Diese Story stammt ebenfalls aus dem K11-Fanclub.

 

Der Polizistenmörder

Michael, Alex und Gerrit arbeiteten fieberhaft an die Aufklärung eines Mordes an einen Kollegen. Der Kollege Peter Kornfeld war vor 12 Tagen in seinem Haus erschossen aufgefunden worden. Er war durchsiebt von 7 Kugeln, die ihn alle in den Oberkörper getroffen hatten. Da kein erkennbares Motiv ersichtlich war, gestaltete sich die Suche schwierig. Der Kollege war als Polizeiobermeister in der Wachtmeisterei Mitte tätig gewesen und von dort bekamen die drei mächtig Druck.

Es war Donnerstagmorgen 09.27 Uhr, als Michael seinen Telefonhörer auflegte.

M.: Schon wieder die Kollegen von der Leitstelle Mitte. Das geht mir langsam aber sicher mächtig auf den Kranz

G.: Ich kann sie verstehen, immerhin klären wir fast 100 % unserer Fälle auf und ausgerechnet hier sieht es so aus, als ob wir versagen.

A.: Wie soll man aber auch mit diesen spärlichen Beweisen weiterkommen? Wir haben sein gesamtes privates und sein dienstliches Umfeld durch, absolut kein Mensch, der auch nur im Entferntesten verdächtig wäre.

Alex schaute frustriert auf ihren Bildschirm. Plötzlich klingelte ihr Telefon.

A.: Rietz, Ja, verdammt, ja, ist gut, wir kommen sofort.

M.: Was ist los.

A.: Ein weiterer toter Kollege. Rasmus Dehnstedt, ein Kollege aus der Dienststelle West. Er ist soeben in seinem privaten Fahrzeug auf einem Parkplatz tot aufgefunden worden. Ebenfalls Durchsiebt von mehreren Kugeln.

G.: Das gibt’s doch nicht, macht da jemand Jagd auf Polizisten?

M.: Gut, Alex und ich fahren raus und Du Gerrit, versuch Du doch schon mal herauszufinden, ob es zwischen den beiden Kollegen irgendwelche Gemeinsamkeiten gibt.

 

Alex und Michael fuhren sofort zum Tatort und kamen dort mit quietschenden Reifen zum Stehen. Dort wurden sie direkt von den Kollegen in Empfang genommen.

P: Da hinten links der blaue Golf, da liegt er drin. Wir haben mittlerweile im Umkreis von 100 m im Kreis um das Auto herum alles abgesperrt.

Die Kollegen der Spurensicherung waren 1 Minute vor ihnen gekommen und fingen gerade erst mit ihrer Arbeit an, aber der Doc war noch nicht da. Michael und Alex gingen vorsichtig, um nicht wertvolle Spuren zu verwischen, zum Auto und schauten hinein. Der Mann, ca. 40 Jahre alt, saß zusammengesunken auf den Fahrersitz. Das Auto war im vorderen Innenbereich voller Blut und beide konnten deutlich bereits durch die Scheibe erkennen, dass auch er offenbar mit mehreren Schüssen umgebracht worden war.

A.: Ich gehe jede Wette ein, dass es sich bei dem Tatwerkzeug um das gleiche Kaliber wie beim Kollegen Kornfeld handelt. Michael, da scheint ein Irrer unterwegs zu sein, der es offenbar auf Polizisten abgesehen hat.

M.: Ja, so sieht’s zumindest auf den ersten Blick aus, aber die Hauptfrage ist warum? Sieh Dir mal das Fahrzeug an, keine der Kugel wurde durch die Scheiben geschossen, das heißt, der Mörder muss mit ihm im Fahrzeug gesessen haben. Dehnsteht hat ihn also jemanden einsteigen lassen. Er muss seinen Mörder also gekannt haben.

A.: Ja, wie bei Kornfeld, da dort keine Einbruchspuren sichergestellt wurden, hat auch er seinen Mörder wahrscheinlich ins Haus gelassen. Oder aber es war eine Frau.

M.: Ach was, Frauen morden doch meistens mit Gift oder solchen hinterhältigen Sachen.

A.: Also ich meine, wir sollten nicht von vorne herein ausschließen, dass es sich bei dem Mörder auch um eine Frau handeln könnte.

M.: Wenn Du meinst. Aber was ist das Motiv für die Morde? Wenn wir das nicht schnell herausfinden, fürchte ich, dass noch mehr Kollegen dran glauben müssen. Und dann will ich gar nicht darüber spekulieren, was für ein Telefonterror dann erst bei uns losgehen wird.

Beide fuhren erst einmal zurück ins Büro.

M.: Na Gerrit hast Du schon was raus gefunden.

Gerrit, der an Michaels PC saß schaute ihn an.

G.: Nee, leider gar nichts. Es gibt bisher keinerlei Gemeinsamkeiten zwischen Dehnsteht und Kornfeld. Ich habe schon mal in eine Art Tabelle ihrer Lebensläufe, Dienststationen und das was bisher privat über sie bekannt ist, eingegeben. Aber war es denn überhaupt der gleiche Täter?

A.: Ja, so wies aussieht. Der Mann ist mit mehreren Kugeln im Oberkörper getötet worden, genau wie Kornfeld.

G.: Hoffentlich haben wir es nicht mit einem Nachahmungstäter zu tun, ich meine der Fall wurde von der Presse ja bis ins Kleinste dargestellt.

M.: Die Männer wurden beide mit mehreren Schüssen in den Oberkörper getötet. Nach meinem Dafürhalten spricht das dafür, dass der Täter offenbar ziemlich wütend war, denn sonst hätte ja bereits ein oder zwei Kugeln gereicht, um die Männer zu töten. Also ich gehe davon aus, dass es sich um ein und denselben Täter handelt.

G.: Dann heißt das aber doch, dass wir mit weiteren Morden rechnen müssen, wenn wir nicht schnell herausfinden, ob es eine Gemeinsamkeit beider Opfer gibt.

A.: Ja, das heißt es wohl und das heißt vermutlich zwangsläufig auch, dass in Kürze nicht nur die Kollegen von der Polizeidienststelle Mitte, sondern auch noch die von West auf uns sauer sein werden, wenn wir nicht schnell mit Ergebnissen kommen. Also Jungs, ran an die Arbeit, sprechen wir mit den Kollegen sowie den Angehörigen und Freunden des heutigen Opfers.

 

Den ganzen weiteren Donnerstag, den Freitag und den Samstag waren Michael und Alex damit beschäftigt, die von Alex aufgeführten Personenkreise zu befragen, Protokolle über ihre Aussagen zu fertigen und die eingehenden Untersuchungsberichte zu sichten. Gerrit sah in dieser Zeit sämtliche Fälle, die von beiden Beamten während ihrer Dienstzeit bearbeitet wurden, durch, um ggf. einen gemeinsamen Fall zu finden. Am Samstag kam Gerrit dann, während er in Michael Stuhl mehr lag als saß und seine Beine auf den Tisch gelegt hatte, noch eine weitere Idee und da er weder Alex noch Michael erreichen konnte, weil beide am telefonieren waren, setzte er seine Kaffeetasse ab und setzte er seine Idee direkt in die Tat um.

Mittlerweile lag auch das balistische Gutachten vor. Der Mann war eindeutig mit der gleichen Waffe wie Kornfeld erschossen worden.

Gegen 22.30 Uhr machten die drei Samstagabend Feierabend. Aber bereits am Sonntag trafen sie sich gegen 08.00 Uhr wieder im Büro, um noch einmal haarklein die Untersuchungsergebnisse und die Protokolle durchzuarbeiten und vielleicht eine Gemeinsamkeit bei den beiden Männern herauszufinden. Momentan war das ihre einzige Chance, um ein Motiv erkennen zu können und keiner von ihnen wollte, dass auch nur noch ein weiterer ihrer Kollegen sterben musste.

Lieber wollten sie Überstunden ohne Ende schieben, schon allein auch deshalb, weil sie nicht mehr wussten, was sie den Kollegen der beiden erschossenen Polizisten noch sagen sollten.

Doch so sehr sie auch suchten, ein Motiv war einfach nicht zu finden. So verging ein weiterer Tag und die drei wollten langsam Feierabend machen, weil es wieder knapp 21.00 Uhr war.

M.: Man ist das frustrierend. Wir schieben Überstunden noch und noch und erzielen einfach kein einziges brauchbares Ergebnis. Wann haben wir das zuletzt gehabt.

G.: Das muss noch vor meiner Zeit gewesen sein, ich jedenfalls kann mich an eine solche Situation nicht erinnern.

A.: Vielleicht ist es ja doch ein Spinner, der sich einfach nur auf Polizistenmord versteift hat, weil er sich durch irgendwas ungerecht behandelt gefühlt hat. Dann finden wir ihn so nicht. So einen findet man nur durch einen Zufall.

M.: Aber wie hätte er es dann geschafft, ins Haus von Kornfeld gelassen zu werden oder ins Auto von Dehnstedt? Nein, da muss es eine Verbindung oder eine Gemeinsamkeit geben. Die beiden hätten doch nicht irgendwen ihre Türe geöffnet.

Gerrits Handy klingelte.

G.: Grass, ja, ja ich komme vorbei und hol sie mir ab.

M.: Gibt’s was Neues?

G.: Ich habe gestern die Personalakten der beiden angefordert, aber die Herausgabe wurde abgelehnt. Der Staatsanwalt hat erreicht, dass wir sie nun doch bekommen.

M.: Gute Idee, aber warum hast Du uns nichts davon gesagt?

G.: Was, das ich die Akten angefordert habe? Als mir die Idee kam, wart ihr beide am telefonieren und danach habe ich es vergessen. Ist das ein Problem?

A.: Ist ja auch egal, Gerrit fahr eben und hol die Akten, vielleicht ergibt sich daraus ja was. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Wir warten hier auf Dich.

Gerrit verschwand, um zur Staatsanwaltschaft zu fahren.

 

M.: Was sagst Du dazu, sagt uns kein Wort.

A.: Du hast doch gehört, er hat es vergessen. Außerdem, Du hättest doch auch daran denken können.

M.: Ja, ist ja schon gut.

Nach einer guten 3/4 Stunde kam Gerrit zurück. Michael war ziemlich gereizt und raunzte Gerrit deshalb sogleich an.

M.: Man wo bliebst Du denn so lange, hast Du erst die Akten durchgelesen oder was?

G.: Bleib mal ganz locker. In der Martinistraße war ein dicker Unfall, da ging 10 Minuten lang nichts mehr und nein, ich habe noch keinen Blick rein geworfen, wenn Dich das beruhigt, zufrieden. Was ist denn bloß mit Dir los?

A.: Schön ruhig bleiben Jungs! Ich weiß ja es ist schon spät, aber konzentriert bitte Eure offenbar noch vorhandene überschüssige Energie in die Akten, OK?

Gerrit und Michael sahen sich an und zuckten beide die Schulter. Gerrit gab dann eine der Akten Michael und sah sich die andere zusammen mit Alex an. Anschließend tauschten sie die Akten.

G.: Also wenn ihr mich fragt, ich sehe da ganz klar eine Gemeinsamkeit.

A.: Ja ich auch, beide Polizisten haben gegen die Dienstvorschriften verstoßen und einen Verweis erhalten. Kornfeld hat Bestechungsgeld von einer Prostituierten genommen und Dehnstedt ist beim Fahren in betrunkenem Zustand erwischt worden.

M.: Das würde bedeuten, dass unser Täter davon gewusst haben muss, aber woher.

G.: Was wenn der Täter aus den eigenen Reihen stammt?

A.: Aber an die Personalakten kommt niemand so einfach heran, Du hast doch selbst noch nach dem Tod der beiden den Staatsanwalt um Mithilfe bitten müssen, um sie zu bekommen.

G.: Ja, stimmt, aber irgendjemand muss doch die Akten bearbeiten. Vielleicht ist es jemand aus dieser Abteilung. Aber wenn das so ist, dann ist er jetzt gewarnt.

M.: Ja, die sollten wir erst mal unter die Lupe nehmen. Aber das können wir erst morgen, weil wir bestimmt um diese Zeit nicht mehr an die notwendigen Informationen kommen. Lasst uns Schluss für heute machen.

A.: Gute Idee. Man was freue ich mich schon auf mein Bett.

M.: Ja, aber vorher gehe ich noch ein Bier in meiner Stammkneipe trinken, kommt jemand mit?

A.: Also ich nicht, ich bin völlig fertig und will nur noch nach Hause. Die letzten Tage haben ganz schön geschlaucht.

M.: Und Du Gerrit?

G.: Nein, danke, ich habe gerade unten Svenja getroffen und mich schon mit ihr auf ein Bier verabredet.

M.: Svenja?

A.: Das ist die neue Polizistin, Du hast Sie sicher schon einmal gesehen, nett anzusehen, dunkelbraune lange wellige Haare. War eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis Gerrit sie anspricht.

G.: Was Du nicht sagst!

M.: Die arbeitete doch erst seit, warte mal, 2 Tagen hier und schon geht sie mit Dir aus? Na ja, Sie kennt Dich ja auch noch nicht.

G.: Was soll das denn heißen? Du bist bloß eifersüchtig, weil Du nicht zuerst gefragt hast.

M.: Ich und eifersüchtig, nie im Leben, also dann viel Spaß und halt Deine Hände bei dir, nicht das ich Beschwerden höre!

Gerrit schüttelte nur den Kopf, verabschiedete sich und verließ das Büro.

 

Unten im Eingangsbereicht holte Gerrit Svenja ab und die beiden gingen zu der in Polizistenkreisen beliebten Kneipe "Zur Rose". In diesem Laden wimmelte es von Kollegen und Gerrit wäre es lieber gewesen, mit Svenja in einer anderen Kneipe zu gehen, denn von den Kollegen beim Flirten beobachtet zu werden, gehörte nicht gerade zu seinen Lieblingsbeschäftigungen.

Aber da Svenja diese Kneipe offenbar liebte und unbedingt dort hin wollte, ließ er sich breitschlagen, mit ihr dorthin zu gehen. Dann würde es erst einmal halt nur ein zwangloses Treffen sein.

Dort angekommen trafen sie viele Kollegen und grüßten fast alle in der Kneipe, dann zogen sie sich in die hintersten Ecken zurück und die beiden unterhielten sich ganz gut, so dass er länger blieb, als er eigentlich beabsichtigt hatte. Gegen Mitternacht brachte er dann Svenja, nicht ohne noch einige Kommentare von einigen seiner Kollegen über sich ergehen lassen zu müssen, noch zu Fuß nach Hause.

G.: Warum gehst Du eigentlich so gerne in diese Kneipe?

S.: Weil dort viele Menschen sind, die ich kenne. Wenn ich mal alleine etwas Abwechslung brauche, finde ich dort immer irgendeine Kollegin, die auch Spaß haben möchte.

G.: Also ich finde immer, dass man dort viel zu sehr unter Beobachtung der Kollegen steht.

S.: Das kommst wahrscheinlich immer darauf an, was man dort vorhat. Ich bin insoweit schon vor Dir gewarnt worden.

G.: Ha ha

S.: Spaß beiseite, nein ich finde, dort geht die Zeit schneller voran. Immer ist jemand da, der etwas zum Besten gibt. Es wird nie langweilig.

Gerrit schoss bei diesem Satz ein Gedanke durch den Kopf

G.: Ich war noch nicht so oft dort, aber kann es sein, dass wenn Kollegen, sagen wir mal aus der Reihe getanzt ist, dass das dort auch besprochen wird?

S.: Was meinst Du?

G.: Na so ganz allgemein.

S.: Wenn ein Kollege etwas Ungesetzliches getan hat?

G.: Ja, zum Beispiel. Natürlich nur rein hypothetisch gesehen.

S.: Ja, auch das wird dort besprochen, aber meistens nicht von den betroffenen Kollegen selbst, sondern von ihren Kollegen. Wer geht mit so was auch schon gerne hausieren. So hier wohne ich.

G.: Na dann gute Nacht und schlaf gut.

Gerrit gab Svenja einen Kuss auf die Backe und sah ihr in die Augen. Sie standen etwa 3 Minuten so da, ohne etwas zu sagen, als Svenja sich langsam räusperte

S. Ähm, willst Du nicht noch auf eine Tasse Kaffee oder was anderes zu trinken hochkommen?

 

Gerrit sah Svenja an und dachte darüber nach, was passieren würde, wenn er morgen nicht einigermaßen fit ins Büro kam. Michael würde ihm den Kopf abreißen. Doch Svenja zog ihn magisch an und sie schien ja auch nicht so abgeneigt zu sein und so sagte er grinsend:

G.: Gerne, aber ich hätte lieber was Kaltes zu trinken.

Oben angekommen, ging Svenja in die Küche, um Gläser und was zu trinken zu holen und schickte Gerrits schon einmal vor ins Wohnzimmer. Der hängte seine Jacke im Flur auf, ging ins Wohnzimmer und sah sich dort erst einmal ein bisschen um. Das was er bisher von der Wohnung gesehen hatte, war äußerst geschmackvoll eingerichtet. Die Möbel sahen nicht gerade billig aus. Er ging gerade zu ihrem beigen Sofa, um sich dort gemütlich hinzusetzen, als Svenja schon hereinkam mit zwei Weinflaschen in der einen Hand und eine Flache Wein in der anderen. Sie setzte sich neben ihn und schüttete ihnen beiden ein Glas Wein ein.

S.: Also dann, danke fürs Nachhausebringen.

G.: Gern geschehen.

Beide stießen an, Gerrit trank einen Schluck und verzog sofort das Gericht.

G.: Oh mein Gott, Svenja sei mir bitte nicht böse, aber der Wein ist umgeschlagen und mittlerweile zu Essig geworden.

Svenja sah in erschrocken an.

S.: Oh, Gott, entschuldige. Ich habe ihn vor 2, 3 Jahren geschenkt bekommen und dachte nicht, dass er so schnell verdirbt. Na ja, normalerweise trinke ich keinen Wein.

G.: Na macht nichts. Ich stehe sowieso auch nicht so auf Wein.

S.: Das trifft sich ja ganz gut, ich nämlich auch nicht, ich hatte aber sonst nichts Alkoholisches.

G.: Wie wär’s mit ein Glas Wasser?

S.: Klar, das hab ich, warte ich hole Dir ein Glas.

Svenja ging und kam mit zwei neuen Gläsern und eine Flasche Wasser wieder.

Gerrit nahm einen Schluck und sagte.

G.: Köstlich, kein Essig.

Beide mussten lachen und sahen sich erneut an. Gerrit rückte nach einigen Minuten langsam näher zu ihr ran und fing an sie zu küssen. Erst ganz sacht und langsam, um zu testen, wie weit sie bereit war zu gehen und dann immer fordernder und heftiger. Sie wehrte sich nicht, sondern erwiderte seine Küsse und ihre Hände fuhren durch seine Haare. Er überlegte, ob er schon am ersten Abend weitergehen sollte oder es beim Küssen bleiben lassen sollte. Aber dann schmiss er seine Bedenken über Bord und fing an, langsam ihre Bluse zu öffnen. Doch Svenja riss sich von ihm los und er bekannt im nächsten Moment eine schallende Ohrfeige von ihr verpasst. Zurückzuckend sah er sie fragend an.

Sie schaute ihn ebenfalls erschrocken an, aber einen Augenblick später zog sie ihn an seinem Hemdkragen wieder zu sich hin und küsste ihn erneut. Er spürte, dass diesmal sie anfing zuerst sein Hem zu öffnen und sich dann weiter runter wagte. Noch im Wohnzimmer fingen sie an, sich gegenseitig auszuziehen.

Als sie dann endlich so, wie Gott sie geschaffen hatte, voreinander standen, hob Gerrit Svenja hoch und trug sie nach nebenan ins Schlafzimmer. Dort ließen sie ihrem Verlangen seinen Lauf und anschließend schlief Gerrit erschöpft neben Svenja ein.

Svenja beobachtete ihn noch eine Weile und dachte über das soeben erlebte und was sie sich von dieser Beziehung, wenn es denn dann überhaupt eine werden sollte. erwartete, nach. Sie hatte gehört, dass Gerrit häufig seine Bekanntschaften wechselte, aber vielleicht war es ja bei ihr etwas anderes. Sie wurde ebenfalls müde, strich ihm über sein Gesicht und schlief dann ebenfalls ein.

 

Gegen 08.30 Uhr wachte Gerrit von den pergamentenen Klingeln seines Handys auf. Er schaute auf die Uhr. "Verdammt, ich hätte schon um 08.00 Uhr im Büro sein müssen." dachte er und nahm das Gespräch an.

G.: Michael, es tut mir leid, ich habe verschlafen. Ich bin gleich da.

S.: Was ist los.

G.: Tut mir leid, dass Du wach geworden bist. Ich muss sofort weg, ich hätte schon längst im Büro sein müssen. Schlaf einfach weiter OK. Ich zieh die Tür hinter mir zu.

S.: Sehen wir uns heute Mittag? Ich habe Spätschicht bis heute um Mitternacht. Mein Dienst fängt um 14.00 Uhr an, da könnten wir doch um 13.00 Uhr Mittag machen.

G.: Ich sehe zu, dass ich es irgendwie einrichten kann, wenn nicht, habe ich ja Deine Handynummer. Jetzt schlaf noch.

Gerrit sprang in seine Sachen, gab Svenja noch einen Kuss und hetzte dann ins Büro. Dort kam er etwas außer Atem an, weil er die Stufen hochgerankt war.

G.: Morgen Leute, tut mir echt leid.

M.: Tja uns auch, wir sind nämlich schon voll bei der Arbeit, während Du Dich offenbar gestern königlich vergnügt hast. War’s wenigstens gut?

G.. Wie kommst Du denn darauf?

M.: Du hast immer noch die gleichen Klamotten wie gestern an, Du willst mir doch nicht erzählen, dass Du heute Nacht zu Hause warst.

A.: Mach erst mal Dein Hemd richtig zu.

Gerrit sah an sich herunter und bemerkte nun auch, dass er das Hemd um einen Knopf verkehrt zugeknöpft hatte. Schnell öffnete er daher noch einmal sein Hemd und knöpfte es nun richtig zu.

G.: Na ja, dafür habe ich vielleicht eine Idee, wie wir an den Typen herankommen.

M.: Ach nee?

G.: Ja, ich war gestern mit Svenja in dieser Polizistenkneipe "Zur Rose". Da hängen doch immer alle Kollegen herum. Nun ja und die erzählen so einiges von ihrem Dienst und ihren Sorgen etc. Wahrscheinlich reden sie auch darüber, wenn einer der Kollegen Mist gebaut hat.

A.: Ja stimmt, da wird auch ganz schön gelästert.

G.: Also ich denke, dass der Täter nicht unbedingt an die Personalakten herangekommen sein muss, vielleicht hat er seine Informationen aus der Kneipe.

M.: Ja das ist durchaus möglich, dann muss es aber nicht unbedingt ein Kollege sein, denn da dürfen ja auch Zivilisten herein.

G.: Stimmt. Ich schlage vor, wir locken den Täter aus der Reserve und schmeißen ihm einen Knochen zu.

 

A.: Du meinst mit einer erfundenen Geschichte?

G.: Ja, aber da wir nicht wissen, ob der Täter nicht doch ein Kollege ist, können wir nicht einfach nur ein Gerücht dort rum gehen lassen, sondern müssen einen Vorfall fingieren.

M.: Und da hast Du wahrscheinlich auch schon eine Idee, oder?

G.: Sicher, kannst Du Dich noch an unseren Einsatz in Köln erinnern. Ich meine die Sache mit dem Joint. Das ist ja nicht in meine Akte gekommen oder sagen wir, zumindest hoffe ich dass. Aber was, wenn ich in einer mir noch aus meinen Tagen beim Drogendezernat bekannten Kneipe einen Joint kaufe und ihr anschließend dafür sorgt, dass dort eine Razzia vorgenommen wird? Das spräche sich doch sicherlich schnell herum.

M.: Keine schlechte Idee, aber ich denke, das mache ich mal besser selbst.

G.: Wieso denn das? Ich hatte schließlich die Idee.

M.: Na, weil Du jedes Mal im Krankenhaus landest, wenn Du einen Spezialauftrag hast.

G.: Jetzt übertreibt doch mal nicht. Das stimmt doch gar nicht!

M.: Alex, stimmt es oder stimmt es nicht?

A.: Na ja, es stimmt nicht ganz, aber Gerrit das ist schon bei 50 % der Fälle richtig. Sieh es doch mal so, Michael hat doch nur angst, dass wir Dich beim nächsten Einsatz mit durchsiebtem Körper auffinden.

G.: Das ist ja alles schön und gut, aber ich bin trotzdem besser für diesen Job geeinigt. Ich weiß schließlich wie Abhängige sich beim Verhör auf der Wache verhalte. Habt Ihr schon vergessen, dass ich vor dem Job hier beim Drogendezernat war?

M.: Das hast Du ja vorhin schon erwähnt. Du bringst mir einfach bei, wie man sich verhält und gut ist.

G.: Klasse

Gerrit dreht sich wütend zum Fenster um, um erst einmal wieder runterzukommen. Denn er wusste, dass er sonst Michael anschnauzen würde und sich ein Wort das andere geben würde. Dann sah er Alex an.

G.: Und meinst Du auch, dass ich dazu ungeeignet bin?

A.: Also ich würde mich ja ganz gerne aus Euren Streitigkeiten heraushalten und gar nichts mehr dazu sagen. Macht das doch einfach unter Euch aus.

M.: Mensch Gerrit das habe ich doch gar nicht gesagt!

G.: Wie soll ich das denn bitte sonst verstehen? Da Du ja offenbar schon alles entschieden hast, bleibt mir wohl keine Wahl.

Gerrit ließ sich mit hängenden Schultern auf die Fensterbank nieder.

M.: Erstens bin ich hier ja wohl als Dienstältester der Chef und zweitens habe ich trotzdem noch nicht alles entschieden.

Gerrit sagte kein Wort dazu, sondern sah ihn nur an. Michael kannte Gerrit gut genug, um zu wissen, dass es in ihm drin brodelte.

M.: Schon gut, ich gebe mich geschlagen, wir machen es so, dass Du den Lockvogel spielst, aber nur unter einer Bedingung. Wenn es brenzlig wird, ziehst Du die Notbremse und kein Wort davon zu Deiner neuen Freundin. Ist das Klar?

G.: Klar.

M.: Ich fahr dann mal in die Staatsanwaltschaft und informiere den Staatsanwalt, der muss schließlich auch erst noch sein OK zu der ganzen Aktion geben.

 

Am Wochenende bin ich nicht da und nächste Woche bin ich auf Klassenfahrt, daher setze ich heute noch zwei Teile rein. Hier nun der erste:


Zwei Stunden später kam Michael wieder ins Büro.

M.: So, das Ganze ist geritzt. War gar nicht so einfach, aber der Staatsanwalt hat die Aktion abgesegnet. Ich habe auch schon mit ihm besprochen, dass er Dich anschließend richtig anscheißt wegen der Geschichte und zwar so, dass auch mehrere Kollegen das mitbekommen.

G.. Gut. Dann kann ja der Abend kommen.

M.: Moment, nicht so voreilig, denn eine Bedingung hat der Staatsanwalt.

G.: Und welche?

M.: Wir, Alex und ich werden Dich auf Schritt und Tritt beobachten. Du wirst ferner ständig einen Peilsender mit Dir führen und zwar Tag und Nacht und Du machst in den nächsten Tagen keinen Schritt mehr ohne ihn vorher anzukündigen.

G.: Das geht doch wohl etwas zu weit!

Michael hob seine Hände

M.: Anweisung des Staatsanwalts, das ist nicht auf meinen Mist gewachsen, auch wenn Du das wahrscheinlich nicht glauben wirst.

A.: Also Gerrit, denk doch mal nach. Ich finde, für die Gefahr in die Du Dich da begibst, ist das doch wohl das mindeste.

Gerrit überlegte eine Weile hob dann beide Hände und sagte:

G.: Na gut, meinetwegen, ich gebe mich geschlagen, wird ja nicht ewig andauern.

Die drei arbeiteten erst mal weiter und Gerrit traf Svenja gegen 13.00 Uhr, wie verabredet, zum Mittagessen. Anschließend musste Svenja zu ihrer Schicht aufbrechen. Das war ganz gut, denn so musste Gerrit sich für heute Abend keine Ausrede einfallen lassen musste, weil er nicht treffen konnte. Das mit Svenja ließ sich gut an. Sie gefiel ihm immer besser und ihre Gespräche waren auch ganz anregend. Er fragte sich, ob es diesmal wohl etwas Festes werden würde.

Nach dem Essen fuhr er schnell nach Hause, um sich was Frisches anzuziehen und fuhr dann wieder ins Büro. Sie arbeiteten heute bis gegen 19.00 Uhr und gegen 19.40 Uhr kam er in der Kneipe, von der er wusste, dass dort Joints verkauft wurden, an. Schon nach 30 Minuten hatte er bereits zwei Joints erworben und versteckte sie in seiner Jackentasche, dann schicke er Michael, der zusammen mit Alex draußen im Auto vor der Kneipe saß, eine SMS.

M.: Die ist von Gerrit. E ist soweit. Ich rufe den Staatsanwalt an und sag ihm, er soll die Razzia losschicken.

Michael und Alex beobachteten, dass nach ca. 25 Minuten 5 Polizeiwagen mit Blaulicht, aber ohne Sirene vor der Kneipe hielten und mehrere Männer in die Kneipe stürmten. Einige der Polizeibeamten sicherten den Haupt- und den Nebeneingang. Die ganze Aktion dauerte keine 15 Minuten und es wurden insgesamt 7 Menschen, unter ihnen auch Gerrit, in die Polizeiwagen verstaut und ins Präsidium gefahren.

Die Festgenommenen wurden zunächst einmal erkennungsdienstlich registriert, außer Gerrit natürlich, denn seine Daten waren ja bekannt. Die Kollegen hatten ihn sofort in eines der Vernehmungszimmer gebracht und dort wartete er nun auf die Dienstaufsicht und den Staatsanwalt.

 

Er versuchte sich an die Situation in Köln zu erinnern und wie er sich seinerzeit gefühlt hatte. Und so setzte er sich in sich zusammengesunken auf den Stuhl und versuchte möglichst überzeugend unglücklich dreinzuschauen. Außerdem begann er, sich unruhig zu verhalten, um das Bild eines Menschen, der so regelmäßig Joints raucht, dass er schon die Schwelle zur Süchtigkeit fast überschritten hatte, darzustellen. Er wusste ja, dass man ihn von der anderen Seite des Spiegels aus beobachten konnte und er wollte, dass er möglichst glaubhaft wirkte und auch die Kollegen annahmen, dass er die Joints für sich selbst gekauft hatte. So wartete er auf das Eintreffen des Staatsanwalts.

Es würde auch jemand von der Dienstaufsicht kommen und er hoffte, dass es nicht unbedingt die nicht gerade sehr beliebte Echtler war, aber da wurde er enttäuscht. Denn diese kam nach endlosen Minuten zuerst ins Vernehmungszimmer.

E.: So sieht man sich wieder, aber leider nicht gerade zu erfreulichen Dingen.

G.: Hören Sie, das alles ist ein Missverständnis. Ich habe die Joints nur gekauft, um dort zu ermitteln.

E.: Ach und warum weiß dann niemand davon?

G.: Na weil ...

Gerrit sah sich hektisch im Zimmer um, so dass es so aussah, als suche er eine Ausrede.

G.: Na weil ich bisher nur einen Tipp bekommen hatte, dass dort gehandelt wird und ich mich zunächst davon überzeugen wollte, bevor ich den Tipp an die Kollegen weitergebe.

E.: Herr Grass ich habe sie vorhin eine Weile von der anderen Seite aus beobachtet. Ihr ganzes Verhalten deutet darauf hin, dass Sie die Joints für sich selbst gekauft haben.

Beim letzten Satz war der Staatsanwalt dazu gekommen.

S.: Dann war also der in Köln bei Ihnen gefundene Joint kein Versehen, sondern sie haben ihn doch für sich gekauft oder?

E.: Was für einen Joint in Köln? Davon weiß ich ja gar nichts!

S.: Ist auch nicht so wichtig.

G.: Nein, ich.

Der Staatsanwalt haute mit voller Wucht seine Hand auf den Tisch und schrie Gerrit an

S.: Herr Grass raus mit der Sprache, wollten Sie die Joints für den Eigengebrauch ja oder nein und überlegen Sie sich gut, ob Sie mich anlügen, denn wir werden natürlich umgehend nach unserem Gespräch nicht nur eine Haaranalyse, sondern auch umfangreiche Drogentest machen lassen.

E.: Nun reden Sie schon!

S.: Herr Grass wir warten hier auf Antworten, ja oder nein!

Gerrit sah zunächst beide verzweifelnd an und sah dann auf den Boden. Er wippte vor und zurück. Dann sagte er leise

G.: Ja

S.: Was haben Sie gesagt, ich habe das leider nicht verstanden? Etwas lauter bitte.

Nun sagte Gerrit etwas lauter:

G.: Ja, ich habe die Joints für mich gekauft.

S.: Sind Sie eigentlich von allen guten Geistern verlassen. Seit wann geht das schon so, los jetzt mal Butter bei de Fische!

Gerrit, der immer noch auf den Boden sah, sagte

G.: Nicht so lange. Vielleicht ein halbes Jahr, mehr nicht.

E.: So mehr nicht, ein halbes Jahr und das sollen wir Ihnen abnehmen.

G.: Bitte, ich kann jederzeit damit aufhören, ich meine natürlich, ich höre sofort auf, das Zeug zu rauchen. Wirklich.

S.: Wer es glaubt wird selig. Ausgerechnet einer der Beamten, die für mich ermitteln ist Drogenabhängig. Wenn das rauskommt.

G.: Ich rauche doch nur Joints, ich nehme doch keine harten Drogen oder so was.

S.: Herr Grass, sie waren beim Drogendezernat. Sie sollten doch wohl am besten wissen, dass es sich hier um eine Einstiegsdroge handelt und wohin das führt.

E.: Da das das erste Vergehen dieser Art ist, können wir Sie leider nicht rausschmeißen, aber Sie werden bis auf Weiteres Innendienst schieben und morgen früh finden Sie sich als erstes bei unserem Polizeiarzt zu einer gründlichen Untersuchung ein. Diese Untersuchung werden Sie jeden Monat wiederholen und erst wenn drei dieser Untersuchungen negativ ausgefallen sind, denken wir über Lockerungen nach. Haben Sie das verstanden?

G.: Ja.

E.: Ach ja, ein Vermerk kommt natürlich auch in ihre Akte, aber das haben Sie sich ja sicher gedacht.

Damit ging sie und zurück blieben der Staatsanwalt und Gerrit. Dieser ging ebenfalls und sagte noch einmal in der offenen Tür, so dass auch ja mehrere Kollegen es hörten.

S.: Ich muss wohl nicht erwähnten, dass sie mich gründlich enttäuscht haben. Aber eins kann ich Ihnen versprechen Herr Grass, sollten die Ergebnisse ihrer monatlichen Untersuchungen sich nicht kontinuierlich verbessern, dann werden Sie mich kennen lernen, habe ich mich deutlich genug ausgedrückt.

Und da Gerrit nicht wusste, ob einer oder mehrere Kollegen hinter der Scheibe standen, nickte er niedergeschlagen. Er durfte nun gehen und so machte er sich auf den Heimweg. Auf den Weg nach draußen hatte er das Gefühl, von sämtlichen Kollegen angestarrt zu werden. Wenn sein Gefühl ihn nicht im Stich ließ, dann hatten sie ihr Ziel erreicht.

 

Als er in der WG ankam, waren Alex und Michael bereits vor Ort und erwarteten ihn. Er erzählte alles haarklein und auch, dass offenbar einige der Kollegen den Trubble mitbekommen hatten.

Plötzlich schellte es. Gerrit machte die Tür auf und vor ihm stand der Staatsanwalt.

G.: Herr Staatsanwalt, Sie? Kommen Sie doch rein.

Gerrit führte den Staatsanwalt ins Wohnzimmer.

S.: Weshalb ich komme ist das hier

Er reichte Gerrit eine Tüte

S.: Es handelt sich um das neueste Model einer schusssicheren Weste. Sie ist atmungsaktiv und weniger Dick als die herkömmlichen, deshalb eignet sie sich gut, um unter einem Hemd getragen zu werden ohne dass sie auffällt. Sie werden die Weste von jetzt an, bis auf nachts und unter der Dusche ständig tragen.

G.: Bitte?

S.: Na schauen Sie nicht so, wir alle machen uns so unsere Gedanken. Der Mörder hat den Opfern bisher immer in die Brust geschossen, warum sollte er es bei ihnen anders machen? Die Weste wird die Wuchte der Schüsse vielleicht nicht abhalten können, aber wenigstens hält sie die Kugel auf. Ich will Ihr Wort, dass sie das Ding hier sozusagen 24 Stunden am Tag tragen, und zwar solange, bis wir den Mörder dingfest gemacht haben.

Gerrit sah sich plötzlich 3 Augenpaaren gegenüber, die ihn fordern ansahen.

G.: Ich persönlich finde das zwar übertrieben, aber wenn ihr das so wollte, bitte schön. Sie oder auch ihr habt mein Wort.

S.: Gut, dann bin ich etwas beruhigter. Aber wenn es sich vermeiden lässt, sorgen Sie bitte dafür, dass der Täter gar nicht erst zum Schießen kommt, die Weste ist ziemlich teuer und ich würde sie gerne wieder zurückgeben.

Alle drei verabschiedeten sich und Gerrit hängte die Weste erst einmal über einen Stuhl, da er schlafen ging.

Am nächsten Tag zog er die Weste über ein T-Shirt und unter einem Hemd an und sah sich im Spiegel an. Die Weste trug tatsächlich nicht auf und war bei weitem nicht so schwer, wie ihre eigenen Westen. Na damit konnte er leben, wenn er die anderen damit beruhigen würde.

 

Die drei trafen sich gegen 08.00 Uhr im Büro und dort ging das Theater erst noch einmal von vorne los, indem Gerrit hauptsächlich von Michael, aber auch von Alex einen Anschiss der Sonderklasse erhielt, und zwar so laut, dass auf jeden Fall jeder, der in der Nähe des Büros stand, etwas mitbekommen musste.

M.: Ich glaube das war’s, das reicht wohl, um die Gerüchteküche anzuregen. Sag mal Gerrit hast Du überhaupt die Weste an?

G.: Ja, klar.

A.: Man sieht sie ja wirklich kein bisschen.

Beide schauten ihn fragend an.

G.: Hey Leute, ich habe sie wirklich an, hier schaut.

Er hob sein Hemd und Michael und Alex konnten nun die Weste sehen und waren wesentlich beruhigter. Michael ging um Gerrit herum und schaute sich die Weste ganz genau an.

M.: Die ist wirklich gut.

G.: Vielleicht können wir den Staatsanwalt ja überreden, solche anzuschaffen. Ich sage Euch, die sitzt wie angegossen und man merkt sie kaum.

A.: Vergiss es, die ist viel zu teuer. Ich habe mich mal im Internet erkundigt. Die kostet mindestens das Fünffache derjenigen Westen, die wir haben. Das ist das neueste Modell aus den USA und auch dort haben diese Westen nur die Leute von der CIA. Sie sind einfach zu teuer.

G.: Schade, ihr müsst die unbedingt mal anprobieren, die merkt man fast gar nicht.

M.: Und was ist mit dem Peilsender, hast Du denn auch mit?

G.: Ja, ich habe ihn in der Hosentasche hier.

Er zog ihn aus seiner Gesäßtasche und zeigte ihn Michael.

Gerrit musste im Laufe des Vormittags zunächst zum Polizeiarzt um dort die Untersuchung über sich ergehen zu lassen und bearbeitete dann im Büro die Akten, während Michael und Alex unterwegs waren, um noch einmal einige der Freunde und Verwandten der Toten befragten. Den ganzen Tag über tuschelten die Leute über ihn, wenn er irgendwo im Hause langging, das merkte er an allen Ecken.

Am späten Vormittag telefonierte er mit Svenja. Eigentlich wollte er sich ja zum Mittagessen mit ihr in der Kantine verabreden, aber Svenja war merkwürdig einsilbig am Telefon und teilte ihm mit, dass sie sich heute Mittag schon mit einer Freundin treffen würde und so beendete er das Gespräch schon nach kurzer Zeit. Er machte sich Gedanken, ob das wohl eine Reaktion auf die Gerüchteküche war. Er nahm sich vor, mit ihr zu reden, sobald das ganze hier erledigt war und vielleicht konnte er das wieder zurechtrücken, denn auf irgendeine merkwürdige Art war sie ihm sofort vertraut gewesen und eigentlich hatte er gedacht, dass es diesmal vielleicht mehr werden konnte, als mit all den anderen zuvor. So grübelte er eine Weile und machte sich dann wieder an die Arbeit.

Michael kam am späten Nachmittag zurück ins Büro.

M.: Nichts Neues und bei Dir?

G.: Auch nichts. Wo ist Alex?

M.: Die ist mal eben für kleine Mädchen.

G.: Habt ihr alle erreicht, die auf der Liste standen?

M.: Ja, bis auf drei. Bei denen versuchen wir es morgen noch einmal. Und wie klappst mit der Freundin?

Gerrit zuckte nur mit der Schulter.

M.: Wie, schon wieder aus?

G.: Keine Ahnung. Entweder war sie etwas abwesend heute am Telefon oder sie hat von der Sache erfahren und will mit so einem wie mir nichts mehr zu tun haben.

M.: Tja, hättest Du mal mich den Job machen lassen.

G.: Ach was, wenn es schon so anfängt, hat das Ganze doch eh keinen Sinn.

M.: Hauptsache Du sagst ihr nichts, bevor das Ganze hier zu Ende ist.

Alex kam herein und die beiden wechselten schnell das Thema und nach Feierabend fuhr Gerrit direkt nach Hause. Michael und Alex fuhren ihm in sicherem Abstand hinterher und beobachteten dann noch 2 Stunden lang das Haus. Aber nichts passierte und so rief Michael Gerrit nach zwei Stunden an, um ihn zu sagen, dass sie nach Hause fahren würde und man sich am nächsten Tag im Büro treffen würde. Zu irgendeinem Zwischenfall kam es an diesem Tage nicht.

 

Der nächste Tag begann, wie der gestrige, Michael und Alex fuhren raus, um die drei fehlenden Personen von gestern noch zu befragen und um sodann noch einmal auf den Revieren der getöteten Polizisten mit den Kollegen zu sprechen. Gerrit bearbeitete während dessen Akten. Gegen 13.00 Uhr bekam er über sein Handy einen Anruf von Svenja. Eigentlich hatte er die Sache ja schon abgeharkt, aber sie wollte sich mit ihm treffen, um mit ihm zu reden. Erst wollte er nicht, aber dann ließ er sich doch überreden, sich mit ihr zum essen zu treffen, was sollte da schon passieren. Er überlegte, ob er Michael und Alex informieren sollte, da Michael und Alex noch nicht zurück waren. Aber er war ja kein kleines Kind mehr und wollte sich ja nur mit seiner "Freundin", sofern sie es denn überhaupt sein wollte, treffen. Er legte dann aber doch Michael einen Zettel auf den Tisch "Bin kurz mit Svenja was essen gefahren. Bin gleich wieder zurück. Gerrit".

Gerrit fuhr mit Svenja zu einem Italiener in der Nähe des K11. Beide bestellten sich eine Pizza und Gerrit begann das Gespräch.

G.: Hör mal Svenja, ich bin sicher, Du hast das gehört mit vorgestern Nacht.

S.: Ja und ich musste mir erst einmal klar darüber werden, was das jetzt für uns bedeutet.

G.: Glaub mir, gar nichts, ich meine, das Ganze war ein Missverständnis und das wird sich sicherlich bald aufklären. Ganz sicher.

Svenja sah ihn an und er hatte das Gefühl, dass sie ihm nicht glaubt, aber da musste er nun mit Leben, denn er hatte ja Michael zugesagt, ihr nichts zu sagen. Das weitere Gespräch verlief dann zu seinem bedauern auf eine doch eher oberflächliche Weise und umso erstaunter war Gerrit, als Svenja, nachdem er gezahlt hatte, ihn bat, noch zu einem nahe gelegenen Parkplatz an der Isar zu fahren, um dort weiter über sie beide zu sprechen. Er hatte sich die ganze Zeit schon darüber Gedanken gemacht, ob er es mit ihr überhaupt noch zu einer Beziehung kommen lassen wollte, aber wegen ihrer Bitte, beschloss er, dem Ganzen noch einmal eine Chance zu geben, zumal der Abend neulich mit ihr ja durchaus sehr ansprechend gewesen war. Er überlegte noch, ob er Michael kurz per Handy Bescheid geben sollte, aber da der sicherlich immer noch nicht im Büro sein würde, sah er davon ab.

Und so fuhr er mit ihr zu einem nahe gelegenen Parkplatz mitten in einem Waldgebiet. Weit und breit war niemand zu sehen. Er sah sich um und drehte sich dann zum Beifahrerplatz um und sah direkt in einen Pistolenlauf, der - von Svenja gehalten - auf seine Brust zielte.

 

Gerrit sah Svenja erstaunt an, damit hatte er nun gar nicht gerechnet "Svenja, Du?"

Svenja rannten Tränen die Wange herunter.

S.: Gerrit warum hast Du das nur getan?

G.: Was denn?

S.: Ich habe gedacht, mit Dir, das könnte was werden und was machst Du, Du machst alles kaputt!

G.: Kaputt? Was meinst Du den genau?

S.: Du hast doch keine Ahnung!

Gerrit ging ein Licht auf. Svenja hielt sich gerne in der Kneipe "Zur Rose" auf, auch sie hatte also die Gerüchte gehört. Es war also genauso abgelaufen, wie er es vermutet hatte.

G.: Nun ich geh mal davon aus, dass Du die Kollegen erschossen hast, oder? Aber warum?

S.: Sie haben als Polizisten gegen das Gesetz verstoßen und das konnte ich Ihnen und Dir einfach nicht durchgehen lassen.

"Das gibt doch nicht, Svenja hat ein psychisches Problem, hat das denn keiner bei den Beurteilungen gemerkt?" fragte sich Gerrit

G.: Svenja, ganz ruhig. Bitte sprich mit mir, warum, meinst Du, das nicht durchgehen lassen zu dürfen. Und warum gerade Du? Ich meine, dafür sind doch Richter zuständig.

S.: Mein Vater war auch Polizist und er starb, weil sein Partner korrupt war und ihn verraten hat. Er war alles was ich hatte, denn meine Mutter ist bei meiner Geburt gestorben. Seit meinem 9. Lebensjahr musste ich wegen diesem Schwein in Heimen verbringen und dafür musste er büßen.

G.: Wer von den beiden Kollegen soll das denn gewesen sein? Eigentlich sind die doch viel zu jung gewesen, als dass sie mit Deinem Vater zusammengearbeitet haben könnten.

Svenja lachte: Keiner von ihnen. Ich habe den Partner meines Vaters bereits vor Jahren mit genau dieser Waffe erschossen. Der Mord ist bis heute ungeklärt. Aber Tag für Tag werde ich wieder und wieder an die Sache erinnert. Ich kann einfach nicht mehr. Und ich kann einfach nicht weiter zulassen, dass gute ehrliche Polizisten ihr Leben riskieren, weil ihre Kollegen selbst kriminell werden.

Svenja, die bei ihrem Gespräch die Waffe langsam herunterhängen ließ, streckte ihren Arm nun wieder aus. Ihr liefen immer noch Tränen das Gericht herunter.

Gerrit überlegte fieberhaft, wie er sie ablenken konnte, um an die Waffe zu gelangen.

G.: Ich nehme an, dass ist nicht Deine Dienstwaffe oder? Woher hast Du sie?

S.: Nein das ist eine der Waffen meines Vaters. Er hatte neben seiner Dienstwaffe sicherheitshalber immer eine weitere Waffe im Haus.

G.: Und wie hast Du es geschafft, ins Haus bzw. in das Auto der getöteten Polizisten zu gelangen? So wie bei mir?

S.: Wie bei Dir? Glaubst Du etwa ich habe mit denen geschlafen? Nein, ich kannte sie aus der Rose und sie haben mich natürlich ohne irgendwelche Vorahnungen hereingelassen. Es war ein Kinderspiel!

Gerrit wusste nicht genau, was er jetzt sagen sollte. aber sagen musste er etwas, damit das hier nicht noch weiter eskalierte. Also wollte er es nun mit der Wahrheit versuchen.

G.: Svenja, bitte, Du musst nicht schießen, gib mir die Pistole. Ich rauche keine Joints und ich bin nicht kriminell, hörst du? Wirklich, Du kannst mir glauben, das Ganze war eine Falle.

S.: Wer soll das denn glauben? Ich habe Dich gestern selbst im Untersuchungsraum gesehen! Du hast alle Anzeichen eines Süchtigen gezeigt. Nein, das konnte nicht gespielt sein.

G.: Ja, ich habe die Anzeichen gezeigt, aber die kannte ich nur zu gut. Ich habe bis vor anderthalb Jahren im Drogendezernat gearbeitet. Bitte glaube mir doch, Du musst mich nicht erschießen. Komm lass es uns hier beenden. Bitte.

Gerrit hielt ihr seine Hand entgegen und sah, dass Svenja über seine Worte nachdachte, denn ihre Augen zuckten hektisch in und her. Er hoffte, dass sie ihm glauben würde und er das Ganze hier und jetzt beenden konnte. Aber ohne weitere Vorwahrung verschoss Svenja das Magazin ihrer Waffe. Die Kugeln schlugen in den Oberkörperbereich von Gerrit ein und sein Körper zuckte nach jedem Einschlag auf. Anschließend sackte er in sich zusammen.

 

Svenja verließ umgehend nach dem Verschießen der Kugeln das Auto und rannte zur Straße, wo sie ihr eigenes Auto bereits heute Vormittag hinter einigen Sträuchern, vom Parkplatz aus unsehbar, geparkt hatte. Sie sprang in den Wagen und fing an zu Zittern und heulen. Der Mord an Gerrit nahm sie bei Weitem mehr mit, als die drei vorherigen Morde. Bisher hatte sie gedacht, der erste Mord wäre der schwerste gewesen, aber dem war nicht so. Sie war total verzweifelnd und wusste nicht mehr weiter.

Zur gleichen Zeit kamen Michael und Alex zurück ins Büro und fanden Gerrits Zettel.

M.: Sag mal, hatten wir nicht mit ihm die Vereinbarung, dass er keinen Schritt tut, ohne Bescheid zu geben?

A.: Du würdest doch sicher auch nicht bei einem Treffen mit Deiner Freundin beobachtet werden. Der kommt schon gleich.

M.: Wie auch immer, den ruf ich jetzt erst mal an. Der soll gefälligst seinen Arsch wieder ins Büro bewegen.

Alex sah Michael an und schüttelte den Kopf. Michael konnte mit seinem Beschützerwahn wirklich manchmal zu weit gehen.

M.: Mist, es geht niemand ran. Also wollen wir mal schauen, wo er sich zurzeit aufhält.

Michael setzte sich an den Computer, startete das Programm für die Peilsender und gab die Nummer des Peilsenders, den Gerrit bei sich trug ein.

A.: Michael, findest Du nicht, dass Du zu weit gehst?

M.: Ach was, schließlich war die Anweisung klar und deutlich. Alex sieh mal, der Peilsender zeigt an, dass er sich auf einem Parkplatz an der Isar befindet.

A.: Parkplatz? Und er geht nicht an sein Handy, meinst Du etwa das der Täter zugeschlagen hat?

M.: Ja, das befürchte ich leider und wir haben heute Morgen nicht nachgesehen, ob Gerrit die Weste heute auch nicht vergessen hat anzulegen. Komm lass uns sofort losfahren.

Beide sprinteten zu ihrem Dienstwagen und fuhren mit Blaulicht und Martinshorn los. Endlich kamen sie an dem Parkplatz an und sahen ihren zweiten Dienstwagen mitten auf dem Parkplatz stehen. Michael fuhr zu ihm hin und beide sahen, dass Gerrit bewusstlos im Sitz hing.

Alex sprang aus dem Wagen und öffnete die Fahrertür. Sie hoffte, dass Gerrit heute Morgen die schusssichere Weste angezogen hatte und war gleich erleichtert, als sie kein Blut erblickte. Sie fühlte Gerrits Puls.

A.: Er lebt.

M.: Ja, sieh mal keine der Schüsse ist durch die Weste gegangen. Ich sag doch die ist echt gut. He, Gerrit, hörst du mich, komm wach auf.

Er schlug Gerrit ein paar Mal auf die Wangen und Gerrit erwachte stöhnend. Erstaunt sah er sich um und erblickte Alex und Michael.

G.: Oh, Mann, mir tut alles weh. Wer hätte gedacht, dass das so weh tut.

M.: Geschieht Dir ganz recht, warum hast Du uns nicht angerufen und informiert!

G.: Mensch Michael, ich hätte doch nie gedacht, dass Svenja die Mörderin ist. Gott sei Dank hatte ich die Weste. Aber das mit dem Zurückgeben, kann der Staatsanwalt jetzt wohl vergessen

Gerrit sah an sich herunter und bestaunte die Löcher, sich  in seinem Hemd befanden.

G.: Na das Hemd kann ich ja wohl auch vergessen.

A.: Brauchst Du einen Arzt?

G.: Nein, es schmerzt zwar tierisch, aber ich glaube es ist nichts gebrochen. Sie hat übrigens mit einer alten Waffe ihres Vaters geschossen. Ihre Dienstwaffe ist also noch unbenutzt.

M.: Gut, ich habe gerade schon im Revier angerufen. Svenja ist heute nicht zum Dienst erschienen. Ihr Handy wird gerade geortet. Die Kollegen rufen gleich zurück.

Keine 2 Minuten später klingelte Michael Handy.

M.: Ihr glaubt es nicht, von ihrer Handyortung ausgehend, muss sie sich noch hier in der Nähe aufhalten. Kommt, lass uns auf die Suche machen, bevor sie völlig ausflippt. Sie fährt einen roten Golf.

Sie stiegen zusammen in ein Auto und ließen den anderen erst einmal stehen. Als sie vom Parkplatz fuhren, rief Gerrit

G.: Stopp, seht mal, da hinten am Straßenrand steht ein rotes Auto, vielleicht ist es ja ihr Auto, komm Michael fahr mal da lang.

Michael änderte die Richtung und hielt dann hinter dem roten Auto. Sie konnten erkennen, dass Svenja im Auto saß.

G.: Michael, bitte, lass mich bitte erst mal allein mit ihr sprechen.

Michael sah Gerrit erst lange an und nickte dann.

M.: Gut, fünf Minuten, dann kommen wir nach.

 

Gerrit stieg aus und ging zur Fahrerseite. Svenja hatte das Fenster bereits beim Einsteigen runtergekurbelt und hielt sich nun ihre Dienstwaffe mit der rechten Hand an die Schläfe. Ihr gesamtes Gesicht war verheult. Sie schien weder ihn noch das Fahrzeug, das hinter ihr gehalten hatte, zu bemerken. Da er nicht so ohne weiteres an die Hand, die die Waffe führte, herankam, sprach er sie leise an

G.: Svenja?

Sie zuckte zu ihm rum und schaute ihn an, als würde sie einen Geist sehen.

G.: Svenja, ich bin kein Geist. Ich habe Dir vorhin im Auto die Wahrheit gesagt. Wirklich. Sieh her, ich trage eine schusssichere Weste.

Er zog das bereit lädierte Hemd auseinander, damit sie sehen konnte, dass er die Wahrheit sagt.

S.: Du lebst?

G.: Ja, ich lebe. Du hast mich nicht getötet. Komm Svenja, gibt mir die Waffe und lass es uns nun endlich beenden. Ja?

S.: Nein, ich kann nicht. Du weist doch genau, was Polizisten im Gefängnis blüht, meinst Du, das ist nur bei Euch Männern so, nein lieber setze ich hier meinem Leben ein Ende.

Gerrit merkte, dass er nicht an sie herankam und versuchte verzweifelt, sie zum Aufgeben zu bewegen

G.: Svenja das musst Du nicht tun. Bitte, hör auf mich. Ich bin sicher, Du kommst nicht ins Gefängnis. Du bist krank, man wird Dir helfen. Bitte! Ich werde Dir ebenfalls helfen, aber bitte, schieß nicht. Komm, mir zuliebe.

Eine weitere Minute verging, ohne dass jemand von ihnen etwas sagte und Gerrit sah Svenja eindringlich an. Als sie hinter sich hörten, dass Michael und Alex die Türen ihres Fahrzeuges öffneten, um hinzuzukommen, nahm Svenja jetzt das andere Fahrzeug wahr.

 

Svenja sah Gerrit an. Immer noch weite sie. Svenja flüstere

S.: Gerrit verzeih mir

dann schoss sie sich eine Kugel in den Kopf.

Die Kugel, die Svenjas Kopf durchschlug, schoss haarscharf an Gerrit vorbei und er wurde durch das geöffnete Fenster von Svenjas Blut besprenkelt. Dennoch blieb er an der Stelle, an der er schon die ganze Zeit gestanden hatte, steif stehen, weil er sich einfach nicht bewegen konnte. Irgendwie lief alles in seinem Kopf immer wieder in Zeitlupe ab. Alex fasste ihn am Arm an und durchbrach so die Starre, in die er verfallen war. Er hörte Alex leise sachte Stimme

A.: Komm Gerrit, setz Dich in den Wagen, ja?

Er ließ sich von Alex vom Wagen wegführen und versuchte, die grausamen Bilder aus seinen Kopf zu bekommen.

Michael und Alex riefen die Spurensicherung und den Doc und als beide eingetroffen waren, fuhren sie mit Gerrit in die WG, damit er sich umziehen konnte. Eigentlich wollten sie, dass er den Rest des Tages zu Hause blieb, aber dazu konnten sie ihn nicht überreden.

Als sie wieder im Büro eintrafen, traf auch der Staatsanwalt ein.

S.: was höre ich, Sie haben den Mörder?

A.: Ja es war eine Polizistin.

S.: Eine Frau?

Er ging auf Gerrit zu, der auf Michaels Sessel saß und vor sich hinstarte.

S.: Und kann ich die Weste zurück haben?

M.: Herr Staatsanwalt da gibt es leider ein Problem. Die Kugel weist 6 Einschusslöcher auf.

Der Staatsanwalt sah Michael und Alex fragend an.

A.: Das ist eine lange Geschichte, nur soviel, Gerrit und die Täterin standen sich ziemlich nah.

Der Staatsanwalt sah zu Gerrit, der immer noch vor sich hinstarte. Er schlug ihm auf die Schulter und sagte zu ihm

S.: Das wird schon wieder.

Verabschiedete sich dann und ging wieder.

Gerrit schrieb erst am nächsten Tag seinen Bericht und der Staatsanwalt sorgte dafür, dass im ganzen Revier bekannt wurde, dass Gerrit die Geschichte mit den Joints nur gespielt hatte. Und so hörte Gerrit in den nächsten Tagen von mehreren Kollegen bewundernde Worte, aber am liebsten wäre es ihm gewesen, man hätte ihn gar nicht auf die Sache angesprochen. Aber mit jedem Tag, der verging, kam er mehr über die Sache hinweg.

ENDE

 

 

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