es, aber wir brechen weder vorne noch hinten durch, sondern wir brechen rechts durch die Leitplanke, da hinten ist eine Landstraße, wir versuchen auf diese zu gelangen, ich kann nicht erkennen, dass da auch eine Sperre aufgebaut ist."
-----------------------------------------
28. Kapitel
Der Anführer wandte sich an seine Freundin "Baby, Du must richtig volle Kanne Stoff geben, damit wir durch die Leitplanke durchbrechen, wenn wir Glück haben, checken die Bullen zu spät was wir vorhaben." Die Kassierein schaute sich noch einmal erneut zu den beiden um "Aber was, wenn die Leitplanke nicht zu durchbrechen ist?" "Das werden wir dann noch sehen." antwortete der Anführer.
Während Gerrit verzweifelt dachte, 'Oh Gott, nicht noch weiter', kegte die Kassiererin einen Gang rein, trat aufs Gaspedatl und raste im rechten Winkel auf die rechte Leitplanke zu.
...................................
Michael rannte so schnell es ging zu ihrem Dienstfahrzeug zurück und rief in das Funkgerät "An alle, ich glaube sie versuchen rechts durchzubrechen, stoppt sofort das Fahrzeug!" Dann schmiß er das Funkgerät an Seite und nahm, wie auch Alex und ein paar andere Kollegen die Reifen des Fluchtfahrzeuges ins Visier. Fast gleichzeitig hörte man von verschiedenen Seiten die Schüsse abfeuern. Da das Fahrzeug nun auch von der anderen Seite beschossen wurde,flogen sämtliche Reifen in Fetzen davon und verteilten sich auf der Fahrbahn. Das Fahrzeug, das bereits die Leitplanke erreicht hatte, als die Reifen getroffen wurden, krachte auf diese auf und hob ab, um, in der Luft um die eigene Achse drehend, auf der anderen Seite der Leitplanke aufzukommen.
Michael und Alex schauten dem Spektakel ungläubig zu und vernahmen den Knall, als das Fahrzeug auf dem Boden aufschlug. Sie rannten sofort in Richtung des Fahrzeuges los, ihre Waffen nach wie vor im Anschlag. Hinter sich hörten sie die Kollegen hinter ihnen herlaufen und sich verteilend. Bevor irgend jemand das Fahrzeug erreicht hatte, hörten sie einen Schuß. Abrupt stoppten alle ihren Lauf.
Michael und Alex sahen sich an, ihnen gingen beide die gleichen Befürchtungen um Gerrit durch den Kopf und Alex wurde augenblicklich blass.
Gemeinsam machten sich sie weiter auf den Weg zu dem Fahrzeug, sie wollten nun nur noch wissen, wie es um Gerrit stand. Als sie dem Fahrzeug immer näher kamen, sahen sie, dass es sehr beschädigt war. Als sie sich bis auf 3 m genähert hatten, erkannten sie, dass die Fahrerin die Fahrertür aufmachte und unbeholfen leicht benommen aus dem Fahrzeug kroch. Michael wies sie barsch an "Stopp, hände hoch und langsam auf uns zukommen. Hey Kollegen nehmt sie bitte mal in Empfang." Die Kassiererin tat, was man ihr gesagt hatte und wurde von dem hinter Michael stehenden Beamten festgenommen.
--------------------------------------------
29. Kapitel
Alex hatte sich bereits dem Fahrzeug voller Befürchtungen vorsichtig weiter genähert und schaute durch die Scheiben. Erleichert rief sie Michael zu "Michael schnell komm, so wie es aussieht, hat sich der Bankräuber selbst gerichtet und sich selbst in den Mund geschossen. Sieht zumindest nach dem Schlamassel auf seiner Seite so aus. Gerrit liegt hier vorne, er ist bewußtlos, hilf mir ihn hier auszubekommen. Ich bekomme die Tür nicht auf."
Michael rannte zu dem Fahrzeug und zusammen versuchten sie die hintere Türe, die verbogen war, aufzubekommen. Als ihnen dies endlich gelang, zogen sie zusammen Gerrit aus dem Wrack und legten ihn erst einmal auf die Wiese, wo er langsam wieder zu sich kam. Michael rief sofort die bereitstehenden Sanitäter zu sich und wandte sich dann an Gerrit "Hey, wie gehts. Warte ich mach Dir erst mal die Fessel ab. Die Sanitäter sind schon unterwegs."
Gerrit versuchte sich tapsig hochzustemmen, aber Alex drückte ihn sacht wieder auf die Erde zurück. "Gerrit bleib bitte ruhig hier liegen, wir wissen noch nicht, welche Verletzungen Du hast, die Sanitäter sind auf den Weg." Doch Gerrit versuchte, sich zu wehren " Aber mir geht es gut, ich brauche nicht ins Krankenhaus, wirklich." Aber Alex konnte ziemlich resolut sein "Das glaubst auch nur du. Du hast bei dem Unfall eine Platzwunde am Kopf bekommen und was sonst noch, werden wir erst noch sehen."
Gerrit, der von dem Tag völlig fertig war, sah erst jetzt, dass seine rechte Seite bereits voller Blut aus der bluttropfenden Kopfwunde war. Er ergab sich deshalb Alex Argumenten und ließ sich vor Ort notdürftig verarzten und nun noch in den Krankenwagen verfrachten. Noch auf den Weg ins Krankenhaus schlief er ein.
Michael und Alex erledigten zunächst am Tatort die notwendigen Dinge und fuhren dann ca. 2 Stunden später zusammen mit dem Staatsanwalt in das Krankenhaus, in dem man Gerrit gebracht hatte.
....................................
30. Kapitel
Vom behandelnden Arzt erfuhren sie, dass Gerrits Kopfwunde genäht worden war und er wegen der erlittenen leichten Gehirnerschütterung noch ein paar Tage im Krankenhaus würde bleiben müssen. Ansonsten hatte er eine starke Prellung am rechten Knie sowie einige Schürfwunden und weitere schmerzhafte Prellungen davongetragen. Aber alles in allem hatte er bei dem Unfall Riesenglück gehabt.
Nach der Auskunft des Arztes gingen alle drei zu Gerrit ins Krankenzimmer. Gerrit war zwar wach und sah ihnen entgegen, doch sein Blick wirkte sehr schläfrig. Gut sichtbar war seine Kopfwunde verbunden worden, ebenso, wie seine lädierten Handgelenke. Seine Augen waren eindeutig glasig, was darauf hindeutete, dass er ein paar Medikamente bekommen hatte.
Michael kopfte ihm auf die Schulter "Hey Gerrit, da hast Du ja noch einmal Glück gehabt." "Ja, das kannst Du wohl sagen. Ich bin froh, dass der Tag jetzt endlich hinter mir liegt. Noch so einen brauch ich wirklich nicht" Alex lachte "Und wir erst mal. Was meinst Du, was wir uns für Sorgen gemacht haben. Na, jetzt kannst Du Dich ja erst einmal ein paar Tage ausruhen."
Nun meldete sich der Staatsanwalt zu Wort. "Ich bin natürlich auch froh, dass Sie da heil herausgekommen sind. Ach, ja und noch was, ich habe nicht vergessen, dass Sie da nur hineingeraten sind, weil Sie wieder einmal Privatangelegenheiten während der Dienstzeit erledigen mussten. Ich will Ihnen und Herrn Naseband gegenüber diesmal noch von disziplinarischen Maßnahmen absehen, aber ein weiteres Mal sollten Sie sich nicht erwischen lassen."
Gerrit antwortete geknickt "Danke, Herr Staatsanwalt. Glauben Sie mir, das war so nicht geplant." und der meinte nur "Na davon will ich aber auch mal von ausgehen, dass das so nicht geplant war. So wir müssen los, es ist noch viel zu erledigen." Michael nickte zustimmend "Ja, Gerrit ruh Dich aus, wir kommen morgen wieder, Alex und ich müssen noch die Berichte schreiben, Du kennst das ja. Du Glückpilz bist ja mal wieder davon verschont." "Na, da würde ich aber lieber die Berichte schreiben, als hier zu liegen." seuftze dieser und Alex verabschiedete sich mit "Gute Nacht Gerrit und mach keine Dummheiten." Dieser sah sie gelangtweilt an und bevor er endgültig einschlief nuschelte er noch "Was soll man hier schon für Dummheiten machen?"
In dem anstehenden Prozeß wurde die Kassiererin zu 10 Jahren Haft verurteilt, wegen Beihilfe zum Bankraub und Geiselnahme mit Todesfolge. Aufgrund Gerrits wahrheitsgemäßer Aussage, dass auch sie von der Tötung der Komplitzen völlig überrascht gewesen war, blieb sie vom Vorwurf der Beihilfe zum Mord an ihren Komplitzen und somit von einer lebenslangen Haftstrafe verschont.
ENDE
Kostenlose Homepage erstellt mit Web-Gear
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seite ist ausschließlich der Autor dieser Homepage. Missbrauch melden