Diese Story stammt von einem Mitglied des K11-Fanclubs.

 

Gefährliche Reportage

Michael, Gerrit und Alex waren seit einigen Tagen dabei, eine Familientragödie aufzuklären. In einer Münchener Wohnung waren vor drei Tagen die Leichen einer 34 jährigen sowie deren 6 und 8 Jahre alten Kinder gefunden worden. Die Frau war erschossen und die beiden Kinder in ihren Betten erstickt worden. Verdächtigt wurde der Ehemann und Vater der Opfer. Aber immer noch nicht war eindeutig klar, wo sich der Ehemann der Frau und das weitere 3 jährige Kind aufhielten. Mittlerweile hatte man Interpol eingeschaltet, falls der Mann mit dem Kind über die Grenze geflüchtet sein sollte. So kam es, dass Gerrit erneut erst gegen 23.30 Uhr nach Hause kam.

Er nahm sich vor, sofort schlafen zu gehen, weil er morgen früh schon um 08.00 Uhr wieder im Büro sein musste. Er schloss die Eingangstür auf und ging nach oben. Als er das Treppengeländer anfasste, fühlte er etwas nasses Klebriges. Er sah sich seine Hand an und erblickte eindeutig Blut. Rasch sah er sich im Hausflur um, aber er konnte weiteres Blut nicht entdecken und so wunderte er sich zwar, ging dann aber doch weiter nach oben. Vielleicht hatte sich ja lediglich jemand leicht verletzt.

Er schloss die Wohnungseingangstür auf. Alles schien in der Wohnung ruhig zu sein, obwohl das Flurlicht noch brannte. Aber das ließ Kathrin immer an, wenn sie wusste, dass er noch nicht da war. Alles was er heute nur noch wollte, war ins Bad und ab ins Bett. Er zog sich die Schuhe und seine Jacke aus, wanderte zum Badezimmer und machte die Badezimmertür auf. Er stutzte, weil Falk im Bad war und schon die Türe wieder schließen wollte. Aber als Falk, der sich über die Badewanne gebeugt hatte, sich zu ihm umdrehte, erschrak er, denn Falk war derjenige der die Blutspur im Flur hinterlassen hatte. Gerrit konnte erkennen, dass Falk von Jemand übel verprügelt worden war.

G.: Mein Gott, Falk wie siehst Du denn aus, was ist passiert.

F.: Nichts, geht schon wieder.

G.: Was heißt denn hier nichts, Du sieht’s aus als wärst Du unter einer Dampfwalze geraten. Mit wem hast Du Dich geprügelt?

F.: Gerrit, wirklich, ich komm damit klar, es ist nichts.

G.: Falk, wenn Du es mir nicht sagen möchtest, gut, aber komm ich helfe Dir, die Wunden zu versorgen.

Falk hatte eine kleine Risswunde unter dem rechten Auge. Das linke Augen war sofort blau angelaufen und fast zu geschwollen. Darüber hinaus hatte er zahlreiche blaue Flecke am Oberkörper.

G.: Eigentlich solltest Du das von einem Arzt untersuchen lassen.

F.: Nein nicht nötig. Ist doch nur ein blaues Auge.

G.: Falk, willst Du mir nicht doch sagen, was passiert ist?

F.: Nein, nein, nein und nochmals nein!

G.: Schon gut, reg Dich nicht auf. Dann halt nicht.

Gerrit ging mit gemischten Gefühlen schlafen. Irgendetwas stimmte da nicht. Warum wollte Falk ihm nicht erzählen, wer ihn so zugerichtet hatte. Er beschloss, morgen, wenn er vielleicht etwas früher Feierabend machen konnte, Falk zu beschatten, um herauszufinden, was da vor sich ging.

 

Am nächsten Morgen gingen die Ermittlungen im Fall des Dreifach-Mordes weiter. Seit drei Tagen lief die Fahndung nach dem Vater auf Hochtouren und seit zwei Tagen wurden die Bilder des Vater und des verschwundenen Kindes laufend in den Nachrichten gezeigt. Aber bislang waren sämtliche Hinweise Fehlanzeige gewesen. Michael und Gerrit waren gemeinsam unterwegs, um den viel versprechensten Hinweisen nachzugehen.

G.: Du Michael könnte ich heute vielleicht etwas eher Feierabend machen, so gegen 18.30 Uhr?

M.: Was hast Du denn vor, ne neue kennen gelernt?

G.: Nee, Falk ist irgendwie in Schwierigkeiten und will mir nicht sagen, was es ist.

M.: Falk? Wie kommst Du denn darauf?

G.: Er ist gestern zusammengeschlagen worden, äußerst übel. Da er mir nicht sagen will, was vorgefallen ist, habe ich gedacht, ich beobachte ihn heute Abend mal ein bisschen, wenn er aus der Redaktion kommt.

M.: Du willst in beobachten? Vielleicht ist er nur mit einem Freund aneinander geraten.

G.: Das hätte er mir doch gesagt. Nein, da ist irgendetwas anderes und ich fürchte, er lässt sich da auf was Gefährliches ein.

M.: Meinetwegen kannst Du heute früher Feierabend machen.

Das Handy von Michael klingelte, es war Alex.

M.: Hey Alex

A.: Michael, Gerrit, es gibt Neuigkeiten. Ein Spaziergänger hat vor einer halben Stunde die Leiche eines Mannes und eines Kindes, ca. 3 Jahre alt gefunden. Dabei dürfte es sich wohl um die Vermissten handeln. Fahrt bitte zur ............. Straße. Da befindet sich ein Eingang zum Stadtwald. Ein Polizeiwagen wartet dort auf Euch und führt Euch zum Leichenfundort.

M.: OK, bis nachher

Michael drückte Alex weg.

G.: Mist, warum hat er auch noch das 3 jährige Kind mitgenommen? So etwas werde ich nie verstehen.

M.: Ja, tragisch. Aber wir haben es ja bereits befürchtet.

Keine 10 Minuten später kamen sie an dem Treffpunkt, den Alex angegeben hatten an und liefen mit dem Polizisten zum Leichenfundort. Der Doc war ebenfalls bereits anwesend und kam ihnen entgegen.

D: Also es sind einwandfrei die beiden Gesuchten. Es sieht so aus, als ob auch dieses Kind erstickt worden ist. Der Mann scheint sich eine Kugel in den Kopf geschossen zu haben. Aber wie immer, ob das so ist und das Nähere erst mit Autopsiebericht.

Gerrit und Michael sahen, dass die Leichen schon von einer Armada Fliegen umflogen wurden. Sie sahen sich den Mann näher an, aber das Kind sahen sie sich beide nur oberflächlich an und waren froh, dass es bereits abgedeckt war.

G.: Wie lange ist das ungefähr her.

D: Nun, nach dem Verwesungszustand ausgehend würde ich sagen, das der Tod der beiden nur ein paar Stunden nach dem Tod der Rest der Familie eintrat.

M.: OK, wie sicher ist, dass er sich selbst die Kugel in den Kopf gejagt hat?

D: Das kann ich hier jetzt nicht beantworten.

Michael und Gerrit sahen sich in der nächsten Stunde den Fundort noch genauer an und fuhren dann zurück ins Büro.

A.: Der Staatsanwalt will wissen, ob da irgendetwas Faul aussieht am Tatort oder ob man davon ausgehen kann, dass es der Vater war.

M.: Faul sieht da nichts aus, aber es ist auch immer noch nicht bewiesen, dass die Familie nicht von jemand Dritten ausgeschaltet wurde.

G.: Obwohl das wäre doch äußerst ungewöhnlich. Wer ist so kaltblütig und bringt drei Kinder um und vor allem haben wir bei den Recherchen keinerlei Motiv für eine Außenstehende Mittäterschaft gefunden. Außerdem hatte der Mann Schulden ohne Ende, der stand vor einer Insolvenz.

M.: Tja da kann man schon mal durchdrehen.

A.: Aber so, dass man gleich seine Kinder mit ins Grab nimmt.

 

Da die Ergebnisse der Spurensicherung und der Opduktionsbericht nicht vor dem nächsten Tag fertig sein würden, machten heute alle drei gegen 18.30 Uhr Schluss und Gerrit ließ sich von Michael direkt kurz vor Redaktion, in der Falk arbeitet, absetzen. Er wusste, dass Falk um 19.00 Uhr rum Feierabend hatte und wartete daher in einer Seitenstraße, von wo aus er die Redaktion beobachten konnte.

Um 19.08 Uhr kam Falk aus der Redaktion und wandte sich nach links. Gerrit folgte ihm in sicherem Abstand. Die erste Station war ein Inernetcafe, in dem sich Falk einen Cafe bestellte und sich dann an eine der Internetstationen setzte. Dort bliebt er über drei Stunden und Gerrit fing schon nach zwei Stunden an, zu überlegen, was er hier machte und ob er nicht übertrieb und nach Hause gehen sollte. Aber blieb dann doch und endlich nach dreieinhalb Stunden stand Falk auf und ging, wie es schien zu Fuß nach Hause.

Gerrit beschloss nach der Hälfte des Weges aufzuholen und zusammen mit Falk nach Hause zu gehen. Er war froh, dass er sich anscheinend falsche Sorgen um Falk gemacht hatte. Doch dann sah er, dass aus einer Seitenstraße drei Schlägertypen hinter Falk hergingen und immer schnell wurden. Die Schlägertypen hatten Gerrit offenbar nicht gesehen, weil sie sich nur für Falk zu interessieren schienen.

Als der eine von ihnen Falk auf die Schulter klopfte, sprang Gerrit in einer Häusereinfahrt hinein um das Ganze weiter unbemerkt von ihnen beobachten zu können. Er bedauerte in diesem Moment, seine Waffe im Büro gelassen zu haben und rief schnell Michael an.

M.: Ja

G.: Michael, ich glaube ich brauche hier Deine Hilfe.

M.: Was ist denn?

G.: Ich glaube die Typen, die Falk gestern überfallen haben, nehmen ihn sich heute noch mal vor und ich habe meine Waffe im Büro gelassen.

M.: Mann, Gerrit. OK, wo bist Du genau?

G.: Ich bin in der ...Straße 37.

M.: Ich bin gleich da, warte da auf mich und mach nichts Unüberlegtes.

G.: Geht klar.

Gerrit strengte sich an, um das, was nicht weit von ihm gesprochen wurde, zu verstehen.

M1: Also wo ist der Bericht.

F.: Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich ihn vernichtet habe.

M2: Willst Du uns verarschen oder was?

F.: Nein, ich hatte den Bericht in der Arbeit in meinem PC eingegeben und ihn heute morgen gleich gelöscht, Ehrenwort. Es ist kein Wort mehr davon vorhanden.

M1: Und das sollen wir Dir glauben? So kommst Du uns nicht davon, ich will die Beweise, und zwar Pronto und damit Du es nicht vergisst, gibt noch mal eine kleine Denkhilfe, mein Freund. Und das hier als Geschenk.

Gerrit sah, dass der Mann Falk ein Bild in die Hand drückte. Falk schaute kurz drauf und sah dann den Mann erschrocken ansah.

F.: Das könnt Ihr nicht machen, bitte. Sie hat damit nichts zu tun.

Die drei Männer gingen drohend auf Falk zu. Einer von ihnen führte einen Baseball-Schläger mit sich und ließ den periodisch in seine Hand knallen. Gerrit sah sich nach Michael um, aber der konnte unmöglich in der Kürze der Zeit schon da sein. Aber nun konnte er nicht mehr länger warten, alles sah so aus, als wollten sie Falk erneut verprügeln und vielleicht konnte er sie ja verscheuchen. Er sprang aus seinem Versteck und schrie:

G.: Polizei, keinen Schritt weiter!

 

Die drei Männer drehten sich blitzschnell zu Gerrit um und kamen nun auf ihn zu. "Scheiße, was mach ich nun" dachte Gerrit und hoffte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis Michael kam. Die drei Männer positionierten sich um Gerrit herum.

M1: Willst Dich wohl wichtig machen, was.

Gerrit holte seinen Ausweis hervor.

G.: Nein, ich bin wirklich bei der Polizei und jetzt darf ich Sie bitten, weiterzugehen.

Der eine Mann sah seine Komplizen an und lachte

M2: Der Kerl macht Scherze, der hat ja noch nicht mal eine Waffe dabei.

Gerrit wurde es heiß und kalt. Die Devise hieß Zeit gewinnen. Gegen zwei würde er sich schon zutrauen sich einigermaßen gut aus der Affäre zu ziehen, aber gegen drei. Hoffentlich würde Falk ihm helfen und einen abnehmen, sollte Michael es nicht rechtzeitig schaffen. Er sah sich nach Falk um, aber der sah sich immer geistesabwesend noch das Foto an.

G.: Falk?

M2: Ach die zwei kennen sich auch noch.

Gerrit begriff, dass er einen Fehler gemacht hatte, jetzt würde er wohl um eine Konfrontation nicht herumkommen.

Zu Dritt gingen sie auf Gerrit los und droschen ohne weitere Vorwarnung auf ihn ein. Gerrit versuchte, sich so gut es ging zu wehren und traf auch ein paar Mal seine Gegner, aber schon nach kurzer Zeit versuchte er nur noch, seien Kopf vor den Schlägen, die ihn immer härter trafen, zu schützen. Von der Ferne hörte er eine ältere Frau rufen.

Frau: Lassen Sie den Mann in Ruhe oder ich rufe die Polizei.

dann traf ihn der Baseball-Schläger doch am Kopf und um Gerrit herum begann sich alles zu drehen. Die Schläge hörten auf und alles was er noch hörte, bevor er bewusstlos wurde, war Falk der zu ihm sagt:

F.: Gerrit, Gerrit bleibt wach, es tut mir so leid, hörst Du.

 

Falk hockte neben Gerrit, der nun vollständig keine Regung mehr von sich gab und aus zahlreichen Wunden blutete. Er hätte ihm helfen müssen, aber er war vor Angst wie gelähmt gewesen. Und jetzt lag Gerrit hier vor ihm und gab keinen Ton mehr von sich. Was sollte er nur jetzt tun.

Er erblickte Gerrits Handy, das auf den Fußboden gefallen war, nahm es und suchte nach Michaels Telefonnummer. Aber in diesem Moment kam Michaels Auto mit quietschenden Reifen neben ihm zum Stehen.

Michael hatte schon von weitem gesehen, dass Gerrit auf der Straße lag und ahnte fürchterliches. So sprang er sofort aus den Wagen.

F.: Michael Gott sein Dank. Gerrit..

M.: Falk, bleib ganz ruhig, hast Du schon einen Krankenwagen gerufen?

F.: Nein, da bin ich noch gar nicht drauf gekommen, dass mach ich sofort.

M.: Nein das mach ich, hinten im Kofferraum ist der Verbandskasten, hol den mal.

Michael rief sofort in der Zentrale an und orderte einen Krankenwagen, sowie ein Spurensicherungsteam.

Da es bereits auf Mitternacht zuging, war die Straße zwar wie leergefegt, es hatten sich dennoch 4 bis 5 Neugierige eingefunden, die auf dem Heimweg an der Stelle, an der Gerrit lag, vorbeigekommen waren. Michael, der den Verbandskasten von Falk entgegennahm, wies ihn an, dafür zu sorgen, dass die Leute nicht zu nah kamen. Dann kümmerte er sich um Gerrit. Der lag zusammengekrümmt auf den Boden. Er sah übel aus, aber am schlimmsten war, dass er offenbar eine schwere Kopfverletzung erlitten hatte, denn um ihn herum sammelte sich eine Blutlache. Michael verband erst einmal die blutenden Wunden und sah sich immer wieder nach dem Krankenwagen um. "Wo blieb dieser verdammte Krankenwagen nur?"

Michael zog seine Jacke aus und legte sie auf Gerrit, um ihn wenigstens ein bisschen vor der Kälte zu schützen. Dann sah er Falk an

M.: Falk, wie viele waren es und wer waren die?

F.: Es waren drei.

M.: Und weiter?

F.: Ich weiß nicht.

Michael sah Falk skeptisch an.

M.: Darüber sprechen wir später noch. Jetzt müssen wir erst mal zusehen, dass Gerrit schnell ins Krankenhaus kommt.

Als erstes kamen zwei Streifenwagen, die den Tatort absicherten und kurz nach ihnen kam endlich der Krankenwagen. Michael blieb die ganze Zeit neben Gerrit, der immer noch bewusstlos war.

 

Gerrit wurde sofort von den Sanitäter und dem ebenfalls anwesenden Notarzt behandelt und in den Krankenwagen verbracht, der umgehend mit Blaulicht losfuhr.

Michael wartete noch auf die Spurensicherung, um diese entsprechend einzuweisen und fuhr dann mit Falk ins Krankenhaus. Auf den Weg dahin fiel ihm ein, dass er Alex noch Bescheid geben musste und so rief er sie aus dem Auto heraus an.

A.: Michael, was ist passiert, dass Du mich aus dem Bett klingeln musst?

M.: Alex, Gerrit wurde überfallen und übelst zusammengeschlagen. Er wird gerade ins Allgemeine Krankenhaus gebracht.

A.: Was? Nein! Wie ernst ist es.

M.: ich weiß noch nichts genaues, aber es sah nicht sehr gut aus.

A.: Ich komme sofort!

Alex hatte aufgelegt.

M.: Nun zu uns beiden. Falk, was ist passiert?

F.: Er ist von drei Mann zusammengeschlagen worden. Einer von ihnen hatte einen Baseball-Schläger und ich war einfach zu feige, um ihm zu helfen. Man es tut mir echt leid, aber...

M.: Falk, ich frage Dich noch mal, was ist geschehen?

F.: Hab ich doch gerade gesagt.

M.: Aber das war nur die halbe Wahrheit. Gerrit hat mir gesagt, dass Du gestern ebenfalls zusammengeschlagen wurdest, was man ja nicht gerade übersehen kann. Er hat Dich daher heute beobachtet, weil er sich Sorgen um Dich gemacht hat. Ich frage Dich also noch einmal, was ist geschehen?

Falk sah aus dem Fenster und sagte kein Wort mehr.

Zusammen mit Falk ging Michael zur Notaufnahme und musste dort warten. Nach 15 Minuten kam Alex hinzu und Michael erzählte ihr alles.

Falk sagte die ganze Zeit keinen Ton und starte den Gang herunter.

M.: Falk, bitte sag uns, was ist zwischen Dir und diesen Typen vorgefallen.

F.: Gar nichts!

M.: Du willst mir also erzählen, dass drei Typen so mir nichts dir nichts kommen und Gerrit dermaßen übel zusammenschlagen oder was?

F.: Das weiß ich doch nicht, was die wollten.

M.: Du bist mir ja ein schöner Freund. Gerrit macht sich deinetwegen Sorgen, wird wegen Dir schwer zusammengeschlagen und Du?

Falk sah auf den Boden und verstummte, aber nach wie vor kam kein einziges Wort über die wahren Gründe über seine Lippen. Alex sah ihn verständnislos an, als ein Arzt auf die drei zukam.

Arzt: Sie gehören zu Herrn Grass?

M.: Ja, wir sind seine Kollegen. Was ist mit ihm?

Arzt: Er hat eine starke Gehirnerschütterung und eine Schädelprellungen. Ansonsten hat er zwar eine Vielzahl von üblen Prellungen und oberflächlichen Wunden, aber keinerlei innere Blutungen, wie wir zuerst vermutet hatten. Er ist also durchaus noch glimpflich davon gekommen, er hätte auch noch viel schlimmer verletzt werden können. Er bleibt heute Nacht zur Beobachtung noch auf der Intensivstation und wird dann morgen früh auf die Normalstation verlegt, natürlich vorausgesetzt, es tritt keine Verschlechterung ein. Gerade eben war er noch wach, wenn sie zu ihm wollen, sagen Sie der Schwester bitte Bescheid, aber auf die Intensivstation können nur zwei zu ihm.

M.: Danke.

Falk atmete hörbar auf dann sagte er

Gott sei Dank ist es nicht so schlimm, wie wir gedacht haben. Da nur zwei zu ihm können, geht Ihr bitte, ich geh dann mal nach Hause und komm morgen wieder.

Michael wurde langsam aber sicher sauer:

M.: Gerrit liegt wegen Dir hier auf der Intensivstation und Du willst jetzt so einfach gehen?

A.: Michael, beruhig Dich, wir sind hier in einem Krankenhaus, leiser bitte. Wenn Falk gehen will, lass ihn doch erst mal gehen. Vielleicht muss er sich erst mal wieder sammeln.

M.: OK, OK, geh ruhig, aber wir sprechen morgen noch einmal über das Ganze hier.

Michael und Alex wurden zu Gerrit geführt, der mit verbundenem Kopf in seinem Bett lag. Auch seine anderen Wunden waren mittlerweile versorgt worden. Er hatte einen Tropf im linken Arm und Elektroden zur Messung seines Herzschlages auf seiner Brust befestigt. Alex und Michael konnten die vielen blauen Flecke sehen, die sein Oberkörper schon jetzt nach so kurzer Zeit aufwies. Gerrit sah sie aus glasigen Augen an.

G.: Wo ist Falk?

M.: Falk war gerade noch mit uns draußen, aber als er hörte, dass nur zwei zu Dir rein dürfen, wollte er, dass wir hierher kommen und ist nach Hause gegangen.

A.: Gerrit was machst Du nur immer für Sachen? Was ist passiert? Kannst Du uns das sagen

Gerrit konnte nur mühsam sprechen, denn zum einen schien sein ganzer Körper nur aus Schmerzen zu bestehen und zum anderen machten sich die Beruhigungs- und Schmerzmittel langsam bemerkbar.

G.: Er wurde aufgehalten von drei Typen. Das hatte ich Michael ja schon am Telefonat gesagt.

Gerrit schloss kurz die Augen, weil durch seinen Kopf gerade Schmerzattacken rasten.

G.: Ich musste dazwischen gehen, bevor Michael kam, weil die ihn sonst erneut verprügelt hätten. Dann habe ich den Fehler gemacht, Falk mit Vornamen anzureden. Da wussten sie natürlich sofort, dass wir uns kennen und haben dann sofort auf mich eingeschlagen. Ich habe versucht mich so gut es ging zu wehren. War aber offensichtlich nicht von Erfolg gekrönt.

Michael hob eine von Geritts Händen hoch, deren Handknöchel aufgeschlagen waren.

M.: Na wenigstens scheinst Du ja auch ein paar Mal getroffen zu haben.

G.: Ja, ab und zu habe ich getroffen, aber hat natürlich nicht viel geholfen. Ich glaube irgendwann hat jemand etwas davon gerufen, die Polizei zu rufen oder so was. Dann sind sie abgehauen.

M.: Aber warum hat Falk Dir nicht geholfen? Der stand doch dabei!

Gerrit gähnte: Er schien wie versteinert zu sein und hat immerzu dieses Bild angestarrt.

A.: Was für ein Bild?

G.: Ich konnte nicht genau erkennen, was es zeigt.

M.: Hast Du den hören können, über was gesprochen wurde?

G.: Nichts genaues, irgendwas mit Beweisen und dass er einen Bericht vernichtet hat.

Eine Schwester kam ins Zimmer und sagte: Sie müssen jetzt gehen, der Patient braucht Ruhe.

Alex und Michael brachen auf, aber Gerrit hielt Michael noch einmal am Ärmel zurück.

G.: Michael, Du musst Falk helfen. Irgendwas stimmt da ganz und gar nicht und ich glaube mit dem Foto wird er erpresst. Die Typen sind nicht zimperlich.

Michael sah Gerrit an und nickte dann.

M.: Ich mach das schon, ruh Dich aus.

Dann verabschiedeten die beiden sich und fuhren nach Hause, um erst einmal zu schlafen. Auch sie hatten in den letzten Tagen kaum Schlaf bekommen und fielen todmüde ins Bett.

 

Michael befragte Falk am nächsten Tag noch einmal zu dem Geschehen, aber Falk schwieg weiter beharrlich und so konnte Michael nichts machen, als ihn nach sämtlichen Versuchen, aus ihm etwas herauszubekommen, gegen zu lassen.

Gegen Abend besuchte Falk dann endlich Gerrit im Krankenhaus. Michael und Alex waren gerade eine halbe Stunde vorher gegangen.

Schuldbewusste schaute er um die Tür herum

F.: Hallo Gerrit, darf ich reinkommen?

G.: Klar, wieso denn nicht?

F.: Na ich dachte, wo Du doch wegen mir das Ganze durchmachen musstest, bist Du vielleicht sauer auf mich, na ja, weil ich zu feige war, einzugreifen.

G.: Komm schon rein!

F.: Ich wollte nur mal sehen, wie es Dir geht. Ich hatte echt Angst gestern Abend als Du da lagst, dass Du sterben könntest.

G.: Falk, mit geht’s soweit schon ganz gut. Aber Michael hat mir gesagt, dass Du ihm immer noch nicht sagst, um was es geht. Sagst Du es denn wenigstens mir?

F.: Gerrit, das verstehst Du nicht, ich kann es Dir einfach nicht sagen. Niemanden.

Gerrit, der immer noch starke Schmerzen hatte, versuchte, sich etwas höher zu legen.

G.: Versuch es doch, vielleicht verstehe ich es ja doch, denkst Du denn nicht, dass ich nach all dem ein Recht auf die Wahrheit habe? Mein Schädel dröhnt als ob darin irgendjemand mit zahlreichen Hämmern Kirmes darin spielt und es hätte durchaus schlimmer kommen können!

F.: Gerrit ich kann nicht und ich muss jetzt gehen.

Falk wandte sich ab und wollte zur Tür raus.

G.: Falk, warte, und was wenn ich es niemanden weitererzähle?

Falk, der schon fast aus dem Zimmer heraus war, zögerte nun

F.: Du bist Polizist, dass kannst Du gar nicht für Dich behalten!

G.: Bist Du etwa in etwas Kriminelles verwickelt?

F.: Nein!

G.: Falk, ich kann Dir vielleicht helfen, aber wenn Du nichts sagst, bringst Du vielleicht noch viel mehr Menschen in Gefahr, denk doch auch mal daran bitte.

Falk ging zum Fenster und starte hinaus. Er rang mit sich und Gerrit ließ ihm Zeit, weil er hoffte, dass Falk sich dafür entscheiden würde, zu sagen, um was es hier ging.

Nach 5 Minuten drehte sich Falk zu Gerrit um:

F.: Na gut. OK, ich sag es Dir, aber es darf meiner Nichte nichts passieren!

G.: Deine Nichte? Marie?

Falk nickte.

G.: Was hat Marie damit zu tun?

Plötzlich ging Gerrit ein Licht auf:

G: Marie war auf dem Foto, dass Dir der Typ gegeben hat, richtig?

F.: Ja, und es stand drauf "Ein Wort und ihr passiert was", Gerrit sie ist doch erst 5!

G.: Also hatte ich Recht, Du wirst erpresst, aber mit was? Was für eine Reportage ist das, von der die Rede war?

F.: Ich schreibe doch die Klatschkolumne und ich wollte auch mal was anderes machen. Eine richtige Reportage und da kam mir der Zufall zu Hilfe, dass ich in einer Kneipe etwas aufgeschnappt habe.

G.: Und was?

F.: Nun es ging um Waffen und deren Verkauf, illegal natürlich.

G.: Du bist Waffenhändlern auf die Spur gekommen? Warum bist Du damit nicht zur Polizei gegangen? Falk, die lassen nicht mit sich spaßen! Das ist gefährlich!

F.: Na das weiß ich jetzt auch, aber damals dachte ich es wäre ein Volltreffer. Ich habe mir Informationen besorgt und die Leute weiter beobachtet und all das und dabei bin ich leider aufgefallen und die konnten sich zusammenreimen, dass ich als Reporter über sie schreiben wollte. Na ja, dann haben sie mich vorgestern überfallen und mir gedroht, wenn ich ihnen den Bericht und meine Unterlagen nicht gebe, würden sie mich umzubringen.

G.: Und zur Unterstreichung dieser Drohung haben Sie Dich zusammengeschlagen oder?

F.: Ja, gestern wollten sie dann die Beweise.

G.: Hast Du sie ihnen schon gegeben?

F.: Ja, heute morgen. Ich wollte nicht, dass noch jemand verletzt wird. Gerrit es tut mir alles so leid.

G.: Falk, Du musst damit zur Polizei, sprich mit Michael darüber oder noch besser, lass mich mit ihm darüber sprechen.

F.: Nein, ich will auf keinen Fall, dass Marie etwas passiert.

G.; Wir sorgen dafür, dass sie bewacht wird.

F.: Und wie lange? Und danach?

Gerrit wusste, dass Falk Recht hatte und sie Marie nicht für immer überwachen konnten. Irgendwie mussten sie diese Schweine kriegen, ohne dass es aussah, als das Falk etwas damit zu tun hatte. Aber wie?

Noch immer pochte es wie wild in Gerrits Kopf und er war sehr müde. Deshalb konnte er über das Problem erst mal nicht weiter nachdenken und da Falk merkte, dass Gerrit langsam einschlief, verabschiedete er sich von ihm und ging.

 

Am nächsten Tag kam Kathrin Gerrit am Vormittag besuchen und Gerrit bat sie, Falk zu bitten, ihn doch noch einmal zu besuchen. Aber Falk kam erst am nächsten Tag.

F.: Kathrin sagt, Du willst mich sprechen?

G.: Ja, ich wollte Dir eine Lösung vorschlagen.

F.: Eine Lösung?

G.: Ja, um Marie zu schützen! Diese Typen dürfen also nicht herausfinden, dass Du etwas gesagt hast.

Falk nickte.

G.: Nun, was ist, wenn wir jemanden dort einschleusen, der dann die Bande hochgehen lässt? Dann wärst Du doch aus dem Schneider.

F.: Und wer soll das machen?

G.: Ich denke da an Michael, der könnte sich doch als Interessent ausgeben. Dazu müsstest Du ihm aber alles sagen, insbesondere, wie er an sie herankommt.

F.: Ich weiß nicht.

G.: Falk, ich glaube nicht, dass die Dich in Ruhe lassen werden und wenn die meinen, dass sie alle Beweise haben, kann es auch sehr gut sein, dass Sie Dich umbringen, um einen Zeugen zu beseitigen. Immerhin wissen sie jetzt, dass Du einen Polizisten kennst. Denk doch mal nach! Je eher die gefasst werden, desto besser!

F.: Ja, Du hast sicher Recht. Aber es muss so sein, dass Marie nichts passieren kann.

Gerrit ließ sich erleichtert in sein Bett zurückfallen.

G.: Gut, ich rufe Michael und Alex gleich an und sag ihnen, dass sie herkommen sollen.

Keine 20 Minuten später kamen Michael und Alex und Falk berichtete ihnen all das, was er Gerrit schon gesagt hatte. Anschließend erklärte Gerrit seine Idee und Michael war sofort mit Eifer dabei, aber Alex hatte Bedenken.

A.: Was wenn was schief geht?

M.: Was soll schon schief gehen? Bislang bin ich noch nie aufgeflogen. Warum also ausgerechnet dabei?

G.: Außerdem kennen die Michael doch gar nicht.

M.: OK, wir bereiten in den nächsten Tagen alles vor und ziehen die Informationen zusammen und Du Falk bringst uns Deine gesammelten Werke.

A.: Nein, Falk sollte nicht ins Büro kommen. Die könnten ihn beobachten. Ich schlage vor, ich hole die Unterlagen heute Abend bei Euch ab.

Falk stimmte dem dankbar zu und die drei verabschiedeten sich von Gerrit.

Vier Tage später kreuzte Michael wie zufällig in der Kneipe, in der Falk die Zufallsentdeckung gemacht hatte, auf und sah sich um. Er setzte sich an die Bar und bestellte sich ein Bier. Nach einer Stunde kamen Männer, auf die die Beschreibung passte, die Falk ihm gegeben hatte. Sie setzten sich an den Tisch in der hinterste Ecke und besprachen etwas. Nach einer viertel Stunde begann Michael unter dem falschen Namen Michael Kordes den Kontakt herzustellen und verließ das Lokal. Von dort ging er zu seinem Hotelzimmer, das auf seinen falschen Namen angemietet war, für den Fall, dass man ihn beobachtet. Außerdem trug Michael eine Perücke, damit die Männer ihn später nicht durch Zufall auf der Straße erkennen konnten.

Er verbrachte die Nacht im Hotel und wurde am nächsten Morgen von seinem Handy geweckt.

M.: Ja?

Anrufer: Herr Kordes?

M.: Ja, wer will was?

Anrufer: Sie haben gestern nach einer Bestellmöglichkeit gefragt.

M.: Ja, und, kann ich bei Ihnen eine Bestellung aufgeben?

Anrufer: Kommt darauf an, was genau wollen Sie denn bestellen?

M.: Fürs erste mal 500 Schellfeuergewehre und 500.000 Stück Munition dafür

Anrufer: Also eine Großbestellung. Das würde knapp 500.000,00 Euro kosten. Viel Geld?

M.: Geld spielt keine Rolle. Die wichtigere Frag ist, können Sie liefern?

Anrufer: Nun, wir brauchen dafür 2 Wochen.

M.: Gut, dann werde ich in zwei Wochen wieder in der Stadt sein. Wo findet die Lieferung statt?

Anrufer: Das sage ich Ihnen in zwei Wochen. Ich rufe sie wieder an.

M.: Gut

Michael legte auf, informierte Alex per Handy und fuhr zum Schein zum Flughafen. Dort begab er sich in die Männertoilette, in der Max bereits mit Umziehsachen auf ihn wartete. Michael zog sich schnell um und zusammen fuhren sie in Büro.

Als Michael das Büro betrat, saß Gerrit an seinem Schreibtisch.

M.: Nanu Gerrit, schon entlassen?

G.: Ja, heute morgen, Alex hat mich abgeholt.

M.: Solltest Du Dich nicht noch was ausruhen?

G.: Ausgeruht habe ich mich jetzt eine ganze Woche, da mache ich lieber Bürodienst als den ganzen Tag vor der Glotze zu hängen.

M.: Auch Recht und jetzt geh von meinem Platz runter!

Gerrit erhob sich mit schmerzverzehrten Gesicht, denn die Prellungen taten immer noch bei jeder Bewegung weh, und setzten sich rüber auf die Fensterbank.

A.: Michael, wenn man Dich so hört, würde man gar nicht vermuten, dass Du noch vor einer Woche völlig panisch bei mir angerufen hast und dachtest Gerrit würde sterben.

Gerrit sah Michael grinsend an: Ach ja?

M.: Na und, das heißt doch noch lange nicht, dass er hier meinen Stuhl bevölkern kann.

Da den dreien zunächst nichts weiter übrig, als die zwei Wochen bis zum Übergabetermin zu warten und schon einmal alles vorzubereiten, bearbeiteten sie in der Zwischenzeit alte Fälle.

 

Nach knapp zwei Wochen begab sich Michael wieder zum Flughafen, zog sich dort um, setzte die Perücke auf und fuhr dann erneut in das Hotel. Am nächsten Tag würden die 14 Tage auslaufen und er war gespannt, ob man sich mit ihm in Verbindung setzten würde. Das Geld hatte er bei sich bzw. er hatte es im Hoteltresor hinterlegt, um jederzeit schnell dran zu kommen. An diesem Abend geschah nichts und so hoffte er, dass sich das Ganze nicht noch Tage hinziehen würde.

Am nächsten Tag rief der gleiche Anrufer gegen 16.00 Uhr an und bestellte ihn für 18.00 Uhr zum alten Steinbruch in der .......Straße. Allein. Ein Fahrzeug, um die Waffen abzutransportieren würde von den Lieferanten gestellt, darum müsse er sich also nicht kümmern.

Er informierte schnell Gerrit und Alex per Handy, holte das Geld aus dem Tresor und bestellte sich ein Taxi. Als das Taxi vorfuhr und er einstieg wäre ihm fast die Kinnlade heruntergefallen. Auf dem Fahrersitz saß Alex.

M.: Alex, was machst Du hier?

A.: Nach was sieht es denn aus?

M.: Bist Du wahnsinnig, wenn das auffällt?

A.: Was soll denn da auffallen, ein Taxi fährt Dich zum verabredeten Ort.

M.: Hoffentlich werden die nicht misstrauisch

Alex fuhr los.

A.: Eigentlich kam Gerrit auf die Idee und wollte den Taxifahrer spielen. Aber die Gefahr, dass er erkannt wird, war einfach zu groß und so mache ich es jetzt.

M.: Gut, meinetwegen. Du kennst ja den Weg.

Alex fuhr Michael zum Steinbruch und kassierte die Taxigebühr von Michael, damit alles so echt wie möglich aussah.

Michael sah sich um, sehen konnte er nichts, aber er wusste, dass das SEK diesen Ort sicherlich bereits umstellt hatte und Gerrit mit ihnen auf der Lauer liegen würde. Er ging in den Steinbruch hinein. Nicht weit vom Eingang stand ein Kleinlaster und vor ihm stand eine Limousine. Als sie Michael ankommen sahen, stiegen zwei Männer aus dem Fahrzeug aus. Einem von ihnen war gleich anzusehen, dass er der Chef des Ganzen war.

Als Michael vor der Limousine stand, kam von hinten ein weiterer Mitarbeiter an, der ihn die ganze Zeit beobachtet hatten.

Mitarbeiter: Chef, keine Vorkommnisse, der ist clean.

Michael sah ihn an, drehte sich dann zu dem Chef um und legte den mitgebrachten Koffer auf die Motorhaube. Er ließ die beiden Verschlüsse aufklappen und hob den Deckel des Koffers.

M.: So kommen wir zum Geschäft. Hier habe ich die verlangten 500.000,00 Euro und jetzt würde ich gerne die bestellte Ware sehen und wenn sie gut und in Ordnung ist und mein Auftraggeber zufrieden ist, kommen wir sicher noch öfters ins Geschäft.

Der Chef gab seinem Mitarbeiter einen Wink und der öffnete die Tür des Kleinlasters und Michael sah, dass der Wagen voller Kisten ist.

Chef: Suchen Sie sich eine beliebige Kiste, die geöffnet werden sollte aus.

Michael zeigte auf eine der unteren und diese wurde von den beiden Mitarbeitern mühsam herausgezogen und geöffnet: Michael nahm eines der Gewehre heraus und begutachtete es. Das war das verabredete Zeichen für Gerrit, dass die Ware tatsächlich da war.

M.: Gut, OK. Wie gesagt, wenn meine Auftraggeber auch damit so zufrieden sind, wie ich es bin, hoffe ich auf eine gute Zusammenarbeit.

Chef: Ja, ich auch. Ich mache gerne gute Geschäfte. Den Wagen lassen Sie bitte nach dem Ausladen auf dem Parkplatz, der auf dem Stadtplan, der auf dem Beifahrerplatz liegt, rot markiert wurde, wieder abstellen.

Der Chef und seine Männer stiegen in die Limousine ein und fuhren los. Allerdings nicht sehr weit, denn sie wurden am Ausgang des Steinbruchs von Gerrit und den SEK-Leuten gestellt. Die zwei Mitarbeiter erkannten Gerrit sofort wieder und einer sagte zu Gerrit

M1.: Ich hätte Dich erschlagen sollen, ich wusste gleich, dass Du uns noch Ärger machen würdest.

G.: Ich wüsste nicht, das ich Ihnen das Du angeboten habe und ja, Sie haben Recht, das war ein Fehler von Ihnen! Bringt ihn weg.

A.: Gerrit alles klar.

G.: Sicher, als wenn der mich provozieren könnte.

A... Aber Du machst einen äußerst nachdenklichen Eindruck

G.: Alex, mich haben drei Mann überfallen, das waren nur zwei von ihnen. Hoffentlich können wir den dritten auch noch schnappen. Wer weiß, was der sonst noch macht.

Michael kam angelaufen.

M.: Alles soweit klar, die Waren dürfte ein eindeutiger Beweis sein, um die Bande vor Gericht stellen zu können.

 

Die drei fuhren ins Büro, um dort die Verhöre zu beginnen. Da Gerrit einer der Geschädigten war, durfte er nicht dabei sein, sondern musste hinter der Spiegelscheibe bleiben. Er hörte den Verhören mit gemischten Gefühlen zu, denn keiner der drei Festgenommenen verriet den vierten Mann.

Gegen 22.50 Uhr machten sie Schluss und fuhren erst einmal nach Hause. Alex war mit ihrem eigenen Wagen da und Michael nahm Gerrit mit.

M.: Du machst den ganzen Nachmittag schon so ein bedrücktes Gesicht. Was ist los?

G.: Ach, ich möchte nur, dass der vierte Mann auch so schnell wie möglich festgenommen wird. Ich habe Falk versprochen, dass seiner Nichte nichts passieren wird. Und jetzt fehlt einer von denen. Wer weiß was der noch Macht.

M.: Wir haben doch die Familie von Falk heute Nachmittag sofort unter Polizeischutz gestellt, also da passieren schon nichts.

G.: Aber ich weiß trotzdem nicht, was ich gleich Falk sagen soll. Genau das sollte nie passieren. Außerdem ich habe Dir doch gesagt, dass er die letzten zwei Wochen kaum zu ertragen war, so nervös ist der rumgerannt.

M.: Der hätte besser mal Deinen Vorschlag, erst mal Urlaub zu machen, annehmen sollen.

G.: Hat er aber nicht. Und mir fällt immer noch nichts ein, wie ich es ihm beibringen kann.

M.: Einfach geradeheraus mit der Wahrheit, dass hilft meistens.

G.: Ich habe eine prima Idee. Du kannst ja noch mit hochkommen und das für mich übernehmen.

M.: Nee, lass mal, das machst Du schon gut alleine.

Michael fuhr vor Gerrits WG vor und Gerrit stieg aus.

M.: Es ist halt so gelaufen und außerdem weist Du doch ganz genau, dass er gar keine andere Wahl hatte, als uns zu helfen.

G.: Ja, gute Nacht.

M.: Nacht

Michael fuhr weiter und Gerrit stand vor der Eingangstüre. Innerlich bereitete er sich auf die ja nicht ganz unberechtigten Vorwürfe von Falk vor. Dann schloss er die Tür auf und ging langsam nach oben. Aus der WG war zwar kein Ton zu hören, er hatte aber von unten bereits gesehen, dass im Wohnzimmer noch Licht brannte. Er schloss die Türe auf und rief

G.: Ich bin’s

Niemand antwortete. "Also ist er doch saurer als ich dachte" schoss es Gerrit in den Sinn, hängte seine Jacke im Flur auf einen Haken und ging auf das Wohnzimmer zu. Er wollte die Aussprache nun so schnell wie möglich hinter sich bringen. Als er die Tür, die nur angelehnt war, aufstieg, erschrak er.

 

Der gesuchte Mann stand mitten im Wohnzimmer. In seiner Gewalt hatte er Kathrin, der er eine Pistole an den Kopf hielt. Falk saß wie ein Häufchen Elend auf der Couch und starte betrübt auf den Boden. Kathrin sah Gerrit mit flehenden Augen an und Gerrit konnte erkennen, dass sie fürchterliche Angst hatte. Deshalb versuchte Gerrit gar nicht erst, seine Waffe zu ziehen, denn er wollte Kathrin, die ja nun überhaupt nichts mit der ganzen Sache zu tun hatte, in Gefahr bringen.

Mann: So da haben wir ja endlich den Kollegen Polizei. Wir warten hier schon ein Weilchen, hast Dir ja reichlich Zeit gelassen. Los, leg Deine Waffe mit links auf den Tisch da vorne und ebenso alles, was Du in den Taschen hast. Na los, mach schon oder willst Du, dass Deiner Freundin hier etwas passiert.

Gerrit tat, was der Mann gesagt hatte und zog mit seiner linken Hand die Waffe aus dem Halfter und legte sie langsam auf dem Tisch ab. Dann legte er sein Portemonnaie, sein Handy. seinen Schlüssel und seine Handschellen dazu und hob beide Arme leicht an.

G.: Bitte, die beiden haben doch gar nichts gemacht. Lassen Sie sie gehen.

Mann: Na die Kleine hier vielleicht nichts getan, da könntest Du recht haben, aber der Hosenscheißer da vorne hat alles versaut.

G.: Hören Sie, nehmen Sie bitte die Waffe runter, noch können wir das hier friedlich beenden. Ich könnte für Sie ein Wort bei der Staatsanwaltschaft einlegen, dass sie das Ganze hier freiwillig beendet haben.

Mann: Dir haben Sie wohl ins Gehirn gesch..... Was glaubst Du was das hier wird. Mit Deiner Hilfe werde ich meine Kumpel aus dem Gefängnis holen und dann verschwinden wir. Du tust jetzt genau was ich Dir sage oder ich erschieße als erstes Deiner kleinen Freundin hier ein Loch in den Kopf.

Kathrin schaute Gerrit panisch an und Tränen liefen ihrem Gesicht herunter. Gerrit blieb gar keine Wahl als zu tun, was der Mann von ihm verlangte.

Mann: Nimm die Handschellen und fessle Dir die Hände, aber hinter dem Rücken.

Gerrit tat was der Mann gesagt hatte und deutlich war das Einklicken der Handschellen zu hören. Dann musste er sich umdrehen, damit der Mann sehen konnte, dass er auch tatsächlich seine Hände in den Handschellen gelegt hatte. Anschließend sperrte der Mann Kathrin und Falk in die Abstellkammer neben der Küche ein, während er Gerrit im Wohnzimmer zurückließ.

Schnell nahm Gerrit mit seinen gefesselten Händen sein Handy vom Tisch und versuchte, etwas zu sehen. Da das schwierig war, versuchte er sein Glück Blind und hoffte, eine derjenigen Tasten, unter der er die Nummern von Michael oder Alex gespeichert hatte, getroffen zu haben. Dann drückte er auf Anruf. In dem Moment kam der Mann zurück und trat ihm in die Kniekehlen. Gerrit schrie auf und fiel nach vorne. Dabei entglitt ihm das Handy und knallte auf den Fußboden. Der Mann zehrte ihn hoch, aber er hörte noch, dass Alex ans Handy ging.

A.: Hallo Gerrit.

So laut es ging sagte Gerrit: Was haben Sie denn mit mir vor, meine Kollegen werden niemals zulassen, dass ihre Komplizen wieder frei kommen.

Denn er hoffte, dass Alex es mitbekommen würde und das Richtige schlussfolgern würde.

Der Mann sagte gar nichts, sondern schleifte Gerrit zur Tür und dann das Treppenhaus herunter zu seinem Wagen. Dabei hielt er ihm den Mund zu, damit Gerrit nicht nach Hilfe schreien konnte. Am Wagen angekommen, machte er den Kofferraum auf, drängte Gerrit hinein. Dort steckte er Gerrit einen schmutzigen Lappen in den Mund und knebelte ihn mit einer Art Taschentuch. Anschließend schmiss den Kofferraumdecken zu und Gerrit hörte, dass er den Kofferraum extra abschloss. Gerrit versuchte, erst mal seinen Puls herunterzubekommen, denn durch die Knebelung konnte er nur durch die Nase atmen und das ging wesentlich leichter bei ruhigem Puls. Außerdem wollte er Sauerstoff sparen, er wusste ja nicht, wie lange der ihn in diesem engen Kofferraum lassen würde. Der Mann ließ den Wagen an und fuhr los.

 

M.: Alex was gibt.

A.: Michael komm sofort zur Gerrits WG, ich habe bereits die Kollegen verständigt.

M.: Moment immer ganz ruhig. Was ist denn nun schon wieder.

A.: Gerrit hat mich angerufen, aber es war niemand am Telefon. Dann habe ich im Hintergrund gehört, wie er mit jemanden sprach und es hörte sich verdächtig danach an, als ob er in der Gewalt des vierten Mannes ist.

M.: Scheiße, ich bin unterwegs. Wir treffen uns dort.

Als Michael eintraf, war Alex schon vor Ort und hatte mit den gleichzeitig mit ihr eingetroffenen Polizisten die Wohnung betreten. Nach kurzer Zeit fanden sie die eingeschlossenen Mitbewohner, die Alex ins Wohnzimmer bringen ließ.

M.: Alex, was ist los?

A.: Kathrin und Falk haben gerade berichtet, dass der Mann heute Abend gegen 21.00 Uhr geschellt hat und sie dann sofort überfallen hat. Sein Ziel war Gerrit. Aus irgendeinem Grunde weiß er, dass wir damit zu tun haben. So wie es aussieht, will er Gerrit wohl gegen seine Komplizen austauschen.

M.: Verdammt! Ich hätte doch mit hochgehen sollen!

A.: Was?

M.: Ach nichts. Gerrit hatte mich gefragt, ob ich noch mit hoch komme, aber ich war zu müde. Ist die Großfahndung schon raus?

A.: Ja, aber bis auf die Beschreibung dieses Typen haben wir gar nichts. Ich habe gerade die Kollegen losgeschickt, die Nachbarn zu befragen, ob irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen ist.

Michael und Alex gingen ins Wohnzimmer. Kathrin weinte immer noch.

A.: Kathrin soll ich Dir einen Arzt besorgen?

K: Nein, geht schon, es ist nur, der Mann wirkte so brutal und nun hat er auch noch Gerrit mitgenommen.

M.: Hat er denn irgendetwas gesagt, was uns vielleicht weiterhelfen könnte?

K: Nein, er hat die ganze Zeit nicht geredet und wir hatten einfach nur angst.

F.: Es ist alles nur meine Schuld. Wie konnte ich bloß so blöd sein und annehmen, dass ich das hinkriege!

M.: Komm Falk, das bringt doch nichts. Beruhig Dich. Wir finden ihn schon.

F: Und wenn nicht, wenn er Gerrit umbringt?

Michael wollte gar nicht erst anfangen, über diese Möglichkeit nachzudenken und informierte zunächst einmal den Staatsanwalt über diese neue Situation.

Währenddessen wurde Gerrit, in dem Kofferraum ständig hin und her geworfen. Durch seine gefesselten Hände konnte er sich dagegen nicht abstützen und mittlerweile kam es ihm so vor, als wenn sie schon Stunden fahren würden. Wo würde der Mann ihn wohl hinbringen. Endlich kam der Wagen nicht nur zum Stehen, sondern er wurde auch ausgemacht. Wenigstens würde nun das ständige Anstoßen aufhören. Gerrit konnte hören, dass der Mann ausstieg und nach hinten kam. Er schloss den Kofferraum auf und zog Gerrit heraus.

 

Gerrit sah sich um, er stand vor eine Art Abbruchhaus, einem ziemlich großen. Die Häuser Drumherum sahen genauso wenig bewohnt aus. Sie mussten ganz schön weit raus gefahren sein, denn diese Gegend kam ihm überhaupt nicht bekannt vor. Das war definitiv schlecht.

Der Mann nahm seinen Arm und schleifte ihn mit sind in das Haus hinein und über eine Treppe nach unten. Während sie nach unten gingen, nahm er ihm den Knebel aus dem Mund. "Wenigstens etwas" dachte Gerrit.

G.: Und wie soll es jetzt weitergehen?

Der Mann sagte gar nichts, sondern zog ihn weiter mit sich. Unten angekommen sah er die einzelnen Kellerbeschläge. Ihm graute es jetzt schon vor den Spinngeweben und dem ganzen Viehzeug, das ihn hier unten erwarten würde. Der Mann ging mit ihm weiter und ganz hinten links war eine Klappe im Boden eingelassen. Der Mann drehte an einem Riegel und die Klappe ließ sich öffnen. Darunter war eine weitere Treppe eingelassen. Vorsichtig, um nicht abzurutschen, musste Gerrit vorangehen und sah sich voller Erstaunen um.

Eine riesige Halle erstreckte sich vor ihm, die voll gestellt war mit solchen Kisten, die sich auch in den Lieferwagen heute befunden hatten. Hier war also offensichtlich das Lager dieser Waffenhändler. Der Mann stieß ihn erneut an und schleuste ihn weiter nach hinten durch einen Gang, der durch die aufgestapelten Kisten entstanden war. Dort befand sich ein Bürotisch, eine Computeranlage und Aktenordner.

G.: Na Sie sind ja ganz schön organisiert.

Mann: Schnauze!

Er drehte Gerrit um und schloss eine der Handschellen auf. Dann führte er ihn in die hinterste rechte Ecke und umschloss die nun offene Handschelle um ein massiveres Rohr.

Mann: So, hier kommst du so leicht nicht weg und nun will ich die Handy-Nummer von Deinem Kumpel aber dalli.

G.: Ihr Plan wird nicht aufgehen.

Der Mann schlug Gerrit ohne Ansatz in den Magen und Gerrit klappte luftschnappend zusammen.

Mann: Also noch mal von vorne, wie lautet die Handynummer.

Gerrit gab ihm lieber die Nummer ohne weitere Kommentare und der Mann ging, löschte das Licht und ließ Gerrit im Dunkeln allein zurück.

 

Es war früh am Morgen und Michael rannte im Büro wie ein Tiger in einem zu kleinen Käfig hin und her. Weder Michael noch Alex waren in dieser Nacht zum Schlafen gekommen. Nachdem sie die WG von Gerrit gegen 03.00 Uhr morgens verlassen hatten, waren sie zwar noch einmal nach Hause gefahren, aber beide hatten kein Auge zutun können und so fuhren sie schließlich schon früh ins Büro.

A.: Michael das nervt.

M.: Mensch Alex, wir haben nix, gar nix. Warum ruft der nicht an?

A.: Ich weiß es nicht, aber Du hast gehört, was Kathrin gesagt hat, er hat Gerrit mitgenommen, um ihn auszutauschen. Er wird sich schon melden.

Kaum hatte Alex das ausgesprochen, klingelte Michaels Handy. Er sah auf sein Display

M.: Unbekannt. Vielleicht ist er das.

Sowohl Michaels als auch Alex Handys wurden mittlerweile von der Zentrale überwacht, falls sich der Entführer über die Handys melden würde. Michael stellte das Handy auf laut und meldete sich

M.: Naseband

Mann: Ich habe ihren Kollegen.

M: Was wollen Sie?

Mann: Tun Sie doch nicht so, als wüssten Sie das nicht. Sie bekommen ihn wieder, lebend, aber nur im Austausch gegen meine Komplizen.

M.: Das ist nicht so einfach.

Mann: Sie haben 24 Stunden, um das zu regeln. Ich melde mich in Kürze erneut.

Der Mann hatte das Gespräch unterbrochen.

Alex rief sofort in der Zentrale an, um zu erfahren, woher das Telefonat gekommen war.

Zentrale: Fehlanzeige. Das Gespräch kam von einer Telefonzelle. Ich habe bereits Kollegen dorthin geschickt, aber die können unmöglich schon dort sein. Die Telefonzelle wird sofort untersucht, vielleicht finden wir ja Hinweise.

A.: Gut, meldet Euch, wenn Ihr Ergebnisse habt.

Der Staatsanwalt kam soeben ins Büro hinein.

S.: Guten Morgen, gibt’s was neues, hat sich der Entführer schon gemeldet.

M.: Ja, gerade eben. Wir haben 24 Stunden, um die Freilassung der Komplizen zu regeln. Er meldet sich also in 24 Stunden noch einmal

S.: Das wird nichts, ich habe bereits mit dem zuständigen Richter gesprochen. Eine Freilassung von gleich drei Personen kann nur durch obersten Beschluss freigegeben werden, und den werden wir kaum bekommen.

M.: Und was machen wir jetzt?

A.: Auf jeden Fall müssen wir warten, bis er sich wieder meldet.

Kaum war der Staatsanwalt wieder gegangen, kam Falk ins Büro geplatzt.

F.: Und gibt’s schon was Neues.

M.: Nein, nichts wesentliches.

F.: Wenn ich bloß diesen Artikel nicht hätte schreiben wollen, dann wäre das alles gar nicht passiert.

Man sah Falk an, dass er völlig fertig mit den Nerven war.

Alex ging zu ihm hin, nahm ihn in den Arm und versuchte ihn zu trösten.

A.: Falk, es gibt Dinge im Leben, die kann man nicht mehr ändern und jetzt geh nach Hause und schlaf Dich aus, OK?

F.: Aber, ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich geh jetzt erst mal arbeiten und mach dann heute früher Schluss. Kathrin ist auch immer noch ganz fertig. Sie ist auch erst mal arbeiten gefahren, weil sie nicht allein zu Hause sein will.

A.: Gut, arbeiten zu gehen ist vielleicht gar nicht so verkehrt, das lenkt Euch wenigstens ab.

F.: Aber Ihr informiert uns, ja?

M.: Klar, sobald wir was Neues haben. Und nun lass und bitte hier weiterarbeiten.

F.: Gut, bis später

Den ganzen Tag passierte nichts weiteres mehr, denn die Untersuchung der Telefonzelle brachte leider auch keine weiteren Erkenntnisse oder Hinweise.

Gegen Abend klingelte erneut Michaels Handy mit dem Hinweis "unbekannt"

M: Hm, sollte der das noch mal sein, wir haben doch noch nicht mal 12 Stunden herum.

A.: Vielleicht ist es ja jemand anderes.

M.: Mal sehen. Naseband

Mann: Und wie weit sind die Vorbereitungen angelaufen? Soweit ich weiß, wurde noch keiner meiner Komplizen auf eine Entlassung vorbereitet!

M.: Hören Sie, das dauert seine Zeit.

Mann: Verarschen Sie mich nicht!

Der Mann hatte erneut aufgelegt.

Michael haute vor Wut auf den Tisch

M.: Aufgelegt.

A.: Die Zentrale meldet gerade, die Zeit war zu knapp, diesmal konnte keine Ortung vorgenommen werden.

M.: Ich frage mich, woher weiß der Mann, dass wir noch keine Vorbereitungen getroffen haben? Ich informiere sofort den Staatsanwalt, wir müssen die drei Männer sofort von der Außenwelt abschirmen, auch von ihren Anwälten.

 

Bei Gerrit:

Eine halbe Stunde nach seinem letzten Telefonat mit Michael erschien der Mann wieder bei Gerrit im Keller.

Gerrit hatte die ganze Nacht - wie auch Alex und Michael - und nun schon den ganzen Tag über nicht geschlafen. Er konnte erkennen, dass es mittlerweile Tag war, weil von einem kleinen Auslass am Deckenrand etwas Licht in sein Verlies kam und den Raum dämmrig erscheinen ließ. Gerrit hatte tierischen Hunger. Das letzte Mal hatte er gestern Mittag etwas gegessen. Gott sei Dank hatte der Mann ihn in der Nähe eines alten Wasserhahns angekettet, so dass er das Wasser einige Zeit laufen ließ und dann von dem Wasser trank, wobei er inständig hoffte, dass es nicht verseucht war. Na ja, aber immer noch besser, als zu verdursten.

Gerrit sah den Mann, der sich vor ihm stellte, an. Er sah ziemlich wütend aus. Würde er ihn nun holen, um ihn auszutauschen? Obwohl, dass man die drei so einfach gegen ihn austauschen würde, konnte er sich irgendwie nicht vorstellen. Aber das würde er für sich behalten, das musste er dem Typen ja nicht unbedingt auf die Nase binden.

Mann: Du hast mir ja ein paar Freunde, die scheinen sich einen Dreck um Dich zu scheren!

Gerrit sah ihn verständnislos an.

G.: Wieso?

Mann: Ich geben denen 24 Stunden Zeit für die Vorarbeiten und die haben nach fast der Hälfte der Zeit noch nicht einmal angefangen, die Vorbereitungen zu treffen. Tja dann werde ich denen wohl mal einen kleinen Anstoß geben müssen. Dein Pech, kannste Dich ja später bei Deinen Kollegen für bedanken.

Gerrit ahnte, dass diese Aussage für ihn mit Schmerzen verbunden sein würde und beobachtete, wie der Mann zum Schreibtisch ging, eine Schublade öffnete und ein kleines Messer hervorholte.

Der Mann kam wieder auf Gerrit zu und Gerrit versuchte ihn abzuwehren, aber mit der einen Hand war er an diesem verfluchten Rohr gefesselt und der Mann schnappte sich sofort seine andere Hand und hielt sie mit aller Kraft so stark fest, dass Gerrit das Gefühl hatte, der würde seine Hand zerquetschen. Dann brachte er Gerrit an dem Oberarm, deren Hand er festhielt zwei Mal Schnitte bei. Nicht tief, aber dennoch so, dass sie sofort anfingen etwas stärker zu bluten.

Er drehte Gerrits Arm in beide Richtungen und begutachtete sein Werk und im speziellen Gerrits Hemd und fand dann wohl, dass noch nicht genug Blut geflossen war. Denn er nahm die Hand, die er immer noch fest umschlossen hielt und drehte sie nach hinten und nach oben, so dass Gerrit nichts anderes übrig blieb, als auf die Knie zu gehen und sich nach vorne zu beugen zu gehen, wenn er nicht riskieren wollte, dass sein Arm auskugelt.

Mann: Na dann werd ich mal versuchen, keine Innereien treffe.

Noch bevor Gerrit realisieren konnte, was der Mann da zu ihm gesagt hatte, nahm der Mann das Messer erneut und stach es seitlich von hinten nach vorne durch seine Hüfte. Anschließend zog er das Messer wieder heraus. Der Mann hatte extra extrem seitlich eingestochen, weil er wohl hoffte, dass er dort keine inneren Organe verletzte. Das half Gerrit aber wahrlich im Augenblick nicht so sehr, denn Schmerzen durchführen seinen Körper und Gerrit schrie leicht auf. Er atmete ein paar Mal stark durch, aber der Schmerz ebbte nur sehr langsam ab.

Der Mann machte sich daran, ihm das Hemd auszuziehen. Gerrit hoffte, dass er ihm die Handschelle abnahm, damit er das Hemd abbekam, dann hatte er wenigstens eine winzige Chance, zu versuchen, zu entkommen, und bereitete sich innerlich auf einen kleinen Angriff, wie auch immer der ausgehen mochte, vor. Aber der Mann nahm sein Messer und schnitt das Hemd an der Seite der Handschellen einfach ab. Das T-Shirt, dass Gerrit unter dem Hemd darunter trug, zog sich seitlich bereits voll Blut. Dann stieß der Mann Gerrit auf den Boden.

Gerrit zog sich zurück und lehnte sich an die Wand. Die Schmerzen waren immer noch da und er wusste nicht, ob er es jetzt wenigstens jetzt hinter sich hatte. Denn der Mann begutachtete erneut sein Hemd. Zu seiner Erleichterung schien der Mann nun zufrieden zu sein und verschwand erneut.

Gerrit saß wieder im Dunkeln und fragte sich, wie lange er das wohl aushalten konnte, falls dieser Wahnsinnige doch irgendetwas von seinen Innereien getroffen oder angeritzt haben sollte. Gerrit fror und so rollte er sich zusammen und versuchte, sich zu beruhigen. Er musste sich stark beherrschen, um nicht mit der Hand auf die Wunden zu fassen, denn die war dreckig und er wollte keine Blutvergiftung riskieren.

 

Gegen 10.00 Uhr kam Max ins Büro zu Michael und Alex gelaufen. In der Hand hatte er ein Päckchen.

Max: Hier, ist gerade unten für Euch abgegeben worden.

Michael sah ihn erstaunt an: Von wem denn?

Max: Die Zentrale sagt, ein Penner habe das Päckchen gebracht. Steht "EILT" drauf. Darum habe ich es gleich mit hochgebracht.

M.: Na dann wollen wir mal sehen, was drin ist.

Michael nahm das Päckchen entgegen und öffnete es. Alex sah, dass Michael ganz blass wurde, stand auf und schaute ebenfalls in das Päckchen.

A.: Das ist Gerrits Hemd

M.: Ja und das dürfte wohl sein Blut sein.

Michael holte ein paar Handschuhe aus seiner Schublade und holte das Hemd aus dem Päckchen. Deutlich konnte man die beiden Schnittspuren am Arm und die Einstichstelle sehen.

A.: Oh mein Gott, er hat ihn nicht nur geschnitten, sondern auch mit dem Messer durchstochen.

M: Ja, sieht so aus. Hier Max bring das sofort ins Büro.

Michael wählte die Telefonnummer des Staatsanwalts, um ihn zu informieren, aber der Stand schon vor der Tür und trat gerade ein.

M.: Da sind Sie ja, es gibt Neuigkeiten. Hier der Mann hat uns Gerrits Hemd geschickt und wahrscheinlich ist das Blut daran von Gerrit.

S.: Der Mann ist äußerst gefährlich. Also um noch einmal auf ihren Vorschlag mit den Doppelgängern zurückzukommen, der Plan ist genehmigt, wir sind gerade dabei, möglichst Polizisten zu finden, die den drei Verhafteten am ähnlichsten sehen. Der Rest wird von Maskenbildnern gemacht, die uns freundlicherweise von einer Fernsehanstalt zur Verfügung gestellt werden. Wenn der Mann also anruft, gehen Sie auf alles ein. Ich will nicht, dass der Herr Grass noch mehr antut.

A.: Ja, aber erst einmal muss der sich ja mal wieder melden. Ist die Kontaktsperre ebenfalls bewilligt.

S.: Ja, für 24 Stunden. Bis dahin wird das Ganze ja hoffentlich über die Bühne sein.

In diesem Augenblick klingelte erneut Michaels Handy.

M.: Naseband

Mann: Sie haben das Päckchen erhalten?

M.: Ja, aber was soll das

Mann: Nur eine kleine Anregung, die Sache hier erst zu nehmen.

M.: Wir nehmen die Sache hier erst genug, dazu müssen Sie unseren Kollegen nicht quälen!

Michael starte sein Handy an, der Mann hatte einfach aufgelegt. Alex wollte gerade die Zentrale anrufen, als er erneut anrief:

M.: Ja

Mann: Also sie wissen jetzt, wozu ich bereit bin. Wenn Sie also wollen, dass ihr Kollege nicht noch mehr Schmerzen ertragen muss, sorgen Sie dafür, dass morgen früh der Austausch stattfinden kann.

M.: Wo und wann

Mann: Das sag ich Ihnen morgen früh.

Erneut hatte der Mann aufgelegt. Frustriert war Michael drauf und dran, sein Handy auf den Tisch zu knallen, konnte sich aber im letzten Moment noch zurückhalten.

 

Gerrit war leicht eingenickt, aber dann wurde erneut das Licht angemacht. Lange konnte der Mann nicht weg gewesen sein. Gerrit starte in Richtung des Ganges und nach kurzer Zeit kam der Mann auch schon. Er hatte Verbandzeug dabei und zwei Decken.

Gerrit fragte sich, was der Mann vorhatte, als der Mann seine Waffe und die Schlüssel auf den Schreibtisch legte und mit dem Verbandzeug auf ihn zukam.

Mann: Also ich werde jetzt versuchen, Dir die Wunden zu verbinden, damit Du mir morgen nicht schlapp machst. Aber wenn Du auch nur eine falsche Bewegung machst, kannst Du was erleben. Also überlegt es Dir genau, eine Chance was auszurichten hast Du sowieso nicht.

Der Mann hatte Recht, was sollte es Gerrit nützen, den Mann zu versuchen zu überwältigen, solange er mit der Handschelle an diesem verfluchten Rohr gekettet war. Und so ließ er den Mann seine Wunden versorgen. Der Mann hatte auch ein Antiseptum mitgebracht und als er es großzügig über die Wunden laufen ließ, musste Gerrit die Zähne zusammenbeißen, denn das brannte höllisch.

Als der Manne 10 Minuten später fertig war, schmiss er ihm eine Decke zu, nahm sich selbst eine Decke, setzte sich auf den Bürostuhl und lehnte sich dann, die Beine auf dem Tisch ausstreckend, in dem Bürostuhl zum Schlafen zurück.

Gerrit zog die Decke zu sich hin und versuchte, es sich so gemütlich wie nur irgend möglich zu machen.


Im Büro:

Michael und Alex waren mit den Vorbereitungen fertig. Morgen früh um 06.00 Uhr würde man sich mit den Kollegen und den Maskenbildnern treffen. Beide waren hundemüde und so beschlossen sie, auch nach Hause zu fahren, um erst einmal etwas zu schlafen. Niemanden würde es nützten, wenn sie morgen früh wegen Müdigkeit ausfallen würden.

 

Wie verabredet trafen sich alle gegen 06.00 Uhr morgens im K11 und die drei Kollegen, die den drei Verhafteten schon ziemlich ähnlich sahen, wurden umgehend von den Maskenbildnerinnen in die Mangel genommen, denn niemand wusste ja genau, wann sich der vierte Mann wieder melden würde.

M.: Ich bin ja mal auf das Ergebnis gleich gespannt.

A.: Hauptsache, die sehen den Dreien gleich wenigstens vom Weiten so ähnlich, dass der Typ drauf reinfällt. Zu mehr muss es ja nicht reichen.

M.: JA, aber was wenn nicht und was wenn der Gerrit nicht dabei hat?

S.: Wenn Herr Grass nicht bei ihm ist, findet eben ein Austausch nicht statt.
Der Austausch findet nur im gleichzeitigen Wechsel statt.

A.: Hoffen wir´s und mal sehen, wann der sich endlich meldet. Wahrscheinlich schläft der erst mal aus.

Bei Gerrit:

Gerrit hatte die ganze Nacht über nur gedöst, denn sein Entführer schnarchte schon seit Stunden fürchterlich und das weckte ihn trotz seiner Müdigkeit immer wieder auf.

Trotz Decke war er gegen morgen fast durchgefroren. Aber was sollte er sich beschweren, immerhin hatte er diese Nacht eine Decke bekommen. Sein Magen knurrte so laut, dass er schon dachte, das Knurren würde den Mann aufwecken. Die Wunden, die ihm der Mann zugefügt hatten, taten immer noch weh und taten ihr übriges dazu, dass Gerrit nicht zum Schlafen kam, aber wenigstens schienen sie nicht sonderlich entzündet zu sein.

Er sah sich den Typen nun schon eine Weile ganz genau an. Kantig, vollständig in schwarz gekleidet, mit einem brutalen Gesicht, sozusagen das Gegenteil eines Frauenhelden. Er malte sich gerade aus, wie er versuchen könnte, zu entkommen, wenn ihm der Typ nur erst mal von diesem Heizungsrohr losmachte und vielleicht ein kleines bisschen unachtsam wurde, als der Typ sich langsam streckte und wurde wach.

Mann: Auch schon wach, na da können wir ja jetzt gleich los.

Gerrit sah ihn an.

G.: Würden Sie mir sagen, warum Sie das Ganze hier eigentlich machen? Ich meine, warum hauen Sie eigentlich nicht einfach ab. All das Risiko nur aus lauter Loyalität? Das glaub ich nicht.

Mann: Nein, der Grund ist die Kohle. Nur der Boss hat die Zahlenkombination zum großen Geld. Also, sehen wir beide zu, dass er da rauskommt.

G.: Hier steht doch genug herum, warum verscheuern Sie das denn nicht alles einfach?

Mann: So schnell geht das nicht und wenn der Bos erst mal denkt, dass ich mich mit dem Zeug aus dem Staub mache, wird er das Versteck verraten, um bessere Bedingungen bei seiner Verhandlung zu haben und wo sollte ich in der Zwischenzeit das ganze Zeug hier lagern, he?

Währen der Mann sprach, nahm die Schlüssel und seine Waffe vom Tisch und machte die Handschelle von dem Rohr los. Er wollte Gerrit gerade die Hände wieder auf den Rücken zusammen machen, als Gerrit, der bislang keinerlei Anstalten machte, sich zu bewegen, ihm in die Kniekehlen trat. Der Mann schrie auf und knickte ein. Währenddessen lief Gerrit nach hinten zur Tür. Glücklicherweise hatte er die Tür erreicht, bevor der Typ sich aufgerappelt hatte und drückte die Türklinke runter. Er fluchte und schlug gegen die Tür, denn sie ließ sich nicht öffnen und hinter sich hörte er die eisige Stimme des Mannes

Mann: Hast Du wirklich geglaubt, ich lass die Tür offen?

 

Gerrit drehte sich um und sah, dass der Kerl am anderen Ende der Strecke mit der Waffe auf ihn zielte.

Mann: Du hast jetzt genau zwei Möglichkeiten, 1. ich erschieße Dich hier und schleppe Dich zum Auto um Dich Tod gegen meine Komplizen auszutauschen oder 2. Du drehst Dich um und fesselst Dich selbst hinter dem Rücken, so dass ich es sehe und ich tausche Dich lebend aus. Du hast die Wahl und zwar

er schaute auf seine Uhr

Mann: ab jetzt noch exakt 30 Sekunden.

Gerrit wusste, dass er fürs Erste verloren hatte und so gab er auf und drehte sich um, um seine Hände wieder hinter seinem Rücken zu fesseln, bevor der da hinten ausflippen würde. Anschließend kam der Mann, drehte ihn hastig um und haute ihm erst einmal mit voller Wucht eine runter, so dass sein Kopf zur Seite geschleudert wurde. Er schüttelte seinen Kopf und spürte, dass Blut aus seiner Nase lief.

Mann: So jetzt sind wir quitt! Los vorwärts nach oben.

Der Mann brachte Gerrit wieder zum Wagen und verfrachtete ihn erneut in den Kofferraum, nicht jedoch, ohne ihn vorher zu knebeln, damit Gerrit unterwegs nicht nach Hilfe schreien konnte. Da immer noch Blut aus Gerrits Nase floss, bereitete ihm das atmungstechnisch enorme Schwierigkeiten, aber das schien den Mann nicht die Bohne zu interessieren, denn er begutachtete alles und schlug dann den Kofferraumdeckel zu. Dann fuhren sie los.

Nach ca. einer halben Stunde stieg der Mann aus dem Auto aus und stieß die Fahrertür zu. Gerrit richtete sich darauf ein, dass er nun aus dem Fahrzeug geholt wurde, aber nichts passierte.

Im Büro:

Das Büro war fast überfüllt. Neben Alex, Michael, Max und dem Staatsanwalt, waren auch die drei Kollegen, die die Komplizen doubeln sollten, anwesend. Die drei Männer sahen mittlerweile den echten Tätern täuschend ähnlich.

Alle starten auf Michael Handy, das auf seinem Tisch lag, aber nichts geschah. Dann endlich gegen 08.30 Uhr kam der ersehnte Anruf:

M.: Naseband

Mann: Und, kommt der Deal zustande?

M: Ja, aber nur, wenn unser Kollege lebend übergeben wird, ich will vorher einen Beweis, dass er noch lebt.

Mann: Vergaß es, Du kannst Dich am Übergabeort davon überzeugen.

M.: Wann und wo?

Mann: In 20 Minuten an dem alten Marktplatz, Du und Deine Kollegin allein mit meinen drei Komplizen und keine Überraschungen, sonst ist Dein Kollege Tod.

Der Mann hatte aufgelegt.

 

Bei Gerrit

Gerrit konnte hören und spüren, dass sie wieder fuhren, aber nicht lange, höchstens 10 Minuten, dann wurde der Kofferraum wieder geöffnet und er wurde von dem Mann herausgezogen.

Der Mann hatte einen schwarzen Schal in der Hand und verband Gerrit nun auch noch die Augen, damit er nichts sehen konnte. Aber wenigstens nahm er ihm anschließend den Knebel ab. So zog er ihn mit sich. Gerrit versuchte, da er ja nichts sehen konnte, vorsichtig zu gehen und stolperte zwei Mal, wurde aber immer wieder von dem Mann abgefangen. Dann hatten sie wohl ihr Ziel erreicht, denn der Mann zog ihn nach unten. Und dort warteten sie.


Im Büro

M.: Es geht los, alle Mann in den Wagen. Wir nehmen den Kastenwagen.

20 Minuten später fuhr Michael auf den genannten Platz und sah das einige Fahrzeuge geparkt war. Er konnte zunächst nichts erkennen, was darauf hindeutete, dass der Mann überhaupt da war.

M.: Ich sehe hier gar nicht, wir bleiben hier stehen, der wird sich ja wohl melden, wenn wir ausgestiegen sind.

Michael stieg als erstes aus und öffnete die Seitentüre des Kastenwagens. Dann sprangen die drei Doubles heraus, gefolgt von Alex. Nach außen hin sah es so aus, als würde Alex die drei mit ihrer Waffe bewachten.

Alex und Michael sahen sich um, als

Mann: Hey, hier

Alle sahen in Richtung der Stimme. Der Mann stand hinter einem Wagen und hatte Gerrit bei sich, gefesselt und mit verbundenen Augen.

M.: Und was jetzt?

Mann: Sie schicken meine Komplizen zu mir. Wir hauen dann ab und lassen ihren Kollegen in sicherer Entfernung frei.

Michael zielte auf den Mann, der ebenfalls sofort auf Gerrit Kopf zielte. Gerrit, der nichts sehen konnte, spürte den kalten Stahl an seiner Stirn und hielt die Luft an.

M.: Nee so läuft das nicht. Wir haben einen Austausch vereinbart. Entweder wir bekommen unseren Kollegen jetzt und hier oder der Austausch findet nicht statt.

Der Mann trat von einem Bein auf den anderen. Zum einen wollte er an das große Geld und zum anderen befürchtete er, wenn er Gerrit laufen lief, einen Fehler zu begehen. Er sah sich hektisch um und überlegte fieberhaft. Nach einer Minute sagte er

Mann: Gut, wir machen es wie folgt, Sie gehen nach hinten zu ihrem Wagen und dann schickt Ihr mir meine Komplizen hierher und ich schicke im Gegenzug ihren Kollegen zu Ihnen.

M.: Nehmen Sie ihm die Augenbinde ab!

Mann: Nein, wenn er nicht sieht, geht er wenigstens schön langsam und machen Sie ja keinen Fehler, ich werde die ganze Zeit auf seinen Kopf zielen. Also denken Sie daran, dass er als erstes Tod sein wird, wenn Sie mich irgendwie linken.

M.: OK, machen wir es so. Alex schick die Drei langsam los und nun kommt Ihr Part, schicken Sie meinen Kollegen los.

 

Der Mann führte Gerrit um das Auto herum und dreht ihn dann in Michael und Alex Richtung.

Mann: Also es kann losgehen und keine Mätzchen. Ich habe einen sehr nervösen Finger.

Der Mann sah, dass die Frau etwas zu seinen Komplizen sagte und dass die drei losgingen und so stieß er auch Gerrit an, damit der ebenfalls losging. Er hob seine Waffe und zielte auf Gerrit Kopf.

Gerrit ging unsicher nach vorne und lief langsam los. Da er den Weg nicht sehen konnte, musste er sich langsam nach vorne voran tasten. Eigentlich konnte er kaum glauben, dass der Typ, der die ganze Zeit eigentlich keinen Fehler gemacht hatte, nun den fatalen Fehler machte und ihn laufen ließ, denn Gerrit war sicher, dass Michael einen Ausweg gefunden hatte. Das hoffte er wenigstens.

Bei Michael und Alex:

Beide hatten den Mann zwar im Visier und zielten auf ihn, aber immer noch war Gerrit zu sehr im Schießfeld, so dass ein Schuss auch leicht daneben gehen konnte. So konnten sie nur beobachten, wie die drei Kollegen langsam auf Gerrit zugingen und Gerrit umgekehrt auf die drei Mann.

Als die drei verkleideten Kollegen in Gerrits Nähe waren schrie der Mann:

Schnappt ihn Euch und bringt ihn wieder mit!

Gerrit, der ja nichts sehen konnte, ruckte mit dem Kopf nach hinten zu dem Mann.

Was er nicht sehen konnte, aber kurz darauf schmerzlich spürte, was, dass einer der drei Männer ihn schnappte, sich mit ihm zu Boden riss und ihn nach unten auf die Erde drückte. Gerrit schlug hat auf den Boden auf und konnte noch soeben vermeiden, auch mit dem Kopf aufzuschlagen. Im nächsten Moment hörte er jemanden schreiben

"Hände hoch und keine Bewegung oder wir schießen"

und dann hörte er Schüsse. Und immer noch wurde er von einer Person auf den Boden gedrückt.

Endlich wurde ihm die Augenbinde entfernt und er blickte in das Gesicht eines der Komplizen. Gerrit war völlig ratlos und wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, als Michael auf sie zu gerannt kam.

M.: Gut die Verkleidung was?

Gerrit sah zuerst Michael irritiert an und sah sich dann den Mann noch einmal genau an und erkannte nun, dass er zwar dem einen der Komplizen täuschen ähnlich war, aber es in Wirklichkeit gar nicht war.

G.: Wie habt Ihr denn das hingekriegt?

Michael half Gerrit hoch.

M.: Der Staatsanwalt hat in allen Polizeistationen nach Kollegen suchen lassen, die den dreien schon recht ähnlich waren und der Rest wurde heute Morgen von Maskenbildnern gemacht.

G.: Wow, Klasse Idee.

A.: Gerrit setz Dich bitte, der Krankenwagen ist unterwegs.

G.: Den brauch ich nicht.

M.: Ach nee? Hat der Typ Dich etwas doch nicht verletzt und was ist das?

Michael zeigte auf die drei blutverschmierten Stellen an Gerrits Hüfte.

G.: Ach das ist nicht so schlimm, wies aussieht, ich glaube er hat keine Innereien getroffen.

Gerrit ging rüber zu seinem Entführer, der tot auf dem Boden lag. Er war von drei Kugeln in den Oberkörper getroffen worden, nachdem er die Waffe nicht runter genommen hatte.

Gerrit drehte sich zu Alex und Michael um.

G.: Der hatte Schiss, dass ich heute schlapp machen würde und hat mich gestern Abend noch verarztet.

M.: Du machst Witze.

Gerrit hob sein T-Shirt und nun waren die Mullbinden, die der Mann angebracht hatte, deutlich zu erkennen.

A.: Auch wenn er Dich verarztet hat, es schadet nicht, wenn sich das mal ein Arzt ansieht.

G.: Aber erst einmal könnten wir was essen gehen. Ich habe einen tierischen Hunger.

M.: Was?

G.: Wie was, ich hab Hunger, ich habe seit Tagen nichts gegessen.

A.: Das muss warten, bis Du beim Arzt warst, da vorne kommt schon der Krankenwagen.

So wurde Gerrit erneut trotz seiner Proteste ins Krankenhaus gefahren, konnte aber nach dem Klammern seiner Wunden an der Hüfte von Michael und Alex mit der Auflage, täglich beim Hausarzt zur Wundbehandlung vorbeizugehen, wieder mitgenommen werden.

Auf den Weg nach Draußen kamen ihnen Falk und Kathrin, die von Alex per Handy informiert worden waren, entgegengelaufen und beide nahmen Gerrit erst einmal in den Arm und drückten ihn. Kathrin wollte Gerrit gar nicht mehr loslassen und kam damit ein paar Mal an Gerrits Wunden, die sich doch etwas entzündet hatten.

G.: Kathrin, sei mir nicht böse, aber das tut doch ein bisschen weh.

Kathrin ließ ihn erschrocken sofort los.

K: Entschuldige, das wollte ich nicht.

G.: Kein Problem, Hauptsache ich bekomme wieder Luft.

Anschließend fuhren alle zum nächstgelegenen Mc Donalds, weil Gerrit endlich etwas zu Essen haben wollte und dort verschlang er eine Menge Fastfood. Als Gerrit endlich satt war, wurde er von Kathrin und Falk mit nach Hause genommen, um sich erst einmal ordentlich auszuruhen und da er total müde war, hatte er diesmal auch nichts dagegen.

Nachdem Gerrit am nächsten Tag ausgeschlafen im K11 ankam, berichtete er von dem Versteck, in dem er festgehalten worden war. Er war sich sicher, das Haus zu erkennen, wenn er es sehen würde und so fuhren er und Alex die Münchener Außenbezirke ab, um das Haus zu finden.

Sie brauchten ganze drei Tage, bis sie es fanden, aber die Zeit hatte sich gelohnt, denn in dem Raum, in dem Gerrit gefangen gehalten wurde, lagerten immer noch die ganzen Kisten und die waren voller Waffen und Munitionen, die einen Gesamtwert von über 3 Mio. Euro hatten.

Aufgrund der vorliegenden Beweise bekamen sowohl der Chef als auch seine Mitarbeiter lebenslange Haftstrafen und die drei vom K11 schriftliche Belobigungen.

Falk hat nach all dem Ärger und den Schuldgefühlen Gerrit gegenüber beschlossen, lieber bei seiner bisherigen Tätigkeit zu bleiben und keine gefährlichen Recherchen mehr durchzuführen. Das war eindeutig nichts für ihn.

ENDE

 

 

 

 

 

 

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